DE567627C - Einrichtung zum Bohren von Loechern in Kohle und andere Mineralien - Google Patents
Einrichtung zum Bohren von Loechern in Kohle und andere MineralienInfo
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- E21B—EARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
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Description
Zum Bohren z. B. der Sprenglöcher in Kohle ist es auf Grund der Beschaffenheit letzterer
oftmals erforderlich, die Bohrmaschine an einer Spannsäule oder in einem Gestell zu verlagern,
um dem Bohrer den erforderlichen Vorschubdruck geben zu können, während in Rücksicht
auf die eigentliche Bohrarbeit eine sogenannte Freihandbohrmaschine längst noch genügen
würde. Abgesehen von den Anschaffungskosten derartiger Bohrmaschinentrag- oder -haltegestelle,
die gleichzeitig für die Verwendung an mehreren Betriebspunkten dienen, erfordert
schon ihr Transport und ihre jeweilige Aufstellung eine Arbeitsleistung, die eine unliebsame
Erhöhung der Betriebsunkosten bedingt. Zwecks Vermeidung derartiger Bohrmaschinenabstützgestelle
ist zwar bereits in Vorschlag gebracht worden, drehend arbeitende Bohrmaschinen zum Bohren von Löchern in Gestein
ao an einer in einem vorgebohrten Loch mittels Keilen festgetriebenen Büchse so zu befestigen,
daß die Maschine unter Benutzung der festgekeilten Büchse als Bohrerführung in jeder gewünschten
Richtung freitragend im Gestein steht und dabei auch das Drehmoment des Antriebsmotors
sowie eines besonderen mechanischen oder hydraulischen Vorschubes abstützt. Abgesehen davon, daß es sehr fraglich
erscheint, ob eine derartige Bohrmaschinenaufhängung selbst in festestem Gestein möglich
ist, und nicht angegeben ist, wie in dies Gestein das Loch für die Befestigungsbüchse eingebracht
werden soll, spielt hier die Tatsache eine Rolle, daß eine derartige Befestigung von Bohrmaschinen
in wenig festem Gestein oder Kohle nicht in Frage kommen kann.
Gemäß der Erfindung soll auch in diesen Fällen ein Bohren von Löchern in Kohle oder
andere Mineralien mittels solcher Freihandbohrmaschinen ermöglicht werden. Dies soll dadurch
geschehen, daß derartige Bohrmaschinen mit einem die Bohrspindel mit entsprechendem Spiel
umgreifenden zylindrischen Mantel mit Gewindegang zwecks selbsttätigen Vorschubes und einem
am Bohrmaschinengehäuse fest angeordneten Widerlager zur Abstützung des Motordrehmomentes
versehen werden, wovon ersterer sich durch entsprechende Eigendrehung in das von
der Bohrspindel angebohrte Loch einschraubt und letzteres kurz hinterher mit in das Bohrloch
eindringt. Auf diese Weise wird nämlich erreicht, daß nach geringem Vorbohren, d. h.
mit der durch den Eintritt des Widerlagers in das Bohrloch bedingten Abstützung des Motordrehmomentes,
der Vorschubdruck des eigentliehen Bohrers selbsttätig durch die den Bohrer
umgebende Frässchnecke geleistet wird. Es braucht hierbei also lediglich zu Anfang des
Bohrens für eine kurze Zeit ein Vorschubdruck von Hand geleistet zu werden, während im
übrigen die Bohrmaschine nur in ihrer entsprechenden Lage zu halten ist.
Der Erfindungsgedanke gestattet auch in einfacher Weise die Herstellung einer Überhaubohrmaschine,
die weder ein verlängerbares Bohrgestänge noch, eine besondere Vorschubeinrichtung
benötigt. Zu diesem Zweck braucht lediglich das hintereinandergeschaltete Motor-
und Getriebegehäuse dieser Bohrmaschine zylinderförmig
ausgebildet zu werden, damit eine hinter der entsprechend großen Bohrkrone vorgesehene
und wieder besonders angetriebene Vorschubschnecke das Gehäuse bis zu den an letzterem zur Abstützung des Motordrehmomentes
vorgesehenen Rippen übergreifen kann. Wird diese Überhaubohrmaschine zu Beginn
des Bohrens irgendwie gehalten, bis das Widerlager in das Bohrloch eingedrungen ist, so
schraubt sich die Vorschubschnecke unter Mitnahme der gesamten Maschine und damit natürlich
auch unter Leistung des Vorschubdruckes für den Bohrer selbsttätig in dem Bohrloch
weiter.
