DE566991C - Verfahren zur Herstellung von Eisen und Eisenlegierungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Eisen und Eisenlegierungen

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DE566991C DEG70365D DEG0070365D DE566991C DE 566991 C DE566991 C DE 566991C DE G70365 D DEG70365 D DE G70365D DE G0070365 D DEG0070365 D DE G0070365D DE 566991 C DE566991 C DE 566991C
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    • C21C5/52Manufacture of steel in electric furnaces
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    • C21METALLURGY OF IRON
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Eisen und Eisenlegierungen Die vorliegende Erfindung bezweckt ein Verfahren zur Herstellung von Eisen und Eisenlegierungen, wobei eine eisenhaltige Beschickung, gegebenenfalls im Zusammenhang mit oder nach ihrer Reduktion unter Bildung von Metall und Schlacke auf und in einem Schlackenbad, in einem mit einer oder mehreren über dem Bade angebrachten, abwärts gerichteten, heb- und senkbaren Elektroden versehenen Elektroofen geschmolzen wird. Das Schlackenbad kann, ehe die Beschickung eingeführt wird, oder während des Verlaufs der Schmelzung gebildet werden und wächst dann allmählich während der Schmelzung wegen der aus der Beschickung gebildeten Schlacke an Tiefe.
  • Die Erfindung kann bei Verfahren der angegebenen Art verwendet werden, wo große Öfen von technischer Bedeutung, z. B. iooo Kilowatt oder noch größer, erforderlich sind; für kleine Laboratoriumsöfen kommt sie dagegen weniger in Betracht.
  • Es wurden Schmelzungen u. a. von Beschickungen durchgeführt, die Eisenerz und Holzkohle oder Steinkohle und Kalk in Verhältnissen enthielten, die auf Gewinnung einer geeigneten Schlacke und eines gewünschten Kohlenstoffgehaltes im Eisen abgestellt waren; die Beschickungen bestanden entweder aus Briketten der fein zerkleinerten Rohmaterialien oder aus einer mehr oder weniger guten Mischung abgepaßter Mengen von mehr oder weniger feinkörnigen Rohcnaterialien dieser Art. Hierbei hat es sich erwiesen, daß die im Ofen zwischen einer Elektrode und dem Metallbad bzw. dem Ofenboden im Anfang der Schmelzung angewandte Spannung in einem gewissen Verhältnis zu der angewandten Stromstärke stehen soll, d. h. daß der Widerstand zwischen der Elektrode und dem Metallbad einen gegebenen Wert haben soll, um die beste Ausnutzung des Stromes im Ofen sowie des Ofens selbst und den besten Verlauf des ganzen Metallherstellungsprozesses sowie einen kleineren Elektrodenverbrauch zu erzielen. Es genügt demnach nicht, wie man glauben könnte, den Strom mit einer gewissen Spannung und einer Stromstärke den Elektroden zuzuführen, die für einen gewünschten Leistungsbetrag des Ofens erforderlich ist, wie es in bisher bekannten elektrischen Stahlöfen, z. B. dem Heroult-Ofen, oder in elektrischen Öfen zur Herstellung von Roheisen der Fall gewesen ist. Die Spannung zwischen zwei Elektroden in Stahlöfen wird gewöhnlich auf i i o bis i :2o Volt gehalten, wenn dreiphasiger Wechselstrom und drei Elektroden verwendet -werden. Die für einen Ofen bestimmter Größe erforderliche Leistung wird durch die zugeführte Stromstärke geregelt, und zwar bei Verwendung von im Dreieck geschalteten Elektroden gemäß der gewöhnlichen Gleichung wobei N die Leistung in Watt, e die Spannung in Volt, i die Stromstärke in Ampere und cos (p der Leistungsfaktor ist.
  • Angenommen, daß cos p - o,go und e - iio Volt ist, so wird für einen Ofen von 3 oookW die Stromstärke --etwa 17 5ooAmp. sein. Die Elektroden sind dabei derart zu bemessen, daß eine Stromdichte z. B. nicht über 5 Amp.[cm° für Elektroden aus amorpher Kohle und von etwa 15 bis 2o Amp./cm2 für Graphitelektroden erhalten wird, entsprechend einem Durchmesser von 675 mm im ersten und 375 mm im zweiten Falle.
