DE563165C

DE563165C - Verfahren zur Herstellung von Zellenkautschuk

Info

Publication number: DE563165C
Application number: DEK121318D
Authority: DE
Original assignee: RUDOLF H KOPPEL
Current assignee: RUDOLF H KOPPEL
Priority date: 1931-07-16
Filing date: 1931-07-16
Publication date: 1932-11-02
Also published as: NL31894C; BE382138A; US1981722A; GB388605A; DE557043C; FR721869A

Description

Verfahren zur Herstellung von Zellenkautschuk Zellenkautschuk wird nach den bekannten Verfahren durch Zumischung eines Treibmittels zu der Rohkautschukmischung hergestellt. Als solche Treibmittel finden beispielsweise wäßrige Ammoniaklösung oder festes Ammoniumcarbonat Verwendung. Diese wie alle anderen bisher bekannten Treibmittel besitzen jedoch gewisse Nachteile, insbesondere weil sie nachteilig auf die Haltbarkeit und Lebensdauer der damit hergestellten Erzeugnisse einwirken.
Die Erfindung bezieht sich auf ein neuartiges Verfahren zur Herstellung derartigen Zellenkautschuks unter Verwendung eines Treibmittels, das sich als besonders vorteilhaft für diesen Zweck erwiesen hat, weil es eine vorzügliche, dabei aber ganz gleichmäßige Treibwirkung ohne jede schädliche Beeinflussung des herzustellenden Zellenkautschukkörpers und damit ein Material ergibt, das in jeder Beziehung den unter Benutzung der bekannten Treibmittel hergestellten überlegen ist.
Es hat sich gezeigt, daß eine .solche besonders vorteilhafte Wirkung, in erster Linie eine sehr gleichmäßige Zellenbildung, erzielt wird, wenn man den in bekannter Weise zusammengesetzten Rohkautschukmischungen auf der Mischwalze Harnstoff zusetzt. Wird die so hergestellte Mischung in freier Luft oder in nicht luftdicht abgeschlossenen Vulkanisierformen, die durch die Mischung nicht vollständig bzw. nur teilweise ausgefüllt werden, vulkanisiert, so bläht sich das Material auf und man erhält einen vollkommen gleichmäßigen Zellenkautschuk, insbesondere wenn man ohne Gegendruck im Vulkanisierkanal oder Vulkanisierraum arbeitet.
Die Mischung nimmt bei der Vulkanisation erheblich an Volumen zu und erfüllt in der Form den ganzen Raum. Die Zellengröße im Vulkanisat läßt sich durch die Menge des zugesetzten Harnstoffes und durch die Begrenzung des Volumens, das die Mischung ausfüllen kann, regulieren.
Die zuzusetzenden Mengen an Harnstoffen variieren also demgemäß. Beispielsweise läßt sich ein vorzüglicher Zellenkautschuk normaler Formgröße durch einen Zusatz von 15 bis 2o % Harnstoff zu der Mischung, die außer Rohkautschuk und Schwefel die üblichen Zusätze organischer und anorganischer Natur in den zweckmäßigsten Mengen enthält, erzielen.
Man füllt bei einem Zusatz in der angegebenen Höhe die Form nur bis zu 2/3 mit der Masse aus, stellt sie in ein Luftbad und erhöht innerhalb von etwa 45 Minuten die Temperatur langsam auf etwa 12a°. Bei dieser Temperatur verbleibt das Material weitere 45 Minuten, worauf man erkalten läßt.
Der fertige Zellenkautschuk läßt sich nunmehr leicht aus der Form herausheben und bildet an der Formgrenze eine Haut.

Claims

ÄTE@NTANSPRÜC@13E 1. Verfahren zur Herstellung von Zellenkautschuk, dadurch gekennzeichnet, daß der Kautschukmischung als Treibmittel Harnstoff zugesetzt wird und die Vulkanisation bei nicht höherem als dem Atmö. sphärendruck erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung an freier Luft oder in nicht luftdicht abgeschlossenen Formen bei ungefähr 122° etwa 45 Minuten lang vulkanisiert wird.