DE35232C - Verfahren zur Gewinnung von Schwefelwasserstoff aus Schwefelammonium mittelst Ammoniumbicarbonat - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Schwefelwasserstoff aus Schwefelammonium mittelst Ammoniumbicarbonat

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DE35232C
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ammonium
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DENDAT35232D
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English (en)
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E. W. PARNELL und J. SIMPSON in Liverpool, Lancaster, England
Publication of DE35232C publication Critical patent/DE35232C/de
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/16Hydrogen sulfides
    • C01B17/164Preparation by reduction of oxidic sulfur compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.^
Werden die Leb lan c-Alkalirückstände oder andere schwefelcalciumhaltige Materialien mit einer Lösung von Ammoniumcarbonat, -Sulfat oder -Chlorid behandelt, so findet die folgende Zersetzung statt: die Säure oder das Chlor verbindet sich mit dem Calcium, während sich der Schwefel mit dem Ammoniak verbindet und Schwefelammonium bildet.
Zweck vorliegender Erfindung ist nun, das Schwefelammonium so zu behandeln, dafs der in diesem enthaltene Schwefel in Verbindung mit dem Wasserstoff in einer zur Gewinnung von Schwefel oder dessen Verbindungen geeigneten Form frei wird und das Ammoniak als Carbonat zurückbleibt, welches im Ammoniak-Alkalipro cefs oder zur Behandlung einer weiteren Schwefelcalciummenge oder zu anderen Zwecken weiter verwendet werden kann.
Bei Ausführung der Erfindung wird saures Ammoniumcarbonat (anderthalbfach - kohlensaures Ammoniak) zu einer Schwefelammoniumlösung zugesetzt und die Mischung in einem geschlossenen Gefäfse auf eine nicht allzu hohe Temperatur, vielleicht bis zum Siedepunkt, erwärmt. Das verwendete Gefäfs kann mit einer Dampfschlange ausgerüstet sein, oder es kann die Mischung der Wirkung eines Vacuums ausgesetzt werden. Infolge der Einwirkung der Hitze oder des Vacuums findet eine Reaction statt: es bildet sich das einfach - kohlensaure Ammoniak in Lösung unter Entwickelung von Schwefelwasserstoff; letzterer wird in einem geeigneten Condensationsapparate vollständig abgekühlt, um etwa fortgerissenes SchwefelammOnium zurückzuhalten, und dann in einen Gasometer oder anderen Behälter übergeleitet, nachdem er behufs Zurückbehaltung etwaiger Kohlensäurespuren in einer Schwefelammoniumoder Ammoniurnsulfhydratlösung und behufs Zurückbehaltung etwaiger Ammoniakspuren in einer geeigneten Säure, wie Salz- oder Schwefelsäure, gewaschen worden ist.
Das einfach-kohlensaure Ammoniak kann dadurch wieder in das anderthalbfache Carbonat umgewandelt werden, dafs man einen Kohlensäurestrom durch ersteres leitet, was in einem Thurm, wie ein solcher bei der Darstellung von Alkali mittelst des Ammoniakprocesses verwendet wird, vorgenommen werden kann, so dafs man das genannte Ammoniak wieder verwenden kann. Auch kann dasselbe in bekannter Weise mit Chlornatrium und Kohlensäure in den Absorptionsapparat des Ammoniak -Alkaliprocesses übergeleitet werden, oder es kann nur zum Theil für einen oder jeden dieser Zwecke verwendet werden. Bei der Umwandlung des einfach - kohlensauren in das anderthalbfachkohlensaure Ammoniak empfiehlt sich ein Auswaschen der entweichenden Gase, um etwaige Ammoniakspuren zurückzubehalten.
Wird das einfach - kohlensaure Ammoniak, welches aus der Behandlung des Schwefelammoniums mit anderthalbfach - kohlensaurem Ammoniak resultirt, zur Behandlung von Schwefelcalcium verwendet, so kann die zur Zersetzung des'Schwefelammoniums verwendete
Lösung von anderthalbfach-kohlensaurem Ammoniak sehr dünn sein, wozu eine Lösung von nur 5 pCt. genügt. Wird jedoch das Monocarbonat zur Zersetzung des Chlornatriums in dem Ammoniak - Alkaliprocefs verwendet, so mufs die Lösung concentrirt sein, wobei Bicarbonat sich ausscheidet. Die Krystalle lösen sich nach dem Zusammenbringen mit dem Schwefelammonium auf. Erfinder empfehlen, die Umbildung in das Bicarbonat vor der Krystallbildung zu unterbrechen.
2 Aequivalente anderthalbfach-kohlensaures Ammoniak auf ι Aequivalent Schwefelammonium sind ungefähr diejenigen Verhältnisse, unter denen die Zersetzung des Sulfids und das Freiwerden des Schwefelwasserstoffs sich' vollzieht; Erfinder empfehlen aber einen geringen Ueberschufs an anderthalbfachem Carbonat über diese Verhältnisse.
Erfinder heben ausdrücklich hervor, dafs die erwähnten Lösungen, welche aus Sulfid, einfach-, anderthalbfach- oder'zweifach - kohlensaurem Ammoniak bestehen, nicht ausschliefslich aus diesen Salzen oder Verbindungen bestehen müssen, sondern dafs das angegebene Salz oder die Verbindung in solcher Lösung in der Hauptsache vorherrschen soll.

Claims (2)

  1. Patent-AnSprüche:
    ι . Die Darstellung von Schwefelwasserstoff aus Schwefelammonium, bestehend in der Behandlung einer Schwefelammoniumlösung mit anderthalbfach-kohlensaurem Ammoniak und darauf folgender Erwärmung bezw. Evacuirung der Lösung.
  2. 2. Die Umwandlung des bei diesem Processe gebildeten einfach-kohlensauren Ammoniaks in anderthalbfach-kohlensaures Ammoniak durch Einleiten von Kohlensäure, um dasselbe bei der Behandlung von Schwefelammonium weiter verwenden zu können.
DENDAT35232D Verfahren zur Gewinnung von Schwefelwasserstoff aus Schwefelammonium mittelst Ammoniumbicarbonat Expired - Lifetime DE35232C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP4421406A1 (de) 2023-02-23 2024-08-28 OKU Obermaier GmbH, Kunststoff und Metall Solarabsorber-modul

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