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Aufschlagzünder mit einschaltbarer Verzögerung Bei den bekannten Aufschlagzündern
mit einschaltbarer Verzögerung erfolgt die Einstellung auf die gewollte Zündungsart,
aiso auf »o. V.« (ohne Verzögerung) oder »m. V.« (mit Verzögerung), von Hand durch
Umlegen eines von außen zugänglichen Schaltgliedes am Zünder selbst. Bei Geschoßzündem
muß demnach die Einstellung vor dem Einlegen des Geschosses in das Rohr vorgenommen
werden, ebenso bei Zündern von Wurfbomben vor dem Einhängen in die Abwurfvorrichtung,
da die Zünder hernach von außen nicht mehr oder nur schwer zugänglich sind.
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Nach der Erfindung sind derartige Aufschlägzünder auf elektrischem
Wege von entfernter Stelle aus auf »o. V.«- oder »m. V.«-Zündung einstellbar eingerichtet.
Durch die Wegnahme des Antriebsgliedes der Einstellvorrichtung vom Zünder selbst
und der damit gegebenen Möglichkeit, es stets in bequeme Reichweite des Bedienungsmannes
zu verlegen, kann der Aufschlagzünder, ganz unabhängig von seinem jeweiligen Platz
und seiner Lage, leicht auf die gewünschte Zündungsart eingestellt werden - sei
es, daß er als Bombenzunder wurfbereit in :der Abwurfeinrichtung hängt oder sich
als Geschoßzünder schon im Geschützrohr befindet. Bei einem elektrischen Aufschlagzünder,
der seine Zündungsenergie erst kurz vor oder beim Abschuß (Abwurf) in einer besonderen
Ladevorrichtun- oder im Geschützrohr von einer getrennten Stromquelle aus erhält,
wird zweckmäßig die auf »o. V.« oder »m. V.« arbeitende Zündvorrichtung so ausgebildet,
daß die gewollte Zündungsart durch die besondere Art der Zuführung der Zündungsenergie
einstellbar ist. Dann erfolgt die Stromversorgung und die Einstellung des Zünders
durch eine einzige Schaltbewegung ein und desselben Schaltgliedes.
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Die Zeichnung veranschaulicht in den Abb. i und a die Schaltbilder
von zwei Ausführungsformen der Zündeinrichtung nach der Erfindung.
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Nach Abb. i besitzt der mit A bezeichnete Aufschlagzünder zwei vollständige
voneinander unabhängige Zündvorrichtungen Al und A2, von denen jede zwei über ein
Zündmittel lri bzw. Jag und einen Aufschl.agschließkontaktgl (g2) gegeneinandergeschaltete
Kondensatoren :et, fl (e2, f2) als Zündstromträger besitzt. Die einen Kondensätofen
et bzw. e2 jeder Zündvorrichtung Al (Az) sind zur ungleichmäßigen Spannungsänderung
ihrer Speicherenergien gegenüber den andern Kondensatoren f,. bzw. f 2 über
hochohmige Widerstände il bzw. i2 in sich geschlossen. Das Zündmittel hi der Vorrichtung
Al arbeitet ohne Verzögerung, dasjenige h2 der Vorrichtung A2 mit Verzögerung.
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Zur Energieversorgung und zugleich zur
Einstellung
der jeweils gewünschten Zündungsart dient der Ladeapparat B, der eine Stromquelle
mit drei Anschlußkontakten für den Zünder enthält. An .den Pluspol der Stromquelle
sind, beispielsweise mittels-des Schalters S, nacheinander die Ladekontakte S1,
S2 anschließbar, mit dem Minuspol ist d-er Kontakt S, verbunden. Der Zünder besitzt
vier gegeneinander isolierte Anschlußkontakte k1, k2, k3, k4, die je zu den gleichnamigen
(Plus-) Polen der Kondensatoren e1, f 1, e2, f2 führen und beim Einlegen
des Zünders in den Ladeapparat mit den Ladekontakten S,, SZ zur Anlage kommen, und
zwar paarweise die Kontakte k1, k2 der Zündvorrichtung A1 mit S1, die Kontakte k3,
k4 von AZ mit S2. Die Minuspole der Kondensatoren kommen durch Körperschluß in Kontakt
mit dem Minuspol S3 der Stromquelle.
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Je nachdem »m. V.«-Zündung oder »o. V.«-Zündung gewünscht wird, wird
vermittels des Schalters S der Ladekontakt S" oder der Ladekontakt S1 an den Pluspol
der Stromquelle angelegt, und es erhält .entweder die auf »m.V.«-Zündung arbeitende
Zündvorrichtung A; Strom oder die Vorrichtung A" die »o. V.«-Zündung
bewirkt. Natürlich kann der Schalter S auch so ausgebildet sein, daß beim Aufladen
der »o. V.«-Zündvorriclitung A,_ sicherheitshalber auch die »in. V.«-Zündvorrichtung
A2 Strom erhält. Die Wirkungsweise der einzelnen Zündvorrichtungen ist bekannt.
Nach dem Abnehmen des Zünders vom Ladeapparat bildet sich nach einer bestimmten
Sicherheitszeitspanne zwischen den über das Zündmittel miteinander verbundenen Kondensatorbelegungen
der gerade aufgeladenen Zündvorrichtung eine zur Entzündung des Zündmittels ausreichende
Spannung, die beim Schließen des zugehörigen Aufschlagkontakts die Zündung bewirkt.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 ist die Stromquelle des Ladeapparates
B zur Abgabe zweier verschiedener Spannungen, .beispielsweise von r 5o und Zoo Volt,
eingerichtet, die mittels des Schalters S wahlweise zwischen dem Mintis-Ladekontakt
S, und dem Plus-Kontakt S1 herstellbar ist.
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Die beiden Zündvorrichtungen A, (»o. V. «) und A, (»m. V.«) des Zünders
A stehen durch die Aufladeleitungen ihrer Kondensatoren derart miteinander in Verbindung,
daß nach dem Einsetzen des Zünders in den Ladeapparat beide an den stromführenden
Ladekonfakten S1 und S3 liegen. Jedoch befindet sich in der Zuleitung zur »o.V.«-Zündvorrichtung
A, ein elektrisches Relais, beispielsweise eine Funkenstrecke L (Edelgasspannungsableiter),
deren Überschlagspannung der Größe nach zwischen den. beiden Spannungen liegt, die
die Stromquelle abzugeben vermag.
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Für »m. V.«-Zündung wird vermittels des Schalters S an die Ladekontakte
S'1, S3 .die niedere Spannung der Stromquelle gelegt. Dadurch erhält nur die »m.
V.«-Zündvorrichtung A2 Strom, indem das Relais l infolge der unterhalb seiner
Überschlagspannung liegenden augenblicklichen Ladespannung einen Stromfluß zur »o.
V.«-Zündung verhindert. Erst beim Anlegen der höheren Spannung der Stromquelle an
die Ladekontakte S'1, S3 wird auch die »o. V.«-Zündvorrichtung A, aufgeladen, die
hernach beim Aufschlag des Zünders eine sofortige Zündung bewirkt.