DE26884C - Verfahren zur Gewinnung von Ferrocyanverbindungen aus den ausgenutzten Reinigungsmassen der Gasfabriken oder anderen ferrocynhaltigen Massen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Ferrocyanverbindungen aus den ausgenutzten Reinigungsmassen der Gasfabriken oder anderen ferrocynhaltigen Massen

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DE26884C
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Dr. H. kunheim in Berlin und H. zimmermann in Wesseling b. Cöln a. Rh
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/08Simple or complex cyanides of metals
    • C01C3/12Simple or complex iron cyanides

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die bisherigen Methoden zur Gewinnung von Ferrocyanverbindungen aus den ausgenutzten Reinigungsmassen der Gasfabriken beruhen auf der Behandlung dieser Massen mit Kalkmilch oder alkalischen Laugen, welcher Operation eine Auslaugung mit Wasser behufs Gewinnung der löslichen Ammoniaksalze und in manchen Fällen die Extraction des in den Massen vorhandenen Schwefels mittelst Schwefelkohlenstoffes, schweren Theerölen oder anderen Lösungsmitteln vorherzugehen pflegt. Erfahrungsmäfsig ist die Ausbeute an Ferrocyanverbindungen, welche durch die mit oder ohne Erwärmung vorgenommene Behandlung der Massen mit Kalkmilch erzielt wird, eine schlechte. Wendet man Laugen von Aetzalkalien an, so kann man zwar sämmtliches Ferrocyan in Lösung bringen, doch ist hierzu ein so bedeutender Ueberschufs des Lösungsmittels nöthig, dafs das Verfahren ökonomisch unbrauchbar ist. Durch das folgende Verfahren soll fast sämmtliches in den Massen vorhandene Ferrocyan gewonnen werden. Die Massen werden zu . diesem Zweck in bekannter Weise entschwefelt und eventuell durch wässerige Auslaugung von den löslichen Ämmoniaksalzen befreit. Diese Extraction von Schwefel ist für unser Verfahren nicht unbedingt nothwendig; wir ziehen sie aber vor, weil dadurch die lästige Bildung von Kalksulfureten am besten vermieden wird. Die so behandelten Massen erfthalten. dann immer noch Ammoniak, welches'in unlölicher Form an Ferrocyan gebunden ist. Die Massen werden nun in lufttrockenem Zustande mit trockenem, pulverförmigem Aetzkalk, der entweder trocken gelöscht oder durch Zerkleinern von gebranntem Kalk hergestellt sein kann, innig vermischt, wobei schon für die Aufschliefsung der unlöslichen Ferrocyanverbindungen die denselben äquivalente Menge Aetz-.kalk genügt. Es ist wesentlich, dafs die Vermischung der Materialien möglichst innig und in lufttrockenem Zustande derselben erfolgt. Diese Mischung läfst sich zwar mit Handarbeit vornehmen, indefs ziehen wir maschinelle Hülfsmittel, als Desintegratoren, Mischtrommeln, Rührwerke, Walzwerke, vor.
Nachdem die innige Vermischung der Materialien beendet ist, werden dieselben auf zweierlei Art verarbeitet.
Entweder wird die Mischung in trockenem Zustande in einem geschlossenen Apparat unter fortwährendem Umrühren behufs theilweisen Austreibens des nicht löslichen Ammoniaks auf 40 bis ioo° C. erwärmt, wobei das entweichende Ammoniak in bekannter Weise condensirt wird, und hierauf die Masse einer methodischen Auslaugung mit Wasser unterworfen, wodurch direct Ferrocyancalciumlaugen erhalten werden, oder man wendet zuerst eine methodische Auslaugung mittelst Wassers an und erhält auf diese Weise eine ammoniakalische Ferrocyancalciumlauge mit naturgemäfs stark alkalischer Reaction. Diese Lauge wird sorgfältig neutralisirt und dann bis zum Aufkochen erwärmt, wobei eine schwer lösliche Ferrocyanverbindung her-

Claims (2)

ausfällt, welche in der Hauptsache Ferrocyancalciumammonium Ca (N H4),2 Fe Cyn ist. Es mag an dieser Stelle bemerkt werden, dafs man auch aus den nach dem alten Kalkmilchverfahren gewonnenen Laugen durch Neutralisiren und Erwärmen bis zum Aufkochen Ferrocyancalciumammonium fällen kann. Durch Behandlung mit Aetzkalk in geschlossenen Gefäfsen wird das Ferrocyancalcium-' ammonium zersetzt, das entweichende Ammoniak gewonnen und eine reine Ferrocyancalciumlauge erhalten. Das Neutralisiren und Ausfällen durch Erwärmen bis zum Aufkochen kann übrigens auch bei der zuerst beschriebenen Modification des Verfahrens angewendet werden, obschon es hier in den meisten Füllen fortfallen wird. Die Ferrocyancalciumlaugen können auf bekannte Weise durch Niederschlagung mit Eisenoxydulsalzen und iiiicliheriger Oxydation auf Berliner Blau verarbeitet werden. Soll aus den Laugen aber Blutlaugensalz gewonnen werden, so stellt man aus denselben zunächst Ferrocyancalciumkalium her, indem wir die Ferrocyancalciumlauge eindampfen und mit so viel Chlokalium versetzen, als zur Bildung von Ferrocyancalciumkalium, Ca Ka;2 Fe Cy0, nöthig ist. Das genannte Doppelcyanür scheidet sich alsdann sowohl in der Kälte als auch beim Erwärmen aus, wird abfiltrirt und von der Mutterlauge durch Auswaschen befreit. Durch Kochen mit einer Lösung von Kaliumcarbonat wird dann das Doppelcyanür in Blutlaugensalz übergeführt. Auf diese Weise erzielt man, dafs zur Bildung des Blutlaugensalzes nur die Hälfte Kaliumcarbonat nöthig ist, während die andere Hälfte durch das viel billigere Chlorkalium ersetzt ist. Statt des Kaliumcarbonats könnte man natürlich auch Natriumcarbonat zur Zersetzung des Ferrocyancalciumkaliums verwenden, wodurch man ein Gemenge von Kalium- und Natriumeiseneyanür erhält. Nach dem beschriebenen Verfahren lassen sich nicht nur die ausgenutzten Reinigungsmassen der Gasfabriken, sondern auch andere ferrocyanhaltige Massen behandeln. Pa τ ε ν τ - A ν s ρ R ü c η κ:
1. Die Gewinnung von Ferrocyancalciumammonium durch Erwärmen und Kochen ncutralisirter ammoniakalischer Ferrocyancalciumlaugen, welche aus der Behandlung von ferrocyanhaltigen Massen mit Aetzkalk bezw. Kalkmilch resultiren.
2. Die Gewinnung von Ferrocyancalciumkalium durch Ausfällen der Ferrocyancalciumlösung mittelst Chlorkaliums behufs Darstellung von Blutlaugensalz oder anderen Ferrocyanverbindungen. "
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