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Abdichtung, insbesondere für Tore, Zwischenwände u. dgl., die zwei
unter verschiedenem Flüssigkeitsdruck stehende Räume trennen Die Erfindung bezieht
sich auf Abdichtungen und betrifft im besonderen Abdichtungen für Tore, Schütze,
Trennwände, wie Schleusentore oder -schütze, Fangdämme usw., welche zur Trennung
von zwei Räumen dienen, in welchen verschiedene Flüssigkeitsdrücke herrschen.
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Sie bezweckt insbesondere, derartige Abdichtungen so auszubilden,
daß sie besser als bisher den verschiedenen Erfordernissen der Praxis entsprechen.
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Die erfindungsgemäße Abdichtung, bei welcher der Dichtungsbelag aus
einem plastischen oder elastischen Werkstoff, z. B. Gummi, längs einem seiner Ränder
an einem der beiden Teile befestigt ist, zwischen welchen eine Abdichtung hergestellt
werden soll, und gegen den anderen Teil unter der Einwirkung eines in dem Raum zwischen
dem Dichtungsbelag und dem ihn tragenden Bauteil wirkenden Druckes angepreßt wird,
ist dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsbelag an dem ihn tragenden Bauteil
längs demjenigen seiner Ränder befestigt ist, der auf der Seite des höheren Druckes
(stromaufwärts) liegt, so daß der Raum zwischen dem Bauteil, an welchem der Dichtungsbelag
befestigt ist, und dem Dichtungsbelag selbst der unmittelbaren Einwirkung des stromaufwärts
herrschenden Druckes entzogen ist, wobei Mittel vorgesehen sind, um in diesem Raum
auf die Hinterseite des Dichtungsbelages entweder einen Druck wirken zu lassen,
der höher als der stromabwärts herrschende Druck ist und vorzugsweise in Abhängigkeit
von dem stromaufwärts herrschenden
Druck erhalten wird, oder einen
Druck, der gleich dem stromabwärts herrschenden Druck oder kleiner als dieser ist.
Die sich unter dem in diesem Raum herrschenden Druck gegen den anderen Bauteil legende
Fläche des Dichtungsbelages hat die Form eines verhältnismäßig schmalen und im wesentlichen
zu dem Befestigungsrand des Dichtungsbelages parallelen Streifens, welcher diesem
Befestigungsrand näher liegt als die freie Kante des Dichtungsbelages, auf dessen
Rückseite die die Dichtigkeit der Abdichtung gewährleistenden Drücke einwirken.
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Gemäß einem weiteren Kennzeichen der Erfindung wird bei Abdichtungen
für Tore, Zwischenwände usw., die zwei Wassermassen verschiedener Höhe trennen,
der von dem Höhenunterschied dieser beiden Wassersäulen herrührende Wasserdruck
ausgenutzt, um die im Innern der Abdichtung befindliche Luft unter Druck zu setzen,
wofür in Höhe des Spiegels der niedrigeren Wassersäule ein Luftbehälter mit großem
waagerechtem Querschnitt, aber begrenzter lotrechter Dicke angeordnet wird, dessen
unterer Teil mit dem unteren Teil der' höheren Wassersäule in Verbindung setzbar
ist und der mit dem Innern der aufblasbaren-Dichtung auf einer Höhe in Verbindung
steht, die-etwas oberhalb der Höhe des Spiegels der niedrigeren Wassersäule liegt.
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Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die nur beispielshalber
angegebenen -Zeichnungen erläutert.
