Verfahren zur Herstellung von liletallen im elektrisehen Elektrodenofen. Die vorliegende Erfindung bezieht sich nuf ein Verfahren zur Herstellung von Me tallen, zum Beispiel Eisen, Stahl und Eisen legierungen, bei welchen eine metallhaltige Beschickung, etwaigenfalls gleichzeitig mit oder nach ihrer Reduktion, unter Bildung von Metall und Schlacke in einem elektri schen Ofen geschmolzen wird, welcher Ofen mit einer oder mehreren über dem Bad im Ofen angebraehten, abwärts gerichteten,
heb- und senkbaren Elektroden versehen ist. Das Verfahren ist besonders anwendbar, wenn die Beschickung auf einem Schla,cken- ba.d in einem derartigen Ofen reduziert und geschmolzen wird, und zwar als eine relativ dünne Schicht auf oder in einem solchen Schlackenbad schwimmend oder liegend.
Das Schlackenbad kann bei chargenweisem Be trieb, ehe die Beschickung eingeführt wird, gebildet werden, um den Boden des Ofens gegen den Einfluss des Lichtbogens zu schüt zen, oder es kann bei kontinuierlichem Betrieb während des Verlaufes der Schmelzung ge- bildet werden, und nimmt dann allmählich während der Schmelzung wegen der aus der Beschickung gebildeten Schlacke an Tiefe zu.
Die Erfindung kann bei Verfahren der angegebenen Art verwendet werden, wo grosse Öfen von technischem Massstab, zum Beispiel von 250 Kilowatt pro Elektrode oder noch mehr, erforderlich sind, für kleine Öfen vom Laboratoriumsmassstab ist sie da gegen nicht beabsichtigt.
Bei Schmelzungen von unter anderem Be schickungen, .die Eisenerz und Holzkohle oder Steinkohle und Kalk in zum Erhalten einer geeigneten Schlacke und eines ge- -wünschten Kohlenstoffgehaltes im Eisen ab gepassten Verhältnissen enthielten, wobei die Beschickungen entweder aus Briketten der fein zerkleinerten Rohmaterialien oder aus einer mehr oder weniger feinkörnigen Mi schung solcher Rohmaterialien bestanden, hat es sich erwiesen,
dass die im Ofen zwi schen einer Elektrode und dem Metallbad beziehungsweise dem Ofenboden im Anfang der Schmelzung angewandte .Spannung in einem gewissen Verhältnis zu der angewand ten Stromstärke stehen soll, das heisst dass der Widerstand zwischen der Elektrode und dem Metallbad einen gegebenen Wert haben soll, um die beste Ausnützung des Stromes im Ofen, sowie des Ofens selbst und den besten Verlauf des ganzen Metallherstel- lungsprozesses, sowie einen kleineren Elek- trodenverbrauch zu ,
erzielen. In den elektri schen Stahlöfen, zum Beispiel von der Heroult-Type, und in elektrischen Roheisen öfen, zum Beispiel von der Elektrometall- Type, ist dieser Widerstand immer bei einem Wert gehalten worden, der für die erfolg reiche Durchführung der hier in Betracht kommenden Reduktionsprozesse nicht ge nügt, oder, mit andern Worten,
ist die ange wandte Spannung im Verhältnis zu dem an gewandten elektrischen Effekt zu niedrig gehalten worden. Die Spannung zwischen zwei Elektroden in Stahlöfen wird gewöhn lich auf l10--120 Volt gehalten, wenn Drehstrom und drei Elektroden verwendet werden.
Die für einen Ofen bestimmter Grösse erforderliche Leistung wird durch die zugeführte Stromstärke geregelt, und zwar, zum Beispiel bei Verwendung in Dreieck ge schalteter Elektroden, gemäss der gewöhn lichen Gleichung RT <I>=</I> e. # <I>i</I> # cos So wobei N = die Leistung in Watt e = die Spanunng in Volt i = die Stromstäxke in Amp., und co-,(p = der Leistungsfaktor. Angenommen, dass coscp=0,
90 und e= 710 Volt, wird für :einen Ofen von 3000 Kw die .Stromstärke i = etwa 17,500 Amp. Für einen Heroult-Ofen oben angegebener Grösse wird die Spannung zwischen einer Elektrode und dem Metallbade Volt. Der ohmsche Widerstand
EMI0002.0044
zwischen einer Elek trode und dem Metallbade wird somit
EMI0002.0045
= 0,0036 Ohm, was für einen ge- wöhnlichen Stahlofen genügt.
