DE652108C - Verfahren zum Herstellen von Pfropfen aus Faserstoffbrei fuer Jagdschrotpatronen u. dgl. - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Pfropfen aus Faserstoffbrei fuer Jagdschrotpatronen u. dgl.

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DE652108C
DE652108C DEL87841D DEL0087841D DE652108C DE 652108 C DE652108 C DE 652108C DE L87841 D DEL87841 D DE L87841D DE L0087841 D DEL0087841 D DE L0087841D DE 652108 C DE652108 C DE 652108C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21JFIBREBOARD; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM CELLULOSIC FIBROUS SUSPENSIONS OR FROM PAPIER-MACHE
    • D21J7/00Manufacture of hollow articles from fibre suspensions or papier-mâché by deposition of fibres in or on a wire-net mould

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von Pfropfen aus Faserstoffbrei für jagdschrotpatronen u. dgl. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Pfropfen für Schrotpatronen. Bekanntlich befindet sich in solchen Patronen, deren Hülsen aus Metall oder Pappe bestehen, eine Treibladung. Diese Treibladung hat den Zweck, eine Vorlage (Schrot oder Geschoß, Leuchtkörper usw.)_ durch einen Lauf zu treiben. Zwischen Treibmittel und Vorlage muß ein elastisches Medium eingeschaltet werden, welches gleichzeitig die Abdichtung für die Pulvergase übernimmt. Dieses Zwischenmittel muß daher eine nach allen Richtungen wirkende Elastizität aufweisen. Es muß einen elastischen Puffer zwischen .dem mit hochgespannten Gasen gefüllten Druckraum und z. B. der Schrotvorlage bilden. Andererseits muß sich die Elastizität des Pfropfens in radialer Richtung auswirken, um die unter hohem Druck stehenden Gase gegenüber der Vorlage abzudichten. Diese Eigenschaften sind die hervorstehendsten Merkmale, die ein solches Dichtungs- und Druckübertragungselement aufweisen muß.
  • Die für diesen Zweck bisher hauptsächlich verwendeten Pfropfen bestehen aus Haarfilz und werden aus Platten ausgestanzt. Diese Platten haben den Nachteil, daß sie in ihrer Stärke nicht gleichmäßig und namentlich auch in ihrer Dichte stark unterschiedlich sind. Diese Ungleichmäßigkeiten zeitigen in-ballistischer und fabrikationstechnischer Hinsicht große Nachteile,. die bei dem neuen Pfropfen gemäß vorliegender Erfindung unbedingt vermieden werden. Man hat schon versucht, Patronenpfropfen in der Weise herzustellen, daß man einen mehr oder wenig stark verdünnten Faserstoffbrei in Platten oder in Hohlformen preßte, wobei aus der Masse durch mechanischen Druck die Flüssigkeit ausgepreßt und Erzeugnisse von verhältnismäßig starker Verdichtung geformt wurden, die einem nachfolgenden Trockenprozeß bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen unterworfen wurden. Die auf diese Weise hergestellten Pfropfen sind jedoch zu hart und zu unelastisch. Sie konnten sich daher in der Praxis nicht durchsetzen, genau wie die aus weichem Karton ausgestanzten Pfropfen, die auch heute noch in ganz geringem Maße als billige Ware in den Handel kommen.
  • Zur Herstellung von Verschlußpfropfen als Ersatz für Filz- oder Korkpfropfen hat man auch schon vorgeschlagen, Cellulose durch Mahlen mit Wasser in schleimigen Faserstoffbrei überzuführen und diesen unter schwachem mechanischem Druck auf einer porösen Unterlage zu entwässern, so daß sich ein Kuchen bildet, der anschließend bei verhältnismäßig niederer Temperatur getrocknet wird und aus dem dann die Verschlußpfropfen herausgeschnitten werden. Durch den Mahlvorgang des Zellstoffmaterials werden die einzelnen Fasern weitgehend zerstört und können nicht mehr in dem weitgehenden Maße gegenseitige Bindung und Verfilzung finden, wie Faserbrei, in dem durch die Art der Aufbereitung die Zellstoffasern möglichst erhalten sind. Aus diesem Grunde erlangen auch die Verschlußpfropfen nur eine beschränkte Elastizität und Festigkeit, die nur ausreichend ist; da: Verschlußpfropfen in der Hauptsache itt" radialer Richtung beansprucht werden.