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Fig. i zeigt schematisch eine Abdichtung für Schleusentore bekannter
Bauart; Fig. 2 zeigt in einem lotrechten Schnitt den unteren Teil eines mit einer
erfindungsgemäßen Abdichtung versehenen Schleusentores; Fig. 3 zeigt eine schematische
schaubildliche Ansicht eines derartigen Schleusentores; -Fig. 4 zeigt auf ihrer
rechten bzw. linken Seite zwei verschiedene Ausführungsformen der Mittel zur Betätigung
einer erfindungsgemäßen Abdichtung für Schleusentore; Fig. 5, 6 und 7 zeigen in
einem Schnitt längs der Linie V-V der Fig. 4 drei Abwandlungen- des oberen Teils
einer Schleusentordichtung, deren Aufweitung durch die auf der linken Seite der
Fig. 4 angegebenen Mittel erzielt wird; Fig.8 zeigt schaubildlich ein mit einer
erfindungsgemäßen Abdichtung versehenes Schleusentor, dessen Aufweitungsmittel dem
rechten Teil der Fig.4 entsprechen; Fig. g zeigt im Schnitt ein Quecksilberventil
zur Speisung der Vorrichtung zur Aufweitung der Abdichtung des auf Fig.8 dargestellten
Schleusentores mit Luft.
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Vor der Erläuterung der Erfindung sei bemerkt, daß man bereits zur
Erzielung einer guten Abdichtung eines Tores, insbesondere eines zwischen zwei Fluida
mit verschiedenem Drucke angeordneten Schleusentores, eine Abdichtung benutzt hat,
die zum Zwecke ihrer Andrückung gegen den einen der beiden abzudichtenden Teile
dem Unterschied dieser Drücke ausgesetzt ist, während diese Dichtung selbst dauernd
in dichter Weise an dem anderen Teil befestigt ist. Ein derartiger Aufbau ist schematisch
in Fig. i dargestellt. In dieser Figur bezeichnen i den unteren Teil des Tores und
z den Boden der Schleuse, welcher eine Ausnehmung aufweist, in welcher sich der
untere Teil des Tores i bewegt. Die Abdichtung wird durch einen Dichtungsbelag 3
gebildet, der von einem bei 5 an dem Tor i befestigten federnden Arm 4 getragen
wird. Der hohe oder stromaufwärts herrschende Druck herrscht in dem durch unterbrochene
lotrechte Linien schraffierten Teil, während der niedrige oder stromabwärts herrschende
Druck in dem durch unterbrochene waagerechte Linien schraffierten Teil herrscht.
Der hohe oder stromaufwärts herrschende Druck gelangt so in den Raum zwischen dem
Halter ¢ und dem Tor i und drückt den Dichtungsbelag 3 fest gegen die lotrechte
Wand der Ausnehmung, in welcher sich das Tor i bewegt. Dieser stromaufwärts herrschende
Druck gewährleistet zwar eine tadellose Dichtigkeit der Abdichtung, hat aber den
Nachteil, die Betätigung des Tores zu erschweren, da zur Verstellung des Tores die
Reibung zwischen dem Dichtungsbelag 3 und dem Mauerwerk des Schleusenbodens überwunden
werden muß. Ferner bewirkt diese Reibung eine schnelle Abnutzung des Dichtungsbelages
3.
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Zur Vermeidung dieses- Nachteils wird gemäß dem Hauptkennzeichen der
Erfindung die Abdichtung so ausgebildet, daß die Befestigung des Dichtungsbelages
an dem einen der beiden abzudichtenden Teile, z. B. dein Tor i, längs des Randes
des Dichtungsbelages erfolgt, der auf der Seite des stromaufwärts herrschenden Druckes
liegt. Infolgedessen ist der Raum 6 (s. Fig. 2) zwischen dem Dichtungsbelag 3 und
dem Tor i der unmittelbaren Einwirkung des stromaufwärts herrschenden Drukkes entzogen.
Ferner werden in diesem Raum Mittel angeordnet, welche vorzugsweise die Form einer
Luft- oder Wasserkammer 7 haben und gestatten, auf die Rückseite des Dichtungsbelages
entweder einen Druck auszuüben, der höher als der stromabwärts herrschende Druck
ist und vorzugsweise dem stromaufwärts herrschenden Druck entspricht, oder einen
Druck, der gleich dem stromabwärts herrschenden Druck oder kleiner als dieser ist.
