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Einrichtung zum Messen der Rücklaufzeiten beim Rückstoß von Schußwaffen
Die Messung der Rücklaufzeiten an Rückstoßmessern von Schußwaffen wurde bisher meist
so vorgenommen, daß berußte Flächen verwendet wurden, auf denen eine mit der Schußwaffe
in Verbindung gebrachte Schreibvorrichtung, gewöhnlich in Verbindung mit einer Stimmgabelregistrierung,
eine feine Linie als Weg-Zeitkurve aufzeichnete.
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Es sind auch Einrichtungen bekannt,, mittels Hilfe von Flugzeitenmessern
die Rücklaufzeit zu bestimmen, unter Durchschuß eines Stromkreises, während der
zweite Stromkreis mittels Umleghebel getätigt wird.
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Beide Einrichtungen haben den Nachteil, daß sie entweder über die
verschiedenen Stadien der ganzen Rücklaufbewegung nicht genügend Aufschluß geben
oder mit ihnen nur die Zeit des Rückstoßes ermittelt werden kann, solange sich das
Geschoß im Lauf befindet.
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Bei vorliegender Erfindung erfolgt die Messung der Rücklaufzeiten
des Rückstoßweges von Schußwaffen mittels Flugzeitenmesser oder Zeituhren dadurch,
daß ein auf einem Maßstab verschiebbarer, mit einem Arretierhebel und federnden
Kontakten versehener Läufer und auf einem zweiten Maßstab feststellbare, mit federnden
Kontakten versehene Schieber durch einen mit dem Geschoßlauf zurückgehenden Mitnehmer,
welcher zwei Anschläge besitzt, betätigt werden.
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Hiermit wird erreicht, daß der ganze Rückstoßweg der Schußwaffe oder
beliebige Teilstrecken in genauer Weise ermittelt werden können, bei einfacher und
vollkommen selbsttätiger Wirkungsweise.
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Die Erfindung ist an einem Rückstoßmesser in den Abb. i bis 3 beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Längsseitenansicht und Abb. 2 die Draufsicht
des Rückstoßmessers, während Abb. 3 einen Querschnitt durch den Rückstoßmesser wiedergibt.
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Abb. q. bis 6 zeigen den oberen Läufer vergrößert in Vorderansicht,
zum Teil geschnitten, im Querschnitt und in Rückansicht, ebenfalls zum Teil im Schnitt.
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Abb.7 zeigt eine Rückansicht eines der unteren Schieber.
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Abb. 8 zeigt eine Zeituhr und Abb. 9 einen Flugzeitenmesser.
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Der auf dem Maßstab i des Rückstoßmessers 2 in bekannter Art mit Rollen
3 längsverschiebbare Läufer q. wird durch den Mitnehmer 5 des Wagens ao beim Rückstoß
verschoben. Unterhalb des Maßstabes i ist ein weiterer Maßstab 6 angebracht, auf
dem zwei Schieber 7 und 8 angeordnet sind, welche durch Klemmschrauben 9 an beliebiger
Stelle des Maßstabs festlegbar sind. Der Läufer 4. trägt im Drehpunkt io den Umschlaghebel
ii (Abb. 4. bis 6), welcher durch die Kontaktfedern 15, 16 gegen die Stellschraube
18 gedrückt wird. Der Hebel ii trägt an seinem unteren Hebelarm die Kontaktbrücke
14 für die beiden Kontakte 15, 16, welche im Stromkreis einer Zeituhr (Chronoskop,
Stoppuhr,Tertienzähler, usw., Abb. 8) oder eines Flugzeitenmessers (Abb.9) liegen.
Der
Hebel ii steht außerdem unter Einwirkung einer Zugfeder ia.
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Am Läufer 4 ist ein Sperrhebel 17 vorgesehen, welcher durch den Mitnehmer
5 angetastet werden kann und bei Erreichung der Endlage des Läufers, also am Ende
des Rückstoßweges, den Läufer auf dem Maßstab i bei Umkehr des Wagens 2o festbremst.
