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Schaltung zur Energieversorgung elektrischer Zünder Geschoß- und Bombenzünder,
bei denen die Entzündung des Zündmittels oder die Einleitung einer solchen elektrisch
herbeigeführt wird, werden zweckmäßig so ausgebildet, daß sie die erforderliche
elektrische Energie nicht von vornherein in irgendwelcher Form, z. B. in Elementen,
gebunden beigegeben erhalten, sondern damit erst unmittelbar beim Gebrauch von einer
besonderen, an sie vorübergehend angeschlossenen Stromquelle versorgt werden. Das
Einbringen der Energie in die Zünder kann dabei mittels einer Vorrichtung erfolgen,
die von der eigentlichen Geschoßwurfvorrichtung getrennt ist und die in Ausbildung
als besonderer Ladeapparat außer einer Stromquelle an diese anschließbare Stromübertragungsmittel
in Gestalt von Kontaktringen, -federn o. dgl. besitzt, die zum Aufladen eines Zünders
in Berührung mit Gegenkontaktstücken an diesem gebracht werden. Die Stromübertragungsmittel
können aber auch unmittelbar an der Wurfvorrichtung und daran so angebracht sein,
daß sie auf den Zünder eines Geschosses erst nach dessen Abschießen oder Werfen
vorübergehend zur Einwirkung kommen. indem sie beispielsweise bei Geschützen vor
der Rohrmündung angeordnet sind und dein an ihnen vorbeistreichenden Zünder eines
abgefeuerten Geschosses durch Kontaktgabe oder Induktion die erforderliche Ladung
übermitteln.
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Bei den bekannten Ladevorrichtungen dieser Art werden die Stromübertragungsmittel
vor dem beabsichtigten Aufladen eines Zünders unmittelbar von Hand an die Stromquelle
angeschlossen und sind sodann stromführend, gleich ob an sie hernach auch ein Zünder
angelegt wird oder nicht.
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Nach der Erfindung ist die Schaltung so getroffen, daß das Einbringen
einer Spannung in die normalerweise spannungslosen Übertragungsmittel in Abhängigkeit
von einem das Anlegen eines Zünders an sie einleitenden oder bewirkenden Bewegungsvorgang
erfolgt. Ein solcher Bewegungsvorgang kann das entweder von Hand, durch Treibgase
im Geschützrohr oder durch Herausfallen aus einer Abwurfeinrichtung bewirkte Einführen
eines Zünders in die Ladevorrichtung sein, wobei das Geschoß auf diesem Wege gegen
einen normalerweise offenen Schalter in der Verbindungsleitung zwischen der Stromquelle
und den Übertragungsmitteln anläuft, ihn in die Schließstellung bringt und in ihr
bis zum folgenden Abgleiten seiner Zünderkontakte von den Übertragungsmitteln festhält.
Sind diese Übertragungsmittel an den Geschoßführungsmitteln selbst, also am Rohr
eines Geschützes, oder
in einer Abwurfeinrichtung angeordnet, so
kann ein solcher Schließschalter auch.zwangsläufig in Verbindung mit der Sicherungsvorrichtung
für die den Schuß oder Wurf auslösende Vorrichtung gebracht sein. Dann wird der
Aufladestromkreis durch die Entsicherung der Schieß- oder Wurfvorrichtung geschlossen.
Ein anderer Weg ist, den Schließschalter mit den die Geschoßbewegung auslösenden
Abfeuerungs- oder Abwurfmitteln selbst zu kuppeln und durch sie in der vorbeschriebenen
Weise steuern zu lassen. Bei Rohrrücklaufgeschützen mit Stromübertragungsmitteln
an der Rohrmündung ist besonders vorteilhaft ein Schließschalter im Aufladestromkreis,
der, bei vorgelaufenem Rohr geöffnet, erst durch den bei einem Schuß einsetzenden
Rohrrücklauf geschlossen wird und das, bevor der Geschoßzünder in Berührung mit
den Übertragungsmitteln gekommen ist.
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Die Schaltung nach der Erfindung erlaubt ein ungestörtes .Hantieren
des Bedienungspersonals an der Ladevorrichtung, schützt es beim Berühren der von
außen her zugänglichen Stromübertragungsmittel vor elektrischen Entladungen und
verhindert damit zugleich auch Stromverluste aus der Stromquelle. Andererseits sind
aber auch die Stromübertragungsmittel beim Anlegen eines Zünders an sie mit Sicherheit
spannungsführend geworden, und Fehlladungen, wie sie mit den bekannten Schaltungen
bei versehentlichem Offenbleiben des Aufladestromkreises vorkommen können, sind
ausgeschaltet.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Schaltung
nach der Erfindung an einem Rohr rücklaufgeschütz in Verbindung mit einer eigenartigen
Stromquelle und in einer Ausbildung, die vor dem Gebrauch ein Prüfen der Anlage
auf. einwandfreies Arbeiten ermöglicht.
