DE571213C - Herstellung von Gegenstaenden aus verguetbaren eisenhaltigen Kupferlegierungen - Google Patents

Herstellung von Gegenstaenden aus verguetbaren eisenhaltigen Kupferlegierungen

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DE571213C
DE571213C DEO18303D DEO0018303D DE571213C DE 571213 C DE571213 C DE 571213C DE O18303 D DEO18303 D DE O18303D DE O0018303 D DEO0018303 D DE O0018303D DE 571213 C DE571213 C DE 571213C
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DE
Germany
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phosphorus
iron
copper
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manufacture
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DEO18303D
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English (en)
Inventor
Dr Paul Siebe
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Osnabruecker Kupfer und Drahtwerk
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Osnabruecker Kupfer und Drahtwerk
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C9/00Alloys based on copper

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Heat Treatment Of Articles (AREA)

Description

  • Herstellung von Gegenständen aus vergütbaren eisenhaltigen Kupferlegierungen Es ist bekannt, daß sich Legierungen von Kupfer mit gewissen Mengen Eisen durch Abschrecken und Anlassen vergüten lassen, so daß beträchtliche Steigerungen der Härte und Festigkeit erzielt werden können.
  • Bei Wiederholung dieser Versuche hat sich gezeigt, daß die Vergütungswirkung nicht mit Sicherheit in allen Fällen erreichbar ist und manchmal sogar ganz ausbleibt. Besonders bei größeren Gußeinheiten, um die es sich in der Praxis stets handeln wird> schwanken die Ergebnisse sehr stark, so daß die praktische Anwendung dieses bekannten Verfahrens in Frage gestellt ist.
  • Die Erfindung gibt nun ein einfach anwendbares Mittel, um die Sicherheit zu gewährleisten, die bei der technischen Benutzung des Vergütungsverfahrens erforderlich ist. Dieses Mittel besteht darin, daß Eisen-Kupfer-Legierungen verwendet werden, denen eine solche Menge Phosphor zugesetzt ist, daß der Gehalt an Phosphor höher ist als der zur Bildung von Eisenphosphid (Fese) erforderliche.
  • Die Erfindung beruht auf der neuen Feststellung, daß ein solcher- Phosphorzusatz nicht nur die bekannte desoxydierende Wirkung hat, sondern auch die Vergütbarkeit des Produktes in wesentlicher Weise beeinflußt.. Die dem jeweiligen Eisengehalt entsprechende Vergütbarkeit wird stets mit -vollkommener Sicherheit erzielt, so daß die Verbesserung des Ausgangsmaterials jederzeit wiederholbar ist. Die Einführung des Phosphors kann -in beliebiger geeigneter Weise geschehen, zweckmäßig- erfolgt sie derart, daß vor Zusatz des Eisens oder einer Eisen-Kupfer-Legierung zu dem geschmolzenen Kupfer eine geeignete Menge Phosphorkupfer zugesetzt wird, so daß der obigen Vorschrift entsprochen wird. Die Menge des Zusatzes muß so gewählt werden, daß etwas mehr Phosphor eingeführt wird, als zur Erreichung des gewünschten Phosphorgehaltes des. Produkts erforderlich ist, da ein Teil des Phosphors als Desoxydationsmittel verbraucht wird. Die Menge des im Endprodukt enthaltenen Eisens und daher auch des Phosphors braucht an sich nur gering zu sein; die Phosphormenge kann beispielsweise bis zu etwa 10/, betragen. Das erhaltene Produkt läßt sich in der Weise vergüten, daß die Legierungen bei Temperaturen von etwa goo° C geglüht, dann abgeschreckt und -' darauf-bei Temperaturen zwischen 5oo und 6oo° C angelassen werden. Die Zeitdauer des Anlasseis wechselt etwas nach der Größe der Arbeitsstücke, sie beträgt in der Regel etwa eine Stunde.
  • Abgesehen von der Sicherung des Vergütungserfolges und der bekannten Verbesserung der Gießbarkeit des Kupfers durch Anwesenheit von Phosphor hat der Phosphorzusatz in dem angegebenen Verhältnis zu Eisen noch weitere erhebliche Vorteile. Während für die erwähnte bekannte Arbeitsweise, die überhaupt keinen Phosphorzusatz vorsieht, zur Erreichung möglichst hoher Vergütungswirkungen ein Zusatz von etwa 1,7 010 Eisen erforderlich ist, kann bei gleichzeitiger Anwesenheit von Phosphor in dem angegebenen Mengenverhältnis zu Eisen der Eisengehalt erheblich herabgedrückt werden. Es hat sich beispielsweise eine Verminderung des Eisengehalts bis auf etwa o,5 % Eisen als möglich erwiesen, wenn gleichzeitig o,25 0% Phosphor in der Legierung vorhanden sind. Auch durch diese Verminderung des Eisengehalts wird das Vergießen der Legierung erheblich erleichtert.
