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Uhrwerk mit einer länglichen Platine Man hat in der Uhrenmacherei
in Armbanduhren das Großbodenrad schon aus der Uhrenmitte gerückt. Dabei war es
aber stets mit dem Zeiger koaxial. Bei der vorliegenden Erfindung, deren Gegenstand
ein Uhrwerk mit länglicher Platine insbesondere für Armbanduhren ist, ist das Minutentrieb
mit der Zeigerachse nicht koaxial. Das zur Bewegung der Zeiger dienende Wechselrad
sitzt auch auf dem Minutentrieb. Damit kann erreicht werden, daß Federhaus und Minutentrieb
in der einen Werkhälfte untergebracht werden kann.
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Eine solche Anordnung hat viele Vorteile. Angewendet bei einer kleinen
und schmalen Uhr, ist es nun möglich, in den verfügbaren Raum ein Federhaus, ein
Räderwerk, eine Hemmung und eine Unruhe, alle relativ groß, unterzubringen, das
Ganze derart, daß der für gewöhnlich sehr beschränkte Raum für die Aufzug- und Zeigerstellvorrichtung
bedeutend vergrößert werden kann.
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Bei einer Formuhr, deren Sekundenzeiger sich auf der mittleren Längsachse
befindet, wird das erfindungsgemäße Uhrwerk mit besonderem Vorteil verwendet. Bei
Uhren mit selbsttätigem Aufzug wird es möglich, das Federhaus an eines der Enden
des Uhrwerkes zu verlegen und darauf das Räderwerk und die Hemmung an einer einzigen
Seite des Kalibers unterzubringen, derart, daß Platz gewonnen wird für eine große
Aufziehmasse. Auf der Zeichnung sind mehrere erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele
dargestellt.
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Fig. i ist eine Vergleichszeichnung.
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In dieser sieht man in einem größeren Maßstab als i : i das Federhaus
A mit einem Durchmesser von 8oo : ioo, das Laufwerk, die Hemmung und die Unruhe
G von 7io : ioo der kleinen, länglichen Uhr 33/,"' der Fig. a oder 4 mit dem Minutentrieb
a im Mittelpunkt der Uhrplatte, d. h. gemäß der bis jetzt gebräuchlichen Bauart
für diese Art von Uhren. Auf diese Weise hängt die Anordnung des Laufwerkes und
der Hemmung von der Stellung des Federhauses ab, dessen Platz seinerseits von dem
auf der Aufziehwelle beweglichen Kronrad in der Zeigerstellvorrichtung vorbestimmt
ist. Die Zahnung des Federhauses muß nämlich genügend weit von diesem Kronrad entfernt
sein. Das Laufwerk, die Hemmung und die Unruhe dieser 33/4... Uhr werden
darauf so gut wie möglich untergebracht, aber mit den gleichen Sicherheiten wie
bei einem erfindungsgemäßen Uhrwerk, dessen Umriß strichpunktiert angegeben ist.
Man sieht, daß man die Uhrplatte um i mm breiter und um 1,7 mm länger machen muß,
will man alle Teile, die in einem erfindungsgemäßen Uhrwerk Platz finden, darin
unterbringen.
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Fig. a ist ein Grundriß einer schematischen Anordnung eines schmalen
Uhrwerkes 33l4"' (c@ @x 21 mm) gemäß der Erfindung.
Fig. 3 ist ein
Schnitt nach der Linie y-y der Fig. 2 in größerem Maßstab.
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Fig. q. ist ein ähnlicher Grundriß wie der der Fig. 2, aber für eine
andere Ausführungsform. Fig. 5 ist ein Schnitt des in der Fig. q. gezeigten Kalibers.
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Fig.6 zeigt einen schematischen Grundriß eines erfindungsgemäßen Uhrwerkes,
dessen-Sekundenzeiger jedoch auf der Längsachse liegt und das eine Zylinderhemmung
aufweist.
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Fig. 7 zeigt, teilweise im Grundriß und nur soweit es zum Verständnis
der Erfindung notwendig ist, ein erfindungsgemäßes Uhrwerk, verwendet in einer sogenannten
faßförmigen Uhr.
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Fig. 8 und 9 sind Ansichten zur Erläuterung der Zeigerstellung und
der das Zeigerwerk betreffenden Uhr.
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Fig. io ist eine schematische Anordnung von Teilen, von denen weiter
unten die Rede sein wird.
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Fig. ii ist ein Grundriß einer Formuhr mit selbsttätigem Aufzug, bei
der man eine erfindungsgemäße Uhrwerkanordnung angewendet hat.