Schließlich erhält der Dichtungsbelag 3 einen schneidenförmigen Querschnitt, welcher
auf der dem anderen abzudichtenden Teil (in Fig.2 das Mauerwerk 2) zugewandten Seite
einen Vorsprung oder eine Rippe 3a aufweist, welche sich gegen diesen anderen Teil
mittels einer Fläche legt, welche die Form eines schmalen Streifens hat, der im
wesentlichen parallel zu dem Befestigungsrand des Dichtungsbelages 3 verläuft und
dessen Abstand von diesem Rand kleiner ist als die Länge, über welche sich die Kammer
7 von diesem Befestigungsrand aus erstreckt, so daß ein wesentlicher Teil der auf
die Rückseite des Dichtungsbelages 3 wirkenden Drücke hinsichtlich der Befestigungskante
des Dichtungsbelages jenseits der Stelle liegt, an welcher sich der Vorsprung 3"
des. Dichtungsbelages gegen den Teil - legt.
Bei den in Fig. 2 und
den Fig. 5 bis 7 dargestellten Beispielen der erfindungsgemäßen Abdichtung hat der
Dichtungsbelag 3 im großen und ganzen eine Dreieckform. Sein auf der Seite der stromaufwärts
herrschenden Drücke liegender Rand ist abgeflacht und an einem winkelförmigen, mit
dem Tor starr verbundenen Halter 8 befestigt. Der Dichtungsbelag selbst besteht
aus einem plastischen oder elastischen Werkstoff, insbesondere aus Gummi. Die Befestigung
seines abgeflachten Endes an dem Halter 8 gestattet ihm die Ausführung von Schwenkbewegungen,
deren Achse auf seiner Befestigungskante liegt. Im Innern des Raumes 6 ist eine
schräge Wand g vorgesehen, -welche als Auflager für den Teil der Kammer 7 dient,
welcher dem mit der Rückseite des Dichtungsbelages 3 in Berührung stehenden Teil
gegenüberliegt. Diese Kammer ist vorzugsweise ebenfalls aus Gummi, und ihr Inneres
kann entweder mit der oberhalb des Tores liegenden Wassersäule (hohe Wassersäule)
oder mit der Wassersäule unterhalb des Tores (niedrige Wassersäule) in Verbindung
gesetzt werden.
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Der sich gegen den anderen abzudichtenden Teil legende Vorsprung 3Q
kann in verschiedenen Entfernungen von der Befestigungskante des Dichtungsbelages
liegen. In Fig. 2 und den Fig. 5 bis 7 befindet sich dieser Vorsprung etwa am Ende
des ersten Drittels der Länge der durch den Dichtungsbelag gebildeten Zunge, er
kann jedoch auch näher an dem Befestigungsrand oder näher an dem entgegengesetzten
Rand des Dichtungsbelages liegen.
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Zur Erzielung der Dichtigkeit dieser Abdichtung wird ein geeigneter
Druck im Innern der Kammer 7 ausgeübt, z. B. ein Druck, der gleich dem stromaufwärts
herrschenden Druck ist. Die ganze Innenfläche des Dichtungsbelages steht so praktisch
unter dem stromaufwärts herrschenden Druck, welcher den Dichtungsbelag von dem Tor
i abzuheben und gegen das Mauerwerk 2 zu drücken sucht. Der stromaufwärts herrschende
Druck wirkt in entgegengesetztem Sinn auf den oberen Teil von der Länge a des Dichtungsbelages
ein, während der stromabwärts herrschende Druck ebenfalls in entgegengesetztem Sinn
auf den Teil b des Dichtungsbelages einwirkt. Da der Druck im Innern der Kammer
7 gleich dem stromaufwärts herrschenden Druck ist, ergibt sich eine Resultierende
f, welche den Teil 3, gegen das Mauerwerk 2 drückt und so die Dichtigkeit
der Abdichtung gewährleistet, solange der stromaufwärts herrschende Druck im Innern
der Kammer 7 wirksam ist. Hierzu ist noch zu bemerken, daß der Hebelarm der Kraft
f in bezug auf das Gelenk 8 größer ist als der Hebelarm der Reaktionskraft f,.,
welche die Abplattung der Spitze des Vorsprungs 3" des Dichtungsbelages 3 bewirkt.
f,. ist infolgedessen größer als f.
