DE56514C - Matrizen-Stanzmaschine - Google Patents
Matrizen-StanzmaschineInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B41—PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
- B41J—TYPEWRITERS; SELECTIVE PRINTING MECHANISMS, i.e. MECHANISMS PRINTING OTHERWISE THAN FROM A FORME; CORRECTION OF TYPOGRAPHICAL ERRORS
- B41J3/00—Typewriters or selective printing or marking mechanisms characterised by the purpose for which they are constructed
- B41J3/38—Typewriters or selective printing or marking mechanisms characterised by the purpose for which they are constructed for embossing, e.g. for making matrices for stereotypes
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE IS: Druckerei.
M a t r i ζ e η - S ί a η ζ m a s c h i η e.
Bis jetzt werden in der Stereotypie die Matrizen, von denen die Stereotypen hergestellt
werden, in der Weise angefertigt, dafs man zurnächst einen gewöhnlichen Typensatz bildet und
dann über diesen aus geeignetem Material. die Matrizen formt. Durch vorliegende Erfindung
soll nun eine Maschine geschaffen werden, durch welche die Anfertigung der Matrizen bedeutend
vereinfacht wird, indem dieselben direct auf maschinellem Wege hergestellt werden, so dafs
vonder'Aufstellung eines besonderen Typensatzes abgesehen werden kann.
Die Matrizenmaschine der vorliegenden Erfindung besteht der Hauptsache nach aus einer
Klaviatureinrichtung (ähnlich wie solche bei den Typenschreibmaschinen Anwendung findet),
durch deren Tasten vermittelst geeigneter mechanischer Uebertragungen ein Typenrad gedreht
wird, welches in seinem äufseren Rande die zur Verwendung kommenden Typen aufnimmt. Das
Typenrad wird so bethätigt, dafs es sich jedesmal mit dem der angeschlagenen Taste entsprechenden Buchstaben oder Zeichen normal
über einen mit geeigneter Matrizenmasse versehenen verschiebbaren Wagen einstellt. Sobald
nun durch die-Anfangsbewegung der Taste das Typenrad richtig eingestellt ist, wird durch
das gänzliche ,Niederdrücken der Taste ein Stempel in Thätigkeit versetzt, der in radialer
Richtung die betreffende Type aus dem Typenrad heraus- und in die Matrizenmasse hineinprefst
und so einen Abdruck in derselben erzeugt. Nach erfolgtem Abdruck wird der die Matrizenmasse
tragende Wagen unter dem Typenrad weiter geschoben, und es kann ein weiterer neuer Abdruck der nächsten Type stattfinden.
Die einzelnen Typen sind so in dem Typenrad 'angeordnet, dafs die gleichartigen Buchstaben
bezw. Zeichen ringförmig in dem Rand des Rades liegen, so dafs z. B. in der ersten
Ringlage die grofsen Buchstaben, in der zweiten die kleinen, in der dritten die Interpunktionszeichen
u.s.w. enthalten sind. Je nachdem nun die Buchstaben oder Zeichen in der herzustellenden
Matrize abwechseln, mufs dementsprechend auch das Typenrad auf seiner
Achse verschoben werden, damit das gewünschte Zeichen u. s. w. in richtiger Höhe bezw. Stellung
in Bezug auf die Zeilen in die Matrizenmasse eingedrückt wird. Diese Verschiebung
des Typenrades erfolgt nun durch die Bethätigung besonderer Tasten, mittelst welcher durch
geeignete Uebertragungen das Typenrad auf seiner Welle nach Wunsch verschoben werden
kann, bevor die betreffende Buchstaben- bezw. Zeichentaste in Bewegung gesetzt wird. Durch
diese Anordnung und das Zusammenwirken der einzelnen Theile erhält man Matrizen, die
genau der gewünschten Druckform entsprechen.
Zur Erläuterung der Erfindung dienen beiliegende Zeichnungen, welche die Maschine
in einer der praktischsten Ausführungsformen zur Veranschaulichung bringen.
Fig. ι ist eine Seitenansicht der Maschine;
Fig. 2 ist eine Vorderansicht der Vorrichtung zum Bewegen des Typenrades, theilweise
im Schnitt nach Linie 2-2, Fig. 1;
Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht der Matrizenmaschine;
Fig. 4 ist ein Schnitt durch das Typenrad, die zugehörige Controlvorrichtung und den
Stempelmechanismus, durch welchen der Ab-
druck der Typen ausgeführt wird, nach Linie 4-4, Fig. ι und 6;
Fig. 5 stellt eine Seitenansicht von Fig. 4 dar;
Fig. 6 veranschaulicht die Maschine in oberer Ansicht;
Fig. 7 zeigt einen Schnitt nach Linie j-j\
Fig. 8;
Fig. 8 ist ein Horizonfalschnitt nach Linie 8-8, Fig. 9, durch den Matrizenwagen, der
die Vorrichtungen zum »Sperren« der Lettern zeigt; : '
Fig. 9 ist ein Querschnitt nach Linie 9-9, Fig. i, 7 und 8, durch den Matrizenwagen und
die verschiedenen Einrichtungen zur Bethätigung desselben;
Fig. 10 zeigt die Tasteneinrichtung zum Verschieben des Typenrades in axialer Richtung,
theilweise im Schnitt gezeichnet, nach Linie 10-10, Fig. ι und 3;
Fig. 11 zeigt in vergröfsertem Mafsstabe einen Theil des Typenrades;
Fig. 12 ist eine Ansicht der winkelförmigen Schiene, welche zum Reguliren des ■ Abstandes
der einzelnen Lettern von einander dient;
Fig. 13 stellt eine' hintere Ansicht der Maschine nach 13-13, Fig. 1, 6 und 14, dar;
Fig. 14 ist ein Schnitt nach Linie 14-14,
Fig· 13;
Fig. 15 ist ein Schnitt durch die Welle des.