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Fig. 12 zeigt teilweise eine ähnliche Uhr mit dem Sekundenzeiger im
Mittelpunkt.
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Fig. 13 ist ein teilweiser Schnitt nach der Linie x-y-z der vorhergehenden
Figur.
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Fig. 1q. ist ein Schnitt durch die Schwenkachse der Aufziehmasse,
nach einer Ausführungsform gemäß der Fig. ii oder 12.
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Gemäß den Fig. 2 und q. steht das Federhaus A mit dem Minutenantrieb
a in Eingriff; auf der Achse des letzteren ist das Großbodenrad B befestigt. Diese
Achse ist für gewöhnlich im Mittelpunkt der Uhr, d. h. auf der Hälfte der Querachse
x-x. In dem vorliegenden Fall befindet sich dieses Minutentrieb außerhalb des Mittelpunktes
in dem linken Teil der Uhrplatte 1, wenn man letztere von der Querachse x-x als
in zwei Hälften geteilt betrachtet.
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Zwei Eigentümlichkeiten der Bauart gestatten es hier nun, ein verhältnismäßig
großes Federhaus, Räderwerk und eine ebensolche Hemmung und Unruhe unterzubringen,
wobei gleichzeitig der Raum _ für die Aufzieh- und Zeigerstellvorrichtung vergrößert
werden kann. In erster Linie ist es die seitliche Verschiebung des Großbodenrades,
um das Federhaus an das Ende der Uhrplatte zu bringen, und dann auch die Querverschiebung,
welche gestatten, das Problem so vorteilhaft zu lösen. Trotz des großen Großbodenrades
gestattet seine Längsverschiebung außerdem, einen großen Nachteil, der den meisten
Formuhren anhaftet, zu beseitigen, nämlich die Beeinträchtigung des Eingriffes des
Kronrades durch den Durchgang des Großbodenrades.
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Bei einer noch schmäleren Uhr, bei der die Lände im Verhältnis zu
der Breite noch größer ist als bei dem angeführten Beispiel, treten die Vorteile
der Verschiebung des Minutentriebes und der Versetzung des Federhauses nach dem
Ende der Uhrplatte noch deutlicher hervor, denn bei solchen Uhren mit dem Minutentrieb
im Mittelpunkt findet man 2 bis q. mm der Uhrplatte hinter dem Federhaus unbenutzt.
Gemäß der Erfindung kann man diesen Platz dazu benutzen, um in der gleichen Uhr
ein größeres Räderwerk, eine größere Hemmung und eine ebensolche Unruhe unterzubringen.
In gewissen Fällen könnte man die wegen des kleinen verfügbaren Raumes verwendete
Hemmung mit seitlichem Anker sogar durch eine normale, geradlinige Hemmung ersetzen.
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Das Großbodenrad steht, wie üblich, mit der Unruhe G über ein Räderwerk
b Co D d E und dem Anker F in Verbindung. Von diesem Anker sind in der Fig.
2 nur die Hebesteine sichtbar.
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Ein Wechselrad H, das unter Zwischenschaltung eines Rades 0 mit dem
auf dem Rohrstift K sich drehenden Minutenrohr J in Verbindung steht, ist satt auf
dem Minutentrieb aufgesetzt. Das Minutenrohr dreht das Zeigerwerkrad I, das mit
dem Zeigerwerk trieb 111 fest verbunden ist. Das Stundenrad iV wird von dem Zeigerwerktrieb
M getrieben. Das Zwischenrad für die Zeigerstellung ist mit L bezeichnet. Der in
Fig. 3 dargestellte senkrechte Schnitt zeigt, daß die Unterbringung des Räderwerkes
und der Hemmung keinerlei besondere Schwierigkeiten bietet. Auch ist es leicht möglich,
ein flaches Uhrwerk zu erhalten.
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Bei. dem Uhrwerk von 9 X 21 mm der Fig. 2 und q. ist es möglich, für
das Zwischentrieb, das Sekundentrieb und das Hemmungstrieb zwei Triebe mit sieben
und einen Trieb mit sechs Zähnen zu wählen, währenddem man , sonst nur drei Triebe
mit je sechs Zähnen benutzen konnte.
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Beachtenswert ist, daß bei dieser Ausführungsform diejenigen Teile
der Uhr, die deren Wert und Qualität bedingen, d. h. also Federhaus, Hemmung und
Unruhe, die gleichen Abmessungen haben wie diejenigen der in der Fig. i gezeigten
Uhr von 1o ;< 23;7 mm. Hier ist die Uhrplatte viel kleiner, wie es in der Fig.
i strichpunktiert angedeutet ist; sie mißt nur 9 X 21 mm.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. q. und 5 ist das Wechselrad
0 weggelassen. Es wird durch das Zeigerwerkrad I ersetzt, welches die Bewegungen
des Wechselrades H an das Minutenrohr J weiterleitet. Hieraus folgt, daß die Achsen
des Mitteltriebes b und des Sekundentriebes c ganz nahe dem Zeigerwerkrade I sind.