  • In dieser Weise können aber Öfen zur Ausführung von Reduktions- und Schmelzungsprozessen der hier beabsichtigten Art nicht bemessen werden. Für einen Heroult-Ofen oben angegebener Größe wird die Spannung zwischen einer Elektrode und dem Metallbade während die Stromstärke 17 50o Amp. ist. Der Ohmsche Widerstand zwischen einer Elektrode und dem Metallbade wird somit was folglich für einen gewöhnlichen Stahlofen genügt. Derselbe niedrige Widerstand oder ein noch niedrigerer ist auch bei den gewöhnlichen Roheisenöfen üblich, in welchen die Spannung zwischen jeder Elektrode und dem Eisenbade bei Verwendung einer Stromstärke von 12 ooo bis 16 ooo Amp. normalerweise 3o bis 40 Volt beträgt, was einem Ohmschen Widerstand von etwa 0,0025 Ohm entspricht.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Betrieb großer Ofen der oben angegebenen Art, das eine wirksamere Ausnutzung der zugeführten elektrischen Energie sowie des Ofens selbst, einen besseren Verlauf des ganzen Metallherstellungsprozesses und einen kleineren Elektrodenverbrauch ermöglicht.
  • Dieser Zweck wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß Strom und Spannung der Elektroden während des Hauptteiles der Schmelze so gewählt werden, daß der Gesamtwiderstand im Lichtbogen und in der Schlacke mindestens o,o2o Ohm je Elektrode beträgt.
  • In diesem Zusammenhang wird mit dem Ausdruck Ohinscher Widerstand das Verhältnis zwischen Spannung und Stromstärke und mit dem Ausdruck Schmelzung die Zeit zwischen zwei Abstrichen gemeint.
  • Beim Betrieb des Ofens mit einem Ohmschen Widerstand, der niedriger als o,o2o Ohm per Elektrode ist, hat es sich gezeigt, daß das Verfahren zwar durchgeführt werden kann, jedoch nur mit Schwierigkeit; im Vergleich mit einem Ofenbetrieb mit höherem Widerstand ist der Stromverbrauch und der Elel:-trodenverbrauch erheblich höher, die Reduktion verläuft langsamer, und die Temperatur am Boden des Ofens hat die Neigung, allzu hoch zu werden, was den Bestand des Ofens beeinträchtigt. je höher der Widerstand gehalten wird, desto besser wird die Reduktion und Schmelzung der Beschickung auf oder in dem Schlackenbad vor sich gehen. Schmelzungen sind dementsprechend mit sehr gutem Erfolg mit Ohmschen Widerständen bis auf 0,o6 Ohm per Elektrode und in allen dazwischenliegenden Stufen, z. B. 0,025, 0,030, 0,035, 0,040, 0,045, 0,05o Ohm usw., per Elektrode durchgeführt worden. Beim Reduzieren und Schmelzen in einem elektrischen Ofen von z. B. 3000 kW von einer brikettierten oder sonstwie stückig gemachten Beschikkung, die eine Mischung von fein verteiltem Oxyderz und fein verteiltem Reduktionsmittel enthielt, hat es sich gezeigt, daß der beste Erfolg dann erreicht wird, wenn der Ofen mit einem Ohmschen Widerstand von 0,035 bis 0,045 Ohm zwischen jeder der drei Elektroden und dem Metallbade betrieben wird.' In noch größeren Ofen, z. B. von 5ooo kW oder mehr, ist es indessen aus praktischen Gründen schwer, den Widerstand auf den höchsten Werten, z. B. über 0,040 Ohm, zu halten, da die Spannungen zwischen den Elektroden, d. h. die Hauptspannungen, dabei bis auf solche Höhe steigen, daß Schwierigkeiten bezüglich der Isolierung der Elektröden und damit Gefahren für die Arbeiter entstehen, falls der zugeführte Strom nicht auf eine große Anzahl kleinerer Elektroden aufgeteilt wird; dies ist indessen aus verschiedenen Gesichtspunkten unzweckmäßig, z. B. weil das Gewölbe des Ofens abgeschwächt wird und eine entsprechend größere Anzahl von Kühlstellen und Stromzuführungsvorrichtungen erforderlich werden. In solchen sehr großen Ofen kann es notwendig sein, sich mit niedrigeren Widerständen per Elektrode, z.B. o,o2o bis 0,030 Ohm, zu begnügen, obwohl höhere Widerstände wünschenswerter sind. Insbesondere wenn Beschickungen reduziert und (oder) geschmolzen werden sollen, die nicht aus einer brikettierten oder sonstwie stückig gemachten Mischung der fein verteilten Rohstoffe, sondern aus einer mehr oder weniger losen Mischung dieser Rohmaterialien bestehen, hat es sich als notwendig erwiesen. den Ofen mit hohem Widerstand zu betreiben. Für solche Beschickungen soll ein Widerstand von mindestens o,o2o Ohin verwendet werden, wobei aber Widerstände höherer Werte zweckmäßiger sind.
