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Maschine zur Gewinnung verspinnbarer kurzstapeliger Blattfasern Die
Erfindung betrifft eine Maschine zur Gewinnung verspinnbarer kurzstapeliger Bastfasern
aus ungeröstetem Flachsstroh o. dgl. Die Erfindung besteht darin, daß anschließend
an längs gerillte Quetschwalzen ein Satz gleichartig angetriebener Riffelwalzenpaare
mit allmählich abnehmendem Durchmesser zum Kräuseln des Gutes angeordnet ist, hinter
dem sich mit zunehmender Geschwindigkeit umlaufende und das Gut entkräuselnde Streichwalzen
und Speisewalzen befinden, die das Gut einer mit einem Rost zusammenarbeitenden
umlaufenden Schlagtrommel mit ungleichmäßig am Umfang verteilten, das Gut unterteilenden
Schlagarmen zuführen.
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Es ist bekannt, Flachsstroh durch Riffelwalzen zu quetschen, zu kräuseln
und glattzustreichen und dadurch zu entbasten, um die Fasern in voller Länge zu
gewinnen. Gemäß der Erfindung dagegen wird aus Langflachsstroh ununterbrochen und
ohne die Stengel zu unterteilen eine vollkommen entbastete und gereinigte Fasermasse
von mehr oder minder bestimmter Stapellänge, also Werg, mit Hilfe einer einzigen
Maschine, also auf billige Weise gewonnen. Die so gewonnenen Fasern sollen dann
nach weiterer Behandlung mit anderen Fasern, z. B. mit Wollfasern, zu Mischgarnen
weiter verarbeitet werden. In der Zeichnung ist schematisch eine Maschine gemäß
der Erfindung dargestellt Fig. i zeigt einen Seitenaufriß der Maschine, Fig. ia
eine Einzelheit. Fig. a im größeren Maßstabe einen Aufriß im Schnitt mit einer Speisevorrichtung,
den Riffelwalzen und einem Teil der damit zusammenarbeitenden umlaufenden Schlagtrommel.
Fig. 3 ist ein Seitenaufriß der Einrichtung nach Fig. a von außen und Fig. q. ein
Grundriß der Maschine, der schematisch das Antriebsgetriebe wiedergibt.
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Eine Speisevorrichtung in Form eines Speiselattentuches
a mit einer Sammelwalze b dient dazu, die Flachs- o. dgl. Stengel
zuzuführen. Diese Stengel können entsamt oder sonst vorher in bekannter Weise behandelt
sein.
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Das Speiselattentuch a bringt die Baraufliegenden Stengel in ihrer
Längsrichtung zu eitlem oder mehreren Paaren von längs gerillten Quetschwalzen c,
cl. Diese stehen miteinander in Eingriff und werden angetrieben. Die obere Walze
cl ist in bekannter Weise federbelastet mittels der Stange c2, die auf den Lagerblöcken
durch Stangen c3 gehalten werden, auf die einstellbare Federn c4 einwirken. Dann
folgt ein Satz gleichartig angetriebener Riffelwalzenpaare mit allmählich abnehmendem
Durchmesser zum Kräuseln des Gutes. Vier solche Paare sind dargestellt, nämlich
dl, dlx, d2, d2x,
d3, d3x,
d4, d4x. Die unteren Walzen dl,
d2, d3, d4 werden zwangsläufig angetrieben, während die oberen dlx d2x d3x d4x durch
Eingriff in die
Unterwalzen angetrieben werden. Sie kön' |
selbstverständlich auch durch ein Zahnräcl." |
Betriebe angetrieben werden. Jede obere RifC° |
walze ist federbelastet, indem die Arme d5 auf: die Lagerblöcke der oberen Walzen
drücken. An diesen Armen d5 sind Stangen ds angebracht, auf die einstellbare Federn
d7 einwirken. Alle Walzen dl, dlx bis d4, d4x weisen in Förderrichtung allmählich
abnehmende Durchmesser auf und laufen daher mit allmählich etwas geringer werdender
Umlaufsgeschwindigkeit um, so daß sie die Stengel in Längsrichtung nicht brechen,
sondern quetschen und leicht kräuseln.
