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Druckwalze, insbesondere für Zeugdruck, und Verfahren zu deren Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf Walzen zum Bedrucken von Stoff oder Papier, die einen
äußeren Belag aus elastischem Stoff aufweisen.
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Bei den bekannten Druckwalzen dieser Art besitzt der elastische Druckbelag
nicht genügend Haftvermögen an dem Kernstück der Walze, wenn nicht das Kernstück
mit Längs- oder Rundkanälen oder auch mit Haltenuten versehen ist; in diesem Falle
hat aber der elastische Belag nicht eine gleichmäßige Stärke über den ganzen Umfang,
und die Kanäle oder NTuten geben, obwohl sie auf der Außenfläche des Belages nicht
sichtbar werden, die Ursache zu einem fehlerhaften Druck, indem sie auf der gedruckten
Stoffbahn infolge der Mängel in der Stärke sichtbare Spuren hinterlassen.
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Gemäß der Erfindung ist der elastische Belag über einer auf einem
metallischen mehrteiligen Kernstück liegenden Pappmasse angeordnet.
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Der elastische Stoff haftet hierbei vollständig und fest auf der Pappmasse,
und andererseits können die das Kernstück bildenden Teile die äußere Fläche desselben
nicht beeinflussen.
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Die Walze gemäß der Erfindung weist ferner konstruktive Einrichtungen
zur Erleichterung ihrer Herstellung auf. So hat insbesondere das Kernstück zwei
Seitenwangen, 1
von denen eine einen lösbaren Flanschteil aufweist, der an
der an dem Kernstückteil bzw. der Seitenwange anliegenden Fläche mit radialen Nuten
versehen ist, die der Verteilung der Gießmasse beim Gießen des äußeren Walzenbelages
dienen. Außerdem ist dieser Flansch derart ausgebildet, daß er bei seiner Befestigung
immer in dieselbe Lage in bezug auf die Wange zu liegen kommt. Infolgedessen kann
das Kernstück zum Gießen des Walzenbelages als festes Zentrierstück für die Kokillen
der Gießform benutzt werden.
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Es ist zur Herstellung von Druckwalzen bereits vorgeschlagen worden,
verschiedene Schichten beim Walzenbelag vorzusehen und eine Masse als Walzenbelag
um ein Kernstück in Formen zu gießen, doch dient in diesem Falle das Kernstück selbst
nicht als Zentrierstück, so daß es praktisch unmöglich ist, eine Walze herzustellen,
deren Außenfläche vollkommen konzentrisch zum Kernstück ist.
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Die Abb. z der Zeichnung zeigt im Längsschnitt die in der Form eingesetzte
Walze mit den Hilfsteilen, die den Guß ermöglichen.
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Die Abb.2 zeigt die Druckwalze fertig zum Aufsetzen auf die Welle
der Druckmaschine.
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Die Abb.3 ist ein Querschnitt durch die Walze in der Form.
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Die Abb. d. ist eine Einzelansicht.
Die Abb. 5 und
6 zeigen die für das Verbinden der Ränder der Prägungsstücke vorgesehenen Mittel.
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Der Walzenkörper (Abb. i, 2 und 3) besteht aus einem mittleren Metallrohr
i, das in zwei Flansche :2 und 3 übergeht, die durch angegossene oder nachträglich
angebrachte Rippen 4 miteinander verbunden sind. Zwischen diesen liegen Preßlinge
aus Pappe, die vergossen oder sonstwie befestigt werden und die einen gedrungenen
und außen genau zylindrischen Kranz 5 bilden, an dem der elastische Stoff 5' haftet.
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An den Flansch 2 schließt ein Flanschteil 6 an, dessen unmittelbar
an der Wange anliegende Seite kreisförmige und radial gerichtete Aussparungen besitzt,
durch welche die Gießmasse beim Gießen des Walzenbelages zwischen die Pappmasse
5 und das in der Form eingesetzte Prägstück 7 einfließt.
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Die Gießmasse wird durch eine biegsame Rohrleitung eingeführt, an
deren Ende eine Düse ß vorgesehen ist, die in der Achse einer mit radialen Löchern
io versehenen Welle g verschoben werden kann. Die Welle g wird ausschließlich für
den Guß verwendet und eingesetzt.
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Die Düse 8 endet in eine Schneide, durch die man die gegossene Masse
nach erfolgtem Guß durch eine zusätzliche Vorschubbewegung de; Welle g an den Löchern
io zerschneiden kann, bevor die Düse 8 von der Welle g abgenommen wird. Die Welle
g wird in dem mittleren Rohr i durch einen mit ihr fest verbundenen Flansch i i
festgehalten, der mit einer Rille 12 versehen ist, durch welche die Bedienung des
Ganzen und die nachfolgenden Arbeiten erleichtert werden. Zu einem gleichen Zwecke
hinsichtlich der Bedienung besitzt der Flanschteil6 eine Rille i3.
