DE56997C - Verfahren und Einrichtungen zur Behandlung von Nesselfasern mit alkalischen Lösungen - Google Patents

Verfahren und Einrichtungen zur Behandlung von Nesselfasern mit alkalischen Lösungen

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DE56997C
DE56997C DENDAT56997D DE56997DA DE56997C DE 56997 C DE56997 C DE 56997C DE NDAT56997 D DENDAT56997 D DE NDAT56997D DE 56997D A DE56997D A DE 56997DA DE 56997 C DE56997 C DE 56997C
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DENDAT56997D
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G. W. ROBERTSON in Glasgow, 62 St. Vincent Street, und D. BLACK in Boghead, Lanzie, Grfsch. Dumbarton, England
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 29: Gespinnstfasern.
Die neue Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren der Behandlung der Nesselfaser, welche auch unter den Bezeichnungen ■ Rhea, Ramie und Chinagras bekannt ist, und zwar beginnt die Behandlung nach dem vorliegenden Verfahren mit dem im Handel vorkommenden Bast, wenn derselbe von der Pflanze abgestreift, getrocknet und als Riste in Ballen verpackt ist, oder es kann auch die Behandlung der Fasern nach vorliegender Erfindung mit dem rohen oder grünen Bast vorgenommen werden.
Die Neuerung bei dem vorliegenden Verfahren besteht darin, dafs die Risten so auf einer Maschine in Lagen zwischen Netzwerk gelegt und auf Haspeln aufgewunden werden, dafs die einzelnen Lagen, wenn sie der Behandlung mit einem Bade von kaustischer Soda oder einem anderen Alkali ausgesetzt werden, von der Flüssigkeit des Bades vollkommen durchdrungen werden. Wenn Risten verwendet .werden sollen, so wird der Bast zunächst in ein Bad von heifsem oder kaltem Wasser oder einer Lösung von Aetznatron oder einem anderen Alkali, welche ein specifisches Gewicht von 1,0025 bis 1,010 (eine Stärke von 0,5 bis 2° Twaddle) besitzt, getaucht, bis die Risten vollkommen weich sind. Nach dieser Behandlung, welche 6 bis 12 Stunden dauert, wird die Faser mit Hülfe der auf Blatt I dargestellten Maschine bearbeitet.
Fig. ι zeigt dieselbe im Verticalschnitt,
Fig. 2. in Oberansicht.
Zwischen den beiden Seitengestellen Ä befindet sich ein Tisch B, über welchen ein endloses Speisetuch C gespannt ist, welches über Spannrollen geführt wird. Auf der inneren Seite des Tisches sind zwei schwere Eisenwalzen EE in Lagern an den Seitenrahmen drehbar geführt; die Lager der oberen Walze ruhen elastisch auf Federn. Der angefeuchtete, von seinen Fasern" abgelöste Bast wird auf das Speisetuch gelegt, und zwar so, dafs die Risten nicht zu dick aufgehäuft sind und senkrecht zu den Achsen der Walzen E liegen. Wenn die Maschine in Thätigkeit gesetzt wird, so gehen die Risten durch diese Walzen EE hindurch. Hierdurch werden die äufseren harten Hülsen der Risten gebrochen, dieZellen geöffnetund Schmutztheile in den Risten mit der Lösungsflüssigkeit ausgedrückt. Letztere fiiefst in einen Behälter F ab, aus welchem, sie mittelst des Rohres G abgezogen wird.
Infolge der beschriebenen Behandlung werden die Risten geglättet.
Die obere Walze E läuft etwas rascher als die untere, so dafs sie auf die zwischen beiden Walzen hindurchpassirenden Risten einen geringen Zug ausübt.
Um zu verhindern, dafs hierbei die Risten von der oberen Walze E mitgerissen werden, sind Abstreicher H vorgesehen, welche in Lagerarmen an den Seitengestellen A geführt sind und sich gegen den Umfang der oberen Walze E legen; die Abstreicher sind mit entsprechenden Stellvorrichtungen versehen.
Von den Walzen E gelangen die Risten über den Tisch / nach dem Tuch /, sodann zwischen den Walzen L hindurch nach dem Haspel M, auf den sie aufgewunden werden. Die Risten werden bei dem Aufwinden durch ein Gewebe N bedeckt, welches ebenfalls durch die Wellen L hindurchgeht. Das Transporttuch J und das Gewebe N sind grofsmaschige Netzwerke aus Draht oder anderem Material.