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Abb. i zeigt das Schaltbild der Ladevorrichtung mit sowohl durch den
selbsttätigen Schalter als auch einen von Hand zu betätigenden Hauptschalter geöffnetem
Aufladestromkreis nebst dem Geschütz.
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Abb.2 zeigt den Hauptschalter in einer Zwischenlage beim Überführen
in die Kontrollstellung, Abb. 3 in der Kontrollstellung selbst. Abb. q. zeigt die
Normalstellung der Ladevorrichtung nebst Geschütz vor dem Schuß und Abb. S nach
dem Schuß im Augenblick des Aufladens eines Geschoßzünders.
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Auf die Mündung des Rohrs a eines Rohrrücklaufgeschützes b ist ein
isolierter Ring c aufgesetzt, dessen lichte Weite das Rohrkaliber etwas übersteigt.
Auf dem Ring c, beispielsweise um ihn gewickelt, ist ein Kondensator d, der Ladekondensator,
mit den beiden Belegungen dl, d2 angebracht, von denen dl an die Masse des Rohrs
a und d2 an einen am Rohr a isoliert befestigten Schleifkontakt e angeschlossen
ist. Ein zweiter Schleifkontakt e1 am Rohr ist mit dem Ring c verbunden. Die beiden
Kontakte e und e1 gleiten bei den Rohrbewegungen nach dem Schuß auf einer an der
Rohrwiege b1 befestigten isolierten Schiene f. Bei vorgelaufenem Rohr a liegt der
Schleifkontakt e auf einem kurzen Kontaktstück f1 der Schiene f auf, an das sich
in bestimmtem Abstand -nach hinten ein zweites, längeres Kontaktstück f2 anschließt,
mit dem der Schleifkontakt e1 in Berührung ist. Von den beiden Kontäliztstükken
f1, f2 führen Leitungen h, 1, und eine dritte, an die Geschützmasse angeschlossene
Leitung 13 zu einem nachstehend beschriebenen Hauptschalter T, der zusammen
mit einer Stromquelle lt, z. B. einer Batterie, in geeigneter Weise am Geschütz
untergebracht oder entfernt davon aufgestellt ist.
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Der Ring c an der Rohrmündung bildet im Verein mit der Innenwandung
des Geschützrohrs die Stromübertragungsmittel zum Einbringen elektrischer Energie
in die Geschoßzünder. Der Ladekondensator d ist die eigentliche, die Übertragungsmittel
unter Spannung setzende Stromquelle, die ihrerseits die nötige Spannung von dem
Stromerzeuger h übermittelt erhält. Die Schleifkontakte e, cl am Rohr bilden im
Verein mit den Gegenkontaktstücken f 1, f 2 an der Wiege einen Wechselschalter.
Dieser wird in Abhängigkeit von dem durch einen Schuß bewirkten Rohrrücklauf, also
in Abhängigkeit von einem dem Anlegen eines Zünders an die Stromübertragungsmittel,
Ring c, zwangsläufig vorauf- und damit einhergehenden Bewegungsvorgang, aus einer
Schaltlage, in der er den Stromerzeuger h an den Ladekondensator d anschließt und
diesen vom Ring c abschaltet, in eine zweite Schaltstellung übergeführt, bei der
er den Stromerzeuger 1a vom Ladekondensator d abschaltet und diesen an den Ring
c . anschließt.
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Der handbetätigte Hauptschalter T gestattet einmal den Stromkreis
vom Stromerzeuger h zu dem automatischen Wechselschalter e, e1, f l,
f2 und damit zum Ladekondensator d zu unterbrechen oder zu schließen., zum andern
macht er zur Kontrolle und Prüfung der Anlage den Ladekondensator d unabhängig vom
Wechselschalter e, e1, f 1, f, an
die Stromübertragungsmittel, Ring
c, anschließbar. Der Schalter T ist achtpolig mit den festen Polen t,-t",
t3 -t4, t5-t. und t7-t$ ausgebildet, die in der angegebenen Reihenfolge paarweise
durch vier an einem Schalthebel t3 sitzende Kontaktbrücken tla, t11, t12 und t,2
miteinander
in Verbindung gebracht werden können. Davon ist ti mit dem Minuspol des Stromerzeugers
h verbunden, t3 mit dessen Pluspol, t,, über die Leitung 12 mit dem Kontaktstück
f2 an der Rohrwiege, t7 mit t2; t4 und t, stehen über die Leitung l, mit
dem Kontaktstück f 1 an der Rohrwiege in Verbindung, und t8 ist über die Leitung
1, an die Geschützmasse angeschlossen.
