DE570459C - Verfahren zur Herstellung von rauchlosen Jagd- und UEbungspulvern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von rauchlosen Jagd- und UEbungspulvern

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DE570459C
DE570459C DEB143508D DEB0143508D DE570459C DE 570459 C DE570459 C DE 570459C DE B143508 D DEB143508 D DE B143508D DE B0143508 D DEB0143508 D DE B0143508D DE 570459 C DE570459 C DE 570459C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B21/00Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
    • C06B21/0008Compounding the ingredient

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Medicinal Preparation (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von rauchlosen Jagd- und Übungspulvern Das Korn der Militärpulver besteht bekanntlich aus möglichst dichter porenfreier gelatinierter Nitrocellulose, um die Verbrennungsgeschwindigkeit in der Waffe zu ermäßigen, während das der Jagd- und tbungspulver ein lockeres Gefüge aufweisen muß, uni bei den geringen, in der Waffe herrschenden Drucken, wie etwa 4.oo bis 5oo Atm. bei Jagdgewehren, die volle Verbrennung erreichen zu können.
  • Es hat :ich gezeigt, daß die besten Formen der Pulverelemente für Jagd- und Übungszwecke Röhrchen mit außerordentlich dünnen `Fänden, bis etwa o,o5 mm, sind. Solche Pulverelemente kann man bekanntlich nicht durch Pressen von Knetmasse unter Anwenchzng entsprechender dimensionierter Formmatrizen herstellen, aber leicht erfindungsgem.iß erhalten, wenn man die Knetmasse in dünne zylindrische Fäden von etwa o,8 mm Durchmesser auspreßt, diese bündelt, kurze Zeit vortrocknet, um die äußere Oberfläche zu härten und dann in heißes Wasser oder entsprechende Lösung eintaucht, dessen Temperatur höher liegt als der Siedepunkt des Gelatiniermittels. Das verdunstende Gelatiniermittel drückt als gespannter Dampf vom inneren Teil der Zylinder aus gegen ihre gehärtete Oberfläche und bläst aus jedem vollen Pulverzylinder unter dessen gehärteter Oberfl.iche einen Kanal mit äußerst dünnen Wänden, während frisch gepreßte Pulverzylinder ohne gehärtete Oberfläche unter den gleichen Umständen nur eine poröse Stäbchenmasse ergeben, und zwar ohne innere Längskanäle. Diese Porosität des Pulvers erschwert seine Phlegmatisierung sehr, die im Gegensatz hierzu beim Pulver mit Kanälen sehr erleichtert ist, da das rasche Verbrennen des Pulvers nicht von der Porosität, sondern von den sehr dünnen, aber kompakten Wänden der Röhrchen abhängt und diese Struktur des Pulvers eine der Hauptbedingungen der leichten Phlegmatisierung ist.
  • Das Bad heißen Wassers, welches die Röhrchenform erzeugt, soll reduzierend wirkende und Säuren oder nitrose Gase bindende Stoffe enthalten. Es wurde festgestellt, daß beim Zusatz solcher Substanzen zum Heizbad die "Zeit, nach der die Methylviolettprobe, welche gewisse Zersetzungserscheinungen des Pulvers nachweisen läßt, positiv ausfällt, deutlich verlängert wird.