Derselbe nie- drigeWidersta.nd oder ein noch niedrigerer ist auch bei den gewönhlichen Roh-eisenöfen der Elektrometall-T'ype üblich, in welchen die Spannung zwischen jeder Elektrode und dem Eisenbade bei Verwendung einer Stromstärke von 12,000 bis 16,000 Amp. normal 30 bis 40 Volt beträgt, was einem ohmschen Wider stand von etwa 0,0025 Ohm entspricht.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Betrieb insbesondere grosser Ofen von technischem Massstab oben angegebener Type bei Durchführung von Prozessen der erwähnten Art, -welches Ver fahren eine wirksamere Ausnutzung der zu geführten elektrischen Energie, sowie des Ofens selbst, einen besseren Verlauf des ganzen Metalllierstellungsprozesses und einen kleineren Elektrodenverbrauch ermög licht.
Dieser Zweck wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, da.ss der elektrische Strom während: des hauptsächlichen Teils der Schmelzung, das heisst der Schmelzdauer zwischen zwei Abstichen, dem Ofen mit einer solchen Spannung im Verhältnis zur angewandten elektrischen Energie zugeführt -wird, dass der Gesamtwiderstand im Licht bogen und in der Schlacke mindestens 0,020 Ohm pro Elektrode beträgt.
In diesem Zusammenhang wird mit dem Ausdruck "ohmscher Widerstand" das Ver hältnis zwischen Spannung und Stromstärke gemeint.
Beim Betrieb des Ofens mit einem gerin geren olimschen Widerstand als 0,020 Ohm pro Elektrode hat es sich gezeigt, dass der Prozess, wenn auch mit Schwierigkeit, durch geführt werden kann, da.ss aber im Vergleich mit einem Ofenbetrieb mit höherem Wider stand der Stromvarbrauch und der Elektro- denverbrauch erheblich höher werden, die Reduktion langsamer verläuft und die Tem peratur am Boden des Ofens die Neigung hat, allzu hoch. zu werden, welch letzterer Umstand die Lebensdauer der Zustellung des Ofens beeinträchtig.
Je höher der Wider stand gehalten -wird, um so besser wird die Reduktion und Schmelzung der Beschickung auf oder in dem Schlackenbad vor sich ge hen. Schmelzungen sind dementsprechend mit sehr gutem Erfolg mit ohmschen Wider ständen bis auf 0,06 Ohm pro Elektrode und in allen dazwischenliegenden Stufen, zum Beispiel 0,022, 0,025, 0,030, 0,035, 0,040, 0,045, 0,050 usw. Ohm pro Elektrode, durch geführt worden.
Beim Reduzieren und Schmelzen in einem elektrischen Ofen von zum Beispiel 300 Kw einer brikettierten oder sonstwie stückig gemachten Beschickung aus einer Mischung von feinverteiltem Oxyderz und feinverteiltem Reduktionsmittel hat es sich gezeigt-, dass der beste Erfolg dann er reicht wurde, wenn der Ofen mit einem ohm- schen Widerstand. von .0,035 bis 0,045 Ohm zwischen jeder der drei Elektroden und dem Metallbade betrieben wurde.
In noch grö sseren Öfen, zum Beispiel von 5000 Kw oder mehr, ist es indessen aus praktischen Grün dern schwer, den Widerstand auf den höch sten Werten, zum Beispiel über 0,04.0 Ohm, zu halten, da die Spannungen zwischen den Elektroden, das heisst die Hauptspannungen, dabei eine derartige Höhe annehmen, dass Schwierigkeiten bezüglich der Isolierung der Elektroden und Gefahr für die Arbeiter ent stehen, falls der zugeführte Strom nicht auf eine grosse Anzahl kleinerer Elektroden auf-. geteilt wird, was indessen aus verschiedenen Gründen unzweckmässig ist,
und zwar zum Beispiel deshalb, weil das Gewölbe des Ofens geschwächt wird und eine entspre- ehend grössere Anzahl von Kühlstellen und Stromzuführungsvorrichtungen erforderlich werden. In solchen sehr grossen Ofen kann. es notwendig sein, sich mit niedrigeren Wider ständen pro Elektrode, zum Beispiel 0,0.20 bis 0,030 Ohm, zu begnügen, obwohl höhere Widerstände erwünscht sind.
