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Vorrichtung zur Energieversorgung elektrischer Zünder Die elektrischen
Zünder, die als Aufschlag-, Zeit- oder Doppelzünder bei Geschossen, Wurfbomben,
Minen oder zur Entzündung anderer, Sprengladungen enthaltender Körper Verwendung
finden, «-erden in einer für ihren Aufbau, die Lagerbeständigkeit und Wirkungsweise
wie auch für das Hantieren mit ihnen besonders vorteilhaften Art so ausgebildet,
claß sie die zur Entzündung eines Zündmittels oder zur Einleitung einer solchen
erforderliche elektrische Energie nicht in irgendwelcher Form, z. B. in Trocken-
oder Naßelementen, von vornherein gebunden mit sich führen, sondern erst beim Gebrauch
von einer besonderen Stromquelle übermittelt erhalten, an die sie hierzu vorübergehend
angeschlossen werden.
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Sofern es sich dabei um das Einbringen von Energien handelt, die zur
Auslösung gewisser Vorgänge, z. B. einer Zeitzündung, hinsichtlich der Strommenge,
-stärke oder -spannung eine ganz bestimmte, genau bemessene Größe haben müssen,
ist Vorsorge zu treffen, daß die Energie in einer Stromquelle außer in dem erforderlichen
Maße auch in einer Form gespeichert vorhanden ist, die ein möglichst verlustloses
und vor allen Dingen rasches überströmen des im Zünder notwendigen Energiebetrages
gewährleistet. Das ist besonders wesentlich bei elektrischen Geschoßzündern, die
ihre Energie einer Stromquelle erst nach dem Abfeuern des Geschosses und bei dessen
Vorbeistreichen an einer Kontaktvorrichtung vor der Rohrmündung entnehmen, wo dann
zum Überleiten der Energie nur geringe Bruchteile einer Sekunde zur Verfügung stehen.
Die bekannten Stromquellen, ein etwa vorhandener stationärer Netzanschluß oder am
Geschütz mitführbare Generatören, Trocken-oder Naßelemente, reichen dafür allein
nicht aus. Sie enthalten zu wenig Energie in Form gespeicherter Elektrizität, um
in der verfügbaren, sehr kurzen Zeit den geforderten Betrag abgeben zu können, müssen
vielmehr erst während der Abgabe durch laufende Nacherzeugung das zunächst Fehlende
ergänzen. Die Folge ist, <laß die Menge, Stärke oder Spannung des dem Zünder
tatsächlich zugeführten Stroms zu gering ist und nicht ausreicht, die von ihm verlangte
Wirkung in der vorgeschriebenen Weise hervorzubringen; es kommen Blindgänger und
Fehlzündungen vor.
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Die Erfindung vermeidet diese Übelstände und stellt eine Übertragung
der erforderlichen elektrischen Energie in den Zünder auch innerhalb der kürzesten,
praktisch vorkommenden Zeitspanne sicher. Danach wird dein Zünder die elektrische
Energie von einem sie in Vorrat gespeichert haltenden Kondensator oder von einer
Kondensatoranordnung
aus übermittelt. Das Aufladen dieses nachstehend
als Ladekondensator bezeichneten Kondensators, dessen Fassungsvermögen zweckmäßig
ein Vielfaches der für einen Zünder benötigten Strommenge beträgt, erfolgt mittels
einer der vorerwähnten bekannten Stromquellen. Dabei kann der Ladekondensator s
ü ilndig, also auch während der Energie- ZD abnahme durch den Zünder aus ihm, an
eine ihn unter Spannung haltende Stromquelle angeschlossen sein. Dann werden vorteilhaft
zwischen den Kondensator und seine Stromquelle den Stromrückfluß aus dem Kondensator
verzögernde oder verhindernde Mittel, z. B. ein hoher Widerstand oder ein Gleichrichter,
geschaltet. Dadurch ist während der kurzen Zeit der eigentlichen Energieabgabe des
Ladekondensators an den Zünder die Stromquelle trotz ihres mit dem Ladekondensator
bestehenden Anschlusses praktisch einer Einwirkung auf diesen und damit einer Beeinflussung
des Ladevorgangs entzogen; Induktionsrückstöße nach der Stromquelle hin, die den
Stromfluß aus dem Ladekondensator nach dem Zünder stören könnten, treten nicht auf.
Andererseits verhindert ein solcher Widerstand aber auch dann hohe Stromstöße, die
der Stromquelle selbst schädlich sein könnten, wenn der Ladekondensator nach einer
Abgabe seiner Speicherenergie solche wieder der Stromquelle entnimmt.
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Der Ladekondensator kann zur Verhinderung einer störenden Beeinflussung
des Rufladens des Zünders aber auch von seiner Stromquelle abschaltbar gemacht sein.