Typenrades nach 15-15, Fig. 14;
Fig. 16 ist ein Längsschnitt nach'Linie 16-16,
, Fig. 8, welcher den Matrizenwagen und die Vorrichtungen zum Bewegen desselben erläutert;
Fig. 17 zeigt das Hemmungsrad und den Hemmungshebel, sowie den Regulator zum
Controliren der Hemmung;
Fig. 18 bis 21. stellen verschiedene Ansichten
und Schnitte des Typenrades dar;
Fig. 22 ist eine Seitenansicht der Hebel zum Verschieben des Typenrades und zum Feststellen
desselben;
Fig. 23 ist eine obere Ansicht von Fig. 22;
Fig. 24 zeigt in perspectivischer Ansicht die Vorrichtung zum Controliren der Zwischenräume
zwischen den einzelnen Lettern;
Fig. 25 und 26- sind Vorder- und Seitenansichten der Hubscheibe, der Zapfen und des
Hebelarmes des Controlmechanismus;
Fig. 27 zeigt den in Fig. 26 dargestellten ' Hebel in oberer Ansicht.
Zur Aufnahme der Haupttheile der Maschine dient die Grundplatte 20, Fig. 1. Auf der
Grundplatte sind drehbar in den Lagern 21 eine Anzahl Tastenhebel 22 angeordnet. Ueber den
Hebelarmen der Tasten 22 erhebt sich ein brückenartiger Quersteg 20\ der zur Aufnahme
und Befestigung weiterer Maschinentheile dient. Die Enden der Tastenhebel sind mit Zapfen 23
ausgerüstet, welche in Ausschnitten der Platten 24 gleiten. Die Platten 24 sind drehbar auf denbeiden
unabhängig von einander und seitlich in der Maschine gelagerten Wellen 25 und 26
aufgehängt (Fig. 6). Unter einander stehen die einzelnen Platten der beiden Abtheilungen durch
die Stäbe 27 und 28 in Verbindung, so dafs die rechts oder links (von der Mitte der Maschine·
gerechnet) liegenden Platten unabhängig von einander bewegt werden können. In Fig. 14
ist der innerste der auf der linken Seite der Maschine liegenden Tastenhebel 22 in halb
herniedergedrückter Stellung gezeigt; der Zapfen 23 befindet sich in dem Ausschnitt der
Platte 24.
Die beiden inneren, d. h. der Mitte der Maschine zunächst befindlichen Platten 24 sind
mit Armen 29 ausgerüstet, deren Enden eigenthümlich geformte und unter rechtem Winkel
zu den Armen 29 stehende Platten 30 tragen (Fig. 2 und 14). Die dicht hinter einander
stehenden Platten 30 sind vollkommen unabhängig von einander, so dafs, wenn die eine
bewegt wird, die andere stillsteht. Die Platten 30 greifen in den herzförmigen Ausschnitt
einer sattelförmigen Platte 31. Letztere ist mit dem hinteren Ende drehbar auf den Wellen 25
und 26 befestigt und mit dem vorderen senkrecht stehenden Theil mittelst des herzförmigen
Ausschnittes auf den Zapfen 32 aufgehängt, wobei die senkrecchte Führung durch ein besonderes
Führungsstück 31 * gesichert wird (Fig. i, 2 und 14). Um die Arme 29 durchzulassen,
ist die Sattelplatte 31 mit entsprechenden
Ausschnitten versehen (Fig. 6 und 14).
Der Zapfen 32 sitzt auf dem unteren Hebelarm des um 34 drehbaren Segmentrades 33,
welches durch die Blattfedern 3 5 in Combination mit Zapfen 37 nach einem durch die Tastenhebel
bewirkten seitlichen Ausschlag immer wieder in die normale Lage zurückbewegt wird.
Das Segmentrad 33 steht in Eingriff mit einem Zahnrad 38, welches mit der auf dem festliegenden Schaft 40 verschiebbaren Büchse 39
fest verbunden ist. Auf dem anderen Ende der Büchse befindet sich das die beweglichen Typen
tragende Typenrad 41, welches infolge dessen gleichzeitig mit dem Zahnrad 38 sich dreht,
sobald dieses in Drehung versetzt wird. Wenn das Typenrad nun um einen bestimmten Betrag
gedreht wird, so stellt es sich auch stets mit einem bestimmten, der Drehung entsprechenden
Buchstaben über die· Matrizenmasse ein, der dann durch den Stempel der später zu erläuternden
Prefsvorrichtung in die Masse eingedrückt wird.
Die Wirkungsweise der einzelnen Theile, um das Typenrad richtig einzustellen, ist nun folgende:
Durch Niederdrücken eines bestimmten Tastenhebels 22 wird die zugehörige Platte 24 und
die Welle 25 bezw. 26 gedreht. Dadurch, dafs die sämmtlichen Platten einer Seite unter ein-
ander verbunden sind, wird gleichzeitig der zugehörige Arm 29 mit Platte 30 gehoben. Die
Ausschnitte in den Platten 24 sind so gestaltet, dafs die abgeschrägten Kanten 42 eine verschiedene
Länge haben, so dafs die Platten 24 und mithin auch die Platten 30, je nach der Länge der geneigten Kanten 42, mehr oder
weniger hochgehoben werden.
Der Bewegung der Platte 30 entsprechend wird nun auch der Sattel 31 gelüftet werden.
Sowie der Sattel 31 durch eine oder die andere Platte 30 gehoben wird, gleitet der Zapfen 32^
Fig. 2, in schräger Richtung die Bahn, die von der einen Seite des herzförmigen Ausschnittes
des Sattels 31 und der geneigten Kante der betreffenden Platte 30 gebildet wird, entlang,
und wird dadurch aus seiner mittleren- Lage nach links oder nach rechts in eine seitliche
Stellung gedrückt. Die nicht bethätigte Platte 30 verbleibt hierbei in ihrer normalen Stellung.