  • Man hat auch schon die Herstellung von_' Patronenpfropfen aus Cellulose oder Celiulosemischungen vorgeschlagen, hierbei aber zu einem mechanischen Preßverfahren gegriffen, das eine derart starke Verdichtung des Materials hervorruft, daß' von einer elastischen Pufferwirkung der so hergestellten Cellulosepfropfen keine Rede sein kann, vielmehr werden derartige Pfropfen zu fest und unnachgiebig. Die gleichen Nachteile besitzen aber auch die Zellstoffpfropfen, bei denen das Material zuerst in Stränge gepreßt wird, von .denen dann die einzelnen Pfropfen abgeschnitten werden.
  • Für Patronenpfropfen gemäß vorliegender Erfindung ist aber eine erheblich weitgehendere Elastizität sowohl in radialer wie in axialer Richtung notwendig und auch eine größere innere Festigkeit erforderlich, so daß Verschlußpfropfen der erwähnten Art zur Verwendung als Patronenpfropfen ungeeignet wären.
  • Auf Grund eingehender Versuche wurde nun gefunden, daß man dennoch mit einem Faserstoff als Ausgangsmaterial qualitativ einen einwandfreien Patronenpfropfen erzielen kann, wenn man bei der Aufbereitung des Zellstoffes darauf achtet, daß die Fasern möglichst weitgehend erhalten bleiben, und in der Weise vorgeht, daß man den Faserstoffbrei in sehr dünner Konzentration in Formen mit durchlässigen, siebartigen Wänden einschwemmt oder hydraulisch einspritzt, oder aber diese Formen von außen unter Vakuum setzt .und den unter atmosphärischem Druck stehenden, stark verdünnten Faserstoffbrei der Form zuführt. Hierbei kann die in geeigneter Konzentration befindliche Faserstoffmenge abgemessen oder aber der Durchfluß durch die Form zeitlich unterbrochen werden. Der in der Form zurückbleibende Faserstoff, der infolge der durchlässigen Form schon das Wasser zum Teil abgegeben hat, wird nun von Wasser und Feuchtigkeit dadurch gänzlich befreit, daß man einen Luftstrom unter Druck von etwa q. atü und mit einer Temperatur von etwa aoo bis 3oo° C auf denselben einwirken läßt, z. B. durchbläst oder durchsaugt, und so dem Faserstoffpfropfen bei Erhaltung seiner locker verfilzten Struktur die Feuchtigkeit entzieht.
  • Nun wird der Pfropfen in geeigneter Weise auf mechanischem Wege aus der Form ausgestoßen und hat alle die Eigenschaften, die von einem. solchen Dichtungs- und Druckclement verlangt werden, und zwar namentlich in Hinsicht auf unbedingte Gleichmäßigkeit im Rahmen der für Massenfabrikation notwendigen gestuften Arbeitsgänge. Vor allem zeigt der nach diesem Verfahren heräestellte Pfropfen aus langfaserigem Ausgangsmaterial jene starke, ineinandergreifende Verfilzung, die trotz der guten Elastizität verhindert, daß sich der Pfropfen beim Abschuß vor dem Gewehr zerlegt. Der Pfropfen wird dann noch in geeigneter Weise an seiner Außenfläche mit Paraffin, Talg oder ähnlichen Stoffen imprägniert und ist für seine Verwendung, besonders in jagdschrotpatronen, nunmehr geeignet.