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Die beiden Schieber 7, 8 zeigen die gleichartige Einrichtung mit dem
Umschlaghebel und den Kontakten (Abb. 7). Jede Kontaktvorrichtung kann für Stromschluß
oder Stromöffnung ausgebildet sein; so zeigt Abb.7 die Ausbildung für Stromschluß,
Abb. 6 für Stromöffnung. Eine Stellschraube 18 bildet den Anschlag für den Umschlaghebel
ii; i9 sind Isolierungen.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Beim Messen der ganzen Rücklaufzeit
des Wagens 2o oder sinngemäß des Rohres bei Geschützen gegenüber der Lafette am
Maßstab i wird der Läufer 4 in den Stromkreis bei 15, 16 eingeschaltet, außerdem
die Zeituhr oder der Flugzeitenmesser (Abb.8 und 9). Ferner wird der Schieber 8
auf den Anfang von Maßstab 6, d. h. den Nullpunkt, eingestellt, während z. B. Schieber
7 über den Nullpunkt hinaus nach links verschoben wird. Schieber 8 wird ebenfalls
an die Zeituhr oder den Flugzeitenmesser angeschlossen. Beim Rückstoß registriert
zuerst der Mitnehmer 5 mit seinem Tasterarm 21 (Abb. 3) beim Nullpunkt der Maßstäbe
die Anfangszeit des Rückstoßes z. B. durch Einschalten der Zeituhr mit deren Elektromagnet
23 und Anker 24, indem der Tasterarm 21 den Umschlaghebel ii vom Schieber 8 umlegt
(gestrichelte Stellung Abb. 7), wobei in den Kontakten 15, 16 durch Kontaktbrücke
14 für einen Augenblick Stromschluß hergestellt wird; es findet eine Schleif-oder
Berührungskontaktwirkung statt. Am Ende des Rückstoßweges (vgl. die gestrichelte
Lage des bereits wieder vorgehenden Wagens 2o,1) gibt Mitnehmer 5 mit Tasterarm
22 den beim Rückgange leicht angehobenen Bremshebel 17 frei, so daß der Läufer 4
auf dem Maßstab i festgelegt wird (hemmschuhartige Wirkung), und löst den Umschlaghebelii
aus seiner Totpunktlage aus (Stellung ii,,), so daß er unter Stromschluß an den
Kontakten 15, 16 den damit verbundenen zweiten Stromkreis zur Zeituhr auf kurze
Zeit einschaltet; die Uhr wird gestoppt. Beim Messen einer Teilstrecke des Rückstoßes
auf Zeitmaß werden die Schieber 7, 8 auf die Länge dieser Teilstrecke eingestellt,
die Wirkung zum An- und Abstellen der Zeituhr ist die gleiche; der erste Schieber
7, durch seinen Kontakt mit dem Stromkreis der Zeituhr verbunden, schaltet die Uhr
ein, der zweite durch seinen Kontakt ebenfalls mit der Zeituhr verbundene Schieber
8 schaltet die Uhr wieder aus. Bei Verwendung des Flugzeitenmessers bekannter Art
(Abb. 9) wird dieser sinngemäß in die Kontaktstromkreise, und zwar an den Klemmen
23 für den elektromagnetisch gehaltenen Zeitmeßstab 25 und an den Klemmen 24 für
das ebenfalls elektromagnetisch gehaltene Fallgewicht 26 zwischen Schieber und Läufer
oder beiden Schiebern, eingeschaltet, derart, daß beim Anfang des Rückstoßweges
oder einer Teilstrecke desselben zuerst der Zeitmeßstab, dann am Ende des Weges
das Fallgewicht ausgelöst wird, damit letzteres auf das Kerbgerät 27 einwirken kann.
Bei Benutzung des Flugzeitenmessers werden die Kontakte so ausgeführt, entsprechend
der Abb. 6, daß sowohl im Läuferkontakt als auch in den Schieberkontakten nur Stromöffnung
eintritt.