DE566592C

DE566592C - Arbeitsverfahren fuer Viertaktbrennkraftmaschinen

Info

Publication number: DE566592C
Application number: DES85919D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Publication date: 1932-12-22

Description

Arbeitsverfahren für Viertaktbrennkraftmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf ein Arbeitsverfahren für mit flüssigem Brennstoff betriebene Viertaktbrennkraftmaschinen. Es ist bei Maschinen mit Hufladung bereits vorgeschlagen worden, die Abgase durch Einblasen von Luft aus dem Zylinder auszuspülen. Bei diesen Ausführungsformen bleibt jedoch das Saugventil während des Auspuffhubes geschlossen, so daß die heißen Abgase ihre Wärme auf die Zylinderwände übertragen. Der Zweck der Erfindung ist, ein Verfahren zu schaffen, durch welches eine nahezu vollkommene Wärmeentspannung der Maschine bewirkt wird. Das Verfahren verfolgt nicht nur den Zweck, eine äußere Kühlung durch Wasser bzw. Luft zu erzielen, sondern es werden auch die mit den Verbrennungsgasen in Berührung kommenden Flächen innerhalb der Maschine nach dem Arbeitsverfahren gemäß der Erfindung ausgiebig gekühlt. Der Zweck der Erfindung wird dadurch erreicht, daß während des ganzen Auspuff- und des Einlaßhubes ein durch das Einlaßventil eingeführter und durch das Auspuffventil in die freie Atmosphäre entweichender Druckluftstrom den Arbeitszylinder durchfließt. Das Einlaßventil wird bereits kurz nach Beendigung des Vorauspuffes geöffnet und das Auspuffventil erst am Schluß des Einlaß- und Füllungshubes geschlossen. Auf diese Weise wird neben einer Erhöhung des Anfangsverdichtungsdruckes eine ausgiebige Kühlung der Innenwände des Zylinders und des Kolbens erzielt.
Die Erfindung ist auf der Zeichnung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i das Arbeitsdiagramm des Verfahrens; Abb; 2 ist ein Teil des Arbeitsdiagramms in vergrößertem Maßstab für Druckverhältnisse; Abb. 3 ist der Auspuffnocken und Abb. 4 der Saugnocken.
In Abb. i entspricht i bis 2 der Verdichtung, 2 bis 3 der Verbrennung urid 3 bis q. der Ausdehnung, welche sonst in üblicher Weise vor sich gehen. Kurz vor dem unteren Totpunkt öffnet der Auspuffnocken in 4 (vgl. auch Abb.3) das Auspuffventil, und die Abgase strömen auf der Diagrammstrecke 4 bis 5 ins Freie, so daß ein Druckausgleich des Zylinderraumes zur Atmosphäre erfolgt. Nun öffnet im unteren Totpunkt der Saugnocken bei (Abb.4) das Saugventil, durch welches frische Luft mittels eines Gebläses mit geringem Überdruck in den Zylinder eingeblasen wird. Diese Luft entzieht sofort den Abgasen bzw. den Zylinderwänden die Wärme und strömt mit den Abgasen zusammen durch das Auspuffv entil in die freie Atmosphäre. Auch dann, r=enn nun der Kolben in seinem oberen Totpunkt 6 anlangt, schließt sich das Auspuffventil noch nicht, sondern bleibt während eines Teiles oder des ganzen Saughubes offen, wodurch eine weitere Abkühlung der Zylinderwände erzielt wird. Der Gang des Auspuff-und Saughubes ist auf dem Diagramm (Abb. i bzw. 2) durch die Strecken 5 bis 6 und 6 bis 7 dargestellt.
Die Wärmeentziehung während des Auspuffes kann noch dadurch beschleunigt werden, daß die frische Luft in bekannter Weise befeuchtet wird.
Der Überdruck des Luftstromes wird möglichst niedrig gehalten (o,o5 bis 0,15 at). Soll jedoch noch eine Hufladung mit größerem Überdruck erfolgen, dann werden das Saugventil bzw. Auspuffventil zwischen 6 und 7 geschlossen und wird Luft mit größerem Überdruck von einem anderen Luftbehälter bzw. einer Pumpe durch ein besonderes Ventil zusätzlich während des Restteiles des Saughubes bzw. am Anfang des Verdichtungshubes eingeführt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Arbeitsverfahren für mit flüssigem Brennstoff betriebene Viertaktbrennkraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß während zweier voller Hübe des Kolbens, nämlich während des ganzen Auspuff- und des Einlaßhubes, ein durch das Einlaßventil eingeführter und durch das Auspuffventil in die freie Atmosphäre entweichender Druckluftstrom den Arbeitszylinder durchfließt, indem das Einlaßventil schon kurz nach Beendigung des Vorauspuffes geöffnet und das Auspuffventil erst am Schluß des Einlaß- und Füllungshubes geschlossen wird, so daß neben einer Erhöhung des Anfangsverdichtungsdruckes eine Kühlung der Innenwände des Zylinders und des Kolbens erzielt wird.