Das geschieht zweckmäßig vermittels eines Schalters, der zwangläufig in Abhängigkeit
von einer das Anschließen des aufzuladenden Zünders an die Pole des Ladekondensators
bewirkenden Einrichtung gesteuert wird, so daß der Ladekondensator während seiner
Energieabgabe an den Zünder von der Stromquelle getrennt ist.
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Um Leitungsverluste zu vermeiden, wie auch um durch Verringerung des
Leitungswiderstandes den Stromübergang aus dem Ladekondensator möglichst ungehemmt
und schon innerhalb eines geringen Bruchteils selbst der praktisch kürzesten dafür
zur Verfügung stehenden Zeitspanne vor- sich gehen zu lassen, kann der Ladekondensator
in unmittelbarer Nähe der seine Energie an den aufzuladenden Zünder abgebenden Übertragungsmittel
angeordnet sein, so insbesondere bei Ladevorrichtungen für Geschoßzünder mit Ladepolen
vor der Geschützrohrmündung an dieser selbst.
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Die Zeichnung veranschaulicht das Schaltbild einer Ladevorrichtung
nach der Erfindung der letzt erwähnten Art an einem Rohrrücklaufgeschütz in Abb.
i in der Normalstellung der Teile vor dem Schuß und in Abb. 2 nach dem Schuß im
Augenblick des Aüfladens des Geschoßzünders.
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Auf die Mündung des Rohrs a eines Rohrrücklaufgeschützes b ist ein
gegenüber dem Rohr isolierter Ring c aufgesetzt, dessen lichte Weite etwas größer
ist als das Rohrkaliber. Auf dem Ring c, beispielsweise um ihn gewickelt, ist ein
Kondensator d, der Ladekondensator, mit den beiden Belegungen d1, d.; angebracht;
es könnte dies auch eine Kondensatoranordnung aus mehreren miteinander parallel
oder hintereinander geschalteten und rund um die Rohrmündung verteilten Einzelkondensatoren
sein. Die eine Belegung d1 des Kondensators d ist an die Masse des Rohrs
a
angeschlossen, seine zweite Belegung dz über den Ring c an einem am Rohr
isoliert befestigten Schleifkontakt e, der bei den Rohrbewegungen nach dem @chuß
auf einer an der Rohrwiege bi sitzenden Schiene f gleitet. Bei vorgelaufenem Rohr
a liegt der Schleifkontakt e auf einem Kontaktstück f 1 der Schiene f auf,
das über einen Widerstand g an den einen Pol einer in geeigneter Weise am Geschütz
untergebrachten oder entfernt davon befindlichen Stromquelle h, z. B. einer Batterie,
angeschlossen ist. Der zweite Pol der Stromquelle 1a liegt über die Geschützmasse
an der Belegurig dl des Kondensators d.
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Die elektrischen Zünder der aus dem Geschütz verfeuerten Geschosse
i (Abb. 2) enthalten beispielsweise einen Kondensator il als Zündstromspeicher,
der beimAustreten des Geschosses aus der Rohrmündung mittels der in dem Ladekondensator
d gespeicherten Energie aufgeladen wird und seine Energie, z. B. beim Geschoßaufschlag,
über ein Zündmittel i2 abgibt. Zum Aufladen des ZünderkondensatGrs il ist außen
am Zünder ein in radialer Richtung ausschwingbares Kontaktstück i3 angebracht, das
mit der einen Belegung des Zünderkondensators il in Verbindung steht. Dessen zweite
Belegung hat Schluß mit dem Zünderkörper und damit über das Geschoß und das Geschützrohr
mit der einen Belegung dl des Ladekondensators d.
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Vor dem Abfeuern eines Schusses ist der Ladekondensator d einerseits
über die Geschützmasse, andererseits über den Widerstand g und den Schleifschalter
f1, c an die Stromquelle IL angeschlossen und mit einer bestimmten Spannung
aufgeladen, die sodann zugleich auch zwischen dem Ring c und denn Rohr a besteht.
Nach dem Abfeuern eines Schusses läuft das Rohr a zurück, und durch Abgleiten des
Schleifkontaktes e von dem stehenbleibenden Gegenkontaktstück f1 wird die Stromquelle
1a vom Ladekondensator d abgeschaltet. Das geschieht durch entsprechende Längenbemessung
des Kontaktstücks fl, ehe
das Geschoß i die Rohrmündung erreicht
hat und sein nach dem Verlassen der Rohrmündung ausschwingendes Zünderkontaktstück
ig mit dem Ring c in Berührung kommt. Im Augenblick der Kontaktgabe zwischen i3
und c wird der Zünderkondensator il von dem Ladekondensator d auf die zur Herbeiführung
der gewünschten Wirkungsweise erforderliche Spannung aufgeladen. Beim Einlaufen
des Rohrs a in seine vordere Endlage schließt der Schleifschalter e, f1 die
Stromquelle lt wieder an den Ladekondensator d an, und dieser wird von neuem aufgeladen,
wobei der Widerstand g hohe Stromstöße, die für die Stromquelle h schädlich werden
könnten, verhindert.