Der Schnitt nach Fig. 5 zeigt, daß eine solche Anordnung eine etwas größere Höhe
fordert. Die unteren Zapfenlager des Mittel-und Sekundentriebes müssen von der Unterseite
der Uhrplatte entfernt sein, und das
Hemmungsrad E geht unterhalb
des Zapfenlagers des Sekundentriebes c hindurch. Die Bedingungen der Zapfenlagerung,
welche die Eigentümlichkeit der Erfindung darstellt, finden sich auch in dieser
Ausführungsform wieder.
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Fig. 6 ist der Grundriß einer schmalen Formuhr mit Zylinderhemmung.
Die Anordnung des Federhauses A und des Minutentriebes a gestattet
die Verwendung eines größeren Räderwerkes, als sonst gebräuchlich. Hier spielt das
Zeigerwerkrad I ebenfalls die Rolle des Bewegungsvermittlers zwischen dem Trieb
H und dem Minutenrohr J bzw. dem Stundenrad N. Die Anordnung des Räderwerkes gestattet
es, in diesem Falle die Achse des Sekundentriebes auf die Längsachse y-y der Uhrplatte
zu verlegen, was mit den allgemeingebräuchlichen Teilen nicht möglich ist.
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Fig. 7 zeigt die Anwendung des Erfindungsgedankens bei einer sogenannten
faßförrnigen Formuhr, bei der alle Räder dargestellt sind. Außer dem anläßlich der
Beschreibung der Ausführungsformen der Fig. 2 bis 6 bereits aufgezählten, vollständigen
Rädersatz sind hier ein zusätzliches Trieb u und ein zusätzliches Rad I' eingeschaltet,
welche die Bewegung des Großbodenrades B dem Trieb b des Kleinbodenrades C mitteilt.
In diesem Falle steht das Wechselrad H unmittelbar mit dem nunmehr selbstverständlich
zentrierten Minutenrohr J in Eingriff.
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Bei der dargestellten Anordnung befindet sich das Minutentrieb ca
ebenfalls nicht im Mittelpunkt, sondern in einem der beiden von der die Zeigerwelle
tragenden Querachse des Uhrwerkes gebildeten Teile der Uhrplatte. Dies hat den unmittelbaren
Zweck, daß man nicht nur ein großes Federhaus von ii", sondern auch eine entsprechend
größere Unruhe einbauen kann. Bei einem Kaliber von 83/4", das maximal 19,7 auf
26,g mm mißt, gestattet die Verschiebung des Minutentriebes aus dem Mittelpunkt
die Unterbringung einer Unruhe von 9,5 mm, die einer Uhr von io?/2 ' entspricht.
Es ist möglich, alle Räder außer dem ersten genügend weit von der Unruhe und das
Sekundenrad von dem Anker F zu entfernen. Die Hebesteine dieses Ankers sind von
oben gut sichtbar und die, Vollendungsarbeit an der Hemmung ist sehr erleichtert.
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Die Fig. 8 und 9 zeigen das faßförmige Uhrwerk, von der Seite des
Zifferblattes her geseherf, sowie zwei Möglichkeiten, die Zeigerstellung mit dem
auf der Aufziehwelle befindlichen Kronrad S zu verbinden. Bei dem in der Fig. 8
gezeigten Beispiel ist es das Wechselrad L, das unter Zwischenschaltung des Zeigerwerkrades
das Minutenrohr bewegt, während es bei dem Beispiel der Fig. 9 mit Hilfe der Wechselräder
L, 0 und H geschieht. Die Trommel des Federhauses ist mit -T bezeichnet.
Die anderen Räder trägen die gleichen Bezugszeichen wie in den vorhergehenden Figuren.
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Bei dem Beispiel nach der Fig. io ist es das in der Zeigerstellung
stehende Wechselrad L, das zwischen dem konzentrisch zum Minutentrieb befindlichen
Wechselrad und dem-Minutenrohr ist; das Zeigerwerkrad steht also bloß mit dem Minutenrohr
in Eingriff.
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Zu bemerken ist, daß das satt auf dem Minutentrieb aufgesetzte Wechselrad
ein anderes festverbundenes, konzentrisches Wechselrad besitzen kann wie übrigens
das Minutenrohr auch.
