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Vorrichtung zum Trocknen geschnittener Gras- und Getreidehalme Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Trocknen geschnittener Gras-und
Getreidehalme nach Patent 518752, bei der das zu trocknende Gut zu hohlzylindrischer
oder hohler prismatischer Form geschichtet und von einer Schubvorrichtung durch
eine von Trockenluft oder Trocknungsgasen durchströmte Kammer geschoben wird.
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Bei der Vorrichtung des Hauptpatents müssen die hohlen, aus Gras,
Getreidehalmen oder Stroh geschichteten Zylinder einem bestimmten axialen Druck
unterworfen werden, damit die Zylinder in der Trockenkammer ihre Form beibehalten
und nicht durch ihr eigenes Gewicht zusammenfallen. Handelt es sich um reifes Getreide
oder in etwas älterem Zustand geschnittenes Gras, das nachher eine Zeitlang ausreichend
durchlüftet worden ist, so kann mit dem Verfahren der Hauptanmeldung noch gearbeitet
werden. Dies ist aber nicht so leicht möglich, wenn es sich um junge, vor der Blüte
geschnittene Gräser handelt, bei denen die Durchschnittslänge der Halme nur etwa
io cm und noch weniger beträgt. In diesem Falle kann das Zusammensinken des hohlen
Zvlinders aus feuchtem und wenig elastischem Stoff nur durch einen sehr hohen axialen
Druck verhindert werden.
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Die Erfindung vervollkommnet die Vorrichtung des Hauptpatents dadurch,
daß im Inneren des geschnittenen Guts ein Kern in Form eines Hohlzylinders oder
Hohlprismas mit luftdurchlässigem Mantel angeordnet ist.
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Gemäß der Erfindung wird das geschnittene Gut außen von einer Führung
in Form eines luftdurchlässigen Mantels umhüllt. Dieser Mantel und der innere Kern
geben dem zu trocknenden Gut innen und außen eine gute Führung auf seinem Wege durch
die Trockenkammer.
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Zweckmäßig wird die luftdurchlässige Außenführung mit Spielraum in
einer geschlossenen, zylindrischen oder prismatischen Trockenkammer untergebracht.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin,
daß die Trockenkammer als drehbare Trockentrommel ausgebildet und mit einer Presse
bekannter Art vereinigt ist, die das Gut fortlaufend zu einem hohlen Zylinder oder
Prisma schichtet und es unmittelbar in den Hohlraum zwischen dem Kern und der äußeren
Führung schiebt. Das von der Presse vorgeschobene Gut wandert dann zwischen seiner
inneren und äußeren Führung durch die ganze Länge der Trockenkammer.
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Die Vorrichtung wird erfindungsgemäß in der Weise betrieben, daß die
Trockenluft bzw. Trocknungsgase zum äußeren Umfang
der Kammer zutreten,
radial durch das zu trocknende Gut in den Kern dringen und aus diesem axial austreten.
Statt dessen kann die Trockenluft oder das Trockengas auch in umgekehrter Richtung
fließen.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht; es sind: Fig. i Seitenansicht, teilweise Längsschhitt der Vorrichtung
gemäß der Erfindung, Fig. 2 Querschnitt nach der Linie 2-2. Die Trockentrommel,
durch welche das Gut axial hindurchgeleitet wird, besteht- aus einem äußeren Blechmantel
i, der an seinem einen Ende durch einen Stirnringe verschlossen, aber am anderen
Ende offen ist. Die Trommel wird durch eine Anzahl von Zahnkränzen 3 zusammengehalten,
die in bekannter Weise auf seitlichen Führungsrollen 4 gelagert sind und in deren
Zahnkränze Antriebszahnräder 5 eingreifen. Die Tragrollen q. werden von dem Fundamentrahmen
6 unterstützt, der gleichzeitig die Lager 7 der Antriebswelle 8 für die Zahnräder
5 trägt. Im Innern der Trommel i über deren ganze Länge ist ein Kranz von konzentrisch
angeordneten Profileisen 9, beispielsweise [J-Eisen, untergebracht, welche die äußere
Führung für die Hohlzylinder io aus Gras oder Getreidehalmen bilden. Die Profileisen
9 werden an einigen Stellen durch konzentrische Bänder i i zusammengehalten, die
durch radiale Streben 12 mit derWandung der Trommel i verbunden sind. Ani einen
Ende der Trockentrommel i sind in ihrem Mantel Eintrittsöffnungen 13 für das Trockenmittel
angebracht, die von einem feststehenden Gehäuse 14 umschlossen werden. In dieses
Gehäuse wird warme Luft oder Trocknungsgas eingeleitet, das in einem Ofen 15 erzeugt
wird. Ein Thermometer 16 dient zur Feststellung der Temperatur.