  • Ferner hat die bekannte Arbeitsweise ohne Phosphorzusatz den Nachteil, daß man zur Erreichung der höchsten Vergütungswirkung Abschrecktemperaturen von iooo° C anwenden muß. Eine solche Temperatur ist für Kupferlegierungen sehr schlecht anwendbar, da Kupfer selbst schon bei 1o83° C schmilzt und der Schmelzpunkt von Legierungen der hier vorliegenden Art noch etwas niedriger ist. Bei der Verwendung eisenhaltiger Legierungen mit einem Phosphorgehalt gemäß der Erfindung genügen, wie erwähnt, schon Temperaturen von goo° C als günstigste Abschrecktemperatur.
  • Der Phosphor hat außerdem eine kornverfeinernde Wirkung, so daß bei gleicher Abschrecktemperatur die phosphorhältige Legierung feinkörniger ist als die phosphorfreie. Diese Wirkung wird durch die Möglichkeit der Herabsetzung der Abschreektemperatur noch gefördert, da eine 'Steigerung der Temperatur die Gefahr des Entstehens einer groben Körnung steigert.
  • Endlich besteht ein wesentlicher Vorteil der Verwendung phosphorhaltiger Kupfer-Eisen-Legierungen gegenüber der Verwendung phosphorfreier darin, daß der bei den hohen Abschrecktemperaturen in erheblichem Maße gebildete Zunder beim Abschrecken der phosphärhaltigen Legierung vollkommen abspringt, während er bei den phosphorfreien Legierungen auch beim Abschrecken sehr fest an der Legierung haften bleibt.
  • Gegebenenfalls können gemäß der Erfindung auch solche Legierungen verwendet werden, die noch andere übliche Zusätze, wie Nickel, Mangan u. dgl., enthalten.
  • Bei bekannten Versuchen, eisenhaltiges Kupfer durch anwesende Metall-Metalloid-Verbindungen für eine thermische Vergütung geeignet zu machen, hatte man auch in Betracht gezogen, Phosphor in solcher Menge zu verwenden, wie sie zur Bindung des Eisens als Eisenphosphid (Fes P) erforderlich ist. Man stellte dabei fest, daß der geringe Unterschied, um den die Verwandtschaft des Phosphors zu anderen Metallen größer als zu Kupfer ist, nicht genügt, um den angestrebten Zweck in nennenswertem Maße zu erreichen.
  • Jene Untersuchung läßt also in keiner Weise erkennen, daß Phosphor ein geeigneter Zusatz ist, um ein eisenhaltiges Kupfer vergütbar zu machen, sondern der Sachverständige muß im Gegenteil daraus schließen, daß der Phosphor zu diesem Zweck ungeeignet ist.
  • Nun erfordert die Bildung von Eisenphosphid Fese rund ein Verhältnis von 31 Teilen Phosphor auf 168 Teile Eisen. Daraus ergibt sich P : Fe - i : 5,q.. Wählt man den Gehalt in dieser Höhe, so ergibt sich, daß tatsächlich keine nennenswerte Wirkung hinsichtlich der Vergütbarkait der Legierung erzielt wird; denn wenn man das Verhältnis von Eisen und Phosphor so bemißt, daß es in der erhaltenen Legierung der Formel Fes P entspricht, so ist nach der thermischen Behandlung eine Steigerung der Festigkeit nicht wahrzunehmen. Die Festigkeit bleibt bei etwa 21 kgfqmm, erhebt sich also nicht über die Festigkeit normalen weichgeglühten Kup-. fers. Bei der Härte ist eine geringe Steigerung festzustellen. Die Brinellhärte beträgt nach der thermischen Behandlung etwa 54 bis 55, während sie bei normalem weichgeglühtem Kupfer etwa 5o ist. Verändert man das Verhältnis Eisen : Phosphor derart, daß die Phosphormenge langsam gesteigert wird, so erhält man nach der thermischen Behandlung Erhöhungen sowohl in der Festigkeit als auch in der Brinellhärte. Steigert man das Verhältnis Phosphor : Eisen so weit, bis es in der erhaltenen Legierung den oben angegebenen Verhältniswert P : Fe := i : 2 erreicht, so tritt eine Festigkeitssteigerung um etwa 35 % ein, d. h. die Festigkeit geht beim Vergüten auf 28 kg/qmm herauf. Man erhält ferner nach dem Vergüten eine Härte, die mit etwa 72 um etwa 40 °/o höher liegt als die von normalem Kupfer. Diese unter Innehaltung des ungefähren Verhältnisses P : Fe i : 2 erhaltenen Werte ergaben-sich sogar schon bei einem niedrigeren" Prozentgehalt von Phosphor und Eisen, als er oben als hauptsächliches Beispiel angegeben ist.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Die Verwendung von Kupferlegierungen mit einem Gehalt an Eisen und geringen Mengen Phosphor mit der Maßgabe, daß der Gehalt an Phosphor höher ist als der zur Bildung von Eisenphosphid (Fes P) erforderliche, zur Herstellung von solchen Gegenständen; die- vergütet werden sollen.
  2. 2. Die Verwendung einer Legierung, bestehend aus Kupfer mit 0,5 °/o Eisen und o,25 °/o Phosphor,, für den Zweck nach Anspruch i.
DEO18303D 1929-06-26 1929-06-26 Herstellung von Gegenstaenden aus verguetbaren eisenhaltigen Kupferlegierungen Expired DE571213C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE915392C (de) * 1942-05-24 1954-07-22 Dr Carl Schaarwaechter Kupferlegierung fuer Stehbolzen
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