  • Bei der Herstellung von Flußeisen oder Stahl mit niedrigem Kohlenstoffgehalt durch Reduzieren und Schmelzen einer Beschickung, die Oxyderz und Reduktionsmittel, z. B. kohlenstoffhaltige Stoffe, enthält, wird der Gesamtwiderstand im Lichtbogen und in der Schlacke zweckmäßig zwischen 0,03 und 0,o3 Olim per Elektrode gehalten.
  • Es hat sich auch erwiesen, daß der Widerstand zwischen der Elektrode bzw. jeder Elektrode und dem Metallbad je nach der Natur des herzustellenden Metalles eingestellt «-erden kann. Wenn z. B. Eisenlegierungen aus einer Eisenerzbeschickung und einer anderen. Oxvderz des Legierungsnietalles enthaltenden Beschickung hergestellt werden sollen und diese Beschickungen in beliebiger Reihenfolge nacheinander reduziert und geschmolzen werden, so wird der beim Reduzieren und Schmelzen der Eisenerzbeschickung zu verwendende Widerstand vorteilhaft einen anderen Wert erhalten als der beim Reduzieren und Schmelzen der Legierungsmetallbeschickung angewandte. Als allgemeine Regel kann gesagt werden. daß der Widerstand um so niedriger gehalten «erden soll, je schwerer das herzustellende #letall bzw. die Legierung zii reduzieren und (oder) zu schmelzen ist.
  • Der Grund dafür. daß bei den in Rede stehenden Verfahren der Ohtnsche Widerstand so viel höher als in gewöhnlichen elektrischen Stahl- oder Roheisenöfen gehalten werden soll, liegt in der besonderen Weise des Reduzierens und (oder) Schmelzens der Beschikkung, die auf oder in dem Schlackenbad im Ofen schwimmt oder liegt. Die Wärme soll dabei so gut wie möglich über die Oberfläche des Schlackenbades, wo der Wärmeverbrauch der größte ist, verteilt werden, was durch Bildung hinreichend langer Lichtbogen zwischen den Elektroden und dem Schlackenbad erreicht wird. Da im Schlackenbad ein verhältnismäßig hoher Widerstand immer vorhanden ist, der mit der Höhe des Bades anwächst, muß deshalb ein ziemlich hoher Widerstand zwischen der Elektrode und dem Metallbad eingelegt werden, d. h. die Spannung muß im Vergleich zu der Stromstärke hoch sein, damit die Elektrode nicht in das Bad eintaucht, sondern in einem solchen Abstand von der Schlacke gehalten wird, daß ein Lichtbogen gebildet wird. Die Temperaturverteilungskurve eines Lichtbogens zeigt deutlich, daß der Lichtbogen eine gewisse, nicht unerhebliche Länge haben muß. um eine gute Wärmeverteilung über das Bad hin zu erhalten. Die Länge des Lichtbogens und die verhältnismäßig hohe Schlackenschicht sind somit die Ursachen des erforderlichen großen Widerstandes oder, in anderen Worten ausgedrückt, der erforderlichen großen Verhältniszahl zwischen Spannung und Stromstärke. Lichtbogenbetrieb während des Reduzierens und (oder) Schmelzens bringt bekanntlich außerdem den Vorteil mit sich, daß die Elektrode mit der Beschickung nicht in Berührung kommt, was von besonderer Bedeutung ist, wenn kohlenstoitarmes, kohlenstoffaufnehmendes Metall bzw. eine entsprechende Legierung hergestellt werden soll.