Zum Heben des Sattels 31 sind die Platten 30
mit seitlichen Ansätzen 44 versehen, jedoch so, dafs ein kleiner Zwischenraum verbleibt, damit
das Heben nicht sofort mit dem Aufwärtsgehen der Platten 30 beginnt. Der Zweck
dieser Anordnung wird weiter unten seine Er^ läuterung finden (S. 4, Spalte 1). .
Durch den seitlichen Ausschlag des Zapfens 32 wird das Segmentrad 33 um den Aufhängungspunkt
34 gedreht und dadurch das Zahnrad 38 und gleichzeitig das Typenrad 41 in Drehung
versetzt. Die Hubhöhe des Sattels 31 bestimmt demnach den Winkelausschlag des Segmentrades
33, überwacht gleichzeitig die Drehung des Typenrades und bestimmt damit den Buchstaben
oder das Zeichen, welches in der Matrizenmasse abgedrückt werden soll. Die Tasten
der einen Seite bewirken auf diese Weise eine Drehung des Typenrades nach links, während
die Tasten auf der anderen Seite der Maschine eine Rechtsdrehung veranlassen. Je zwei Tasten
werden also das Typenrad immer um einen gleichen Betrag, aber in entgegengesetzter Richtung
drehen. Für gewöhnlich nehmen die Tasten die in Fig. 1 gezeigte Stellung ein. Die
schrägen Kanten 42 der Ausschnitte in den Platten 24 ruhen auf den Zapfen 23. Die
Ausschnitte in den Platten 24 sind in Bezug auf die Zapfen 23 so angeordnet, dafs die
Zapfen 23 der nicht angeschlagenen Tasten die Bewegung der Platten, wenn diese durch
einen angeschlagenen Tastenhebel gehoben werden, nicht behindern.
Ueber den hinteren Enden der Tastenhebel (Fig. ι bis 6) liegt eine durchgehende Stange 45,
welche mittelst der beiden Arme 46 um eine passend gelagerte Welle 47 schwingen kann.
Nach der anderen Seite hin ist auf der Welle 47 ein Arm 48 befestigt, der durch Stange 49,
Fig. i, und Winkelhebel 51 mit der Zugstange 52 in Verbindung steht. Das hintere
Ende der Zugstange ist zu einer Zahnstange 54 ausgebildet und wird auf der Rolle 53 geführt.
Die Zahnstange steht in Eingriff mit einem kleinen Zahnrad 55, Fig. 3, 4 und 5.. Zur
Lagerung der Führungsrolle 53 und des Zahnrades 55 ist an der Grundplatte 20 ein ge-„
schweifter, mit Verstärkungsrippen 57, 58 versehener Arm 56 1 angebracht, der auf seinem
oberen Ende ein passendes Lagerstück 56 trägt (Fig. 3). Fest mit dem Zahnrad 55 ist eine
Hubscheibe 59 verbunden, die auf eine Rolle 60, Fig. 3, 4 und 5, einwirkt, die ihrerseits mittelst
des mit Haken 63 versehenen Armes 61 den das Typenrad feststellenden Sperrhebel 64 bethätigt.
Das Typenrad 41, Fig. 4, 11, 18 bis 21, besteht
aus dem schalenförmigen, mit Flantschen 41' ausgerüsteten Theil 6γ, Fig. 19, der
auf der Büchse 39 befestigt ist. Zwischen den Flantschen 41 l werden durch den Theilring c
zwei ringförmige Hohlräume gebildet, die durch die Zwischenringe b b und die in radialer Richtung
stehenden Querwände b1 bl, Fig. 18 und 21,
in die Typen- und Federkammern 68 und 69 abgetheilt werden. Die Federkammern 69 sind
an der Peripherie in V-förmiger Weise geschlossen und bilden so gleichzeitig die Centrirlücken
für den Sperrhebel 64. Das Ganze wird durch Bolzen 6?zusammengehalten. Die Löcher e
in dem Rad α des glockenförmigen Theiles 6γ,
welche den Typenkammern entsprechen, dienen zum Durchlassen des Prefsstenipels 75, der die
Typen 681 in radialer Richtung (von innen nach aufsen) in die Matrizenmasse prefst. An
den einzelnen Typen oder Zeichen 68J, Fig. 20,
sind kleine Spiralfedern 6g1 befestigt, durchweiche die Typen nach erfolgter Einwirkung
des Prefsstempels wieder in die Typenkammern zurückgezogen werden. Die Typen werden so
in das Typenrad eingesetzt, dafs die Typen 68' in die Typenkammern 68 und die Federn 69x
in die zugehörigen. Federkammern 69 zu liegen kommen (Fig. 4). Für die freie Bewegung der
Federn 69: sind die Querwände bl b1 mit Ausschnitten
ff, Fig. 19 und 21, versehen.
An der Hubscheibe 59, Fig. 5, ist die Verbindungsstange 70 befestigt, durch welche mittelst
geeigneter Uebertragung Winkelhebel 71, Stange 74 und der Prefsstempel 75 bethätigt
wird. Letzterer wird in einem passenden Lager am unteren Ende des Bogenstückes 72 geführt,
dessen oberes Ende gleichzeitig zur Aufnahme des- Bolzens für den Winkelhebel 71 dient.
In Fig. 5 sind die Theile in der Stellung gezeigt, in der dieselben einen Abdruck der Type
bewirken, d. h. der Prefsstempel 75 ist herniedergedrückt.
Wenn nun eine Taste angeschlagen wird, so wird zunächst die Stange 45 gehoben, der
Arm 48 und die Stange 49 nach unten gezogen und durch den Winkelhebel 5 1 die Zug-
stange 52 nach vorn bewegt. Infolge der Vorwärtsbewegung der Zugstange 52 wird gleichzeitig
mittelst des Zahnstangengetriebes 54,55 die Hubscheibe 59 'gedreht, durch deren Einwirkung
auf die Rolle 60 der Sperrhebel 64 aus dem Sperrkranz des Typenrades gehoben
wird,_ so dafs, wenn die Zapfen 23 der Tasten auf die geneigten Kanten 42 der Platten 24
einzuwirken beginnen, um das Typenrad zu drehen, dieses bereits ausgelöst ist und frei umlaufen
kann; der früher (S. 3, Spalte 1) erwähnte Zwischenraum zwischen dem Sattel 3 1 und den
Ansätzen 44 der Platten 30, Fig. 2, erlaubt hierbei, dafs der Sperrhebel abgehoben werden
kann, bevor der Sattel 31 zur Drehung des Typenrades in Bewegung gesetzt wird.
