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Verstellbares nachgiebiges Halslager für Spinnspindeln Gegenstand
der Erfindung ist eine Spinnspindel mit nachgiebig im Spindelgehäuse gelagerter
Spindelbüchse, die in ihrem oberen Teil ein aus Federrollen bestehendes Halslager
trägt.
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Es ist bereits bekannt, an Stelle der massiven Rollen von Spinnspindellagern
aus Stahlbändern schraubenförmig gewundene Rollen zu verwenden, deren Durchmesser
kleiner ist als die Baulänge der Rolle. Diese federnden Rollen wälzen sich unmittelbar
auf der Spindel einerseits und an der Innenwand des Spindelbüchsenkopfes andererseits
ab. Die bekannten Lager haben aber den Nachteil, daß beim Verschleiß der Rollen
oder des Spindelbüchsenkopfes stets neue Ersatzteile benötigt werden. Außerdem müssen
die einzelnen Teile des Lagers mit großer Genauigkeit hergestellt werden, um ein
sicheres und ruhiges Laufen der Spindel zu gewährleisten. Das Lager ist daher mit
Rücksicht auf seine verhältnismäßig kurze Lebensdauer unwirtschaftlich.
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Gemäß der Erfindung ist nun das Federrollenlager so umgearbeitet worden,
daß die dem besonderen Verschleiß unterworfenen Teile des Lagers nachstellbar sind.
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Nachstellbare Rollenlager sind an sich bereits vielfach bekannt, insbesondere
auch solche, bei denen geschlitzte äußere Laufringe zur Verwendung kommen, die von
einem daraufsizenden geschlossenen Spannring zusammengezogen werden, indem dieser
axial verschoben wird. Der geschlitzte Laufring ist hierbei auf der Außenseite kopisch
gehalten und der nachstellbare Spannring dementsprechend auf der Innenseite. Das
Nachstellen selbst erfolgt durch Druckschrauben oder Muttern. Diese teilweise in
ihrer Bauart sehr kostspieligen nachstellbaren Rollenlager sind aber nur für schwere
Wellen, wie Transmissionswellen, Achsen o. dgl., zu verwenden, und ihre Bauart läßt
sich nicht auf Spinnspindellager übertragen, weil bei diesen der Lagerdurchmesser
nur sehr gering (etwa 6 bis 7 mm) und deshalb für die Anordnung von Nachstellschrauben
o. dgl. kein Platz verfügbar ist.
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Auch nachstellbare Spinnspindellager sind bekannt, die kegelförmig
gestaltete Rollen besitzen und wobei die gegenständigen Kegel ein Nachstellen, z.
B. vom Bodenteil her, gestatten. Die Spindel muß hierbei jedoch in dem Rollenlager
nahezu starr gelagert sein, da sonst das Lager klappert und der Faden nicht in der
gewünschten Weise gezwirnt und aufgewickelt werden kann. Auch lassen sich die beim
Durchlaufen der kritischen Umdrehungszahlen auftretenden Schwingungen nicht dämpfen,
da die massiven Rollen nicht nachgeben
können, so daß Lager- oder
Spindelbruch infolge der Erschütterungen und Stöße eine unausbleibliche Folge sind.
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Demgegenüber besteht nun die Erfindung darin, daß zwischen einer die
Federrollen umschließenden Schlitzmanschette und dem innen konisch gestalteten Spindelbüchsenkopf
ein geschlitzter Keilring angeordnet ist, der zwecks Ein- bzw. Nachstellens des
Federrollenlagers durch Umbördeln des oberen Spindelbüchsenrandes längsverschoben
werden kann.
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Die Vorteile der Erfindung werden vox allem darin gesehen, daß bei
der Herstellung der Lagerteile auf kleine Toleranzen verzichtet werden kann, wodurch
die Gestehungskosten herabgedrückt werden. Außerdem besitzt das Lager nach der Erfindung
eine große Lebensdauer, da sich das Auswechseln teurer Paßteile nach etwa eingetretenem
Verschleiß erübrigt.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Es zeigt Abb. i einen senkrechten Längsschnitt durch die ganze Spindel
nebst Lagerung, Abb. 2 den z. B. längsgeschlitzten, außen konischen und mit einer
Schrägkante versehenen Keilring und Abb. 3 die zylindrische, z. B. im Zickzack geschlitzte
Schlitzmanschette mit ausgebogenem Anschlag.
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Der Spindelschaft 2, der die bei 4 in den eigentlichen Wirtel (Antriebsscheibe)
übergehende Wirtelglocke i trägt, läuft mit seinem in eine Spitze auslaufenden unteren
Ende im Fußlager 5 und mit seinem mittleren Teil in einem Walzen- oder Rollenlager,
dessen Federrollen 6 mittels Käfigplatten 3 zusammengehalten werden. Ein geschlitzter
zylindrischer Laufring (Schlitzmanschette) 8 umschließt außen die Federrollen 6
und liegt innerhalb eines ebenfalls geschlitzten, aber außen konischen Nachstellringes
(Keilringes) 15, dessen Sitz konisch in den Spindelbüchsenkopf 7 eingearbeitet ist.
In diesen Spindelbüchsenkopf 7 ist ein Rohr 9 eingesetzt und bei io umgebördelt;
es bildet die Verbindung zwischen dem Fußlager 5 und dem Halslager. Die Spindelbüchse
7, 9 wird mittels des Ringes 13 in dem Spindelgehäuse i i zentriert. Die Blattfeder
14 sichert diesen Ring 13 und die Spindelbüchse 7, 9 gegen ein Verdrehen im Gehäuse
i i sowie gegen eine axiale Verschiebung nach oben. Nach unten wird diese Verschiebung
durch den Flansch 12 begrenzt. Das Gehäuse i i ist oben durch einen Ring 2o gegen
den Wirtel4 spritzsicher abgedichtet und unten durch den Ölbecher 16 abgeschlossen.
Das Fußlager 5 und das Rohr 9 besitzen Durchbohrungen 17 bzw. 18 für den Öldurchtritt,
während der Rückfluß des Öls durch. derl Spält 2i hindurch erfolgt.
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Den konischen Ring 15 zieht man beim ersten Einsetzen und bei etwa
eintretendem Verschleiß des Lagerringes 8 abwärts in das Innere des Spindelbüchsenkopfes
7, bis ein fester Sitz des Lagers erreicht ist, und sichert ihn dann durch Umbördeln
des oberen Spindelbüchsenrandes. Zwecks späteren Nachstellens des Halslagers braucht
man ebenfalls nur den oberen Rand des Spindelbüchsenkopfes weiter umzübördeln, was
ein Anziehen des Keilringes 15 und damit ein Zusammendrücken der die Federrollen
6 umschließenden Schlitzmanschette 8 im Gefolge hat.
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Der konische Ring 15, die gesamten Federrollen 6 und der Lageraußenring
8 bilden dann zusammen mit dem Käfig 3 ein einheitliches Ganzes.