Unter Anwendung des Erfindungsgedankens kann auch in einfacher Weise eine Abbauvorrichtung
geschaffen werden, die die Vorteile der Abbauhämmer vereinigt, aber deren Nachteile
in bezug auf den geringen Stückkohlenanfall und die Erkrankung der Arbeiter durch
Rückstöße vermeidet. Dies wird dadurch erreicht, daß das Widerlager der nach der Erfindung
durchgebildeten Freihandbohrmaschine derart als Keil ausgebildet wird, daß die Kohle
(Vorgabe) beim Erreichen einer bestimmten Bohrlochtiefe abgesprengt wird. Um diese Abbauvorrichtung
auch unmittelbar unter dem Hangenden anwenden zu können, wird die aus dem eigentlichen Bohrer, der Vorschubschnecke
und dem Widerlager bestehende Bohrvorrich-' tung zweckmäßig einseitig zum Maschinengehäuse
angeordnet. Eine derartige Abbauvorrichtung kann natürlich auch so ausgebildet werden, daß das Führungsloch (Bohrloch)
mittels eines stoßend arbeitenden Bohrers hergestellt wird.
Es ist zwar schon eine ähnliche Abbauvorrichtung zu dem gleichen Zweck in Vorschlag
gebracht worden. Das Absprengen der Vorgabe soll hier jedoch durch einen konischen Körper
mit auf seinem Umfang vorgesehenem Gewinde erreicht werden, der den eigentlichen Bohrer
des Loches umgibt und wie die Vorschubschnecke bei dem Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung
für sich angetrieben werden soll. Diese Vorrichtung unterscheidet sich jedoch vom
Gegenstand der Erfindung dadurch, daß . der Vorschubdruck des Brechkörpers bzw. die Ab-Stützung
seines Drehmomentes durch eine besondere Einrichtung erfolgen muß, so daß es sich hierbei nicht mehr um eine Vorrichtung
ähnlich einer Freihandbohrmaschine handelt, bei der der Vorschub dadurch erfolgt, daß das
Drehmoment einer in die Kohle eingedrehten Schnecke durch ein sich in das Bohrloch mit
einziehendes Widerlager abgestützt wird.
In der Zeichnung ist eine gemäß der Erfindung durchgebildete Freihandbohrmaschine in Abb. 1
und eine Überhaubohrmaschine in Abb. 2 wiedergegeben, während die Abb. 3 und 4 im Längsschnitt
und Querschnitt ein Ausführungsbeispiel einer Abbauvorrichtung erkennen lassen. Die Bohrmaschine gemäß dem Ausführungsbeispiel pach Abb. 1 besitzt die aus dem das
Getriebe und den Antriebsmotor umschließenden Gehäuse α herausragende Bohrspindel b, die
bis zu ihrer Bohrkrone c von einem zylindrischen Mantel^ mit entsprechendem Spiel umgeben
wird, der ebenfalls im Gehäuse α drehbar verlagert ist und hier seinen Antrieb erhält. Der
Zylindermantel d ist auf seinem äußeren Umfang mit einem Gewindegang e versehen, der
gegebenenfalls mit Schrämschneiden besetzt wird, und im Durchmesser etwas geringer als
die Bohrkrone c. Das in geeigneter Weise mit Handgriffen f und Treibmittelanschlüssen g versehene
Gehäuse α trägt die angeschraubten oder sonstwie an ihm befestigten Armeh, die die
Vorschubschnecke d, e bis nahe an ihr vorderes Ende parallel umgreifen und sich hierauf abstützen,
ohne die Umlaufbewegung der Schnecke zu behindern. Der Querschnitt der Arme entspricht
hierbei zweckmäßig einem mit der Spitze nach außen liegenden Dreieck, damit die Arme
leicht in das Bohrloch eindringen können.
Die Arbeitsweise dieser Bohrmaschine ist folgende: Die unter Abstützung des Motordrehmomentes
von Hand gegen den Kohlenstoß gedrückte Bohrmaschine bohrt mittels der Bohrkrone
c der umlaufenden Bohrspindel δ ein Loch, in das sich bereits bei einer Tiefe von
wenigen Zentimeter die Vorschubschnecke d, e unter Einschneiden eines Gewindes eindreht.
Nach einigen weiteren Zentimeter Bohrlochtiefe drücken sich die Arme h mit in das Bohrloch ein,
wobei sie den von der Vorschubschnecke erzeugten Gewindegang in der Kohle durchbrechen und
darüber hinaus das Bohrloch nutenähnlich erweitern. Da die in das Bohrloch eingedrungenen
Arme h ein Widerlager für das Drehmoment des Motors bilden und die Schnecke d, β bereits
durch den erzeugten Gewindegang eine Führung in dem Bohrloch erhält, so leistet von nun an
die Schnecke durch ihr weiteres Einschrauben den Vorschubdruck für den Bohrer b, c, so daß
also zu der eigentlichen Herstellung des Bohrlochs der Vorschubdruck und die Abstützung
des Motordrehmomentes von Hand nicht mehr erforderlich ist. Besitzt das Bohrloch die gewünschte
Tiefe, so wird durch eine Umsteuerung des Motors oder des Getriebes die Vorschubschnecke
unter der gegenläufigen Umdrehung im Leerlauf wieder schnell aus dem 'Bohrloch ,
herausgeschraubt.