Insbesondere wenn Beschickungen reduziert und be ziehungsweise oder geschmolzen werden sollen, die nicht aus einer brikettier ten oder sonstwie stückig gemachten Mischung der feinverteilten Rohmateria lien, sondern aus einer mehr oder weniger losen Mischung dieser Rohmaterialien beste- hen, hat.es sich als notwendig erwiesen, die Schmelzung mit hohem Widerstand durch zuführen. Für solche Beschickungen soll ein Widerstand von mindestens 0,025 Ohm ver wendet werden, wobei aber Widerstände höherer Werte zweckmässiger sind.
Es hat sieh ferner gezeigt, dass der Widerstand zwischen der Elektrode bezie hungsweise jeder Elektrode und dem Metall bad abhängig von der Natur des herzustel lenden Metallee geändert werden kann. Wenn zum Beispiel Eisenlegierungen aus einer Eisenerzbeschickung und einer andern, Oxyd erz des Legierungsmetalles enenthaltenden Beschickung hergestellt werden sollen, wel che Beschickungen in beliebiger Reihenfolge nacheinander reduziert und geschmolzen wer den,
kann der beim Reduzieren und Schmel zen der Eisenerzbeschickung zu verwen dende Widerstand mit Vorteil von dem beim Reduzieren und Schmelzen der Legierungs- meta11-Beschickung zu verwendenden ver schieden sein. Als eine allgemeine Regel kann gesagt werden, dass der Widerstand desto niedriger zu halten ist, je schwerer das herzustellende Metall beziehungsweise Le gierung zu reduzieren und beziehungsweise oder zu schmelzen ist.
Der Grund dafür, dass in den hier frag lichen Prozessen der ohmsche Widerstand so viel höher als in gewöhnlichen elektrischen Stahl- oder Roheisenöfen gehalten werden soll, liegt in der besonderen Weise des Reiduzierens und beziehungsweise oder Schmelzens der Beschickung schwimmend auf oder liegend in dem Schlackenbad im Ofen.
Die _ Wärme soll dabei so gut wie möglich über die Oberfläche des Schlackenbades, wo der Wärmeverbrauch .der grösste ist, verteilt werden, was durch Bildung hinreichend lan ger Lichtbögen. zwischen den Elektroden und dem Schlackenbad erreicht wird.
Da im Schlackenbad ein verhältnismässig hoher Wi derstand immer vorhanden ist, der mit der Höhe des Bades anwächst, russ deshalb, um die Lichtbögen immer aufrecht zu erhalten, ein ziemlich hoher Widerstand zwischen der Elektrode und dem Metallbad eingelegt war- den, das heisst die ,Spannung muss im Ver- glsicli zu dem zugeführten elektrischen. Ef fekt hoch gehalten werden, weil sonst, falls man die Stromstärke mit Hilfe selbsttätiger Regler,
welche auch die Lagen der Elektro den im Verhältnis zuiri Metallbade regeln, selbsttätig konstant hält, die Elektroden in das @Schlackeribad bei zunehmender Dicke desselben eintauchen werden, so dass keine Lichtbögen. gebildet werden.
Die Temp.era- turverteilungskurve eines Lichtbogens zeigt deutlich, dass der Lichtbogen eine gewisse, nicht unerhebliche Länge haben muss, um eine gute Wärmeverteilung über das Bad hin zu erhalten. Das Mittel zur Erzielung dieses erwünschten langen Lichtbogens, selbst bei verhältnismässig sehr dicker Schlacken schicht, ist ein grosser Widerstand, oder, in andern Worten ausgedrückt, eine hohe Ver hältniszahl zwischen Spannung und Strom stärke.
Liehtbogenbetrieb während des Re duzieress und beziehungsweise oder Schmel zens bringt ausserdem den Vorteil mit sich, dass die Elektrode mit der Charge nicht in Berührung kommt, was von besonderer Be deutung ist, wenn kohlenstoffarmes, kohlen stoffaufnehmendes Metall beziehungsweise Legierung hergestellt werden soll.