Anders ausgedrückt, die erfindungsgemäße
Vorrichtung bildet eine Übersetzung für die die Abplattung des Dichtungsbelages
bewirkende Kraft, -wodurch eine besonders -wirksame Dichthaltung erzielt wird.
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Wenn das Tor geöffnet werden soll, wird der stromaufwärts herrschende
Druck aus der Kammer 7 abgelassen und z. B. der stromabwärts herrschende Druck in
diese Kammer eingelassen. Hierdurch wird ein selbsttätiges Abheben der Abdichtung
bewirkt, da die von den stromaufwärts und stromabwärts herrschenden Drücken auf
die Vorderseiten des Dichtungsbelages ausgeübten Kräfte größer werden als die auf
seine Rückseite wirkenden Drücke, so daß das Tor ohne Schwierigkeit geöffnet werden
kann, ohne daß der Dichtungsbelag 3 an dem Maucnverk 2 reibt.
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Es ist noch zu bemerken, daß gemäß Fig. 2 zwischen der Unterkante
des Dichtungsbelages 3 und dem Tor i selbst ein nachgiebiger, nicht abdichtender,
gummihaltiger Schutzstreifen io vorgesehen ist. Dieser Streifen soll nur den größten
Hub des Dichtungsbelages begrenzen, ohne das Arbeiten der Abdichtung sonst zu beeinflussen.
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Es ist klar, daß die auf Fig. 2 dargestellte Abdichtung sich über
alle Kanten des Tores erstrekken muß, an denen eine Dichthaltung erforderlich ist.
Diese Kanten sind im allgemeinen die Unterkante und die beiden Seitenkanten. So
zeigt z. B. Fig. 3 schematisch ein um eine lotrechte Achse drehbares und durch einen
Zylinderabschnitt i gebildetes Tor. Die erfindungsgemäße Abdichtung erstreckt sich
längs der kreisförmigen Unterkante des Abschnitts i und längs der beiden lotrechten
Seitenkanten.
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Zur Erzeugung des zur Erzielung der Dichthaltung der Abdichtung notwendigen
Drucks im Innern der Kammer 7 kann in diese unmittelbar das von der stromaufwärts
liegenden Seite kommende Wasser eingelassen werden, wobei dieses Wasser nach der
stromabwärts liegenden Seite abgelassen wird, wenn die Abdichtung abgehoben werden
soll. Diese Ausführungsform ist schematisch auf der linken Seite der Fig.4 dargestellt,
welche die U-förmige Abdichtung eines Tores der auf Fig. 3 angegebenen Form zeigt.
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In diesem Fall mündet in den unteren Teil der Kammer 7 der Abdichtung
eine Leitung i i, welche durch einen Hahn 12 entweder an eine in den stromaufwärts
liegenden Teil mündende Leitung 13 oder an eine in den stromabwärts liegenden Teil
mündende Leitung 14 angeschlossen werden kann. Jede dieser Leitungen 13 und 14 reicht
zweckmäßig nahezu bis zum Boden des Kanals auf der stromaufwärts oder stromabwärts
liegenden Seite. Bei dieser Ausführungsform muß das obere Ende der Kammer 7 mit
der Außenluft in Verbindung stehen, damit die Luft frei aus dieser Kammer ausströmen
und in diese eintreten kann. Bei dem Anschluß der Kammer 7 an den stromaufwärts
gelegenen Kanalteil steigt das Wasser in dieser Kammer bis zu dem durch die Linie
am angegebenen oberen Niveau, -während beim Anschluß der Kammer 7 an den
stromabwärts gelegenen Kanalteil das Wasserniveau in der Kammer 7 bis auf das in
Fig. 4 durch av bezeichnete untere Niveau fällt.
