DE56572C - Herstellung von plastischem Thon aus Dachschiefer-Abfäller - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Nachstehend beschriebene Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwerthung von solchen Abfällen, wie sie beim Dachschieferbergbau sich als Nebenproduct vorfinden.

Bekanntlich ist beim Dachschieferbergbau der Abfall eine grofse Last für den Bergbautreibenden; denn einestheils hat er 60 bis 70 pCt. dieses Materials abzubauen und zu fördern, mufs es also ebenso theuer wie Schiefer bezahlen, anderentheils sammeln sich grofse Quantitäten dieses Abfalles an, welche in der Nähe des Förderpunktes unterzubringen sind und wiederum die Erwerbung von grofsen Grundstücken, also bedeutende Geldausgaben verursachen.

Das vorliegende Verfahren zur Verwerthung dieser Abfälle sucht die in den Abfällen enthaltenen Thone zu verwerthen und besteht in folgendem:

Man zermalmt den Dachschiefer-Abfall in entsprechenden Mahlwerken bis zu einem unfühlbaren feinen Mehl und bringt dieses sodann mit überhitztem Wasserdampf oder überhitztem Wasser in Berührung.

Das auf diese Weise erhaltene Gemenge enthält alle Eigenschaften des plastischen Thones und ist zum Gebrauch in der Thonfabrikation zu jedem Artikel, sogar zu den feinsten Sachen vorzugsweise geeignet.

Die mechanische Einrichtung besteht in einer Combination verschiedener Apparate, wie solche durch Brech-, Mahl- und Mengewerke zusammengestellt werden können und auf beiliegender Zeichnung beispielshalber dargestellt ist.

Fig. ι bedeutet die Seitenansicht,

Fig. 2 die Oberansicht.

A ist eine hochstehende Vorbrechmaschine, wozu man sowohl die bekannten Steinbrechmaschinen als auch Glockenmühlen oder Sectorenbrecher verwenden kann.

B ist eine darunter stehende Feinmahlmühle, wozu man ober- oder unterläufige Mahlgänge, Kollermühlen, Kugel- oder sonstige Mühlen verwenden kann.

C und D sind zwei Mischapparate, welche aus je einem horizontal liegenden Cylinder mit im Innern angeordneter Flügelwelle bestehen und derartig abwechselnd arbeiten, dafs, während der Cylinder C mit dem zermahlenen Dachschiefer-Abfall gefüllt wird, der Dampf seinen Weg durch den Cylinder D nimmt, dann aber nach erfolgter Füllung des Cylinders C der Dampf in diesen letzteren behufs Vermengung mit dem Material geleitet wird, so dafs nun die Füllung des Cylinders D mit Material beginnen kann.

α ist der Stutzen für den Eintritt des Stoffes mit Schieber zum Oeffnen und Schliefsen.

b ist ein Lufthähnchen, um bei Beginn der Dämpfung die Luft austreten zu lassen.

c ist das Ventil für den Dampfeintritt.

d ist das Manometer.

e ist der Austrittsstutzen mit Schieberverschlufs zur Entleerung des Apparates nach erfolgter Dämpfung.

E ist die Antriebswelle.

Claims (1)

1. Patent-AnSPküche:

   i. Verfahren zur Herstellung von plastischem Thon, darin bestehend,'-dafs Dachschiefer-Abfälle in pulverisirtem Zustande mit über-

   hitztem Wasserdampf oder überhitztem Wasser behandelt werden.
   2. Bei dem unter i, gekennzeichneten Verfahren zur Verwerthung von Abfällen, wie sie beim Dachschieferbergbau als Nebenproduct erzielt werden, die Verwendung folgender vereinigter, gleichzeitig wirkender Vorrichtungen:

   ä) einer hochstehenden Vorbrechmaschine;

   b) die mit derselben durch ein Leitungsrohr verbundene tiefer stehende Feinmahlmühle;

   c) die beiden Mischcylinder C und D, welche mit der Feinmahlmühle verbunden sind, mit im Innern angeordneter Flügelwelle.

   Hierzu ι Blatt. Zeichnungen.