Das Typenrad wird für die Zeit gedreht werden, in der die Zapfen.23 auf die Kanten 42
einwirken. Sobald jedoch die Zapfen in den nicht abgeschrägten parallelen Theil 43 .des
Ausschnittes der Platten 24 eintreten, hört die Drehung des Typenrades 41 auf und die Hubscheibe
59 gestattet den Wiedereingriff des Sperrhebels 64, welcher das Typenrad so feststellt,
dafs der der Taste entsprechende Buchstabe senkrecht über der Matrizenmasse steht.
Durch weiteres Hinunterdrücken der- Taste gleitet der Zapfen 23 in dem parallelen Theil 43
des Ausschnittes der Platte 24 entlang und hebt die Stange 45 noch höher. Hierdurch wird
die Hubscheibe 59 ebenfalls noch weiter gedreht und gleichzeitig der Arm 70 gehoben,
so dafs sich der Prefsstempel 75 nach unten bewegen mufs und die betreffende Type aus
dem Typenrad herausschiebt. Ist der Anschlag -der Taste beendet, d. h. hat der Zapfen 23 das
Ende des Ausschnittes 43 in der Platte 24 erreicht, so kehrt die Taste infolge ihren eigenen.
Schwere in ihre normale Lage zurück und bewirkt dadurch, dafs sich auch die Zugstange
52 in- entgegengesetzter Richtung bewegt, .wie während des Anschlages. Die Zurückbewegung
der .Stange 52 kann erforderlichenfalls noch durch eine Feder 50,-Fig. 1,
unterstützt werden. Beim Zurückgehen der Zugstange 52 wird zunächst der Prefsstempel 75
zurückgezogen (die hervorgestofsene Type 68' tritt gleichzeitig durch Einwirkung der Feder 69 1
wieder in das Typenrad zurück) und dann der Sperrhebel 64 ausgelöst, worauf das Typenrad
41 durch das Segmentrad 33 infolge der Einwirkung der Federn. 35 in seine Grund-.stellung
zurückgedreht wird. Sobald das Typenrad diese letztere eingenommen hat, senkt sich
der Sperrhebel 64 und stellt das Typenrad wieder fest.
Der Prefsstempel 75 hat in Bezug auf die Längsrichtung des Schaftes 40 eine feststehende
Lage und betha'tigt nur immer die unter ihm eingestellte Type des Typenrades. Um nun die
Abmessungen des Typenrades nicht zu grofs zu gestalten, ist es nothwendig gewesen, in dem
Typenrad mehrere Ringlagen von Typen oder Zeichen vorzusehen, so dafs z. B. in der ersten
Ringlage die kleinen Buchstaben, in der zweiten die grofsen, in der dritten die Interpunktionszeichen
und in der vierten etwa die Zahlen, Brüche u. dergl. enthalten sind (Fig. 11).
Sollen nun abwechselnd Zeichen oder Buchstaben aus der einen oderv anderen Ringlage
des Typenrades in ein und derselben Zeile auf der Matrize zusammengestellt werden, so wird
es erforderlich, das Typenrad auf dem Schaft 40 so zu verschieben, dafs die betreffende Ringlage
bezw. der betreffende Buchstabe dieser Ringlage unter den Prefsstempel 75 zu liegen
kommt.
Dag Verschieben des 'Typenrades wird nun
durch folgende Einrichtung bewerkstelligt. An dem Zahnrad 38, Fig. 1, ist ein Kragen 78
befestigt, der zwei seitliche Zapfen 79,79 trägt. Diese Zapfen sind durch Schienen 80
mit den Winkelhebeln 81 verbunden, die ihrerseits durch eine verticale Stange 82 mit einer
in den Armen 84 gelagerten Welle 83 in Verbindung stehen (Fig. 10). Die Arme 84 schwingen
um die Welle 85. Die Stange 82 ist von einer Spiralfeder 86 umgeben, welche die
Theile in der normalen Stellung festhält bezw. im Falle einer Ablenkung wieder . in dieselbe
zurückbringt. Von der Welle 83 geht ein Zapfen 87 aus, der in die Bahn des am Maschinenrahmen
A drehbar befestigten Drückers 88 hineinragt (Fig. 22). Wird nun der Drücker 88
herniedergedrUckt, so wird der Zapfen 87 und mit ihm die Welle 83 nach unten bewegt,
wodurch mittelst der Stange 82, Winkelhebel 81 und Schienen 80 die Büchse 39 und
gleichzeitig auch das auf derselben befestigte Typenrad 41 auf dem Schaft 40 nach rechts
bezw. nach hinten geschoben wird. Diese Verschiebung ist so bemessen, dafs die zweite Reihe
des Typenrades (in diesem Falle die grofsen Buchstaben) unter den Prefsstempel 75 zu liegen
kommt und, so lange der Drücker 88 niedergehalten bleibt, auch nur die Buchstaben der
zweiten Reihe zum Abdruck in der Matrizenmasse gelangen können. Durch die Anordnung
von weiteren, näher an die Welle 85 gelegten Zapfen oder Scheiben 89 bezw. 91 (Fig. 1),
welche auf gleiche Weise von den Drückern 90 bezw. 92 bethätigt werden, kann durch die
bereits erörterte Uebertragung die Verschiebung des Typenrades derartig geregelt werden, dafs,
je nachdem die Drücker 88, 90 oder 92 niedergedrückt werden,, die zweite, dritte oder vierte
Zeichenlage des Typenrades unter den Prefsstempel gelängt und die Zeichen dieser bezw.