In einem Prozess der hier in Betracht kommenden Art hat der Widerstand in der Schlacke die wichtige Aufgabe, die zum Aufrechterhalten der Temperatur in der Schlacke und dem darunterliegenden Metall erforderliche Wärme zu entwickeln. Pro zesse, bei welchen die Charge auf der Ober fläche der Schlacke schwimmend reduziert und beziehungsweise oder geschmolzen wird.
welche Oberfläche eine etwas steife Haut an den Stellen, wo die Charge liegt, bilden kann, können mit gutem Erfolg nicht durch geführt werden, wenn die elektrische Wärme ohne einen solchen Widerstand in der Schlacke, zum Beispiel nur durch zwei über Iem Bade spielende Lichtbögen, zugeführt wird, indem der Wärmeverbrauch an der Oberfläche des Schlackenbades es unmöglich macht, eine genügend hohe Temperatur am Boden des Ofens zu erhalten, insofern als die Temperatur' über dem Bade unterhalb der für den Bestand des Ofens kritischen Tem peratur gehalten werden soll.
Wenn der Strom die .Schlacke durchdringt, wird eine erhebliche Wärmemenge darin zufolge des Widerstandes entwickelt, so dass die Schlacke genügend warm wird, um das Me tall im erforderlichen Grad zu erhitzen und auch Wärme an die auf der Oberfläche der Schlacke schwimmenden oder liegenden Be schickungsteile abzugeben. Je schwerer schmelzbar das herzustellende Metall ist, um so wärmer muss selbstverständlich das Metall am Boden des Ofens gehalten werden, um dort nicht zu erstarren.
Bei Herstellung von Legierungen, die einen hohen Gehalt an Le gierungsmetall enthalten, zum Beispiel koh- lenstoffa.rmem Ferrochrom odersogenanutem rostfreiem Eisen mit 1'd bis 15 % Chrom, muss somit ein verhältnismässig grosser Teil des Widerstandes pro Elektrode in die Schlacke gelegt werden. Der Gesamtwider stand in der Schlacke und im Lichtbogen soll indessen während des hauptsächlichen Teils der ,Schmelzung mindestens 0,020 Ohm pro Elektrode oder besser noch höher sein.
Wenn während der Schmelzung .die Tem peratur des Metalles eine Neigung hat, allzu niedrig zu werden, so dass die Gefahr ent steht, dass das Metall erstarrt oder dass die Umsetzung zwischen Metall und Schlacke nicht so gut wird, wie dies zum Beispiel bei Entschwefelung des Metalles erwünscht wird, ist es zweckmässig, die Elektrode be ziehungsweise Elektroden während kürzerer oder längerer Perioden der Schmelzung in die Schlacke einzutauchen, das heisst den Wider stand pro Elektrode zu vermindern und da durch eine grosse Wärmemenge den untern Schichten des Schlackenbades zuzuführen.
Durch Veränderung der Lage der Elektro den zum Metallbade und damit Veränderung des Gesamtwiderstandes pro Elektrode im Liehtbogen und in der Schlacke kann man also die Wärme nach Belieben verschiedenen Teilen des Schlackenbades zuführen und da mit die Temperatur in .den verschiedenen Teilen des Ofens regeln. Der Ofen wird ge- wöhnlich auf eine solche Weise betrieben, dass die elektrische Energie konstant gehal ten -wird, das heisst dass für einen bestimm ten Wert der Spannung die Stromstärke auf einem entsprechenden Wert gehalten wird, was mittelst selbsttätiger Regler bewirkt werden kann, die auf verschiedene Werte der Stromstärke eingestellt werden können und somit die Lage der Elektroden zum Me tallbade regeln.
Bei grossem Widerstand, das heisst verhältnismässig langem Lichtbogen, findet die Wärmezufuhr hauptsächlich zu .der Oberfläche des Schlackenbades statt; bei mittlerem Widerstand, da--- heisst kurzem Lichtbogen: oder beginnender Berührung zwischen der Elektrode und dem Schlacken bade, findet die grösste Wärmezufuhr immer noch zum obern Teile des Schlackenbades statt, und bei niedrigem Widerstand, das heisst bei in die .Schlacke eintauchenden Elektroden, erfolgt die grösste Wärmezufuhr zum untern Teile des Schlackenbades.