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Mit Rücksicht auf den Guß ist ein Kranz 14 auf dem Flanschteil 6 angeordnet
und mit ihm gut zentriert; desgleichen ist auch der Flansch i i gegen den Flansch
3 gut zentriert. Die Flansche i i und 14 tragen Stifte 15 bzw. 16, die gleichzeitig
in die Ränder des PrägstÜckes 7 eindringen können, so daß diese einzelnen Teile
sich stets in denselben gegenseitigen Stellungen befinden.
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Die an dem in der Form eingesetzten Prägstück 7 anliegenden Umfangsflächen
der Flansche 14 und ii (Abb.4) tragen Ringe 1ß aus Spezialleder, die außen mit einem
Weichmetall verstärkt sind und den Zweck haben, ein normales Aufspannen und eine
gleichmäßige Einführung des Prägstückes 7 in die Form zu gewährleisten.
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Das Prägstück 7 ist ein sogenanntes Bimetallstück und besteht aus
einem sehr dün nen, auf einer Seite verbleiten und gut ausgewalzten - Blatt aus
Messing, Aluminium oder Zink. Auf der verbleiten Seite nimmt es die Prägung auf,
die vorher auf einer ebenen oder zylindrischen Kupferfläche vertieft ausgeführt
wurde. Zur Herstellung der Prägung wird das Prägstück gegebenenfalls nach Erhitzung
auf einem Zylinder befestigt, mittels dessen es unter Druck über die geprägte Fläche
derart geführt wird, daß auf ihm eine erhabene Prägung erscheint.
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Die Gießform besteht aus zwei miteinander verbundenen Halbschalen
17 und ig, in denen das Prägstück 7 gleichzeitig durch die mit armiertem Leder versehenen
Umfangsflächen der Flansche ri und 14, durch die unter Druck gegossene Gießmasse
und durch die Vorrichtung zum Verbinden der Prägstückränder miteinander festgehalten
wird. Letztere ist im oberen Teil der Halbschale i g gelagert und besteht (Abb.
5 und 6) aus einem Stahlband 2o, das in einer in der Schale ig vorgesehenen Nut
2z lotrecht frei verschiebbar angeordnet ist. Das hochgehende Band 2o drückt mittels
seines Randes 23 die Prägstückränder bei 22 gegen die Gießformwand ig, um ein 'Ausfließen.
der Gießmasse nach außen zu verhindern und so jede Unterbrechung im Guß unmöglich
zu machen. Das Band 2o ist andererseits mit einer geeigneten Vorrichtung verbunden,
um seine lotrechten Verschiebungen in der Rille und das selbsttätige Aufspannen
und Lösen des Prägstückes zu ermöglichen.
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Nach erfolgtem Stoffguß wird die Düse 8 gelöst, die obere Halbschale
ig entfernt, worauf man dann die geformte Walze mit Hilfe der Rille des Flansches
14 und der Rille r2 des Flansches ii aus der unteren Halbschale 17 herausheben kann.
Alsdann wird der Flanschteil 6 vom Flansch 14 gelöst, wobei man die Rille i2 des
Flansches ii benutzt, um das Innenstück zu halten. Durch Lösen des auf dem Flansch
3 befestigten Flansches i i kann man dann die Welle g um einen Winkel drehen, der
hinreichend groß ist, um den Stoff abzuschneiden, der in die zugehörigen Kanäle
getreten ist und die Aussparungen des Flansches 6 ausgefüllt hat, sowie um diese
Welle herausnehmen zu können, nachdem man die Rille 25 des Flansches 3 ergriffen
hat. Die Walze kann somit von der Welle g gelöst werden, worauf sie dann bereit
liegt, um nach dem Druckraum befördert und dort auf der Welle der zugehörigen Druckmaschine
befestigt zu werden. Hierbei dienen dann weiter die Rillen 12 und 13 für den Abfluß
der während des Druckes abgeschabten Druckschwärze. Ein Entlüftungshahn ist auf
dem Flansch 3 vorgesehen, um das A,Wii%en der beim Guß zwischen dem Pappepreßling
5
und dem Prägstück 7 eingeschlossenen Luft zu ermöglichen.
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Soll der Walzenbelag erneuert werden, so wird er abgedreht, ohne jedoch
über den Durchmesser der Wangen, die den Stoff einschließen, hinauszugehen. Dann
wird der Flanschteil 6 abgenommen, so daß es dann möglich ist, auch den Belagstoff
vollständig zu entfernen, der in den Aussparungen des Flanschteiles 6 geblieben
ist. Alsdann wird der Flanschteil 6 wieder eingesetzt, worauf erneut der Guß des
Belages erfolgen kann.