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Der Schalthebel t9 ist aus einer mittleren Nullstellung O nach der
einen Seite in eine Kontrollstellung K, nach der anderen Seite in eine Schußstellung
S auslegbar. Bei der .Nullstellung des Schalthebels ts (Abb. i) sind sämtliche Leitungen
sowohl vom Stromerzeuger 1a zum Geschütz und zum Ladekondensator d als auch von
diesem zum Stromübertragungsmittel c unterbrochen, und der Ladekondensator d und
der Ring c führen keine Spannung. Wird der Schalthebel t9 vor dem Schießen zur Leitungsprüfung
und Kontrolle der Einrichtung aus der Nullstellung in die Kontrollstellung (Abb.
3) übergeführt, so schließt er zunächst in einer Zwischenstellung K1 (Abb. a) durch
die dann bestehenden Verbindungen la (Plus), t3, t11, t4, 112 f1,
e, d2 und lt (Minus), t1, t10, t2, t7, t13, t8,
139 bi, a, dl
den Stromerzeuger 1a an den Ladekondensator
d an, und dieser wird aufgeladen. In der Kontrollstellung K selbst (Ab!>.
3) bestehen die Verbindungen d2, e, f1, 11, to, t12, t5,
4' f2, e1, c und dl, a, womit die Spannung des voraufgehend aufgeladenen,
vom Stromerzeuger lt
aber wieder abgeschalteten Kondensators d1 an die Stromübertragungsmittel,
Ring c und Rohrinnenwand, angelegt ist. Jetzt kann mittels eines Stromanzeigers
oder Kurzschlußbügels, der zwischen c und d eingeschaltet wird, der Ring c und das
Rohr auf Stromaufnahme und Spannungshaltigkeit geprüft werden.
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Für das Schießen wird der Schalthebel t9 aus der Nullstellung O in
die Schußstellung S (Abb. .l) ausgelegt. Damit ist durch die dann in gleicher Weise
wie bei der Zwischenstellung K1 während des Übergangs in die Kontrollstellung K
bestehenden Verbindungen der Ladekondensator d an den Stromerzeuger 1a angeschlossen
und unter Spannung, vom Ring c aber noch abgeschaltet. Nach dem Abfeuern eines Schusses
läuft das Rohr a zurück, und zu Beginn dieser Bewegung wird durch das Abgleiten
des Schleifkontakts e von dem nichtberegten Kontaktstück f1 der Ladekondensator
d vom Stromerzeuger lt abgeschaltet. Unmittelbar darauf läuft der Schleifkontakt
e auf das schon vom zweiten Schleifkontakt e1 berührte hintere, nichtberegte Kontaktstück
f.. an der Rohrwiege auf (Abb.5). Dann steht der Ringc an der Rohrmündung durch
die Verbindung d2, e, f2, e1, c unter der Spannung des Ladekondensators d. Diese
Schaltstellung ist erreicht, ehe das abgefeuerte Geschoß i (Abb. 5) an der Rohrmündung
angekommen ist. Dessen elektrischer Zünder enthält beispielsweise einen von außen
her aufladbaren Kondensator il als Zündstromspeicher, dernachher, z. B. beim Geschoßaufschlag,
seine Energie über ein Zündmittel i2 abgibt. Zum Aufladen des Zünderkondensators
il ist außen am Zünder ein in radialer Richtung ausschwingbares Kontaktstück i,
angebracht, das mit der einen Belegung des Zünderkondensators il in Verbindung steht.
Seine zweite Kondensatorbelegung hat Schluß mit dem Zünderkörper und damit über
das Geschoß und das Geschützrohr mit der einen Belegung des Ladekondensators d.
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Tritt das Geschoß aus der Rohrmündung aus, so kommt sein ausschwingendes
Zünderkontaktstück i3 mit dem Ring c in Berührung, und der Zünderkondensator il
wird von dem Ladekondensator d auf die zur Herbeiführung der gewünschten Wirkungsweise
erforderliche Spannung aufgeladen. Das voraufgegangene Abschalten des Stromerzeugers
h vom Ladekondensator d bezweckt, sonst mögliche Stromrückschläge von
d nach h zu unterbinden, die den Energieübergang in den Geschoßzünder
stören und dessen ordnungsmäßiges Aufladen verhindern könnten.
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Beim Rohrvorlauf schaltet der Schleifkontakte durch Abgleiten vom
Gegenkontaktstück f 2 den Ladekondensator d vom Übertragungsring c
ab und durch das daran anschließende Aufladen auf das Kontaktstück f 1 zur erneuten
Stromaufnahme wieder an den Stromerzeuger h um.