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Am entgegengesetzten Ende der Trockentrommel i steht eine Presse an
sich bekannter Art, welche die Aufgabe hat, die geschnittenen Halme in die hohlzylindrische
oder hohlprismatische Form zu schichten. Die Presse besteht in der Hauptsache aus
einer feststehenden Trommel 17 mit Einfülltrichter 18, die mit Trägern i 9 auf dem
Fundamentrahmen 6 steht. Im Innern der Trommel 17 ist ein Kern 2o in Form eines
hohlen Blechzylinders oder Hohlprismas untergebracht. In dem Zwischenraum zwischen
dem Kern 2o und dem Trommelmantel 17 gehen die Stempel 21 hin und her, die an Stangen
22 befestigt sind und von einer auf dem Fundamentrahmen 6 feststehenden Kurvenbahn
23 hin und her geschoben werden. Zu diesem Zweck sind an den Enden der Stangen 22
Laufrollen 24 angebracht, die in die Kurvenbahn eingreifen. Der Kern 2o der Presse
wird, wie die Trommel i, ebenfalls durch Zahnkränze 3 und Zahnräder 5 vermittels
der Welle 8 in Umdrehung versetzt und ruht ebenfalls auf seitlichen Tragrollen q..
Am freien Ende des Kerns 2o ist ein Sauger 25 angeordnet, der etwa durch eine Riemscheibe
26 in Drehung versetzt wird und die angesaugte Luft bzw. das Gas in einen Auslaß
27 drückt. Die Stangen 22 ruhen längsverschieblich in Führungen der Zahnkränze 3.
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Gemäß der Erfindung ist im Innern der Trockentrommel i ein Kern angeordnet,
der ebenfalls ein hohler Blechzylinder oder Hohlprisma 28 ist und gleichen Durchmesser
hat wie das Kernrohr 2o der Presse. Die beiden Kernrohre sind gleichachsig angeordnet.
Das Rohr 28 ist jedoch auf seinem Mantel durchlocht. Seine Stirnseite gegen die
Presse hin ist offen, während seine andere Seite durch eine Stirnplatte 29 verschlossen
ist. Die Durchlochungen des Mantels enden bei der Linie 30 in gewissem Abstand
von der Stirnplatte 29, so daß hier ein Luftabschluß entsteht. Die beiden Kernrohre
28 und 2o sind durch abnehmbare Verbindungsstücke 31 miteinander gekuppelt, so daß
sie sich nicht voneinander entfernen können.
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Die Vorrichtung wird in folgender Weise betrieben: In den Zwischenraum
zwischen dem Kern 28 und den Profileisen 9 werden zunächst einige Füllklötze aus
Holz o. dgl. lose -eingesetzt, welche den Kern 28 konzentrisch halten. Das zu trocknende
Gut wird durch den Trichter 18 in die stillstehende Trommel 17 gefüllt. Durch Drehen
der Zahnkränze welche den Stangen 22 eine axiale Führung geben, werden die Stempel
2 i hin und her bewegt. Die Halme schichten sich infolgedessen zu einem zusammenhängenden
hohlen Zylinder oder Prisma. Die beiden Kernrohre 2o und 28 sowie die Trockentrommel
i drehen sich mit. Der fortlaufend gebildete Hohlzylinder oder das Prisma wandert
alsdann in dem ringförmigen Zwischenraum zwischen dem Kernrohr 28 und dem Profileisen
9 nach dem in der Zeichnung links liegenden Auslaßende, wobei er die vorübergehend
eingesetzten losen Füllklötze aus Holz hinausstößt. Die aus der Feuerung kommende
warme Luft bzw. das Gas dringt unter der Wirkung des Saugers 25 durch die Eingänge
13 zwischen den Profileisen 9 hindurch radial nach innen, durchdringt darauf den
Hohlzylinder io aus dem zu trocknenden Gut, geht schließlich durch den durchlochten
Mantel des Kernrohrs 28 und aus diesem axial hinaus in das Kernrohr 2o und durch
den Sauger 25 in den Auslaß 27. Der axiale Schub des Trockenguts kann keine Verschiebung
des Kernrohres 28 nach außen herbeiführen, da die beiden
Kernrohre
durch die Verbindungsstücke 31
zusammengehalten sind. Das Kernrohr 28 ,wird
durch den hohlen Zylinder oder das Prisma io, nachdem die Füllklötze ausgestoßen
sind, in der Schwebe gehalten, sinkt also nicht nieder. Das getrocknete Gut wird
an dem linken Ende der Trockenkammer i entnommen.
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Durch die Vorrichtung der Erfindung wird eine vorzügliche Trocknung
des Guts herbeigeführt. Beim Trocknen von frisch geschnittenem Gras wird in verhältnismäßig
kurzer Zeit ein vollkommen trockenes Heu erzeugt, das seinen Duft und sein Aroma
beibehalten hat und alle Nährstoffe unvermindert besitzt.
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Die Vorrichtung kann auch so angeordnet sein, daß die Trockenluft
bzw. das Gas den umgekehrten Weg geht, also von der Feuerung in das Innere des Kerns
28 gelangt und dann radial nach außen dringt. Der Kern 28 wirkt dann zugleich als
Funkenfänger für die Feuerung.