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Man erhält so entweder die Dichtigkeit der Abdichtung oder das Abheben
derselben.
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Es ist klar, daß der Wasserdruck in den nahe dem Niveau
am liegenden Abschnitten der Kammer 7
nur gering ist und
zur Erzielung einer befriedigenden Dichtigkeit in den in der Nähe des Niveaus
am liegenden Teilen der Abdichtung ungenügend sein kann. Zur Vergrößerung
des die Dichtigkeit der Abdichtung bewirkenden Druckes können zusätzliche elastische
Mittel benutzt werden. So kann z. B. gemäß Fig. 5 ein Ansatz 15 vorgesehen werden,
der sich gegen den dem Befestigungsrand gegenüberliegenden Rand des Dichtungsbelages
legt. Die Länge dieses Ansatzes ist so be messen, daß er unter leichter Verformung
des Dichtungsbelages 3 den Vorsprung 3" der Abdichtung gegen die dem Tor gegenüberliegende
Wand 2a drückt. Der so mechanisch auf den Vorsprung 3a zum Zweck seiner Andrückung
an die Wand 2, ausgeübte Druck kommt somit zu dem hydraulischen Druck der im Innern
der Kammer 7 befindlichen Wassersäule hinzu.
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Eine ähnliche Wirkung wird bei der in Fig.6 dargestellten Ausführungsform
erhalten, bei welcher im Innern der Kammer 7 elastische Mittel angeordnet sind,
z. B. Schwammgu,mmistücke 16, welche auf den Dichtungsbelag-3 einen Druck ausüben,
der sich zu dem hydraulischen Druck addiert. Schließlich wird noch eine ähnliche
Wirkung bei der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform erhalten, bei welcher eine
Schwammgummiplatte 17 zwischen dem Tor r - und der Kammer 7 angeordnet ist.
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Anstatt die stromaufwärts bestehende Wassersäule im Innern der Kammer
7 bis zu dem Niveau am aufsteigen zu lassen, kann man die Aufweitung wenigstens
der oberen Teile dieser Kammer durch Luft- vornehmen, welche durch die stromaufwärts
beistehende Wassersäule unter Druck ge-
setzt wird. Hierfür können die oberen
Enden der Kammer 7 geschlossen werden, so daß das von stromaufwärts kommende Wasser
beim Eintritt in dieselbe die in ihr befindliche Luft zusammendrückt. Die Höhe des
Wassers in der Kammer 7 wird dann kleiner als die stromaufwärts bestehende Höhe,
wobei dieser Wassersäule durch den Druck der in den oberen Teilen der Kammer befindlichen
verdichteten Luft das Gleichgewicht gehalten wird.-Diese oberen Teile enthalten
zweckmäßig ein Rückschlagventil, welches sich nur in der Richtung von der Außenluft
zu dem Luftraum in der Kammer öffnet, um gegebenenfalls diesen Raum mit Luft zu
speisen. Natürlich werden die obigen zusätzlichen elastischen Mittel überflüssig,
wenn zur Dichthaltung der Abdichtung die in den oberen Teilen der Kammer 7 befindliche
Luft unter Druck gesetzt wird.
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Gemäß einem weiteren Kennzeichen der Erfindung wird zur Erzielung
der Dichtigkeit der Abdichtung praktisch die ganze Länge der Kammer 7 oberhalb des
unteren Niveaus cav unter den Druck der verdichteten Luft gesetzt, welcher durch
die stromaufwärts bestehende Wassersäule erzeugt wird, welche in diesem Fall, wenigstens
bei dem normalen Arbeiten der Abdichtung, nicht in diese Kammer eintritt. Dies ergibt
den Vorteil, daß über die ganze Länge der Abdichtung diese praktisch dem gleichen
Anpreßdruck unterworfen ist. Der rechte Teil der Fig. 4 sowie Fig. 8 und 9 zeigen
schematisch eine Ausführungsform gemäß diesem letzteren. Kennzeichen.