Bei der Überhaubohrmaschine gemäß der Abb. 2 ist die Vorschubschnecke d, e im Durchmesser
der bei diesen Bohrmaschinen üblichen großen Bohrkronen c der Bohrspindel b angepaßt
und so in dem zylinderförmig und im Durchmesser entsprechend klein gehaltenen Gehäuse
α gelagert, daß letzteres bis zu seinen
Widerlagsleisten Ji von der Vorschubschnecke ummantelt wird. Die Arbeitsweise dieser Überhaubohrmaschine
entspricht an sich der Arbeitsweise der Bohrmaschine nach Abb. ι und unterscheidet
sich von letzterer lediglich dadurch, daß sich mit dem Vorwärtsschrauben der Vorschubschnecke
die ganze Maschine in dem Bohrloch weiterbewegt, zu welchem Zweck allerdings für eine entsprechend lange Druckmittelzuführungsleitung
und die Möglichkeit gesorgt sein muß, daß die Vorschubschnecke von der Ausgangsstelle des Bohrlochs aus umgesteuert
werden kann, damit sich die Maschine auch wieder rückwärts aus dem Bohrloch herausschraubt.
Mit der Erfindung wird also eine Bohrmaschine zum Durchbohren der Kohlenstöße,
wie z. B. bei Überhauen, geschaffen, die weder ein verlängerbares Rohrgestänge noch
ein besonderes Vorschubwindwerk benötigt.
Die Abbauvorrichtung nach Abb. 3 und 4 der Zeichnung besteht ebenfalls wie die Bohrmaschine
nach Abb. 1 aus der Bohrspindel b mit Bohrkrone c, der die Spindel b ummantelnden
Vorschubschnecke d mit ihrem Gewindegang e und dem das Getriebe und den Motor
ganz oder teilweise umschließenden Gehäuse a mit seinem zum Abstützen des beim Bohren
auftretenden Reaktionsdruckes bestimmten Widerlager Ji. Letzteres ist hierbei gemäß
seiner zusätzlichen Aufgabe, z. B. die Kohle in Vorgaben abzusprengen, derart als Keil Ji' ausgebildet,
daß mit dem von der Vorschubschnecke d, e besorgten Nachziehen des Keiles in das
Bohrloch die Vorgabe allmählich bis zum Abspringen gespannt wird. Um diese Vorrichtung
z. B. auch unmittelbar unter dem Hangenden anwenden zu können, ist die aus dem Bohrer b, c,
der Vorschubschnecke d, e und dem Widerlager Ji, Ji bestehende Bohr- und Absprengvorrichtung
einseitig zum Maschinengehäuse a gelagert, wobei der erforderliche getrennte Antrieb
der Vorschubschnecke und der Bohrspindel beispielsweise durch Schnecken- und Kegelräderpaare
erfolgt. Die Arbeitsweise dieser Abbaubohrmaschine entspricht an sich ebenfalls der Arbeitsweise der Bohrmaschine nach Abb. 1;
sie weicht hiervon höchstens dadurch ab, daß durch das Absprengen der Vorgabe bei einer
gewissen Bohrlochtiefe das Herausschrauben der Bohreinrichtung aus dem Bohrloch nicht
mehr erforderlich wird.
Claims (2)
1. Einrichtung zum Bohren von Löchern
in Kohle und andere Mineralien, gekennzeichnet durch einen sich nach der Bohrerkrone
in das Bohrloch einschraubenden, die Bohrspindel bzw. 'das Bohrmaschinengehäuse
ummantelnden Zylinder mit mit Fräsern ausgerüstetem Gewindegang, dessen Drehmoment durch ebenfalls in das Bohrloch
eindringende, mit dem Maschinengehäuse fest verbundene Arme bzw. Rippen abgefangen wird, so daß der sich entsprechend
langsam in dem Bohrloch weiterschraubende Zylindermantel den Vorschubdruck für den eigentlichen Bohrer unter
Mitnahme der ganzen Maschine leistet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine keilförmig
ansteigende Ausbildung des mit dem Gehäuse (a) verbundenen Widerlagers Qi) zur
Abstützung des beim Bohren auftretenden Rückdruckes mit dem Zunehmen der Bohrlochtiefe
die Kohle in entsprechender Vorgäbe abgesprengt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM114645D DE567627C (de) | 1931-03-26 | 1931-03-26 | Einrichtung zum Bohren von Loechern in Kohle und andere Mineralien |
Applications Claiming Priority (1)
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DEM114645D DE567627C (de) | 1931-03-26 | 1931-03-26 | Einrichtung zum Bohren von Loechern in Kohle und andere Mineralien |
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DE567627C true DE567627C (de) | 1933-01-07 |
Family
ID=7328089
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Country | Link |
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DE (1) | DE567627C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2634114A (en) * | 1946-09-04 | 1953-04-07 | Joy Mfg Co | Cylinder and piston type coal breaker |
-
1931
- 1931-03-26 DE DEM114645D patent/DE567627C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2634114A (en) * | 1946-09-04 | 1953-04-07 | Joy Mfg Co | Cylinder and piston type coal breaker |
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