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Adressendruckmaschine, bei der mehrere Aufdrucke einer Druckplatte
in verschiedene Reihen und Spalten eines Bogens gedruckt werden Die Erfindung bezieht
sich auf Adressendruckmaschinen, bei denen an einer einzigen Druckstelle nacheinander
mehrere Aufdrucke einer Druck-platte in verschiedene Reihen und Spalten eines Bogens
gedruckt werden. Zu diesem Zweck wird das zu bedruckende Papier zwischen den einzelnen
Druckvorgängen in der Längs- und Querrichtung verschoben. Bei den bisher bekannten
Anordnungen dieser Art wird das Papier zu diesem Zweck in einen Halter eingespannt,
dessen Längs- und Querverschiebung in Übereinstimmung mit den Druckvorgängen erfolgt.
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Wenn es sich nun darum handelt, viele einzelne Zettel mit mehreren
Aufdrucken, die in verschiedene Reihen und Spalten kommen sollen, zu bedrucken,
so würde es praktisch undurchführbar sein, jedesmal den Zettel einzuspannen, zu
bedrucken, wieder auszuspannen und durch einen neuen zu ersetzen. Aus diesem Grunde
schlägt die Erfindung vor, die einzelnen Bogen nicht einzuspannen, sondern sie selbsttätig
frei durch die Maschine zu führen, beispielsweise mittels Förderbändern. Durch geeignetes
Zusammenwirken an sich bekannter Anschläge, die die absatzweise Bewegung der Bogen
in Richtung der rörderbänder ermöglichen und von quer zur Richtung der Förderbänder
wirkenden Bogen-Schiehern, die ebenfalls intermittierend zwischen den entsprechenden
Druckvorgängen in Tätigkeit treten, werden die einzelnen Bogen quer und längs zur
Förderrichtung verschoben und beispielsweise in einer bestimmten Zickzacklinie durch
die Maschine geführt.
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Auf den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise in einer Ausführungsform
veranschaulicht. Es stellen dar: Fig. i einen Grundriß der Adressendruckmaschine,
Fig. z eine Vorderansicht der in Fig. i dargestellten Maschine, Fig. 3 einen Schnitt
nach der Linie 3-3 der Fig. i, Fig. ¢ einen Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig.
i, Fig. 5 einen Schnitt nach den Linien 5-5 der Fig. i, Fig.6 einen Schnitt durch
die Tischplatte in vergrößertem Maßstabe, Fig.7 eine schaubildliche Darstellung
des Bogenführungsrahmens, Fig.8 schaubildlich die Reihenfolge und Verteilung der
Abdrucke auf dem Bogen und Fig. 9 einen Schnitt nach der Linie 9-9 der Fig. i .
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Der in Fig. 8 gezeigte Bogen S stellt ein Formular dar, auf das aus
verwaltungstechnischen Gründen mehrfach ein bestimmter
Aufdruck
gesetzt werden soll, und zwar derart, daß die einzelnen Aufdrucke in verschiedenen
Reihen und Spalten des Bogens kommen. Die Felder 1/2, 4/3 und 5/6 stellen zusammengehörige
Abschnitte dar. Im Betrieb von Versicherungsgesellschaften dienen z. B. die Abschnitte
r und 2 zu einer Erinnerungsmitteilung, die Abschnitte 4 und 3 zu einer zweiten
Mahnung und die Abschnitte 5 und 6 als Quittung. Der eine der beiden Abschnitte
wird also, wenn der betreffende Fälligkeitstag herangekommen ist, dem Versicherungsnehmer
zugeschickt und der andere zugehörige Abschnitt bleibt als Beleg beim Absender zurück.
Zur leichteren Abtrennung der fortzuschickenden Zettel können die einzelnen Abschnitte
durch Perforationslinien S' voneinander getrennt werden. Die in den Zeichnungen
dargestellte Maschine setzt nacheinander sechs Aufdrucke auf jeden Bogen.
