DE561624C - Verfahren zur Herstellung von Alkalihydroxyd durch Wasserdampfbehandlung von aus einem Alkali-Kohle-Gemisch durch Stickstoffeinwirkung gewonnenem Alkalicyanid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Alkalihydroxyd durch Wasserdampfbehandlung von aus einem Alkali-Kohle-Gemisch durch Stickstoffeinwirkung gewonnenem Alkalicyanid

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DE561624C
DE561624C DEM113618D DEM0113618D DE561624C DE 561624 C DE561624 C DE 561624C DE M113618 D DEM113618 D DE M113618D DE M0113618 D DEM0113618 D DE M0113618D DE 561624 C DE561624 C DE 561624C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D7/00Carbonates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D7/08Preparation from or via cyano compounds of sodium or potassium

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Alkalihydroxyd durch Wasserdampfbehandlung von aus einem Alkali-Kohle-Gemisch durch Stickstoffeinwirkung gewonnenem Alkalicyanid Der Erfinder hat ein besonderes zweckmäßiges Verfahren zur Herstellung von Ätznatron und Chlorammonium angegeben, bei dem das in Durchführung des Ammoniaksodaprozesses anfallende feste Natriumbicarbonat in Mischung mit Kohlenstoff durch Einwirkung von Stickstoff in Natriumcyanid übergeführt, letzteres durch Behandlung mit Wasserdampf unter Gewinnung von Ätznatron gespalten und das hierbei gleichzeitig anfallende Ammoniak in den Ammoniaksodaprozeß eingeführt und als Chlorammonium gewonnen wird ("Patent 510 o93).
  • Die gleiche Verfahrensweise soll auf die Gewinnung eines beliebigen Alkalihydroxyds mit oder ohne gleichzeitige Gewinnung von Chlorammonium angewendet werden.
  • Der Erfinder hat ferner festgestellt, daß mit dem gleichen Verfahren unter sehr ähnlichen Verfahrensbedingungen statt Alkalihydroxyd auch Alkalicarbonat erzeugt werden kann.
  • Gegenstand der Erfindung ist eine einfache Maßnahme, durch die die Sicherheit geboten wird, daß als Verfahrensprodukt einer Verseifung von Cyaniden im wesentlichen nur das wertvollere Alkalihydroxyd erzeugt wird. Diese Maßnahme besteht darin, daß nach der Durchführung der Srickstoffeinwirkung auf ein Alkali-Kohle-Gemisch das gewonnene Alkalicyanid in dünner Schicht ausgebreitet der Einwirkung von Wasserdampf unterworfen und die bei der Verseifung des Cyanisierungsprodukts entstehende Kohlensäure so schnell aus dem Bereich des Arbeitsguts entfernt wird, daß sie auf das gebildete Alkalihydroxyd nicht unter Carbonatbildung einwirken kann.
  • Diese Verfahrensregel beruht auf der Erfahrung des Erfinders, daß eine ausgezeichnete Umsetzung des Reaktionsprodukts der Cyanisierung zu Alkalihydrat erfolgt, wenn man die cyanisierte Masse in dünnen bzw. sehr dünnen (z. B. nur einige Millimeter starken) Schichten durch Überleiten von Wasserdampf über diese Schichten behandelte. Hierbei ergibt sich dann ohne weiteres die Möglichkeit, die durch Nebenreaktionen bei der Verseifung gebildete Kohlensäure zu entfernen, ehe sie Gelegenheit hat, auf das gebildete Allzalihydroxyd einzuwirken. In anderen Fällen dagegen wird -dieses bekanntlich ganz oder teilweise in Alkalicarbonat umgewandelt.
  • So wurde durch Gegenversuche festgestellt, daß man die Erzeugung von Alkalicarbonat willkürlich dadurch herbeiführen kann, daß man die cyanisierte Masse in hohen Schichten angehäuft der Wasserdampfbehandlung aus. setzt. .
