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Durch Ein- oder Auflagen versteifte Belagplatte aus Gummi oder ähnlichen
elastischen Stoffen zur Verkleidung profilierter Flächen Als Belag für Fußböden,
Treppenstufen und Wände «erden in steigendem Maße statt des bisher üblichen Linoleums
dünne Platten aus Gummi verwandt. Derartige Gummiplatten lassen sich leicht herstellen
und bestehen bekanntlich meist aus einer hochwertigen, gefärbten oder gemusterten
Deckplatte, die mit einer Unterplatte aus gewöhnlichem Gummi versehen ist. Solche
Platten lassen sich zum Verkleiden oder Belegen ebener Flächen gut verwenden. Handelt
es sich jedoch darum, gewölbte oder gehöhlte, vorspringende oder einspringende Flächen
mit solchen Platten zu bedecken, so machen sich die elastischen Eigenschaften des
Gummis unangenehm bemerkbar. Werden solche Platten z. B. als Belag für Treppenstufen
benutzt, so ist es nicht leicht, den Gummibelag den vorspringenden Kanten der Treppenstufen
anzupassen, vielmehr bedarf es besonders starker Klebemittel, um den Belag an diesen
vorspringenden Stellen in der gewünschten Lage zu halten.
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Man hat diese Schwierigkeiten dadurch zu umgehen versucht, daß man
die Gummiplatten entsprechend der gegebenen Form, z. B. von Treppenstufen, bei ihrer
Herstellung mit einem entsprechend gewölbten Ansatzstück versehen hat. Zur Herstellung
eines solchen Gummibelages sind jedoch besondere Vulkanisierformen erforderlich,
deren Form der Form der Treppenkanten angepaßt sein muß. Die Nachteile eines solchen
Verfahrens sind augenscheinlich. Denn entsprechend den verschiedenen Formen von
solchen Treppenstufenkanten oder auch andern Kanten, Ecken oder Vorsprüngen die
mit Gummi verkleidet sind oder bedeckt werden sollen, müssen auch verschiedene Vulkanisierformen
gewählt werden. Dies bedingt also stets Einzelanfertigung in besonders hergestellten
Vulkanisierformen, außerdem eine große Lagerhaltung von derartigen Formen sowie
von Gummiplatten verschiedener Wölbung und Größe, um stets die gewünschten und verlangten
Formen vorrätig zu haben.
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Erfindungsgemäß werden die erwähnten Nachteile der bisherigen Gummiplatten
dadurch beseitigt, daß die in üblicher Weise herzustellenden Platten aus Gummi o.
dgl. mit einer Schicht, einer sogenannten Formschicht, versehen werden, die derartig
beschaffen ist, daß dem Belag jede gewünschte Form gegeben werden kann und der Belag
durch diese Schicht in dieser Form gehalten wird.
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Zu diesem Zweck muß diese Schicht drei Forderungen erfüllen: z. biegsam
sein, 2. unelastisch sein, 3. eine derartige Steifheit besitzen, daß sie im gebogenen
Zustande das selbstätige Zurückbiegen der an sich federnden Gummiplatte verhindert.
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Als Material für eine derartige Formschicht eignet sich jedes Material,
das z. B. durch einfaches Verbiegen verformt werden kann und eine genügende mechanische
Festigkeit besitzt, um auch in Verbindung mit der Gummiplatte in der einmal hergestellten
Verformung zu verharren.
So eignet sich als Schichtmaterial besonders
weiches Eisen, einmal weil es mit dem Gummi zusammen leicht vulkanisiert werden
kann und außerdem leicht in Form von dünnen Blechen, die bequem zu verbiegen sind,
hergestellt werden kann. Es sind aber auch andere Metalle zu verwenden, wenn sie
die genannten Bedingungen erfüllen. Bei Verwendung solcher Materialien kann die
Verformung jederzeit vorgenommen werden, auch wenn sich die Gummiplatten in kaltem
Zustande befinden. Es ist aber auch möglich, für die Formschicht solche Materialien
zu wählen, die nur in warmem Zustande zu formen oder zu verbiegen sind, z. B. Hartgummi,
Celluloid oder Horn. Um den Platten dann die gewünschte Form zu geben, müssen sie
vorgewärmt werden, behalten dann aber nach dem Erkalten die Form, die ihnen gegeben
ist.
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Der Vorteil solcher mit einer derartigen Formschicht versehenen Platten
liegt auf der Hand. Die Platten können als ebene Platten in beliebiger Größe in
den üblichen Formen hergestellt werden, und es kann ihnen trotzdem, nachdem sie
hergestellt sind, je nach dem Verwendungszweck eine beliebige Form gegeben werden.