  • Dieses Herstellungsverfahren ist dem unter der Bezeichnung Pappenguß bekannten Verfahren angelehnt, mittels dessen man bisher aber ausschließlich schwächere Platten und dünnwandige Hohlkörper (Flaschen, Dösen und sonstige Behälter) angefertigt hat. Die Übertragung dieses für dünnwandige Erzeugnisse entwickelten Verfahrens auf starkwandige Vollkörper wie Patronenpfropfen ergab überraschend gute Eigenschaften hinsichtlich Festigkeit und Elastizität für Pfropfen für Jagdschrotpatronen u.dgl.
  • Im Rahmen der Erfindung kann die Form des Pfropfens in jeder geeigneten Weise als dickrandig`er, Hohlkörper oder massiv gestaltet werden. Man kann auch so vorgehen, daß man nach demselben Verfahren aus Faserstoffbrei eine Platte formt und nachträglich die Pfropfen aus dieser Platte ausstanzt.
  • In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele für derartige Pfropfen sowie eine Patrone im Längsschnitt mit eingelagertem Pfropfen veranschaulicht, um das Anwendungsgebiet derartiger Pfropfen erläuternd klarzustellen.
  • Mit a ist die Patronenhülse bezeichnet, die vielfach bei solchen Patronen aus Pappe besteht und bei b gegen die obere Abdeckplatte der Patrone umgebördelt ist. d bezeichnet den Pfropfen, der zwischen Treibladung c und einer Schrotladung e eingelagert ist.
  • In Fig. z bis 5 sind Pfropfenkonstruktionen veranschaulicht, deren es jedoch in-mehr oder weniger abweichender Form noch eine ganze Anzahl gibt.
  • Alle Pfropfenformen können selbstverständ-. lieh auf die vorstehend beschriebene Art aus Holzschliff- und Cellulosebrei mit und ohne Zusatz von Bindemitteln, z. B. Harzen o. dgl., hergestellt werden.
  • Es ist einleuchtend, daß man solche Pfropfen aus Zellstoffmasse in beliebiger, für jeden Sonderfall geeigneter Dichte und mit jeder gewünschten Elastizität herstellen kann, so daß z. B. j e nach Art der Patronen oder Schrotladung verschiedenartige Pfropfen mit ganz bestimmter Eigenart entstehen, die sich beim Abschuß der Patronen für jede Patronenart ganz gleichmäßig verhalten.
  • Das Herstellungsverfahren für die neue Pfropfenart ist nicht nur billig und wirtschaftlich, mit den Pfropfen sind auch hinsichtlich der Schußleistung große Vorteile zu erzielen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Pfropfen, insbesondere für Jagdschrot-Patronen, als Zwischenlagerung zwischen Treibmittel und Vorlage aus Holzschliff oder Zellstoff oder einer Mischung dieser beiden Stoffe (evtl. mit Zusatz von Bindemitteln), dadurch gekennzeichnet, daß man die Pfropfen aus einer breiigen, auch in Mischung verwendbaren Masse aus Zellstoff oder Holzschliff unter Anwendung und im Wege eines an sich bekannten. Pappengußverfahrens erzeugt. a. Ausführungsform des Pfropfenherstellungsverfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die breiige Mischung zum Zwecke der unmittelbaren Pfropfenherstellung direkt in Formen eingeschwemmt oder eingepreßt wird, die der Pfropfenform entsprechen. 3. Abänderungsausführung des Pfropfenherstellungsverfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Zwecke der mittelbaren Pfropfenherstellung aus der breiigen Mischung zunächst größere Tafeln von entsprechender Dicke erzeugt und aus diesen später die Pfropfen in bekannter Weise ausstanzt.
DEL87841D 1935-04-05 1935-04-05 Verfahren zum Herstellen von Pfropfen aus Faserstoffbrei fuer Jagdschrotpatronen u. dgl. Expired DE652108C (de)

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DE (1) DE652108C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2773451A (en) * 1951-02-21 1956-12-11 Armes De Guerre Fab Nat Wad for cartridge
US3115835A (en) * 1962-06-18 1963-12-31 Norman D Currie Undershot wad for shotgun shells

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2773451A (en) * 1951-02-21 1956-12-11 Armes De Guerre Fab Nat Wad for cartridge
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