  • In einem Verfahren der in Rede stehenden Art hat der Widerstand in der Schlacke die wichtige Aufgabe, die zum Aufrechterhalten der Temperatur in der Schlacke und dem Barunterliegenden Metall erforderliche Wärme zu entwickeln. Verfahren, bei welchen die Beschickung auf oder in der Oberfläche der Schlacke schwimmend reduziert und (oder) geschmolzen wird, wobei die Oberfläche eine etwas steife Haut an den Stellen bilden kann, wo die Beschickung liegt, können mit gutem Erfolg nicht durchgeführt werden, wenn die elektrische Wärme ohne einen solchen Widerstand in der Schlacke, z. B. nur durch zwei über dem Bade spielende Lichtbögen, zugeführt wird; der Wärmeverbrauch an der Oberfläche des Schlackenbades macht es unmöglich, eine genügend hohe Temperatur am Boden des Ofens zu erhalten, da die Temperatur über dem Bade unterhalb der für den Bestand des Ofens kritischen Temperatur gehalten werden muß. Wenn der Strom durch die Schlacke geht, wird eine erhebliche Wärmemenge darin zufolge des Widerstandes entwickelt, so daß die Schlacke genügend warm wird. um das Metall im erforderlichen lfaß zu erhitzen und auch Wärme an die auf der Oberfläche der Schlacke schwimmende oder liegende Beschickung abzugeben. Je schwerer schmelzbar das herzustellende Metall ist, um so wärmer muß selbstverständlich das Metall am Boden des Ofens gehalten werden, damit es dort nicht erstarrt. Bei Herstellung von Legierungen, die einen hohen Gehalt an Legierungsmetall enthalten, z. B. kohlenstoffarmem Ferrochrom oder sogenanntem rostfreiem Eisen mit i 3 bis 15 % Chrom, muß somit ein verhältnismäßig großer Teil des Widerstandes per Elektrode in die Schlacke gelegt werden. Der Gesamtwiderstand in der Schlacke und im Lichtbogen soll indes während des hauptsächlichen Teiles der Schmelzung mindestens o.o2o Ohm per Elektrode oder besser noch höher sein.
  • Wenn während der Schmelzung die Temperatur des Metalles allzu niedrig zu werden droht, so daß die Gefahr entsteht, daß das Metall erstarrt oder daß die Umsetzung zwischen Metall und Schlacke nicht so gut vor sich geht, wie dies z. B. für Entschwefelung des Metalles erwünscht ist, so ist es zweckmäßig, die Elektrode bzw. die Elektroden während kürzerer oder längerer Zeiträume der Schmelzung in die Schlacke niederzusenken, d. h. den Widerstand per Elektrode zu vermindern und dadurch eine große Wärmemenge den unteren Schichten des Schlackenbades zuzuführen. Durch Veränderung des Widerstandes per Elektrode oder der Stellung der Elektroden gegenüber dem Schlackenbad kann man somit in an sich bekannter Weise nach Wunsch die Wärme verschiedenen Schichten des Schlackenbades zuführen und dadurch die Temperatur in den verschiedenen Teilen des Ofens regeln. Großer Widerstand bedeutet Lichtbogen und große Wärmezufuhr zur Oberfläche des Schlackenbades, mittlerer Widerstand bedeutet beginnende Berührung zwischen Elektrode und Schlackenbad, wobei die größte Wärmezufuhr immer noch zum oberen Teil des Schlackenbades stattfindet, und niedriger Widerstand bedeutet Eintauchen der Elektrode in die Schlacke und größte Wärmezufuhr zum unteren Teil des Schlackenbades.
  • Da bei Schmelzprozessen hier in Frage kommender Art, bei welchen eine metallhaltige Beschickung auf das Schlackenbad im Ofen entweder ununterbrochen oder in dem Verfahren angepaßten Zwischenräumen eingeführt wird, die Höhe des Schlackenbades und damit der Widerstand im Schlackenbad während der Schmelzung stetig anwächst, ist es zweckmäßig, zwecks Verhinderung einer Herabsetzung des Widerstandes und damit des Spannungsabfalles im Lichtbogen einen geeigneten Teil der Schlacke ein- oder mehrmals während der Schmelzung abzustechen oder in anderer Weise zu entfernen. Von diesem Gesichtspunkt aus gesehen, ist ein ununterbrochenes Abstechen der Schlacke am zweckmäßigsten, so daß die Schlackenschicht auf einer bestimmten Höhe gehalten wird; aber dies ist ziemlich