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Die zu bedruckenden Bogen werden auf der Tischplatte r, die auf dem
Maschinenrahmen io befestigt ist, vorgeschoben. Die Druckplatten P, die verschiedene
Typenreihen aufweisen, sind in einem Behälter i 2 hinten am Rahmen aufgestapelt
und werden unten vom Stapel nacheinander abgezogen und längs einer Führung 13 in
Druckstellung unterhalb eines Druckkopfes 14 gebracht, der den Bogen auf die Druckplatte
drückt und dadurch den Abdruck herbeiführt. Die Führung i3 für die Druckplatten
erstreckt sich unmittelbar unter der Tischplatte i r, die eine Öffnung 15 aufweist,
unterhalb derer sich die Druckplatte in Druckstellung befindet. Die Druckplattenführung
13 erstreckt sich nach vorn, um die Druckplatten einem Auswurfschacht 16 (Fig. 2)
zuzuführen. Um die Druckplatten zur Druckstelle zu fördern, sie dort festzuhalten,
während die erforderliche Anzahl von Abdrucken vorgenommen wird, und um sie schließlich
von der Druckstelle aus weiterzufördern, können beliebige oder bekannte Einrichtungen
vorgesehen werden.
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Der Druckkopfarm 17, der das Druckkissen 14 trägt, ist in dem Maschinenrahmen
drehbar gelagert und wird gesenkt und wieder angehoben, wobei er auf die Druckplatten
drückt. Es geschieht dies mittels Nocken 18, die auf Rollen i 9 am Druckkopfarm
einwirken. Die Nocken 18 sitzen auf einer Welle 2o, die durch Kegelräder 21 mit
der Hauptantriebswelle 22 der Maschine verbunden ist. Die Haupttriebwelle trägt
eine Riemenscheibe 23, die in beliebiger Weise angetrieben wird. Eine Kupplung 24
dient zum Anlassen und Stillsetzen der Maschine. Die zu bedruckenden Bogens werden
von einem Stapel (vgl. Fig.2) Stüclz für Stück durch eine Greiferstange 25 abgenommen,
zwischen die Förderrollen 26 geschoben und durch diese auf Förderbänder 27 gebracht,
die längs der Tischplatte i i verlaufen. Diese endlosen Förderbänder laufen um Scheiben
28, 29 und 3o. Die beiden Scheiben 28 und 29 liegen unmittelbar unter der Tischplatte.
Die Scheiben 3o sind auf einstellbaren Armen 31, mit deren Hilfe die Bänder gespannt
werden können, am Maschinenrahmen gelagert. Die Scheiben 29 sitzen auf der Welle
32 und erhalten ihren Antrieb. durch Zahnräder 33, die ebenso wie die Bogenförderrollen
von der Haupttriebwelle 22 mittels der Rädergetriebe 35 und 36 (Fig. i und 2) angetrieben
werden.
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Oberhalb der Förderbänder ist längs der Tischplatte eine Führungsleiste
45 für die Bogen angeordnet. Die Führungsleiste weist einen rechteckigen Ausschnitt
46 auf, der mit der Öffnung in der Tischplatte ausgerichtet liegt und dem Druckkopf
freien Durchtritt gestattet.
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Oberhalb der Bahn der Bogen längs der Tischplatte befindet sich eine
Reihe von bekannten Anschlagfingern 47, 48 und 49, an die die Bogen mit ihrer Vorderkante
anstoßen und festgehalten werden, wenn die Finger heruntergehen. Der Druckkopfarm
wird dann bewegt, um auf den Abschnitten des Bogens, der durch die Finger in Druckstellung
festgehalten wird, den Abdruck auszuführen. Die Anschlagfinger sitzen an den Enden
von Armen, die auf den Schwingwellen 5o, 51 und 52 sitzen, durch die die Anschläge
in senkrechter Richtung in und aus der Bahn der Bogen geschwenkt werden. Die Schwingwellen
sind in einem Rahmen 53 gelagert, der durch die Lagerarme 54 und 55 von dem Rahmen
der Maschine getragen wird.
