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Bewegtes Sieb Bei der Aufbereitung von klebrigen oder backenden Stoffen,
wie Braunkohle o. dgl., sind feststehende Siebe bekannt, die aus Stäben, endlosen
Seilen, Bändern o. dgl. bestehen und bei denen die Siebspalten dadurch dauernd offen
gehalten werden, daB die Sieborgane gegeneinander irgendwelche Bewegungen ausführen,
seien es kreisende oder senkrecht gegen die Siebfläche gerichtete oder seien es
Bewegungen der einzelnen Sieborgane in ihrer Längsrichtung gegeneinander. Ferner
sind Siebe bekannt, die aus in derselben Richtung mit gleicher Geschwindigkeit umlaufenden,
endlosen ,Seilen oder Drähten bestehen, zwischen denen entweder feststehende oder
in der Längsrichtung hin und her oder senkrecht auf und nieder bewegte Stäbe mit
dachförmigen oberen Flächen angeordnet sind zu dem Zweck, die länglichen Körper
des Siebguts mit ihrer größten Länge in die Richtung der Siebspalten zu drehen,
nicht aber das Offenhalten der Siebspalten zu sichern. Bei bewegten Sieben, d. h.
bei solchen, deren Siebrahmen als Ganzes in Schwingbewegungen versetzt wird, war
es bisher nicht ohne weiteres möglich, für backende Stoffe die Siebspalten stets
offen zu halten.
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Diesem Übelstande soll durch den Gegenstand der Erfindung abgeholfen
werden, und zwar dadurch, daß der Siebrahmen des Siebes in bekannter Weise in Schwingungen
versetzt wird und gleichzeitig benachbarte Teile der endlosen Sieborgane der Siebfläche
in ihrer Längsrichtung einander entgegengesetzt umlaufen, so daß sich das Siebgut
nicht zwischen den einzelnen Sieborganen festsetzen und die Spalten verstopfen kann
und die Siebe auch für hohe Feinheitsgrade stets brauchbar bleiben.
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Das neue Sieb ist auf der Zeichnung in Abb. i im senkrechten Längsschnitt
und in der Abb. a im Grundriß und in der Abb. 3 im Querschnitt schematisch dargestellt.
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Dabei ist als Beispiel ein Rüttel- oder Schwingsieb gewählt.
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Abb. 4. und 5 sind teilweise Siebquerschnitte, bei denen ein Teil
der Siebstäbe fest ist.
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Der Rahmen des Siebes trägt an seinem oberen und seinem unteren Ende
unterhalb der Siebfläche je eine Walze b, c, über die eine Anzahl von in sich geschlossenen
Bändern d, Drähten oder Drahtseilen e geführt ist, dergestalt, daß jedes endlose
Sieborgan um beide Walzen geschlungen ist. Eine der Walzen oder beide werden auf
irgendeine Weise, beispielsweise durch eine Riemenscheibe, in Umdrehungen versetzt,
so daß die endlosen Sieborgane eine dauernde Bewegung in ihrer Längsrichtung ausführen.
Das von der Unterseite der Walzen ablaufende oder auf sie auflaufende Trumm jedes
endlosen Sieborgans wird nun durch Ablenkwalzen f, g in die Ebene des oberen Trumms
gehoben, so
daß es neben das obere Trumm zu liegen kommt. Eine Anzahl
von Unterstützungsstäben oder Rollen h hält es auf seiner ganzen Länge in derselben
Höhe wie das obere Trumm. Die Siebfläche wird daher von sämtlichen Trümmern sämtlicher
Sieborgane gebildet, wobei immer ein hin- und ein zurücklaufender Trumm nebeneinanderliegen,
d. h. die eine Hälfte der endlosen Sieborgane führt eine Längsbewegung von dem oberen
Ende der Siebfläche nach dem unteren und die andere eine Längsbewegung von dem unteren
Siebende nach dem oberen aus, und benachbarte Teile der endlosen Sieborgane laufen
in ihrer Längsrichtung entgegengesetzt zu-, einander um.
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Es ist klar, daß sich bei solcher Bewegung der Siebstäbe backende
Siebgutteile nicht an den Sieborganen festsetzen können, sondern immer abgestreift
werden, so daß die Spalten dauernd und überall offen gehalten werden.
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Zur Führung der Sieborgane besitzen die Walzen b, c wie auch
die Ablenkwalzen f, g
und die Stäbe oder Rollen in,bekannter Weise entsprechend
gestaltete Rillen i, k.
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Über den Walzen b, c können Abdeckplatten 1, -in angebracht
sein.
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Auf der Zeichnung ist das Sieb als Beispiel mit in der Längsrichtung
verlaufenden endlosen Drähten dargestellt. Es ist aber selbstverständlich, daß dieselbe
Bauart auch mit endlosen Drähten ausgeführt werden kann, die in der Querrichtung
verlaufen. In der Abb. q. ist als weiteres Beispiel eine Ausführung veranschaulicht,
bei der die Hälfte der Sieborgane aus festen Stäben n bestehen, zwischen denen die
beweglichen endlosen Drähte, Drahtseile oder Bänder d umlaufen.
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Abb. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem ebenfalls zwischen
festen Flacheisenstäbenya bewegliche endlose Sieborgane d angeordnet sind, jedoch
mit dem Unterschied, daß nicht beide Trümmer der Drahtseile oder Bänder in der Siebfläche
liegen, vielmehr die rückläufigen d' frei unterhalb der Siebfläche verlaufen, so
daß sich die Trümmer in der Siebfläche alle nach einer Richtung bewegen.