Typenlagen zum Abdruck kommen. Die Abwärtsbewegung der Drücker 88, 90, 92 wird • durch Anschlagarme 94 und Stifte 93 begrenzt.
Vor den Drückern 88, 90 und 92 befindet
sich ein kleiner Drücker 96, der um die nach unten gehenden Arme 97 schwingt und durch
eine Feder 98 in der in Fig. 1 gezeigten Lage gehalten wird. Auf der hinteren Seite trägt
der Sperrdrücker 96 einen Ansatz 95, welcher in Ausschnitte 99 der Drücker (Fig. 1) greift
und dieselben, so lange es erforderlich, in der niedergedrückten Stellung festhält. Das Auslösen der Drücker 88, 90 oder 92 erfolgt durch
Niederbewegen des Sperrdrückers 96, wodurch der Ansatz 95 aus der Nuth 99 heraustritt und
die Feder 86 die betreffenden Theile in die ursprüngliche Lage zurückbewegt. Um in gewissem
Sinne ein selbsttätiges Auslösen des niedergehaltenen Drückers durch das Niederdrücken
des folgenden Drückers zu erzielen, sind, die Drücker 88, 90, 92 von ungleicher
Länge, so dafs ein kürzerer Drücker immer durch Niederdrücken eines längeren ausgelöst
wird, ohne dafs noch, der Sperrdrücker 96 bethätigt zu werden braucht.
Ueber die hinteren Enden der Tastenhebel 22 geht eine Stange 100 hinweg, welche durch
die Schienen ior und 102 drehbar mit dem
Gehäuse 103 verbunden ist (Fig. 6, 7, 8 und 9). Das kastenförmige Gehäuse 103 ist vorn und
hinten offen und durch den erhabenen Theil 103 1
versteift (Fig. 16). Die Schiene 102 trägt die Ansätze 104 und 105, welche so weit voneinander
abstehen, dafs der Rand der Scheibe 106 zwischen ihnen passiren kann. Die Scheibe 106
ist mit Zapfen 107 und 108 ausgerüstet, gegen welche die Ansätze 104, 105 stofsen, um
die Scheibe zu drehen. Die Bewegung der Scheibe 106 wird durch einen Stift 1081 begrenzt.
Vermittelst der Stange 109 steht die Scheibe 106
mit einer Schiene 110 in Verbindung, welche in einen gabelförmigen Einschnitt des um 112
drehbaren Hemmungshebels 111 eingreift (Fig. 9).
Der brückenförmige Steg 114 wird von.einem
beweglichen Rahmen, der zur Aufnahme des Matrizenwagens dient, getragen. Die Schiene 11 ο
erstreckt sich über die ganze Länge des Gehäuses 103, so dafs der Hebel in stets mit
derselben in Eingriff bleibt und an derselben entlang gleitet.
Auf dem Hebel 111 befindet sich ein zweiter
Hebel 115, der sich unter rechtem Winkel zu
der Bewegungsrichtung des Hebels 111 bewegt.
Die Nasen dieser beiden Hebel 111 und 115
greifen in ein Sperrrad 116 ein, welches lose auf der in dem Steg 114 gelagerten Welle 117
rotirt. Auf dem oberen Ende der Welle 117
befindet sich ein Zahnrad 118, welches in die Zahnstange 119 des Matrizenwagens 120, Fig. 9,
eingreift. Die Verbindung zwischen dem Sperrrad 116 und der Welle 117 geschieht durch
ein kleineres, fest .mit der Welle 117 verbundenes
Zahnrad 122 und die Klinke 121. Durch diese Anordnung wird erreicht, dafs man den
Matrizenwagen 120, ohne das Hemmungs- oder Sperrrad 116 zu bewegen (ähnlich wie bei den
Typenschreibmaschinen), in seine Ausgangsstellung mit der Hand zurückschieben kann.
An dem Wagen 120 ist eine Schnur 123 befestigt,
welche auf eine durch Feder 125 bethätigte Trommel 124 (Fig. 9) auf- oder abgewunden
wird. Sobald das Sperrrad 116 freigegeben
ist, wird die Schnur aufgewunden und infolge dessen der Matrizenwagen weiter bewegt.
Die Feder 125 ist bestrebt, den Sperrrädern 116
und 122 eine Drehung in Richtung des Pfeiles (Fig. 8) zu setzen, was aber durch den gegen
den Anschlag 126 liegenden Sperrhebel .115
verhindert wird. Ist der Sperrhebel ausgelöst, so wird derselbe durch eine Feder 127 in die
Stellung Fig. 17 zurückgeworfen und gleichzeitig das andere Ende des Hebels gegen den
ersten Ansatz des Regulators 128 gedrückt, der an dem Steg 114 befestigt ist.
Aus Gesagtem geht hervor, dafs, wenn eine Taste 22 angeschlagen wird, die Stange 100
und ebenso die Schienen 101 und 102 gehoben werden. Die letztere stöfst hierbei mit dem
Ansatz 104 gegen den Zapfen 107 der Scheibe 106
und dreht dieselbe, die dann ihrerseits die Schiene 109 herniederzieht, wodurch der Hebel·
111 gedreht wird, so dafs derselbe mit seiner Nase in das Sperrrad 116 fafst und
gleichzeitig die Spitze des Hebels 11 5 aus dem Sperrrad 116 hebt. Der Hebel 11 5 wird dann
sofort durch die Feder 127 in die Stellung Fig. 17 zurückgedreht. Während dieses Vorganges
verändert das Sperrrad 116 seine Stellung
nicht, da der Eingriff des Hebels 111 und
das Auslösen des Hebels 115 gleichzeitig stattfindet. Alle diese Bewegungen gehen ebenfalls
vor sich, während die Taste niedergedrückt wird.'