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Wie aus Fig. 4 hervorgeht, wird die Kammer 7 der Abdichtung mit einer
Flüssigkeit d, vorzugsweise Wasser, bis zu dem Niveau av gefüllt, und der oberhalb
des Niveaus av liegende Teil der Abdichtung wird der Einwirkung der unter Druck
gesetzten Luft ausgesetzt, wobei dieser Teil während seiner Unterdrucksetzung nach
außen abgeschlossen ist.
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Bei dieser letzteren Ausführungsform der Erfindung wird auf dem Niveau
av oder unmittelbar oberhalb desselben ein Luftbehälter r8 angeordnet, welcher einen
großen waagerechten Querschnitt, aber nur eine begrenzte lotrechte Höhe hat. Die
Anordnung und die Höhe des Behälters z8 müssen so gewählt werden, daß, wenn dieser
mit der stromabwärts bestehenden Wassersäule (Niveau av) in Verbindung gesetzt wird,
das Wasser diesen Behälter nicht ausfüllt, sondern gerade bis zu seinem Boden kommt
oder etwas über diesen tritt. Ferner wird der obere Teil dieses Behälters an einer
etwas oberhalb des Niveaus av liegenden Stelle, jedoch in einer möglichst kleinen
Entfernung von diesem Niveau, durch Leitungen rga und r9b mit den beiden in dem
rechten und linken lotrechten Schenkel der Kammer 7 der Abdichtung gebildeten Luftkamm-ern
7a und 7b verbunden. Schließlich wird der untere Teil der Luftkammer r8 durch eine
Leitung 2o und einen Verteiler 2 1 entweder mit der Wassersäule stromabwärts (Niveau
av) oder mit 'der Wassersäule stromaufwärts (Niveau am) verbunden. Dieser Verteiler
weist z. B. zwei Ventile oder Schieber 22 und 23 auf, welche durch Betätigungshandräder
24 bzw. 25 gesteuert werden und durch nicht dargestellte, zweckmäßig bis zu der
Kanalsohle reichende Rohre mit der stromabwärts bzw. stromaufwärts bestehenden Was:s@ersäule
verbunden sind. -Ferner sind die' oberen Enden der Luftkam-mern 7a und 7b
über ein selbsttätiges oder gesteuertes Ventil mit der Außenluft verbunden. Dieses
Ventil ist in Fig. 8 schematisch bei 26 angegeben. Seine Verbindung mit den oberen
Enden der Kammern 7" und 7b erfolgt durch Leitungen 27a und 27b, während seine Verbindung
mit der Außenluft durch ein Rohr 28 hergestellt wird. Ferner steht dieses Ventil
26 zweckmäßig über ein Rohr 29 auch mit dem oberen Teil des Luftbehälters z8 in
Verbindung. Wenn das Ventil 26 gesteuert ist, ist seine Steuerung zweckmäßig
mit der der Ventile 22 und 23 gekuppelt, und zwar derart, daß das Ventil
26
die Verbindung mit der Außenluft schließt, wenn das Ventil 23 geöffnet
wird, um die Kammern 7a und 7b unter den Druck der stromaufwärts bestehenden. Wassersäule
zu setzen, während das Ventil 26 die Luftkammern mit der Außenluft verbindet, wenn
das Ventil 22 geöffnet wird, um eine Entlastung der Kammern 7a und 7b durch ihre
Verbindung mit der stromabwärts bestehenden Wassersäule zu bewirken.