Die Formgebung der Gummiplatten braucht erst beim Verkleiden bzw. Verdecken der
gewünschten Flächen vorgenommen werden und erfolgt durch einfaches Verbiegen der
mit der genannten Formschicht versehenen Gummiplatten. Durch diese Formschicht,
die mit dem Gummi fest verbunden ist, können Gummiplatten jeder Kante, Wölbung oder
Höhlung angepaßt werden und verbleiben ohne die Verwendung besonderer Klebemittel
in dieser ihnen einmal gegebenen Form. Z. B. beim Bedecken von Treppenstufen werden
die. Gummiplatten einfach um die Kanten der einzelnen Treppenstufen herumgebogen.
Es. kann die Treppe auf diese Weise auch mit einem fortlaufenden Gummibelag, also
in Läuferform, versehen werden, indem langgestreckte Gummiplatten allen Kanten und
Einbuchtungen der Treppenstufen angeschmiegt werden. Beim Verkleiden von gewölbten
Wänden, Gesimsen o. dgl. kann in gleicher Weise verfahren werden. Die Gummiplatten
brauchen nur an geeigneten Stellen, wie es bei Linoleum üblich ist, mit Zwecken
befestigt zu werden. Gegenüber Linoleum hat aber ein derartiger Gummibelag den Vorteil,
daß er auch in scharfen Winkeln gebogen werden kann, ohne zu brechen.
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Das Schichtmaterial kann in Form von dünnen Blechen, die gegebenenfalls
gelocht oder gestanzt sind, verwandt werden. Statt dessen können auch genügend starke
Drahtgewebe benutzt werden. Kommt es nur darauf an, die Platten, wie z. B. bei Treppenstufen,
in einer Richtung zu verbiegen, so genügt es, die Platten mit einer Lage von Drähten,
vorzugsweise Flachdrähten oder flachen Bändern, zu versehen, die in Richtung der
gewünschten Biegung verlaufen.
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Die Formschicht kann entweder an der Oberfläche der Gummiplatte oder
auch als Einlage innerhalb der Gummiplatte angebracht werden. Bei Verwendung als
Fußbodenbelag empfiehlt sich die Anbringung an der Unterseite der Platten, damit
sich die Schicht nicht durchtritt. Für die Zwecke der Wandverkleidung kann die Formschicht
auch an der Oberseite oder dicht unter der Oberseite der Platten angebracht werden
und auf diese Weise durch passende Formgebung und Musterung der Schicht zugleich
eine ornamentale Wirkung erzielt werden. Besonders einfach gestaltet sich das Einbringen
der Schicht zwischen Deckplatte und Unterplatte. Es kann dann die Platte, ohne daß
ein weiterer Arbeitsgang erforderlich ist, beim üblichen Vulkanisieren der Platten
eingelegt werden. Die Verbindung von Formschicht und Gummiplatte kann statt durch
Vulkanisation auch durch Verkleben, Nieten o. dgl. erfolgen.
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Handelt es sich um das Bedecken oder Verkleiden von ausgedehnten Flächen,
die nur durch einzelne Kanten, Vorsprünge oder Höhlungen unterbrochen sind, so können
Gummiplatten benutzt werden, die nur an den Stellen, wo es erforderlich ist, mit
der Formschicht versehen sind. Auf diese Weise kann die Herstellung der Gummiplatten
infolge Ersparnis an Formschichtmaterial noch erheblich billiger gestaltet werden.
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Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung an einigen Ausführungsbeispielen
r erläutert werden.
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Abb. z zeigt das Profil einer Treppe d. Auf den Treppenstufen und
um die Treppenkanten herum ist ein Gummibelag gemäß der Erfindung aufgebracht. ca
bedeutet die Deckplatte, b die Unterplatte des Belages, c die an der Unterseite
des Belages mit dem Belag fest verbundene Formschicht, die beispielsweise aus Eisenblech
besteht. Der gemäß der Erfindung hergestellte Gummibelag kann, wie ersichtlich,
um die einzelnen Stufenkanten herumgebogen sein, oder auch fortlaufend den Konturen
der Treppe angepaßt werden.
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Abb. a zeigt eine Gummiplatte im Querschnitt. Die Formschicht c ist
zwischen ßeckplatte a und Unterplatte b eingelegt und durch Vulkanisieren
mit ihnen fest verbunden.
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Abb.3 zeigt eine Gummiplatte im Querschnitt, bei der die Formschicht
aus einzelnen flachen Eisenbändern c besteht, die an der Unterseite der Platte angebracht
sind.
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Abb. q. zeigt die Aufsicht einer Gummiplatte, bei der die Formschicht
an der Oberfläche der Platte angebracht ist und aus einem Netz gekreuzter Drähte
cl und c2 besteht.