DE123597C - - Google Patents
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Classifications
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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- D21H21/28—Colorants ; Pigments or opacifying agents
Landscapes
- Paper (AREA)
- Coloring (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das Färben von Papier in der Masse geschieht bisher in der Weise, dafs die im Holländer
fertig gemahlene Papiermasse mit der Farbstofflösung versetzt wird, und dafs dann
durch das nachträgliche Leimen, d. h. den Zusatz von Harzseifenlösung und Ausfällen derselben
mit Thonerdesalzen, der Farbstoff auf der Papierfaser niedergeschlagen wird. Diese
Methode, die kalt vorgenommen wird, bewirkt zwar ein gleichmäfsiges Anfärben der
Fasern, jedoch sind die auf derselben niedergeschlagenen Farben nur in lockerer Weise
mit ihnen verbunden, und die Ausfällung des Farbstoffes geschieht nur innerhalb gewisser
Grenzen in genügend vollständiger Weise, so dafs beim Färben von tiefen Farben stets ein
Verlust an Farbstoff eintritt, der durch das Leimen nicht mehr auf der Faser ausgefällt
wird und so zu stark gefärbten Abwässern Veranlassung giebt. Ein anderer Uebelstand
der auf die oben erwähnte Weise hergestellten Färbungen ist ihre geringe Wasserechtheit
selbst in helleren Färbungen, die es nicht gestattet, gefärbte Fasern mit ungefärbtem oder
andersfarbigem Faserstoff zu mehren, wie es z. B. bei der Herstellung der sogenannten Ingra'inpapiere
geschieht, ohne dafs selbst in hellen Färbungen ein Anbluten des ungefärbten
Theils oder ein gegenseitiges Anfärben der beiden gefärbten Massen zu beobachten ist.
Diese für die Reinheit und Schönheit der anzufertigenden Papiere höchst unangenehme
Erscheinung ist die Ursache, dafs die einer vielfachen Verwendung fähigen Ingra'inpapiere
bisher mit geschnittenen Wollfasern oder Scheerhaaren oder durch Verwendung von Effectfasern vegetabilischen Ursprungs nur in
hellen Schattirungen mit einem geringen Procentsatz an Melirfasern hergestellt werden
konnten, und selbst dann war stets ein Ausbluten auf die weifse Masse zu bemerken.
Von dem Gedanken ausgehend, dafs die bisher zum Papierfärben benutzten Farbstoffe
meist saure Wollfarbstoffe sind, und daher die geringe Echtheit der damit hergestellten Färbungen
auf dem vegetabilischen Papiermaterial zu erklären ist, dafs andererseits bei Verwendung'
sogenannter directziehender Farbstoffe die bisher in der Papierfärberei benutzte Methode
des Kaltfärbens auch bei dieser Farbstoffklasse keine genügende Verbindung zwischen Farbstoff
und Faser herbeiführt, soll nach vorliegender Erfindung die Papiermasse in derselben
Weise gefärbt werden, wie z. B. Baumwolle mit directziehenden Farbstoffen gefärbt
wird.
Papiermasse, sei es Hadernstoff, Holzschliff öder Cellulosestoff, last sich mit directziehenden
Farbstoffen durch Kochen in neutralen oder alkalischen Salzbädern, und event. Nachbehandeln
mit Metallsalzen etc. ebenso anfärben, wie es Baumwolle unter denselben Bedingungen
thut, da die chemische Natur dieser Faserstoffe dieselbe oder wenigstens eine sehr
nahe verwandte ist. Die auf genannte Weise erhaltenen Färbungen sind so echt, dafs sie
die Verarbeitung im Holländer so gut aushalten, dafs weder ein Bluten in das Wasch-
wasser noch ein Ueberwandern auf mitverarbeitetes weifses oder andersfarbiges Material
zu bemerken ist.
Diese beiden Thatsachen sind technisch von gröfster Bedeutung, ■ da es auf diese Weise ermöglicht
ist, selbst tiefe Färbungen auf dem verschiedensten Papiermaterial herzustellen, ohne
gefärbte Abwasser zu haben — ein Moment, das von allergröfster Bedeutung für die Papierfabriken
ist —, andererseits können bei der absoluten Wasserechtheit der erzielten Färbungen
mehrte Papiere mit mehrfarbigen Effectfasern bei z. B. absolut weifsem Grunde
hergestellt werden, und man kann ferner die sogenannten Ingra'mpapiere mit anderen Effectfäden
als den bisher dafür angewendeten Wollfasern in Mehrungen von unbegrenztem Gehalt an
Melirfasern herstellen.
Das Färben geschieht genau in derselben Weise wie das Färben von Baumwolle im
kochenden Bade, und die Färbungen können des weiteren auf sonst übliche Weise nachbehandelt
werden, wie z. B. durch Behandlung mit Metallsalzen, Diazoverbindungen,
Solidogen A pat. oder durch Weiterdiazotiren und Kuppeln des Farbstoffs auf der Faser.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :
Verfahren zur Herstellung wasserecht gefärbter Fasern, die sich statt geschnittener Wolle oder statt Scheerhaaren zur Fabrikation von Ingrampapieren oder anderen melirten Papieren verarbeiten lassen, darin bestehend, dafs man Holzschliff, Zellstoff oder andere Faserstoffe mit directziehenden Baumwollfarbstoffen nach den in der Baumwollfärberei üblichen Methoden, am besten bei Kochhitze, anfärbt und event, weiterbehandelt.
Publications (1)
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