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Vorrichtung zum Herstellen von zylindrischen Druckplatten, insbesondere
für Holzmaserung Die Erfindung betrifft die Herstellung von zylindrischen Druckplatten,
insbesondere rum Druck von Holzmaserung, mittels einer senkrechten, um ihre Achse
in schnelle Umdrehung versetzbaren zylindrischen Gießform, durch die es ermöglicht
wird, nach einer Meisterwalze billige und dabei sehr wider; standsfähige Druckplatten
herzustellen. Zu diesem Zweck wird gemäß der Erfindung auf die zylindrisch mit dem
Bild nach innen gebogene Meisterplatte eine dünne Metallfolie, z. B. eine Kupferfolie,
gelegt, die durch das in die Gießform eingegossene flüssige Letternmetall beim schnellen
Umlauf der Gießform in die Vertiefungen der Meisterplatte hineingedrückt wird. Der
im Vervielfältigungsverfahren wiederzugebende Gegenstand, z. B. eine Edelholzplatte,wird
bei der Ausführung der Erfindung photographiert und dann in bekannter Weise unter
Benutzung eines Kohlenabzuges eine Photogravüre-Meisteiplatte - geätzt. Diese Meisterplatte
ist jedoch im vorliegenden Fall ein Negativ, d. h. eine Platte, bei der die Rasterlinien
nicht die Plattenoberfläche bilden.
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Die Meisterplatte wird dann zu einer zylindrischen Form gebogen und
in die zylindrische Gießform gebracht, die mit genügender Geschwindigkeit in Umdrehung
versetzt werden kann, so daß das gegossene flüssige Letternmetall unter dem Einfluß
der Fliehkraft die Form des Zylinders annimmt. Wenn daher in dem umlaufenden Zylinder
eine Meisterplatte in solcher Weise eingesetzt wird, daß die geätzte Fläche innen
liegt, wird das geschmolzene Letternmetall gegen die geätzte Fläche der zylindrisch
gebogenen Meisterplatte getrieben und füllt alle gravierten oder geätzten Vertiefungen
der zylindrischen :Meisterplatte aus. Der umlaufende Gießformzylinder kann so gebaut
sein, daß ein Kühlmittel, z. B. Wasser, eingeleitet werden kann, um das geschmolzene
Letternmetall zum Erstarren zu bringen und zu bewirken, daß es sich bei der Verfestigung
durch Schwinden etwas von der Oberfläche der Meisterwalze ablöst. Die Oberfläche
des so gegossenen Tiefdruckzylinders aus Letternmetall ist aber sehr wenig widerstandsfähig
gegen die mechanischen Einflüsse des bei Tiefdruckforinzylindern erforderlichen
Abrakelns; es ist daher nicht möglich, mit einer derartigen Druckplatte eine größere
Anzahl von Abdrücken herzustellen.
Durch die Erfindung werden diese
Nachteile beseitigt, indem zwischen die Meisterplatte und das flüssige Letternmetall
eine Metallfolie eingeschaltet wird, in die durch die Fliehkraft des umlaufenden
Letternmetalls die Vertiefungen des Musters eingedrückt werden und die dann eine
entsprechende widerstandsfähige Druckfläche darstellt.
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In der Zeichnung stellen dar: Abb. i eine Ausführungsform der bei
der Herstellung der Formzylinder benutzten Vorrichtung, Abb. 2 einen Querschnitt
nach der Schnittlinie 2-2 der Abb. i, Abb.3 einen ähnlichen Querschnitt durch eine
etwas abweichende Ausführungsform und Abb. 4 bis 8 Schnitte durch die Oberflächen
der gemäß der Erfindung hergestellten Formzylinder bzw. der bei der Herstellung
benutzten Negative.
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Die in Abb. i dargestellte Vorrichtung besteht aus einem lotrechten
zylindrischen Gestell 1o, dessen Inneres ii einen umlaufenden Mantel 12 aufnimmt.