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Das zum Minutentrieb konzentrische Wechselrad kann somit unmittelbar
oder vermittels wenigstens eines Zwischenrades entweder mit dem Minutenrohr oder
mit dem fest damit verbundenen Wechselrade in Eingriff stehen.
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Die Fig. ii bezieht sich auf eine Uhr mit selbsttätigem Aufzug, bei
der die erfindungsgemäße -Anordnung des Federhauses und des Minutentriebes angewendet
worden ist. In der Figur ist das Räderwerk und die Hemmung mit seiner Unruhe schematisch
angedeutet. Alle Räder tragest die gleichen Bezugszeichen wie die der vorhergehenden
Figuren. Die Kloben sind deutlichkeitshalber weggelassen worden, und die Zeigerstellvorrichtung,
deren Welle sich in der Querachse .x-x befindet, ist nur durch ein gestricheltes
Rechteck 13 angedeutet.
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Die Masse 1q. ist außerordentlich wirksam. Sie nimmt die ganze- Höhe
des Uhrwerkes sowie den größten Teil der linken Hälfte der Fig. ii ein. Dieser bedeutende
Vorteil ist eine unmittelbare Folge der Anwendung eines erfindungsgemäßen Uhrwerkes,
bei dem der Minutentrieb aus dem Mittelpunkt verschoben ist und ein satt auf diesem
Trieb aufgesetztes Wechselrad für die Zeigerbewegung vorgesehen ist.
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Das in diesem Beispiel gezeigte rechteckige Uhrwerk mit abgeschnittenen
Ecken mißt 21 ;; 31 mm und besitzt ein Federhaus, ein Räderwerk, eine Hemmung, eine
Unruhe von iol/2, Linien. Alle Räder vom Federhaus bis zum und mit dem Hemmungsrad
und die Achse der Unruhe sind auf einer von der Querachse abgegrenzten Seite des
Uhrwerkes untergebracht.
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Um der nachfolgenden Erklärung besser folgen zu können, soll die Fig.
1q. auch hinzugezogen werden.
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Die Aufziehmasse 1q. ist mittels zweier Zapfenfutter e2 auf einen
Stift 15 geführt. Diese Futter e2 sitzen in den Enden eines Rohres el, das zur Masse
14. gehört. Der in die Uhrplatte eingetriebene Stift 15 ist an seinem anderen Ende
von dem Kloben 16 gehalten, der gleichzeitig den Spielraum der Masse nach oben zu
begrenzt.
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Die Bewegungen der Masse werden vermittels eines mit dem Zahnrad 21
festverbundenen Triebes 22 dem auf dem Trieb befestigten
Zwischenrad
23 übertragen. Das Trieb 24 bewegt seinerseits das Zahnrad 25 und die Antriebfeder.
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Die in a7 drehbar gelagerte Sperrklinke 26 wird vermittels einer in
dem Klötzchen 29 festgehaltenen Feder 28 mit der Verzahnung des Zahnrades 21 in
Eingriff gehalten.
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Die Arbeitsweise dieser Ausführungsform geht aus seiner Bauart selbst
hervor.
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Bei dem in den Fig. 12 und 13 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Anordnung der Teile für den selbsttätigen Aufzug, für das Räderwerk und
für die Hemmung die gleiche wie bei dem vorgängig beschriebenen Uhrwerk. Hier steht
jedoch das Großbodenrad B mit dem Trieb 32 in Eingriff, welches mit dem Rad 33 vernietet
ist und sich mit diesem um einen auf dem Träger 36 befestigten Stift 35 dreht. Das
Rad 33 greift in ein zentrales Sekundentrieb 34 ein, das auf die den zentralen Sekundenzeiger
39 tragende Welle 38 aufgesetzt ist. Eine Bremsfeder 4o ist in dem Klötzchen 41
festgehalten, das mit strenger Reibung in dem Federhauskloben 3 eingesetzt ist und
dazu dient, die Reibung der auf einer unterhalb des zentralen Sekundentriebes 34
angebrachten und auf der Welle 38 aufgetriebenen Hülse schleifenden Feder 4o einzustellen.
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Die Hülse K, um die sich das Minutenrohr J dreht, ist in die Uhrplatte
I eingetrieben und an jedem Ende mit einem Lager für die Welle 38 versehen. Auf
diese Weise sind die Angaben des zentralen Sekundenzeigers ganz genau, da die auftretende
Reibung die Wirkungen des im Laufwerk auftretenden Spiels, das zu diesem Zeiger
gelangen konnte, aufhebt.