Vor dem Inbetriebsetzen der Maschine wird jedes dieser Netzwerke J und N auf einen Haspel O O * aufgewunden. Letztere sind in Schlitzlagern an den Seitengestellen geführt. Die Schlitzlager für den oberen Haspel O1 sind oberhalb der oberen Walze L angeordnet. Der obere Haspel O -1 legt sich gegen die Walze L und wird durch Reibung auf derselben mitgedreht. Der untere Haspel O wird von einem oder mehreren belasteten Hebeln ρ gehalten, welche an den Seitenrahmen A bei P1 drehbar gelagert sind und den Haspel gegen die untere Walze L drücken.
Von dem Haspel O aus geht das untere Netzwerk J um eine Walze Q, wo der Haspel die Risten von dem Tische I aufnimmt. Durch die Drehbewegung der Walzen L wird' das Netzwerk J nach den Walzen gezogen und das Netzwerk JV, welches von dem Haspel O1 abgewunden wird, auf die obere Seite der Risten gelegt.
Die Walzen L greifen mittelst der Zahnräder R in einander und erhalten ihren Antrieb von der Riemscheibe R1, Welche auf der Achse der unteren Walze L aufgekeilt ist. Eine Leerscheibe -R2 und eine zweite Festscheibe -R1 ermöglichen die Umkehrung der Bewegungsrichtung der Walzen L. Eine Kettenscheibe S dreht vermittelst der Gliederkette S1 die untere vordere Walze E.
Das Zahnrad R auf der unteren Walze L greift in ein anderes T auf der Achse der Walze T1, die durch Frictionsbetrieb den Haspel M dreht, auf welchen die Risten aufgewunden werden.
Der Haspel M besteht, wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, aus einem Rohr b, auf welchem zwei Endflantschen α befestigt sind; das Rohr b ist an seinem Umfange und den Enden mit Oeffnungen zum Durchgange von Flüssigkeiten versehen und besitzt Naben c, welche in Schlitzen der Seitengestelle A eingesetzt werden, bevor das Aufwinden beginnt.
Die Naben steigen in dem Lagerschlitze empor in dem Verhältnifs, wie der Durchmesser des Haspels sich vergröfsert. Um das Auswechseln der Haspel zu erleichtern, besteht das vordere Ende ihrer Lager aus. einer Platte d, welche an ihrem unteren Ende drehbar befestigt ist und an ihrem oberen Ende durch eine Klemmvorrichtung gehalten wird.. Nach Lösung der. letzteren kann die Platte nach abwärts gelegt und der Haspel leicht herausgenommen werden.
Bei der getroffenen Aufwickelung haben die verschiedenen Ristenlagen auf dem Haspel freien Spielraum zwischen sich, so dafs bei der nachfolgenden Behandlung die Flüssigkeit die einzelnen Lagen gleichmäfsig durchdringt und die Risten vollkommen umspült. Wenn genügend Haspel auf diese Weise vorbereitet sind, so werden sie in einen Kocher eingesetzt, welcher eine Lösung von Aetznatron oder anderen Alkalien enthält, deren Stärke sich je' nach der Natur und Qualität der Fasern richtet und gewöhnlich 2 bis 40 Twaddle (specifisches Gewicht 1,01 bis 1,02) beträgt. In diesem Kocher werden die aufgehaspelten Spulen M. unter Dampfdruck entsprechend lange gekocht. Hierzu genügen bei dem gewöhnlichen Verfahren 12 Stunden.
Fig. 5 zeigt einen Verticalschnitt,
Fig. 6 eine Seitenansicht und
Fig. 7 den Grundriß eines solchen Kochers.
Der Kocher besteht aus einem cylindrischen Gefäfs £7mit geschlossenem Boden U' und abhebbarem DeckelU", welcher durch einenKrahn oder eine andere Hebevorrichtung abgehoben und aufgestellt werden kann. An dem Boden besitzt das cylindrische Gefäfs U eine perforirte Platte V und in der Mitte derselben ist ein Kochrohr F2 abhebbar aufgesetzt. Durch den Boden des Kochers und auch durch die perforirte Platte V geht eine Anzahl kurzer Wellen f senkrecht hindurch. Die unteren Enden derselben sind durch Stopfbüchsen g dampf- und wasserdicht von dem Inhalte des Gefäfses U abgeschlossen. Am unteren Ende der Spindeln sitzen Zahnräder h, welche in einander greifen, und von denen eins mit dem Zahnrad i auf der senkrechten Welle y in Eingriff steht. Letztere wird von irgend einer Transmission aus in Drehung versetzt. Die Ristenspulen werden auf viereckige Wellen K gesetzt, deren untere Zapfen in Kappen an den oberen Enden der Wellen/ sitzen, durch die Spulen gedreht werden, oder aber die viereckigen Spindeln k bilden die Fortsetzung der Wellen f. Die oberen Enden der Wellen k werden durch Lagerarme Z gehalten, welche bei m drehbar aufgehängt sind und emporgeklappt werden können, wenn neue Spulen eingesetzt oder ausgewechselt werden sollen. Die Kerne der Spulen haben einen gröfseren Durchmesser, als derjenige der Wellen k beträgt, welche die Spulen halten. In dem so zwischen Welle k und dem Kern der Spule gebildeten Zwischenraum kann die alkalische Lösung ebenfalls zu den Risten gelangen.