  • Wenn das Reaktionsgut der Stickstoffbehandlung in Form von Briketten unterworfen wird, wie dies vielfach üblich und sehr vorteilhaft ist, könnten die noch zusammenhaltenden Brikette nach Beendigung der Cyanisierungsstufe der Ausbreitung des Behandlungsguts in sehr dünner Schicht einen gewissen Widerstand insofern entgegensetzen, als die Dicke der Brikette eine noch weitergehende Verminderung der Schichtdicke verhindert. Diese Schwierigkeit kann sehr leicht dadurch behoben werden, daß die Brikette nach der Stickstoffeinwirkung und vor der Wasserdampfbehandlung zerkleinert werden. Ausführungsbeispiele Zur Veranschaulichung der Unterschiede, welche sich bei einer Behandlung von Alkalicyanid-Kohle-Gemischen mit Wasserdampf in dünner Gemischschicht und in dicker Gemischschicht ergeben, wurden zwei Vergleichsversuche durchgeführt. Bei dem ersten Versuch war das Reaktionsgut in dünner Schicht ausgebreitet, und es wurde Wasserdampf über die Gutschicht hinweggeleitet. Beim zweiten Versuch war das Reaktionsgut in dicker Schicht aufgehäuft, und der Wasserdampf durchströmte die Schicht in senkrechter Rich-tung.
  • Bei beiden Versuchen wurden im übrigen die gleichen Versuchsbedingungen eingehalten, und zwar insbesondere eine Temperatur zwischen 4oo und 5oo°. Die Temperatur stieg im Verlaufe der Reaktion von einem Werte etwas über 4oo° auf einen Wert etwas unterhalb von 5oo° an, um im letzten Viertel der Reaktion wieder abzufallen. i. Ausführungsbeispiel mit dünner Schicht Ausgehend von einem pulverförmigen Gemisch von 1,2 kg NaHCO3 mit o, 725 kg Kohle (enthaltend 79 % Kohlenstoff) wurden o, 5 kg Natriumcyanid durch Einwirkung von Stickstoff bei ungefähr 95o° C gewonnen. Außer diesen o,5kg Natriumcyanid waren in der Masse o,0455kg Na2C03, o,o96kg Na20 und o,oo45 kg Nag S enthalten.
  • Die gesamte Reaktionsmasse wurde in kleinen flachen Pfannen in 2 mm dicken Schichten ausgebreitet. Diese Pfannen wurden sodann in ein Rohr eingeführt und bei einer Temperatur zwischen 400 und 5oo° C etwas überhitzter Wasserdampf über die Oberflächen der Schichten geleitet. Nach Durchführung der Verseifung in dieser Art waren an Alkaliverbindungen in der Reaktionsmasse:
    o,352 kg NaOH - 61,5 0/0 des Alkaligehalts
    0,277 - Na, C03 36,6 0/0 - -
    0,004 - Nag S04 = 0,4 0/0 - -
    o,oo22 - Na. S - 0,40/0 - -
    o,oo78 - NaHCOz- o,80/0 - -
    o,oo28 - Na2C204- 0,3 0/0 - -
    Bei der Verseifung wurden außerdem o, 172 kg N H3 gewonnen (entsprechend 99,2 % des NaCN).
  • 2. Ausführungsbeispiel mit dicker Schicht Ausgehend von einem pulverförmigen, zu kleinen Briketten gepreßten Gemisch von i,o2 kg NaH C03 mit o,98 kg Kohle (enthaltend 6o % -Kohlenstoff) wurden o,416 kg Natriumcyanid durch Einwirkung von Stickstoff bei ungefähr 950'C gewonnen. Außer diesen o, 4 i 6 kg Natriumcyanid waren in der Masse o,oigjkg Na2C03, o,o998kg Na20 und o,0024 kg Nag S enthalten.
  • Die gesamte Reaktionsmasse, die in ein stehendes Rohr eingefüllt war, wurde nach der Stickstoffeinwirkung von oben nach unten mit etwas überhitztem Wasserdampf bei 400 bis 5oo° C durchsetzt. Nach Durchführung der Verseifung in dieser Art waren in der Reaktionsmasse
    0,0097 kg NaOH - 2,o 0/0 des Alkaligehalts
    o,625 - Na, CO, = 97,0 0I0 -
    o,oo26 - Na, S04 = 013 0/0 - -
    o,ooz - Nag S - o,2 0/0 - -
    0,0025 - NaHCOz - 0,3 0/0 - -
    o,ooz6 - Na,C,04= 0,20/0 - -
    Bei der Verseifung wurden außerdem o, i 45 kg N H3 gewonnen (entsprechend rund ioo % des NaCN).

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Alkaiihydroxyd durch Wasserdampfbehandlung von aus einem Alkali-Kohle-Gemisch durch Stickstoffeinwirkung gewonnenem Alkalicyanid, dadurch gekennzeichnet, daß die cyanisierte Reaktionsmasse in dünner Schicht ausgebreitet der Einwirkung von Wasserdampf unterworfen und die bei der Verseifung des Cyanisierungsprodukts gleichzeitig entstehende Kohlensäure so schnell aus dem Bereich des Arbeitsguts entfernt wird, daß sie auf das gebildete Alkalihydroxyd nicht unter Carbonatbildung einwirken kann.
DEM113618D 1931-01-17 1931-01-17 Verfahren zur Herstellung von Alkalihydroxyd durch Wasserdampfbehandlung von aus einem Alkali-Kohle-Gemisch durch Stickstoffeinwirkung gewonnenem Alkalicyanid Expired DE561624C (de)

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