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Die Haltefinger werden in bekannter Weise durch eine Reihe von Nocken
56 auf der Nockenwelle 57 angetrieben. Die Nocken weisen Kurvenflächen auf ihren
Seiten auf und wirken auf mit Rollen versehene Kurbelarme 58 an den Enden der Schwingwellen
5o, 51 und 52 ein (Fig.4, 5 und 9). Die Anschlagfinger werden gegenüber dem auf
und nieder gehenden DrucklLopfarm derart bewegt, daß nach beendigtem Abdruck auf
dem an der Druckstelle befindlichen Teil des Bogens die Anschlagfinger hochgehen,
den Bogen freigeben und den Förderbändern gestatten, den Bogen vorzuschieben, so
daß dessen nächster Abschnitt .in Druckstellung gelangt. Die Nockenwelle 57 wird
durch Kegelräder 59 von der Welle 59' aus angetrieben, die durch Zahnrädersätze
36 angetrieben wird.
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Wenn die Bogen die Förderrollen ? 6 verlassen, treten sie in einen
Führungsrahmen J ein, der auf der Tischplatte i in beiden Richtungen seitlich beweglich
ist. Dieser Führtingsralunen
besteht aus einer flachen Platte 6o,
deren Längskanten 6o' nach oben und innen umgebogen sind, so daß sie zwei parallele
Führungsnuten bilden. Querstreben 61 dienen dazu, die hochgebogeilen Kanten zu verstärken.
Die Führungsnuten befinden sich in einem etwas größeren Abstand voneinander, als
es der Breite der Bogen entspricht. Sie dienen dazu, über die parallelen Längskanten
der Bogen zti greifen, ohne jedoch das Vorwärtsschieben der Bogen durch die Förderbänder
zu behindern. Die Platte 6o hat eine ölfilutig 6o", die hinsichtlich ihrer Allmessungen
den Ausschnitten i 5 und .16 an der Druckstelle entspricht. Der Führungsrahinun
führt als Ganzes eine Bewegung quer zur L<ill,_sbe5i-egung der Bogen aus, um
die Bogcii in beiden Richtungen seitlich zu verschieben, um verschiedene Abschnitte
des Bogens an die Druckstelle zu bringen. Die Förderbänder laufen durch den Führungsrahmen
hindurch und sind nur so weit voneinander entfernt, daß sie das seitliche Verschieben
des Rahmens nicht behindern.
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Der Führungsrahmen ist durch Lenker 65 mit zwei Schivingarnlen 63
verbunden, die auf der Schwingwelle 6.1 unterhalb der Tischplatte i i -eliigert
sind, die Üffnungen. 66 zum Durchtritt der Arme 63 aufweist. Auf der Welle 6.1 ist
ein Arm 67 befestigt, der durch den Lenker 68 mit einem Antriebshebel 69 verbunden
ist. Der Hebel 6Q ist auf einem Zapfen ; o am Rahmen gelagert und wird für gcic-i@hnlich
gegen einen Anschlag 71 auf dem Rahmen durch eine an diesem befestigte Feder ; 2
gedrückt. Der Hebel 69 wird derart hin und her geschwenkt, daß er den Führungsrahmen
aus seiner Normalstellung heraus mittels eines Nockens 7 6 auf der Welle verschiebt.
Diese Welle erfährt ihren Antriel> durch die Welle 2o des Drucklkopfarines unter
Vermittlung der Zahnräder 7 5 und -5' auf den Wellen 2o und 74. Der Nocken
; 6 ist an einer auf der Welle ; .1 befestigten Scheibe -,3 angeordnet und
verschiebt den Führungsrahmen und hält ihn in der verschobenen Lage fest. Außerdem
ist all der Scheibe 7 ; ein Stift ; ; befestigt, der gegen den Hebel 69 stößt
und den Führungsrahmen hinreichend lang verschiebt, so daß der Druckkopf - ein Druckarbeitsspiel
vollenden kann. Die Geschwindigkeit der Scheibe ; 3 und die Lage der an ihr befestigteil
Nocken ; 6, ; ,- sind auf die Bewegungen der Anschlagfinger und des Druckkopfes
abg estimmt.