In dem Gestellboden 13 ist ein Lager mit einer Stopfbüchse vorgesehen, durch welche
der Wellenstumpf einer drehbaren Scheibe 17 hindurchtritt; der Wellenstumpf trägt
außen eine Riemenscheibe 2o o. d51., die von einem Motor 22 mittels einer Kette
oder eines Riemens 23 angetrieben werden .kann. An der Scheibe 17 ist mittels Schrauben
24 der Zylindermantel 12 befestigt. Das Gehäuse zo wird durch einen Deckel 26 abgeschlossen,
der ein Lager 28 für eine obere Scheibe 17a bildet, deren Gestalt und Wirkungsweise
der Scheibe 17 gleicht und die den durch den Mantel 12 gebildeten zylindrischen
Raum oben abschließt. Die Scheibe i7a ist mit einer Nabe 17b versehen. Die Scheiben
i j und 17a sind mit mittleren Öffnungen versehen, die eine Achse 30 aufnehmen,
die ein Kernstück 31 trägt. Die Achse 30 und das Kernstück 31 sind miteinander
starr verbunden und mit einer Bohrung 32 versehen, die den Raum 33 zwischen dem
Kern 31 und dem Mantel 12 mit dem Eingrießtrichter 36 verbindet, so daß das in diesen
hineingegossene geschmolzene Lettei-nmetall durch den Kanal 32 nach dem Gießraum
33 fließen kann.
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Die zylindrisch gebogene Meisterplatte ist bei 38 wiedergegeben und
kann so bemessen sein, daß sie genau in den Mantel 12 patt und durch ihn festgehalten
wird. Die Scheiben 17 und 17a sind mit mehreren Zapfen 40 versehen, die in entsprechende
Vertiefungen an den Stirnenden des Kernstückes 31 eingreifen, so daß dieses mit
dem Mantel 12 mit umläuft. Um den Mantel 12 abzukühlen, ist in das Gehäuse i i am
oberen Ende ein Rohrstück 42 eingeführt, das durch Ventile 43 und 44 mit der Dampfleitung
45 bzw. der Wasserleitung 46 verbunden werden kann, wodurch die Temperatur in dem
Gehäuse i i geregelt werden kann. Der Grad der Abkühlung kann auch durch ein Ventil
im Auslaß 5o am unteren Ende des Gehäuses i i geregelt werden.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Es wird zunächst eine
gegenüber der ursprünglichen Druckplatte ein Negativ bildende Meisterplatte, wie
in Abb. 4 gezeigt ist, durch Ätzen hergestellt. In dieser Meisterplatte entsprechen
die Bodenteile der Vertiefungen 6o den Rasterlinien der ursprünglichen geätzten
Tiefdruckplatte und liegen alle gleich tief, während die zwischenliegenden Oberflächenteile
61 in der Höhe verschieden sind. Die Meisterplatte 38 wird dann in eine zylindrische,
dem Mantel 12 passende Gestalt derart gebogen, daß die Ätzung innen liegt. Die so
gebogene Meisterplatte 38 wird in den Zylinder 12 gesetzt und innen mit einer dünnen
Kupferfolie bedeckt, deren innere Oberfläche gegebenenfalls mit einem Flußmittel
in geeigneter Weise behandelt wird. Dann wird der Kern 31 eingesetzt und die Scheibe
17z am Mantel 12 festgeschraubt und hierauf der Decke126 auf das Gehäuse 1o gesetzt.
Der Mantel 12 wird dann durch den Motor ?-2- in schnellen Umlauf versetzt. Wird
dann in den Trichter 36 geschmolzenes Metall eingegossen, fließt dieses durch den
Kanal 32 in den zylindrischen Gießraum 33 und über die ganze Oberfläche der Kupferfolie.