Da bei Schmelzprozessen hier in Be tracht kommender Art, bei welchen eine me tallhaltige Beschickung auf das Schlacken bad im Ofen entweder ununterbrochen oder in dem Prozesse angepassten Zwischenräumen eingeführt wird, die Höhe des Schlacken bades und .damit der Spannungsfall und der Widerstand im Schlatkenba.d während der Schmelzung stetig anwächst, würde dies be deuten, wenn der Gesamtwiderstand im Lichtbogen und in der Schlacke konstant ge halten wird, dass der Spannungsfall im Lichtbogen und damit der Widerstand des Lichtbogens sich stetig vermindern würde. Um dies zu vermeiden, ist es zweckmässig, einen geeigneten Teil der Schlacke ein- oder mehrmals während der Schmelzung abzu stechen oder in anderer Weise zu entfernen.
Bei Verwendung kippbarer Ofen ist es ver hältnismässig leicht, die Schlacke beliebig oft abzustechen, ohne dass eine nennenswerte Unterbrechung des Prozesses stattzufinden ])raucht. Die Höhe der Schlackenschicht wird dabei zweckmässig derart gehalten, dass der Widerstand der Schlacke nur die zum Warmhalten des Metallbades und der Schlacke erforderliche Wärme liefert, wäh rend die übrige Wärme an der Stelle ent wickelt wird, wo der Wärmeverbrauch am grössten ist, und zwar an der Oberfläche des Schlackenbades.
Die Erhöhung des Widerstandes und folglich .des Spannungsfalles im Schlacken bad während des Verlaufes der Schmelzung kann indessen auch in anderer Weise als durch Abstechen der Schlacke kompensiert werden, und zwar zum Beispiel durch Ver- Crösserung der .Spannung zwischen .Elektrode und dem Metallbade in einer oder mehreren Stufen, so dass der .Spannungsfall oder der Widerstand des Lichtbogens und damit des sen Länge aufrecht erhalten werden kann. Bei unveränderter Stromstärke wird dabei die dem Ofen zugeführte elektrische Ener gie erhöht.
Solche Regelung der Spannung kann zum Beispiel durch Veränderung der Schaltung der Transformatoren oder der Verhältniszahl der Wicklungen durch Ver- wenduno- von geeigneten Anzapfungen der Transformatoren erreicht werden.
Wenn die elektrische Energie konstant gehalten wer den soll, was gewöhnlich der Fall ist, muss die dem Ofen zugeführte Stromstärke ver mindert werden, und zwar in demselben Grad wie die Spannung erhöht wird, was durch Einregulierung der Elektrode, am be sten mittelst selbsttätigen Reglers in eine Stellung, die sowohl dem höheren Spannungs fall als der verminderten Stromstärke ent spricht, erzielt wird.
Die Stromzufuhr wird somit zweckmässig durch Veränderung der Spannung und der Lagen der Elektroden im Verhältnis zum Metallbade derart geregelt, dass der Gesamtwiderstand im Lichtbogen und in der Schlacke zwischen jeder Elek trode und dem Metallbade in demselben Masse erhöht, wie der Einzelwiderstand im Schlackenbade gesteigert wird, das heisst der Widerstand des Lichtbogens wird während des Verlaufes der Schmelzung konstant ge h alten.
Die Nachteile eines erhöhten. Widerstan des zufolge der anwachsenden Höhe des Schlackenbades während der Schmelzung werden selbstverständlich kleiner, wenn die Schlacke eine hohe elektrische Leitfähig keit hat. Es ist somit möglich, auch durch zweckmässige Anpassung der Zusam mensetzung der Schlacke diese Nachteile zu kompensieren, und zwar zum Beispiel durch Bildung einer stark basischen ,Schlacke, oder dadurch, dass der Schlacke ein hoher Gehalt an Metalloxyden gegeben wird, welche letz tere Massnahme in solchen Fällen von beson derem Vorteil ist, wenn es sich um Herstel lung von Metallen mit sehr niedrigem Koh lenstoffgehalt handelt, zum Beispiel Eisen oder. Eisenlegierungen mit unter 0,05 Kohlenstoff.
Öfen, in welchen das Verfahren gemäss der Erfindung durchgeführt werden soll, nebst zugehörigen elektrischen -Transforma toren und Leitungen usw. können entweder für hohe Betriebsspannungen, zum Beispiel 1.10 bis 2,20 Volt zwischen der Elektrode be ziehungsweise jeder der Elektroden und dem Metallbade, oder für eine Spannung unter 110 Volt bemessen werden. Höhere Spannun gen können indessen verwendet werden, ohne ausserhalb des Erfindungsbereiches zu fal len.