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Fig. 8 veranschaulicht schematisch die Stellung der auf dem Bogen
vorgenommenen Abdrucke sowie die Reihenfolge, in der diese ausgeführt werden. Wie
bereits erwähnt, ist der Bogen längs der gestrichelten Querlinie S' perforiert oder
geritzt, durch die er in sechs Felder unterteilt wird, in die je ein Abdruck zu
erfolgen hat. Die kleinen gestrichelten Rechtecke innerhalb der Felder deuten die
bereits erfolgten Abdrucke all, während die durch diagonale Linien gekennzeichneten
voll ausgezogenen Rechtecke die gerade vargenommenen Abdrucke angeben. Die Abdrucke
sind mit i bis 6 beziffert. um die Reihenfolge anzugeben, in der sie erfolgen. Bei
deal Ausführungsbeispiel werden die Bogen über die Druckstöcke gebracht, so daß
in Fig. 8 die Rechtecke die auf der Unterseite des Bogens erfolgten Abdrucke bedeuten.
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'Wenn ein Bogen den Förderbänderil zugeführt ist, so wird er durch
diese in der Längsrichtung in den Führungsrahmen geschoben, wobei seine Kanten in
die Kanäle des Rahmens eintreten. Dann werden die Haltefinger .19 in die Bahn des
vorgehenden Bogens in einem solchen Zeitpunkt gesenkt, daß sie die Vorderkante des
Bogens ergreifen und diesen derart anhalten, daß sein oberes linkes Feld sich in
Druckstellung befindet. Nunmehr geht der Druckkastenarm herab, führt den ersten
Abdruck aus und wird dann wieder angehoben. Der Nocken ; 6 stößt dann gegen. den
Hebe169 und schiebt den Führungsrahmen und den Bogen quer zu seiner Längsrichtung
in die Lage, in der der Abdruck Nr. 2 auf dem unteren Feld des Bogens erfolgt. Ist
der AbdruclL \r. 2 beendet, so heben sich die Anschläge ,19 und geben den Bogen
frei. Es gehen alsdann die Anschläge .is herunter und halten den Bogen in einer
Lage an, in der sich sein Mittelteil in Druckstellung befindet. Der Nocken ; 6 hält
indessen den Bogen und den Führungsrahmen in ihrer verschobenen Lage fest, so daß
der Abdruck Nr.3 auf dem mittleren unteren Felde des Bogens erfolgt. Bei Beendigung
des Abdrucks Nr. 3 durch den Druckkopfarm gibt der Nocken 76 den Hebel 69
frei, so daß die Feder 7 2 den Führungsrahmen zurückziehen und den Bogen in seine
Normalstellung zurückbringen kann, wodurch das obere mittlere Feld des Bogens in
die Lage gebracht wird, in der es den Abdruck Nr. 4. empfängt. Ist dies geschehen,
so hebt sich der Haltefinger .1S und gibt den Bogen frei, während der Haltefinger
¢7 herabgeht und den Bogen so anhält, daß sich der rechte Teil in der Druckstellung
befindet. Auf dem oberen rechten Feld des Bogens erfolgt darin der Abdruck Nr.5.
Ist dies geschehen, stößt der Stift 77 gegen den Hebel 69 und verschiebt den Führungsrahmen
mit dem Bogen quer. so daß das untere rechte Feld des Bogens in Druckstellung gelangt
und mit dem Abdruck Nr.6 versehen wird. Sobald dies erfolgt ist, gibt der Stift
77
den Hebel 69 frei, und der Führungsrahmen kehrt mit dem Bogen in die Ausgangsstellung
zurück, worauf der Anschlag 47 hochgeht und den Bogen losläßt. Dieser wird dann
durch die Förderbänder in seiner Längsrichtung aus dem Führungsrahmen herausbefördert,
während sich dieser in Bereitschaftsstellung zur Aufnahme des nächsten Bogens befindet,
so daß sich das Arbeitsspiel wiederholen kann.