Dadurch wird auf die Kupferfolie eine außerordentlich hohe Fliehkraft ausgeübt,
die bewirkt, daß die Folie innig in die gtzlinien der Meisterplatte hineingedrückt
wird, worauf die Vorrichtung in der früher beschriebenen Weise abgekühlt wird. Die
Kupferfolie ist dabei vollständig und genau durch das Letternmetall ausgefüllt,
das auf die Kupferfolie in allen radialen Richtungen einen gleichförmigen Druck
ausgeübt hat. Bei dem darauffolgenden Schwinden des Letternmetalls nimmt dieses
die Kupferfolie mit, und es erscheint auf dieser die geätzte Oberfläche der Meisterplatte
in umgekehrter Weise und daher genau entsprechend der gewöhnlichen Gravürplatte.
Die Menge des geschmolzenen Metalls, die zum Füllen des Gießraumes 33 erforderlich
ist, wird vorher bestimmt, so daß kein geschmolzenes Metall im Kanal 322
zurückbleibt.
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Die Vorrichtung kann zuerst durch Einleiten- von Dampf und hierauf
durch Einleiten von heißem Wasser allmählich gekühlt werden, dessen Temperatur durch
Zusatz von kaltem Wasser noch weiter erniedrigt werden
kann. Hierbei
erstarrt der gegossene Zylinder aus Letternmetall und löst sich mit der Folie von
der geätzten Oberfläche der Meisterplatte 38, so daß er nach ÜfFnen der Vorrichtung
aus dem Mantel 12 herausgehoben werden kann.
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Abb. 6 zeigt die Kupferfolie 7o über der geätzten Oberfläche der Meisterplatte
38 ausgebreitet; die Kupferfolie wird vorher an ihrer oberen Fläche mit einem Flußmittel
behandelt und eine dünne Lötfolie 72 Barübergelegt.
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Abb.7 zeigt die Kupferfolie innig in die Vertiefungen der Meisterplatte
eingepreßt, während die Lötfolie 72 durch das mit 74 bezeichnete Letternmetall zum
Schmelzen gebracht ist.
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Die Abb. 8 zeigt den Letternmetallzylinder 74 erstarrt und mit dem
von der Kupferfolie 70 gebildeten Überzug und abgelöst von der Meisterplatte
38.
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Die dargestellte Vorrichtung kann auch durch überhitzten Dampf vorerwärmt
werden, um zu verhüten, daß sich das Letternmetall zu früh abkühlt oder erstarrt,
ehe es unter der Einwirkung der Fliehkraft alle Einzelheiten der Meisterplatte abgebildet
hat. Statt aus Letternmetall kann der Formzylinder in gleicher Weise auch aus einem
anderen geeigneten erstarrenden Stoff gebildet werden.
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Die mit der beschriebenen Vorrichtung hergestellte Druckform kann
für die weitere Verwendung folgendermaßen behandelt werden: Nach dem Ausgießen in
die Form wird anschließend an den Ausguß mit Letternmetall eine weitere Schicht
eines härteren Metalls eingegossen; nach Erkalten und Abnahme der Form wird diese
auf eine Zentrierbank gebracht, zentriert und ausgedreht, gegebenenfalls mit einer
-Nut versehen und dann auf einem entsprechend hergerichteten Tragzylinder in die
Druckmaschine eingesetzt. Keil und mit bzw. in der Achsrichtung wirkende Spannschrauben
sorgen für eine kräftige Verbindung, so daß mit dieser Vorrichtung ohne weiteres
gedruckt werden kann. Statt dessen kann auch nach Erstarren des Letternmetallausgusses
in die Form ein Eisentragzylinder eingebracht werden, der für den Einbau in eine
Maschine hergerichtet ist. Der zwischen dem Letternmetall und dem Eisenzylinder
befindliche Raum wird sodann mit einem Verbindungsmetall, das einen niedrigeren
Schmelzpunkt hat als das Letternmetall, ausgegossen. Zur besseren Haftung ist der
Tragzylinder mit gewindeähnlichen Rillen oder längsgeführten 2,#Tuten versehen.