schwer durchzuführen. Bei Verwendung kippbarer Öfen ist es jedoch verhältnismäßig leicht, die Schlacke beliebig oft zu entfernen, ohne daß eine nennenswerte Unterbrechung des Verfahrens stattzufinden braucht. Die Höhe der Schlackenschicht wird dabei zweckmäßig derart abgepaßt, daß der Widerstand in der Schlacke nur die zum Warmhalten des Metallbades und der Schlacke erforderliche Wärme liefert, während der Rest des Widerstandes in den Lichtbogen zwischen der Elektrode und dem Schlackenbade gelegt wird. Die Erhöhung des Widerstandes und folglich des Spannungsgefälles im Schlackenbad während des Verlaufes der Schmelzung, besonders bei allmählicher Einführung der Beschickung, kann indes auch in anderer Weise als durch Entfernen der Schlacke erfolgen, und zwar z. B. durch Erhöhung der Spannung zwischen jeder Elektrode und dem Metallbade in einer oder mehreren Stufen, je nachdem der Widerstand in dem während der Schmelzung immer tiefer werdenden Schlackenbad steigt, so daß der Spannungsabfall oder der Widerstand des Lichtbogens und damit dessen Länge aufrechterhalten werden kann. Bei unveränderter Stromstärke wird dabei die dem Ofen zugeführte elektrische Energie erhöht. Solche Regelung der Spannung kann z. B. durch Veränderung der Schaltung der Transformatoren oder der Verhältniszahl der Wickelungen durch Verwendung von geeigneten Zapfstellen der Transformatoren erreicht werden. Wenn die elektrische Energie konstant gehalten werden soll, was gewöhnlich der Fall ist, wird die Stromstärke in einem der Erhöhung der Spannung entsprechenden Grad vermindert, wodurch der Widerstand noch entsprechend erhöht wird. Die Stromzufuhr wird somit zweckmäßig derart geregelt, daß der Widerstand zwischen jeder Elektrode und dem Metallbad etwa in demselben Grad erhöht wird, als der Widerstand im Schlackenbad im Verlaufe der Schmelzung gesteigert wird.
  • Die Nachteile der Erhöhung des Widerstandes, die infolge der anwachsenden Höhe des Schlackenbades während der Schmelzung eintritt, werden selbstverständlich kleiner, wenn die Schlacke ein hohes elektrisches Leitvermögen hat. Es ist somit möglich, auch durch zweckmäßige Anpassung der Zusammensetzung der Schlacke diese Nachteile auszugleichen, und zwar z. B. durch Bildung einer stark basischen Schlacke oder dadurch, daß der Schlacke ein hoher Gehalt an Metalloxyden gegeben wird; letztere Maßnahme ist von besonderem Vorteil, wenn es sich um die Herstellung von Metallen mit sehr niedrigem Kohlenstoffgehalt handelt, z. B. von Eisen oder Eisenlegierungen mit weniger als 0,05 °/o Kohlenstoff.
  • Öfen, in welchen das Verfahren gemäß der Erfindung durchgeführt werden soll, nebst den zugehörigen elektrischen Transformatoren und Leiturigen usw. können entweder für hohe Betriebsspannung, z. B. i io bis zao Volt zwischen der Elektrode bzw. jeder der Elektroden und dem Metallbade, oder für eine Spannung unter i i o Volt berechnet werden. Indessen können im Rahmen der Erfindung auch höhere Spannungen verwendet werden. Im ersten Falle wird bei Verwendung von dreiphasigem Wechselstrom und drei Elektroden die Hauptspannung zwischen zwei Elektroden igo bis 38o Volt; diese Spannung hat bei elektrischen Elektrodenöfen bisher keine Verwendung gefunden. Bei solch hohen Spannungen wird die Elektrodenzahl verhältnismäßig klein, insbesondere bei der höchsten Spannung, auch bei einem Widerstand von z. B. 0,03 bis o,od.Ohm per Elektrode. Im zweiten Falle, und zwar bei Verwendung von Spannungen unter i io Volt, muß die Elektrodenzahl erhöht werden, damit man eine kleinere Stromstärke und damit einen genügend hohen Widerstand per Elektrode erhält. Im ersten Fall wird der Vorteil erreicht, daß die Energieverluste in Transformatoren und Leitungen kleiner werden und die elektrische Ausstattung des Ofens billiger wird, während im zweiten Falle eine bessere Wärmevertei-Iung über die ganze Badoberfiäche erreicht wird.