Wie
bereits ausgeführt, kann das Ventil a6 selbsttätig gemacht werden, indem man ihm
z. B. die Form eines Quecksilberventils der in Fig. 9 dargestellten Art gibt. In
diesem Fall stehen die drei Leitungen :27a, 27b und 29 mit dem Raum 30 in
Verbindung, der sich im Innern eines Rohres 31 oberhalb einer am Boden des Rohres
31 angeordneten Quecksilbermaisse 32 befindet. Im Innern des Rohres 31 ist ein zweites
Rohr 33 von kleinerem Durchmesser vorgesehen, dessen oberes Ende mit der Außenluft
in Verbindung steht, während sein unteres Ende in die Quecksilbermasse eintaucht.
Wenn in den Kammern 7a und 7b der stromaufwärts bestehende Druck herrscht, steigt
das Quecksilber in dem Rohr 33 hoch und verhindert so jede Verbindung zwischen den
Kammern 7a und 7b und der Außenluft. Wenn dagegen die Kammern 7a und 7b mittels
des Ventils 22 mit dem stromabwärts herrschenden Druck in Verbindung gesetzt werden,
fällt das Quecksilber in dem Rohr 33 und läßt Luft durch die Kammern 30 und
die Rohre 27a, 27b und 29 in die Kammern 7a und 7b und den Behälter 18 treten.
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Gemäß einer weiteren, strichpunktiert in Fig. 8 dargestellten Abwandlung
wird an Stehle des Quecksilberventils ein Rohr oder Schlauch 33a vorgesehen, welcher
an seinem unteren Ende mit dem unteren Teil des Behälters 18 verbunden ist, während
sein oberes Ende oberhalb des Niveaus. am
liegt. Bei der Unterdrucksetzung
der Abdichtung steigt das Wasser in diesem Rohr auf und hält es geschlossen, während
es sich bei der Entlastung der Abdichtung entleert.
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Schließlich wird noch auf dem Niveau av ein kleiner Behälter 34 vorgesehen,
der mit Hilfe von Rohren 35 und 36 unmittelbar oberhalb und unterhalb des. Niveaus
der in der Kammer 7 befindlichen Flüssigkeit d mit dieser Kammer verbunden ist.
Der Zweck dieses Behälters 34 ist die Verringerung der bei der Unterdrucksetzung
und Entlastung der Abdichtung auftretenden Niveauschwankungen der Flüssigkeit d.
Zur Verhinderung des Gefrierens der Flüssigkeit d kann dieser ein Frostschutzmittel
zugesetzt werden, oder es kann auch eine nicht dargestellte Heizvorrichtung vorgesehen
werden.
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Die auf der rechten Seite der Fig. 4 und den Fig. 8 und 9 dargestellte
Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Bei der öffnung des Ventils 23 zur Herstellung
des stromaufwärts herrschenden Druckes in der Kammer 7 steigt das Wasser infolge
des großen waagerechten Querschnitts des Behälters 18 nur sehr wenig in diesem hoch.
Die in den Kammern 7a und 7b vorhandene Luft wird jedenfalls auf einen dem stromaufwärts
herrschenden Druck entsprechenden Wert verdichtet, bevor das Wasser die Höhe der
Rohre iga und 19b erreicht. Das Wasser tritt somit nicht in die Kammern
7,
und 7b ein, solange diese während ihrer Unterdrucksetzung nach außen vollständig
dicht sind.
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Wenn aus irgendeinem Grunde eine Undichtigkeit auftritt, dringt das
Wasser im Gegensatz zu den Verhältnissen bei dem normalen Arbeiten der Abdichtung
über die Rohre iga und i9b in die Kammein 7a und 7b ein und setzt diese auf die
anläßlich des linken Teils der Fig. 4 oben beschriebene Weise unmittelbar unter
Druck. Das Arbeiten der Abdichtung ist somit selbst bei einer Undichtigkeit gewährleistet.
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Zur Entlastung der Kammer 7 wird das Ventil 23 geschlossen und das
Ventil 22 geöffnet, wobei gleichzeitig Luft in die Kammern 7a und 7b und in den
Behälter 18 eingelassen wird.