DE121504C - - Google Patents

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DE121504C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/004Dyeing with phototropic dyes; Obtaining camouflage effects

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, die Wirkung des Verbleichens blauer, grüner oder violetter bis blauschwarzer organischer Farbstoffe auf der Faser oder auf Papier auszugleichen.
Es ist eine bekannte Thatsache, dafs eine grofse Anzahl der künstlichen, sogenannten Anilinfarbstoffe bezüglich ihrer Lichtechtheit den älteren gebräuchlichen natürlichen Farbstoffen, sowie den mineralischen Farben, welche man auf der Faser erzeugt, nachstehen. Besonders in der Baumwollfärberei haben sich die sogenannten Substantiven Farbstoffe, d. h. also Farbstoife, welche die Baumwollfaser ohne Beizmittel anfärben, als aufserordentlich unecht gezeigt, und dieser Mangel an Lichtechtheit tritt noch mehr bei den Färbungen auf mercerisirter Baumwolle hervor.
Um diesem Mangel bei grünen, violetten und blauen Nuancen abzuhelfen, wird nach der neuen Erfindung so verfahren, dafs das zu färbende Material mit Salzen oder mit einem Gemisch von Chemikalien imprägnirt wird, aus welchen sich durch die Einwirkung des Lichtes nach und nach Berliner Blau entwickelt. In diesen Fällen, besonders wenn die Färbung mit Methylviolett auf einer Tannin-Antimonbeize hergestellt worden ist, wird das Gewebe mit einer Lösung von Kaliumferrocyanid imprägnirt und dann getrocknet. Die Stärke der Lösung wird je nach der Tiefe der Nuance, welche gewünscht wird, gewählt. In den meisten Fällen wird eine 5procentige Lösung genügen. Unter der Wirkung des Lichtes, durch welche das Methylviolett zu einem stumpfen Roth ausbleicht, zersetzt sich das Ferrocyanid theilweise und bildet auf der Faser Berliner Blau., In dieser Weise wird der Charakter des Violetts noch für eine lange Zeit der Einwirkung des Lichtes aufrecht erhalten, wenn das Methylviolett für sich bereits vollkommen verbleicht wäre. Aufser Kaliumferrocyanid können andere Ferrocyanide oder eine Verbindung oder eine Mischung von Chemikalien verwendet werden, welche unter der Wirkung des Lichtes Berliner Blau entwickeln. Z. B. kann man Natrium- oder Ammoniumferrocyanid oder Mischungen von Eisenchlorid, Citronensäure oder Weinsäure und Ferrocyaniden oder Mischungen von Eisenoxydsalzen organischer Säuren (wie z. B. Eisenoxydammoniumcitrat) und Ferricyaniden (wie z. B. rothes Blutlaugensalz) verwenden. Die Ferricyanide sind jedoch nicht besonders empfehlenswerth, weil ihre grünlich gelbe Farbe die Nuance des ursprünglichen Farbstoffs verändert.
Als Beispiel für die Ausführung des Verfahrens mögen folgende Angaben dienen:
Ein Stück von mercerisirtem Baumwollgewebe, welches mit Tannin und Brechweinstein gebeizt ist, wird mit ]/4 procentiger Malachitgrünlösung gefärbt und entweder nach dem Trocknen oder im letzten Wasch wasser oder in der
Appretur mit einer 5 proc. Ferrocyankaliumlösung imprägnirt. Hierauf wird es so ausgepreist, dafs etwa 100 pCt. der Flüssigkeit, mithin 5 pCt. Ferrocyankalium im Stücke verbleiben.
Wenn das so behandelte Stück dem Lichte ausgesetzt wird, entwickelt sich in dem Mafse, wie das Malachitgrün verschiefst, Berliner Blau auf der Faser, welches die Nuance für längere Zeit unverändert erscheinen läfst und als Endergebnifs ein Nachdunkeln der Farbe anstatt des Verschiefsens zur Folge hat.
In ähnlicher Weise werden Gewebe oder Garne, welche mit Methylviolett oder einem Gemisch von Methylviolett und Neugrün oder anderen stark färbenden grünen, blauen oder violetten bis blauschwarzen Farbstorfen gefärbt sind, behandelt.
Auch können Farbstoffe, Appretur und Ferrocyankalium zu gleicher Zeit aufgetragen werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren, die Wirkung des Verbleichens blauer, grüner oder violetter bis blauschwarzer organischer Farben auszugleichen, darin bestehend, dafs man das gefärbte Material mit einem Ferrocyanid oder anderen Substanzen, welche unter der Einwirkung des Lichtes Berliner Blau erzeugen, imprägnirt, zum Zwecke, die durch das Licht bewirkte Bleichung des ursprünglichen Farbstoffes auszugleichen.
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