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Verfahren zur Herstellung von Bildtonfilmen in Großformat Man hat
schon Laufbildreihen hergestellt, bei denen das Einzelbild z. B. die Abmessungen
36 :48 mm besitzt, während das Einzelbild die Normalgröße von 18 : 2.4 mm
hatte oder noch kleiner war. Diese Großformat-Kinobilder von 36:48 min bringen
für die Vorführung den Vorteil, daß der Faktor ihrer Vergrößerung auf den Projektionsschirm
nur halb so groß ist wie bei dem Bild von 18 ::24 mm. Durch die Flächeneinheit geht
dann für das Bild 36 : ,48 mm bei dem Projektionsvorgang nur 'j4 der Lichtmenge
und ebenso ';4 der Wärmemenge als beim Bild von r8:24inm. Dadurch wird eine erhebliche
Filmschonung erreicht und die Brandgefahr sehr herabgemindert. 'Noch einen besonderen
Vorteil bietet das Großformat für Bildtonfilme. Bei der Wiedergabe eines solchen
Films ist an dem Tonabnahrnegerät, dessen Belichtungsschlitzbreite so gering wie
bei Normalfilm bleiben kann, die Filmgeschwindigkeit größer - z. B. verdoppelt -
gegenüber Normalfilm. Also wird das Verhältnis von Filmgeschwindigkeit zu Schlitzbreite
vergrößert und dadurch die Möglichkeit zu verfeinerter Ton-,viedergabe bei der Vorführung
geboten.
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Um Positive mit Bildern von 36 : .48 min Größe zu erhalten, nimmt
man entweder die =.@ egativ e schon in diesem vergrößerten Forinat auf oder vergrößert
normalgroß aufgenommene Negative optisch beim Kopieren.
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Beide Verfahren sind auch für Bildtonfilme bekannt, und jedes von
ihnen hat Vor-und Nachteile. Verwendet man Großformatnegative, so ergibt sich -
bei gleichbleibender Korngröße der Emulsion - als Vorteil der durch die Größe der
Aufnahmeflächen bedingte größere Detailreichtum der Aufzeichnungen von Bild und
Ton, aber der Nachteil einer sehr erheblichen Vergrößerung der Aufnahmekamera, also
einer sehr starken zusätzlichen Belastung des Aufnehmenden.
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Beien optischen Vergrößern von normal großen Negativen dagegen kann
man für die Aufnahme jede normale Kamera benutzen, jedoch fällt der Vorteil des
größeren Detailreichtums weg.
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Die Erfindung geht von folgenden Erwägungen aus: Mit Rücksicht darauf,
daß das Auge wesentlich weniger empfindlich ist als das Ohr, reicht für das Projektionsbild
der jetzt in Kinotheatern übliche, mit Normalnegativen erreichbare Detailreichtum
aus, dagegen ist eine Verbesserung der Tonwiedergabe sehr erwünscht, wie sie bekanntlich
durch die erhöhte Geschwindigkeit des Tonstreifens am Belichtungsschlitz des Tongerätes
erzielbar ist. Diese erhöhte Geschwindigkeit ergibt bei der Aufnahme größeren Detailreichtum
des Tonstreifens und bei der Vorführung eine feinere Wiedergabe der Einzelheiten
des Tons.
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Die Tonaufnahme erfolgt im allgemeinen von der Bildaufnahme getrennt
in einem besonderen Aufnahmeraum, Aufnahmewagen o. dgl. ; der durch die vergrößerteTonstreifengeschwindigkeit
bei der Aufnahme bedingte
größere Negativfilmbedarf belastet also
den Kameramann nicht, dagegen ist es für die möglichst bequeme Durchführung der
Bildaufnahmen erforderlich, jede zusätzliche Belastung des Kameramannes zu vermeiden,
also das Bildaufnahmegerät nicht zu vergrößern und deshalb beim Normalnegativ für
die Bildreihe zu bleiben..
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Für den Fall, daß die Geräte zur Bild-und Tonaufzeichnung kombiniert
sind, bedürfen diese Geräte dann einer Vergrößerung nicht, sondern vergrößert wird
nur die Filmmenge für das Tonnegativ, und diese Vergrößerung läßt sich gering halten,
wenn man in bekannter Weise zur Aufzeichnung des Tonstreifens Halbnormalfilm verwendet.
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Auf Grund dieser Erwägungen sollen für die Wiedergabe von Großformat-Bildtonfilmen
bei üblicher Bildqualität hinsichtlich des Bildteils die eingangs erwähnten Vorteile,
hinsichtlich desTonteils aber alle durch das Großformat erzielbaren Vorteile erreicht,
für die Aufnahme derselben jedoch die mit einer Vergrößerung der Bildkamera verbundenen
Nachteile vermieden werden. Um dies zu erreichen, wird zur Herstellung von Bildtonfilmen
in Großformat nach der Erfindung das Bildnegativ in Normalformat aufgenommen und
beim Kopieren optisch vergrößert, das Tonnegativ jedoch in einer dem Vergrößerungsmaßstab
der Bilder entsprechenden Länge aufgenommen und ohne Längenänderung auf das gemeinsame
Bild- und Tonpositiv kopiert.
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Um bei der Vorführung von normal großen Bildtonfilmen die Tonreihe
detailreicher zu machen, hat man bereits folgendes vorgeschlagen: Unter Ausnutzung
der Größenunterschiede des Korns von Positiv-und Negativfilm wird das grobkörnige
Tonnegativ mit doppelter Normalgeschwindigkeit aufgenommen und beim Kopieren optisch
auf das feinkörnige Normalpositiv verkleinert. Man erhält so ein Positiv mit feiner
Zeichnung des Tonstreifens, man kann aber mit einem solchen Film nicht die mit dein
Erfindungsgegenstand mögliche Güte der Tonwiedergabe erzielen, da für diese das
Verhältnis von Filmgeschwindigkeit zu Schlitzweite des Tongerätes nicht vergrößert,
also der Detailreichtum der Tonschrift nicht so gut ausgenutzt werden kann.