Wenn das Kochen vollendet ist, wird die alkalische Lösung aus dem Kocher durch das Rohr W abgezogen und kann zur vorbereiten-
den Aufweichung der Risten verwendet werden. Wenn die alkalische Lösung aus dem Kocher abgezogen ist, werden die Fasern ein oder mehrere Male nach einander einer kalten und warmen Auswaschung unterworfen, während welcher die Spulen ebenfalls gedreht werden. Nach beendetem Waschen wird sodann der. Deckel des Kochers gelöst, emporgehoben, die Lagerarme / werden emporgeklappt, die Spulen entweder mit den Wellen k oder ohne die^ .selben herausgezogen und statt ihrer wieder neue in den Kocher eingesetzt. • Die aus dem Kocher herausgenommenen Spulen werden hierauf auf die Maschine Fig. ι und 2 zurückgebracht, und es wird dann diese in der der früheren entgegengesetzten Richtung gedreht, wodurch die Netzwerke J und N wieder auf die Haspel O O' zurückgewunden und-die Risten durch die Walzen E auf den Tisch B oder das Speisetuch C zurückbefördert werden, von wo aus sie abgenommen, getrocknet und auf Hechelmaschinen geeigneter Construction weiter verarbeitet werden. Die Risten werden dann gekämmt und entsprechend versponnen.
Die Maschine Fig. ι und 2 wird vortheilhaft in solcher Breite ausgeführt, dafs gleichzeitig zwei oder, mehrere Spulen auf- und abgewickelt werden können. Es sitzen dabei die Spulen auf entsprechenden Wellen.
Ferner enthält der Kocher, dessen Oberkante vortheilhaft auf Fufsbodenhöhe liegt, eine genügende Tiefe, um drei oder mehrere Spulen auf jeder Welle k über einander reihen zu können, und der Kocher erhält vortheilhaft einen inneren Zahnkranz und eine solche Anzahl Spindeln mit Zahnrädern, dafs für normalen Bedarf einige derselben leer kufen, um nur bei verstärktem Betriebe benutzt zu werden.
Bei dem vorstehend beschriebenen neuen Verfahren wird ein Verwirren (»Verheddern«) der Nesselfasern bei der Behandlung in der alkalischen Lösung durchaus verhindert.

Claims (3)

Patent-An sp rüche:
1. Bei der vorbereitenden Behandlung der ' Nesselfasern mit alkalischen Lösungen das Verfahren, die Nesselfasern so auf Spulen aufzuwickeln, dafs die einzelnen Lagen der Risten zwischen zwei Lagen Geweben von durchdringlichem Netzwerk eingeschlossen sind, wobei dasselbe die Risten ein wenig in Spannung versetzt, zu dem Zwecke,- bei der Behandlung der Risten im Kocher ein Verwirren derselben zu vermeiden und den Zutritt der alkalischen Flüssigkeit zu den im Kocher aufgestapelten und gedrehten Ristenspulen zu gestatten.
2. Zur Ausführung des unter 1. gekennzeichneten Verfahrens eine Maschine, ge-' kennzeichnet durch die beiden Walzen L, zwischen denen die auf Haspeln O O' aufgewickelten Netzwerke J N hindurchgehen und dabei die von dem Speisetuch C zugeführten und unter den Walzen E geprefsten und gespannten Risten beiderseitig bedecken und zu dem Haspel M führen, wobei bei Umkehrung der BewegungsrichT tung der Walzen E ein Abwickeln der bereits im Kocher behandelten Spulen stattfindet.
3. Zur Ausführung des unter 1. gekennzeichneten Verfahrens ein Kocher mit senkrechten, drehbaren Wellen k, welche durch Eingriff entsprechender Zahnräder gedreht
' werden, zur eingehenden Behandlung der Ristenspulen in dem alkalischen Bade.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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