Nachdem nun der Prefsstempel 75 eine Type
zum Abdruck gebracht hat und die Taste in .ihre normale Stellung zurückzukehren beginnt,
senkt sich die Stange 100 und 102. Hierbei stöfst der Ansatz 105 gegen den Zapfen 108
und dreht dadurch die Scheibe 106 in entgegengesetzter Richtung. Der Hebel 111 tritt
durch Aufwärtsgehen der Schiene i 09 aus dem Sperrrad 116, in das nun der zurückgeworfene
Hebel 115 wieder eingreift. Das Sperrrad 116
kann sich jetzt drehen, bis der Hebel 11 5 gegen den Anschlag . 126, Fig. 8, stöfst. Gleichzeitig
wird dadurch auch der Matrizenwagen um eine der Drehung des Rades 116 entsprechende
Distanz verschoben, und zwar entspricht eine Drehung des Rades 116 um drei Zähne dem
Vorrücken des Matrizenwagens für gewöhnliche kleine Buchstaben. Das Vorschieben der
Matrizenmasse zur Aufnahme neuer Lettern findet also in der Zeit statt, in der die Tasten
wieder in die Höhe gehen bezw. das Typenrad seine Grundstellung einnimmt.
Unabhängig von der Stange 100 ist an dem Gehäuse 103 mittelst Zapfen 130, 1301 der
winkelförmige Riegel 129, Fig. 9 und 12, befestigt.
Mit dem Riegel drehbar bei 131 verbunden
ist der Hebel 132. Letzterer trägt einen viereckigen Ausschnitt 133, Fig. 24, für den
auf dem Zapfen 130 befindlichen Daumen 134. Aufserdem ist der Zapfen 130 mit einer zweiten
Scheibe 135 ausgerüstet, die durch die Verbindungsstange 136, Fig. 7, mit dem Drücker 88
(für die grofsen Buchstaben) verbunden ist. Der um den Zapfen 130. drehbare Hebel 137,
welcher mit einer Schraube 138 versehen ist, die durch, einen Ausschnitt 139 des Riegels 129
und durch ein Loch des Hebels 132 geht, trägt einen Ansatz 140, welcher in den Ausschnitt
des Hebels 141 greift (Fig. 9). Letzterer steht durch die Schienen 142 und 143 wiederum
mit einem Winkelhebel 144, Fig. 8, in Verbindung. Der Ausschnitt dieses Winkelhebels
gleitet, wenn der Matrizenwagen um eine Zeilenweite weiter vorgeschoben wird, auf der
Schiene 143 entlang, ähnlich wie der Ausschnitt des Hebels 111 auf der Schiene 110, zu welchem.
Zweck die Schienen 110 und 143 sich
auch über die ganze Länge des Gehäuses 103 erstrecken. Der andere Arm des Winkelhebels
144 ist durch eine Stange 145 mit dem oberen Hebelarm der Regulirvorrichtung 128
verbunden.
Diese Regulirvorrichtung hat den Zweck, je
nachdem die verschiedenen Lettern in Bezug auf ihre Breite dies bedingen, den Matrizenwagen
auch dementsprechend mehr oder weniger weit in seitlicher Richtung vorzuschieben. So
erfordern die grofsen Buchstaben z. B. mehr Raum als die kleinen, und wird dies gröfsere
Verschieben des Matrizenwagens durch oben erläuterte Einrichtung, die durch die Stange 136
mit dem Drücker 88 verbunden ist (Fig. 7), erreicht. Wenn nun der Drücker 88 herniedergedrückt
wird, so wird die Scheibe 135 und das Daumenstück 134 rechts herumgedreht,
wodurch der Hebel 132 und die Schraube 138,
welche diesen Hebel mit dem Hebel 137 verbindet, gehoben wird. Die Schraube 138 hebt
dann ebenfalls das freie Ende des Hebels 137 und bewirkt, dafs der Ansatz 140 den Hebel
141, Schiene 142 und 143, Winkelhebel 144
und Stange 145 in Bewegung setzt und dadurch einen tieferen Ausschnitt des Regulators 128
dem Hebel 11 5 gegenüber bringt, so dafs, wenn die Sperrhebel 111, 115 bethätigt werden, um
den Matrizenwagen vorzurücken, der Hebel 115 dem Wagen eine gröfsere Bewegung gestattet,
weil das Mafs der Bewegung von der Form der Einschnitte des Regulators bezw. der
gröfseren oder kleineren Schwingung des Hebels 11 5 abhängig ist. ' Das Sperrrad 116 bewegt
sich in diesem Falle um sechs Zähne weiter vor.
Da nun die verschiedenen Buchstaben des Alphabets von verschiedener Breite sind und
die einen mehr Platz erfordern als die anderen, so mufs eine Vorrichtung geschaffen werden,
durch welche der Raum für die verschiedenen Buchstaben regulirt wird. Zu diesem Zweck
ist der Riegel 129, der auf den Buchstaben^
tasten, deren Buchstaben einen verschieden breiten Raum erfordern, ruht, wie in Fig. 12
gezeigt, an seiner Auflagekante ausgeschnitten. Wenn z. B. die Tasten für i 1 tf(.) und (,)
niederbewegt werden, so haben dieselben nicht nur die Stange 100, sondern auch den Riegel
129 zu heben, welch letzterer seinerseits
mittelst der Schraube 138 den Hebel 137 um
einen gröfseren Betrag hebt als vorher, wodurch der zweithöchste Absatz des Regulators 128
gegen das Hebelende des Sperrhebels 115 zu
liegen . kommt und eine Drehung des Sperrrades 116 um nur zwei Zähne erfolgt.
Wird der Drücker 88 (für die Hauptbuchstaben) niedergedrückt und erfolgt dann ein
Anschlag der Tasten, die unter dem fortgeschnittenen Theil des Riegels 129 liegen, so
tritt der nächste Absatz des Regulators 128
unter den Hebel 115 und bewirkt ein Vorschieben
des Sperrrades 116 um fünf Zähne, wodurch genügender Raum für die grofsen
Buchstaben L TFu. s. w. geschaffen wird, der
aber nicht so grofs ist, wie der für die übrigen grofsen Buchstaben, deren Tasten nicht unter
dem weggeschnittenen Theil des Riegels liegen.