  • Gegen die vorgeschlagene Weise zur Regehing der Stromzufuhr entsprechend einem bestimmten Widerstand zwischen Elektrode und Metallbad bzw. Schlackenbad könnte der Einwand erhoben werden, daß die Verteilung des Widerstandes auf die Schlacke und den Lichtbogen bei verschiedenen Querschnitten der Elektrode verschieden ist, indem der zugeführte Strom sich über eine um so größere Fläche des Schlackenbades verteilt und somit der fViderstand um so kleiner wird, je größer . der Elektrodenquerschnitt ist. Dies mag richtig sein, wenn die Elektrode die Schlacke berührt oder in dieselbe eintaucht, aber sobald ein Lichtbogen zwischen Elektrode und Schlacke gebildet wird, wird dieser hauptsächlich zwischen einem Teil des unteren Randes der Elektrode und dein Bade spielen und siele gewöhnlich um den Umfan- der Elektrode herumbewegen. Die Verteilung des Stromes in die Schlacke wird deshalb beim Lichtbogenbetrieb bei verschiedenen Elektrodendurchmessern praktisch die gleiche sein, wenigstens innerhalb derjenigen Grenzen, die für Öfen, die technisch und wirtschaftlich brauchbar sind, in Frage kommen. Ein anderer Grund dafür, daß dem Elektrodendurchmesser nicht besonders Rechnung getragen zu werden braucht, liegt darin, daß der untere Teil der Elektrode während des Betriebes immer zerfressen wird und in verschiedenen Zeitpunkten sehr schwankenden Querschnitt haben kann. _ Bei Verwendung von Elektroden größerer Querschnitte kann jedoch zweckmäßig der Widerstand per Elektrode etwas niedriger gehalten werden als bei kleinerem Querschnitt, wobei jedoch die oben angerebene untere Grenze von 0,020 Ohm pur Elektrode immer innegehalten werden soll.

Claims (2)

  1. PATE NTANsPiZÜci-ir: r. Verfahren zur Herstellung von Eisen und Eisenlegierungen, wobei eine eisenhaltige Beschickung, gegebenenfalls im Zusammenhang mit oder nach ihrer Reduktion unter Bildung von Metall und Schlacke auf und in einem Schlackenbad, in einem mit einer oder mehreren über dem Bade angebrachten, abwärts gerichteten, beb- und senkbaren Elektroden versehenen Elektroofen geschmolzen wird, dadurch gekennzeichnet, daß Strom und Spannung für die Elektroden während des Hauptteiles der Schmelze so gewählt werden, daß der Gesamtwiderstand im Lichtbogen und in der Schlacke mindestens 0,020 Ohm je Elektrode beträgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i zur Herstellung von Flußeisen oder Stahl mit niedrigem Kohlenstoffgehalt durch Reduzieren und Schmelzen einer Beschickung, die Oxyderz und Reduktionsmittel, z. B. kohlenstoffhaltiges Material, enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtwiderstand im Lichtbogen und in der Schlacke zwischen 0,03 und 0,o5 Ohm per Elektrode gehalten wird. 3. `'erfahren nach Ansprüchen i oder 2, bei allmählicher Einführung der Beschikkung, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte Widerstand durch Einhalten einer geniigend geringen Schichtdicke des Schlackenbades «nährend des Verlaufes der Schmelzung beispielsweise durch Abziehen von Schlacke derart verteilt wird, daß der Widerstand in der Schlacke nur die zum Warmhalten des Metallbades und der Schlacke erforderliche Wärme liefert, während der Rest des Widerstandes in den Lichtbogen zwischen der Elektrode und dem Schlackenbade gelegt wird. Verfahren nach Ansprüchen t bis 3 bei allmählicher Einführung der Beschikkung, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung zwischen jeder Elektrode und dem Metallbade während der Schmelzung erhöht wird, je nachdem der Widerstand in dem während der Schmelzung immer tiefer werdenden Schlackenbad steigt. 5. Verfahren gemäß Ansprüchen i bis 4., dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Effekt dem Ofen bei einer Spannung von iio bis 22o Volt zwischen jeder Elektrode und dem Metallbade mittels einer solchen Zahl von Elektroden zugeführt wird, daß der Gesamtwiderstand per Elektrode mindestens 0,020 Ohm, am besten noch höher wird. 6. Verfahren gemäß Ansprüchen i bis .I, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Effekt dem Ofen mittels einer so großen Anzahl getrennt voneinander angeordneter Elektroden zugeführt wird, daß eine Spannung von höchstens i io Volt zwischen jeder Elektrode und dein Metall-.bade bei einem Gesamtwiderstand per Elektrode von mindestens 0,020 Ohm, am besten noch höher, eingehalten werden kann.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE954699C (de) * 1953-10-07 1956-12-20 Eisen & Stahlind Ag Verfahren zum Einschmelzen von feinkoernigen Eisensorten, z.B. Rennluppen, Granalien u. dgl. im Elektrolichtbogenofen und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE954699C (de) * 1953-10-07 1956-12-20 Eisen & Stahlind Ag Verfahren zum Einschmelzen von feinkoernigen Eisensorten, z.B. Rennluppen, Granalien u. dgl. im Elektrolichtbogenofen und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens

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