DE55837C - Verfahren zum Färben von Leder und anderen gerbstoffhaltigen Stoffen mit Hülfe vonDiazo-bezw. Tetrazoverbindungen aromatischer Amine - Google Patents

Verfahren zum Färben von Leder und anderen gerbstoffhaltigen Stoffen mit Hülfe vonDiazo-bezw. Tetrazoverbindungen aromatischer Amine

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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/02General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using azo dyes
    • D06P1/12General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using azo dyes prepared in situ
    • D06P1/122General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using azo dyes prepared in situ the textile material containing one component

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das Verfahren beruht auf der Beobachtung, dafs gelbe und braune Färbungen erzeugt werden, wenn man Diazo- bezw. Tetrazoverbindungen aromatischer Amine auf gerbstoffhaltige Stoffe, wie Leder, Jute, Cocosnufsfaser', Holz oder mit Tannin, Sumach oder Catechu präparirte Baumwolle oder Seide, einwirken läfst. Diese Färbungen entstehen dadurch , dafs die erwähnten Diazo- bezw. Tetrazoverbindungen sich mit dem Gerbstoff zu Azofarbstoffen verbinden oder verkuppeln.
Man färbt nach dem neuen Verfahren in der Weise, dafs man die betreffenden Stoffe mit der wässerigen Lösung einer fertigen Diazobezw. Tetrazoverbindung oder mit den zur Herstellung einer solchen erforderlichen Lösungen benetzt oder durchtränkt. Behandelt man die zu färbenden Stoffe vor oder nach der Ausführung des geschilderten Verfahrens mit wässerigen Auflösungen von Natriumacetat, kohlensauren oder ätzenden Alkalien, so werden die Färbungen intensiver.
Dieselbe Diazo- bezw. Tetrazoverbindung liefert auf verschiedenen Holzarten: Eichen-, Nufsbaum-, Weidenholz u. s. w., verschiedene Färbungen.
Baumwolle und Seide lassen sich nach dem neuen Verfahren nur dann färben, wenn sie vorher nach den in der' Färberei üblichen Methoden mit Tannin, Sumach oder Catechu gebeizt worden sind. Je nachdem die Gerbsäure auf den Stoffen mit Brechweinstein, Thonerde, Zinnoxyd, .Eisenoxyd oder anderen Metallbeizen fixirt wurde, sind die durch eine und dieselbe Diazo- bezw. Tetrazoverbindung erzeugten Färbungen von einander verschieden, sie schwanken aber immer zwischen Gelb und Braun.
Als aromatische Amine kommen zur Anwendung: Anilin, o-Toluidin, p-Toluidin, Xylidin (käuflich), m-Nitranilin, ρ - Nitranilin, Nitro-o-Toluidin (Schmelzpunkt 1070), Nitrop-Toluidin (CH3 : NH2 : NO2 =1:4:6), Nitro - m - Xylidin (C H3 : C H3 : N H2 : JV O2 = 1:3:4:6), Nitro-ρ-Xylidin (CH3 : NH2 : CH3 : NO2 =1:2:4:5), Dinitranilin (NH2 : NO2 : NO2 =1:2:4), a-Naphtylamin, ß-Naphtylamin, p-Phenylendiamin, Amidoazobenzol, Amidoazotoluol (aus o-Toluidin), Benzidin, Tolidin (aus ο - Nitrotoluöl), Sulfanilsäure und Toluidinsulfosäure (C H3 : NH2 : S O3 H = 1:2:5).
Beispiel I. 9,3-kg Anilin werden mit 24 kg Salzsäure (vom Aequivalent 120) und 100 bis 1000 1 Wasser versetzt und unter Umrühren und Abkühlen mit der Lösung von 7 kg Natriumnitrit (zu 98 pCt.) in der dreifachen Menge Wasser diazotirt. Die so erhaltene Diazobenzolchloridlösung streicht man auf lohgares Leder, welches mit 1 bis ioprocentiger Natriumacetatlösung getränkt ist. Fast augenblicklich erscheint auf dem Leder eine gelbe Färbung, deren Stärke sich nach dem Verdünnungsgrade der Lösungen von Diazobenzolchlorid und Natriumacetat richtet.
Beispiel II. 9,3 kg Anilin werden in 24 kg
Salzsäure (vom Aequivalent 120) und 100 1 Wasser gelöst. Aufserdem wird eine Auflösung von Natriumnitrit in der dreifachen Menge Wasser bereitet. Indem man zunächst die Anilin- und dann die Nitrit-Lösung oder zuerst die letztere und dann die erstere auf gerbstoffhaltiges Leder aufträgt, erzeugt man auf demselben eine gelbe, je nach der Concentration der angewendeten Flüssigkeiten mehr oder weniger intensive Färbung.
Beispiel III. 17,3 kg Sulfanilsä'ure werden zusammen mit 1 2 kg Natronlauge (vom Aequivalent 120) und 7 kg Natriumnitrit (von 98 pCt.) in 100 1 Wasser gelöst. Wird diese Lösung auf lohgares Leder aufgetragen, das letztere darauf mit verdünnter (etwa doppelt normaler) Salzsäure bestrichen und schliefslich mit Wasser gewaschen, so ergiebt sich eine Färbung, welche der mit Anilin erzeugten ähnlich ist.
In derselben Weise verfährt man bei Anwendung der anderen oben genannten gerbstoffhaltigen Stoffe.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Erzeugung gelber und brauner Färbungen auf gerbstoffhaltigen Stoffen, wie Leder, Jute, Cocosnufsfaser, Holz und mit Tannin, Sumach oder Catechu präparirter Baumwolle oder Seide, darin bestehend, dafs man Azofarbstoffe aus Gerbstoff und den Diazo- bezw. Tetrazoverbindungen aromatischer Amine direct auf den betreffenden Stoffen durch Behandlung derselben mit den erwähnten Diazolösungen entwickelt.
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