In der Mitte der Maschine und der Tastenhebel 22 ist ein Hebel 146, Fig. 7, angeordnet,
der keinen.Zapfen 23 trägt und infolge dessen auch keine der. Platten 24 bethätigt. Derselbe
ist etwas kürzer wie die übrigen Tastenhebel gehalten und so eingerichtet, dafs er gegen
einen Ansatz ioo1 der Stange 100 stöfst. Sobald
nun der Hebel 146 niedergedrückt wird, wird die Stange 100 gehoben und dadurch der
Mechanismus Zum seitlichen Verschieben des Matrizenwagens 120 in Thätigkeit gesetzt. Das
Typenrad verbleibt während dieser Zeit in Ruhe und es findet kein Abdruck von Lettern
statt. .
An dem Hebel 146 ist mittelst der Schrauben 147 und 148, Fig. 7, eine Schiene 149 befestigt,
die einen Zapfen 150 trägt, welcher in dem Ausschnitt des Führungsstückes 1 51 gleitet.
Letzeres ist an der in den Lagern 153, 153
gelagerten Stange 15 2 befestigt. Zum Durchlassen des Führungsstückes 151 ist die Grundplatte
20 mit einem Ausschnitt 154 versehen. Auf der Stange 152 befindet sich eine Spiralfeder
155, welche die Stange 152 und die
daran befestigten Theile immer wieder in die normale Stellung zurückzuziehen bestrebt ist.
Durch diese Anordnung ist man in den Stand gesetzt, die seitliche Verschiebung der Matrizenmasse
bezw. des dieselbe tragenden Wagens
nach Wunsch auszudehnen bezw. . zu reguliren,
namentlich wenn es sich um die Beendigung der einzelnen Zeilen handelt. Der Anschlag
des Hebels 146 bewirkt für .gewöhnlich die Verschiebung des Matrizenwagens um eine
halbe Buchstabenbreite, welche der Vorwärtsdrehung des Rades 116 um einen Zahn entspricht.
Ungefähr 15 Buchstabenbreiten vor dem Ende
einer Zeile wird eine Signalvorrichtung in Thätigkeit gesetzt, welche den Arbeiter benachrichtigt,
dafs die Zeile zu Ende geht, so dafs dieser genügend Zeit behält, die Beendigung
bezw. den Abschlufs der betreffenden Zeile vorzubereiten. Im letzteren Falle wird die
Stange 152 nach'innen gedrückt, so dafs die
Nase der Schiene 149 unter den Riegel 129 tritt. Hierauf wird die Taste 146 angeschlagen,
wodurch nicht nur die Schiene 1005 sondern
auch der Riegel 129 in die Höhe gehoben wird. Nach Beendigung des Anschlages und
nach Entfernung des Fingers von dem Knopf der Stange 152 kommt die Feder 155 zur Wirkung
und bewegt die betreifenden Theile in ihre normale Stellung zurück.
Gewisse kleine Buchstaben, z. B. w und m,
erfordern einen gröfseren Raum als die anderen kleinen Buchstaben, und um diesen Extraraum
zu erlangen, sind die Tastenhebel dieser Buchstaben unter den nicht weggeschnittenen Theil
des Riegels 129 gelagert, so dafs, wenn die betreffenden Tastenhebel angeschlagen werden,
der Riegel 129 so hoch gehoben wird, dafs derjenige Ausschnitt des Regulators 128 in Eingriff
mit dem Hebel 115 kommt, welcher der betreffenden Verschiebung entspricht und in
diesem Falle eine Vorwärtsdrehung des Sperrrades 116 um vier Zähne bewirkt.
Auf gleiche Weise erfordern unter den grofsen Buchstaben. W und M ebenfalls niehr Ranm
als die anderen. Durch Niederdrücken des Drückers 88 und der Tastenhebel W und M
wird bewirkt, dafs derjenige Ausschnitt des Regulators 128 unter den Hebel 115 tritt, der
dem Matrizenwagen die gewünschte Bewegung gestattet, nämlich eine Drehung des Rades 116
um sieben Zähne. Nach erfolgter Verschiebung des Matrizenwagens nehmen der Regulator, sowie
der ganze Mechanismus zum Verschieben bezw. Sperren mit dem Aufsteigen der Tasten
auch ihre normale Stellung wieder ein.
Auf dem geschweiften Träger 56' ist an den
Armen 156, 157, Fig. 3, mittelst der Hebel 158
und 159 -eine horizontale Stange 160 aufgehängt,
aufweicher ein verschiebbarer Reiter 161
angeordnet ist. Der Hebel 159 trägt einen federnden Klöppel 163, der, sobald der Ansatz
162 des Matrizenwagens 120 bei seiner Linksbewegung (Fig. 3) den Reiter 161 bethätigt
hat, gegen die Glocke 164 schlägt und so das Zeichen giebt, dafs die Zeile ihrem
Ende naht. Der Reiter 161 kann beliebig auf der Stange 160 eingestellt werden. Die Verbindung
der Stange 160 mit dem Hebel 159
ist mittelst des Zapfens 1591 und eines passenden
Ausschnittes so gewählt worden, dafs, wenn der Matrizenwagen nach rechts zurückgeschoben
wird, die Stange 160 den Klöppel 163 nicht bethätigt.