  • Zur Herstellung von Jagd- und Übungspulver nach der Erfindung wird die gleiche Knetmasse verwendet, wie für Militärgewehrpulv er, die aus hochprozentiger Nitrocellulose und einem Ätheralkoholgemisch als Gelatinierungsmittel besteht, außerdem aber noch, berechnet auf die trockene Pulvermasse, etwa 1,2 °% Stabilisator, wie Diphenylamin, etwa o,5 °@o zur Vermeidung der Elektrisierung des Pulvers dienenden Graphitstaub und etwa 5 bis io 1110 Wasser enthält, damit die aus der Knetmasse geformten Pulveraggregate ihre leichte Zerbrechlichkeit verlieren. An Stelle von frischer Knetmasse können auch mit Ätheralkohol eingeweichte Pulverabfälle bzw. Pulver, wie französische oder amerikanische Gewehrpulver oder Gemische beider, unter Beifügung der oben angegebenen Zusätze verwendet werden. Die Knetmasse wird nun zu Pulverelementen von etwa je 2,5 m Länge ausgepreßt, als deren beste Form sich Zylinder von etwa o,8 mm Durchmesser erwiesen haben. Nach leichter Vortrocknung, z. B. i bis 2 Minuten lang, bei 5o° C, um den Gehalt der Masse an Lösungsmittel nicht unter 95 bis zoo°/a zu bringen, werden die Fäden in heißes Wasser von etwa 7o° C oder eine o,5-bis i°1oige wäßrige Lösung von Stoffen, die leicht oxvdieren und gleichzeitig leicht nitrose Gase und Säuren binden, beispielsweise wäßrige Lösungen von Uretan, Phenylharnstoff :!. dgl., eingebracht. Nach z. B. io Minuten. werden die Erzeugnisse aus dem Wasser oder der Lösung herausgenommen und nach dein Abtropfenlassen in einer Sehneidmaschine auf etwa a mm Länge geschnitten; das erhaltene Pulverkorn wird dann etwa 2 Stunden lang in Wasser von etwa 8o° C behandelt und darauf im . Lufttrockenhaus oder im Vakuumtrockenschrank bei geeigneter Temperatur getrocknet, darauf abgekühlt, graphitiert und gesiebt. Das so erhaltene Pulver, das etwa 3oo bis 450 g pro Liter kubisches Gewicht besitzt, wird mit normaler Feuchtigkeit von i bis 1,6 °1o Wassergehalt direkt als Gewehrinanöv erpulver verwendet oder noch, falls erforderlich, in einer Pulvertrommel mit einer alkoholischen Lösung von Kampfer, Centralit o. dgl. behandelt, dann heißgewässert und wieder getrocknet, um seine Verbrennungsgeschwindigkeit und so den Gasdruck in der Waffe zu ermäßigen. Je nach der Menge des in der Pulvertrommel angewendeten Kampfers, Centralites o. dgl. sowie der angewendeten Temperatur kann man einwandfreie Pulver. für Manöverzwecke für Gewehre, Geschütze o. dgl. .von vorgeschriebener Ladung und Leistung sowie Jagd-, Pistolen- und andere Pulver herstellen, also den Pulvern mit porösem Kern für jede gewünschte Anwendungsart die für diese vorgeschriebene ballistische Leistung erteilen.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, aus itrocelluloseknetmasse erhaltene Pulverfäden durch Eintauchen in heißes Wasser vorzutrocknen, darauf zu schneiden und dann im Vakuumschrank oder Luftschrank zu trocknen. Ein röhrenförmiges Pulver erhält man auf diese Weise nicht, denn durch ein Vortrocknen bis zur Schneidfähigkeit des Pulvers müssen solche Mengen von Lösungsmitteln aus dem Pulver entfernt werden, daß von einer Härtung der Oberfläche allein nicht mehr die Rede sein kann. Ganz abgesehen davon, führt die Nachtrocknung im Luft-oder Vakuumschrank auch nicht zu Pulverröhrchen. .
  • Es wurden auch bereits Pulverfäden, die in geeigneter Form gepreßt sind, aus dem Gelatinierbad sofort in heißes Wasser oder eine andere geeignete heiße Flüssigkeit, Dampf usw., gebracht, wobei der mitgebrachte @=lther oder das Aceton so schnell verflüchtigt wird, daß die Masse aufschwillt und ein schwammartig durchlöchertes Produkt von verschiedenartiger Gestalt liefert.
  • Gegenüber diesem Verfahren werden nach dem angemeldeten Verfahren ganz bestimmt gestaltete Produkte erhalten, und zwar Röhrchen mit dünnen Wänden. Dieser Erfolg wird dadurch erzielt, daß nach: dem Herausnehmen, der Pulvermasse aus dem Gelatinierbad eine besondere Vortrocknung der Pulverfäden in den Verarbeitungsgang eingeschoben wird, infolgedessen die Pulverfäden an ihrer Außenseite verfestigt werden und beim Einbringen in das heiße Wasserbad Röhrchen liefern.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von rauchlosen Jagd- und übungspulvern aus vollen, durch Auspressen von NTitrocelluloselcnetmasse erhaltenen Pulverfäden, die zur Verdampfung deer Lösungsmittel bei einer oberhalb des Siedepunktes der zur Herstellung der Pulvermasse verwendeten Lösungsmittel in heißes Wasser eingelegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulverfäden vor dem Einlegen in die Heizflüssigkeit vorgetrocknet werden, und daß der Heizflüssigkeit reduzierend wirkende und Säuren öder nitrose Gase bindende Stoffe zugesetzt werden, worauf die erhaltenen Erzeugnisse, wie üblich, geschnitten, gewässert und getrocknet werden.
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