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Es folgen dann im Ausführungsbeispiel zwei Paar Streichwalzen f
l, f 'x, f2, /2x. Diese gerillten Walzen besitzen den gleichen Durchmesser
für jedes Paar, sie laufen aber mit etwas höherer Umfangsgeschwindigkeit als das
letzte Paar der Riffelwalzen d4, d4x um und üben so eine schwache Zugwirkung auf
das Fasergut aus. Die Folge davon ist, daß die Holzteile usw. von den Fasern unter
Entkräüseln der Stengel getrennt werden.
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Die Streichwalzen j l, /'x, 111, /2x müssen ebenfalls federbelastet
sein. Die Arme f 3 stehen in Verbindung mit den Lagerblöcken der oberen Walzen,
`und die Stangen f 4 stehen unter dem Einfluß der einstellbaren Federn f,' (Fug.
3). Diese Walzen werden paarweise zwangsläufig angetrieben, wobei die Walzen einen
jeden Paares miteinander in Eingriff stehen (Fug. q.).
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Es folgen dann noch ein Paar oder mehrere Paare von Speisewalzen.
In der Zeichnung ist ein solches Paar g, g1 dargestellt, das flache Rillen besitzt.
Diese Walzen sind zwangsläufig mit einer Geschwindigkeit angetrieben, die etwas
höher ist als die der Streichwalzen f 1 usw. Die obere Walze eines Paares ist wieder
federbelastet durch Arme g2, die auf die Lagerblöcke drücken und Stangen g3 besitzen,
die unter dem Einfluß der einstellbaren Federn g4 stehen.
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Die Fig q. zeigt schematisch im Grundruß den Antrieb. Die Haupttriebwelle
i treibt eine Hilfswelle a an, die ihrerseits ein Zahnrad q. auf einem Zapfen 3
antreibt, das mittels Zahnräder und Zwischenräder das Speiselattentuch a und die
verschiedenen Walzen mit den erforderlichen Geschwindigkeiten und im richtigen Drehsinn
antreibt.
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Durch die beschriebene Walzenanordnung werden die Rinde und der holzige
Kern größtenteils gelöst; der so frei werdende Abfall fällt herab- und kann durch
nach unten geneigte Wandungen
lt' in die Sammelbehälter
h, hx geleitet
werden. Von dem Hauptsammelbehälterh kann der Abfall durch ein pneumatisches Fördersystem
längs einer oder mehrerer Röhren 1z2 oder durch ein Förderband h3 (Fug. ia)
-'a.,Jer in sonstiger bekannter Weise entfernt |
iden |
Hinter den Speisewalzen g, g1 befindet sich |
:#@¢ine umlaufende Schlagtrommel i mit ungleich- |
mäßig am Umfang- verteilten Schlagarmen, die mit einem segmentförmigen Rost j zusammenarbeiten.
Durch diesen Rost wird weiterer Abfall in den Sammelbehälter
lt ausgestoßen.
Die Schlagarme haben im wesentlichen die Aufgabe, das durch die Speisewalzen zugeführte
und von ihnen festgehaltene Fasergut auf Stapellänge zu unterteilen. Auf der Rückseite
des Offnergehäuses aufwärts ragend und vom unteren Rande des Rostes j
ab erstreckt sich ein segmentförmiger Mantel k, der aus einem kräftigen,
aus Draht gearbeiteten Netz mit zahlreichen Öffnungen besteht und ungefähr über
einen Winkel von i8o ° um die Schlagtrommel herumläuft.
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Die gekrümmte pneumatische Förderröhre m führt von vorn und ungefähr
tangential zu dem Mantel k. Eine Öffnung n und eine gelochte Platte o o. dgl. sind
vorgesehen, um der Luft Zutritt zu gestatten, sie in das obere Abteil der umlaufenden
Schlagtrommel i eintreten zu lassen und so das Rohr m zu speisen. n1 ist eine angelenkte
Tür, um das Innere des Mantels usw. besichtigen zu können.
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Das gekrümmte pneumatische Förderrohr m führt zu irgendeinem Ablagerplatz
oder Sammelbehälter oder auch zu einer Entstaubungsmaschine oder einem 'anderen
Öffner, um den noch verbleibenden Staub oder Abfall zu entfernen.
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Die pneumatische Fördereinrichtung ist jedoch nicht Gegenstand der
Erfindung.