Im ersten Falle wird bei Verwendung von dreiphasigem Wechselstrom und drei Elektroden die Hauptspannung zwischen zwei Elektroden 190 bis 380 Volt, welche Spannungen bei elektrischen Elektrodenöfen bisher keine Verwendung gefunden haben. Bei solchen hohen Spannungen wird die Elektrodenza.hl verhältnismässig klein, ins besondere bei der höchsten Spannung, auch bei einem. Widerstand von zum Beispiel 0,03 bis 0,0.4 Ohm pro Elektrode.
Im zweiten Falle, und zwar bei Verwendung von Span nungen unter 110 Volt, muss .die Elektroden zahl erhöht werden, um eine kleinere elek trische Energie pro Elektrode zu erhalten, so ,dass pro Elektrode die angewandte @Span- nun- in ein solches Verhältnis zur elektri schen Energie kommt, wie es dem erwünsch ten höheren Widerstande entspricht.
Im ersten: Falle wird der Vorteil erreicht, dass die Energieverluste in Transformatoren und Leitungen kleiner werden und die elektrische Ausstattung des Ofens billiger wird, wäh rend im zweiten Falle eine bessere Wärme verteilung über die ganze Badoberfläehe er halten wird.
Gegen die vorgeschlagene Weise zur Re gelung der Stromzufuhr entsprechend einem bestimmten Widerstand zwisehen Elektrode und Metallbad beziehungsweise Schlacken- ba.d könnte der Einwand erhoben werden, dass die Verteilung des Widerstandes auf die Schlacke und den Lichtbogen bei verschie denen Querschnitten der Elektrode verschie den ist, indem der zugeführte ,Strom sieh über eine grössere Fläche des Schla.ekenbades verteilt und somit der Widerstand kleiner wird,
je grösser der Elektrodenquerschnitt ist. Dies mag richtig sein, wenn die Elek trode die Sehlacke berührt oder in derselben eintaucht, aber sobald ein Lichtbogen zwi schen Elektrode und Schlacke gebildet wird, wird dieser hauptsächlich zwischen zum Beispiel einem Teil des untern Randes der Elektrode und dem Bade spielen und sich gewöhnlich um den Umfang der Elektrode herum bewegen.
Die Verteilung des Stro mes in die Schlacke wird deshalb beim Lichtbogenbetrieb bei verschiedenen Elek- trodendurchmessern praktisch die gleiche sein, wenigstens innerhalb derjenigen Gren zen, die für Ofen industriellen Massstabes in Frage kommen. Ein anderer Grund dafür, dass dem Elektrodendurehmesser keine be sondere Rechnung getragen zu werden braucht, liegt darin, dass der untere Teil der Elektrode während des Betriebes immer ab brennt und bei verschiedenen Gelegenheiten sehr schwankenden Querschnitt haben kann.
Bei Verwendung von Elektroden grösserer Querschnitte kann jedoch zweckmässig der Widerstand pro Elektrode etwas niedriger gehalten werden als bei kleinerem Quer schnitt, wobei jedoch die oben angegebene untere Grenze von 0,020 Ohm pro Elektrode immer innegehalten werden soll.
Ausser der Herstellung des oben als Bei spiele erwähnten Eisens und von Eisenlegie rungen, wobei eine Beschickung aus Eisen.. oxytl und, wenn erforderlich, Oxyd eines Le- gierungsmetalles zusammen mit Reduktions- mittel behandelt wird, welches Reduktions mittel ein thermisches Reduktionsmittel, wie Ferro-Silicium, Ferro-Aluminium-Siliciam, Aluminium oder dergleichen, oder Hohle ir gend welcher Art oder eine Mischung von Kohle und einem thermischen Reduktions mittel sein kann, ist das Verfahren gemäss der Erfindung auch bei :
der Herstellung anderer Metalle aus deren Oxyderzen, zum Beispiel Aluminium und Aluminiumlegie rungen aus Ton oder Bauxit, oder aus deren Sulphiderzen durch Verwendung von zum Beispiel Calcium oder Eisen als Schwefel bindungsmittel, beispielsweise Zink aus kom plexeng Zink und Blei enthaltenden Erzen, verwendbar. Die Erfindung ist folglich nicht an die oben als Beispiel erwähnten Materia lien gebunden, sondern kann bei jeder Her- stellung von Metallen aus Erzen oder andern metallhaltigen Materialien Verwendung fin den.