Der die Matrizenmasse aufnehmende Wagen 120 gleitet-auf den Schienen 165,166, die
ihrerseits durch die Schienen 167, 168 und das Lagerstück 114 zu einem Schlitten verbunden
sind, .der auf den Rändern 169, 170 des Gehäuses
103 rechtwinklig zur. Bewegung des Wagens 120 verschiebbar angeordnet ist. An
dem Schlitten bezw. der Schiene 167 ist ein Sperrhaken 171, Fig. 16, befestigt, der in die
Zahnstange 172 eingreift. Letztereist mit einer
Druck- und Zugstange 173 versehen, die so gelagert ist und in Ausschnitten der Zahnstange
172 so geführt wird, dafs ein Umwechseln der Bewegungsrichtung der Zahnstange
ermöglicht ist. Die Zug- und Druckstange 173 ist bis zur Vorderseite der Maschine
durchgeführt und mit einem passenden Knopf versehen. Wenn die Zugstange 173 nach innen
gedruckt wird, so schiebt dieselbe den Schlitten, der den Matrizenwagen trägt, gegen das Hinterende
der Maschine zurück und bewegt so die Matrizenmasse rechtwinklig zur Zeilenrichtung,
um Raum für eine .neue Zeile zu schaffen, weiter vor. Wird hierauf die Zugstange wieder
in ihre normale Stellung zurückgezogen, so gleitet die Sperrklinke 171 über die Zahnstange weg, ohne den Schlitten zu verschieben
bezw. zurückzubewegen. Die Sperrklinke 171
kann mittelst eines besonderen Griffes 176 aufser Eingriff mit der Zahnstange gehoben
werden, so dafs man erforderlichenfalls den Schlitten unbehindert mit der Hand verschieben
oder einstellen kann.
Zwischen dem auf dem brückenförmigen Träger 201 für die Zugstange 173 angebrachten
Lager 174 und dem Druckknopf der Zugstange können je nach der gewünschten Breite der
Zeilen Regulirplatten 177, 178, Fig.'i, eingeschaltet
werden, durch welche der Hub der Zugstange und demnach die Verschiebung des
Schlittens entsprechend verringert bezw. vergröfsert wird. Die Matrizenmasse bezw. deren
Unterlage wird durch zwei an der Querschiene 162 drehbar angeordnete Stäbe 179,
Fig. 1,6,9 und 1 6>
welche über die Unterlage geklappt und durch eine Schnappvorrichtung 180 festgehalten werden, auf dem Matrizenwagen
120 befestigt..
Es sei noch bemerkt', dafs die vorliegende Erfindung keineswegs auf die in den .Zeichnungen
angegebene Construction beschränkt werden soll. Es können so z. B. in der Ausführung
der einzelnen Mechanismen die mannig-
faltigsten Abänderungen angewendet werden, ohne dadurch von dem Wesen der Erfindung
abzuweichen.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:ι. Eine Matrizen - Stanzmaschine zur Herstellung von Schriftmatrizen, bei welcher durch die Betha'tigung der Tastenhebel 22 einer Klaviatureinrichtung selbstthätig erstens die Einstellung der in einem ■Typenrade 41 radial verschiebbaren Typen 68 mit Hülfe eines aus seiner Mittellage nach rechts oder links bewegten Zalinsectors 33, zweitens die der Breite der einzelnen Typen entsprechende Verschiebung des Matrizenwagens 120 durch Anheben eines Rahmens 101, 102 und durch damit eingeleitete Bethätigung von .Schaltklinken 111,115 und drittens das Einpressen der eingestellten Typen 68 in die richtig gestellte Matrizenmasse durch eine Hebelanordnung 45, 48, 52, 71 und Stempel 75 bewirkt wird, während das1 Vorrücken des Matrizenwagens zur Bildung neuer Zeilen durch besondere Bethätigung einer Schubstange 173 erfolgt.2i Bei der unter 1. gekennzeichneten Matrizen-Stanzmaschine die Vorrichtung zum Einstellen des Typenrades 41, bestehend in der Anordnung der durch die Tastenhebel 22 bethätigten Platten 24 in Verbindung mit einem Segmentrade 33, welches infolge der eigenthümlich abgeschrägten Kanten 42 der Plattenausschnitte 43 mittelst Platten 30, Sattels 31 und Zapfens 32 (Fig. 2) so gedreht wird, dafs es das die beweglichen Typenstempel enthaltende Typenrad 41 mit dem der angeschlagenen Taste entsprechenden Zeichen normal zur Matrizenmasse einstellt (Fig. 14).3. Bei der unter 1. gekennzeichneten Matrizen-Stanzmaschine die Einrichtung zum seitlichen Verschieben des die Matrizenmasse aufnehmenden Matrizenwagens 120, bestehend in der Anordnung eines durch die Einwirkung einer Federtrommel 124 den Matrizenwagen bewegenden Hemmungsrades 116, dessen Drehung durch den Hemmungshebel 115 in Verbindung mit einem Regulator 128 so geregelt wird, dafs, je nachdem ein höherer oder tieferer Ausschnitt des Regulators 128 mit dem Hemmungshebel 11 5 durch den Tastenanschlag infolge geeigneter Hebelübertragung in Eingriff gebracht wird, die seitliche Bewegung des Matrizenwagens 120 der verschiedenen Breite der einzelnen Zeichen entsprechend erfolgt (Fig. 9 und 17).4. Bei der unter 1. gekennzeichneten Matrizen-Stanzmaschine die Vorrichtung zum Einpressen der Typen 68 des Typenrades in die Matrizenmasse, bestehend in der Anordnung einer durch die Tastenhebel 22 bethätigten Zahnstange 52 in Verbindung mit einer Hubscheibe 59, durch welche der Prefsstempel 75 so nach erfolgter Einstellung des Typenrades bewegt wird, dafs derselbe die eingestellte Type in der Matrizenmasse abdrückt (Fig. 5).5. Bei der unter 1. gekennzeichneten Matrizen-Stanzmaschine die Anordnung eines Tastenhebels 146 in Verbindung mit einer Stange 152, durch deren gesonderte oder gleichzeitige Bethätigung nur die seitliche Verschiebung des Matrizenwagens in verschieden grofsem Mafse unter Anhebung der Stange 100 oder des Rahmens 129 bewirkt wird, behufs Sperrens des Druckes oder zur Beendigung unvollständiger Zeilen.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE56514C true DE56514C (de) |
Family
ID=330947
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT56514D Expired - Lifetime DE56514C (de) | Matrizen-Stanzmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE56514C (de) |
-
0
- DE DENDAT56514D patent/DE56514C/de not_active Expired - Lifetime
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