DE558320C

DE558320C - Vorrichtung zum schnellen Verstellen der Liegeflaeche oder von Teilen dieser bei Operationstischen

Info

Publication number: DE558320C
Application number: DE1930558320D
Authority: DE
Original assignee: Schnellpressenfabrik AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1930-10-15
Filing date: 1930-10-15
Publication date: 1932-09-05

Description

Vorrichtung zum schnellen Verstellen der Liegefläche oder von Teilen dieser bei Operationstischen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum schnellen Verstellen der Liegefläche oder von Teilen dieser bei Operationstischen mit Einstellgetriebe.
Bei Operationstischen mit Einstellgetrieben, mit denen Feineinstellungen möglich sind, nehmen größere Lageveränderungen der Liegefläche naturgemäß längere Zeit in Anspruch. Es tritt ,aber häufig bei Operationen die Notwendigkeit auf, sehr schnell eine größere Lageveränderung, z. B. aus der Steillage in die Horizontallage, vorzunehmen. Derartige schnelle Verstellungen waren aber bisher bei Operationstischen mit Einstellgetriebe nicht möglich.
Dieser Nachteil soll durch die Erfindung behoben werden, die im wesentlichen darin besteht, daß der .antreibende Teil des Einstellgetriebes derart angeordnet ist, daß er zeitweilig außer Eingriff mit dem angetriebenen Teil des Getriebes gebracht werden kann.
Es ist an sich bekannt, z. B. im Kraftmaschinenbau, bei Einstellgetrieben den antreibenden Teil so anzuordnen, daß er zeitweilig außer Eingriff mit dem angetriebenen Teil gebracht werden kann. Bei den bekannten Anordnungen handelte es sich aber nicht darum, einerseits einen Teil durch Feinstellung in eine bestimmte Lage zu bringen und in dieser unverrückbar zu sichern und andererseits im Bedarfsfalle diesen Teil schnell und ohne Verwendung des Getriebes aus einer vorher eingestellten Lage um einen großen Betrag zu verstellen.
Bei Operationstischen, bei denen zwecks Verstellung der Liegefläche ein gezahntes Getriebeorgan in einen Zahnbogen eingreift, kann das gezahnte Getriebeorgan, z. B. eine selbstsperrende Schnecke; an einer Schwinge gelagert sein, derart, daß es durch Verstellen der Schwinge außer und in Eingriff mit dem Zahnbogen gebracht werden kann. Diese Schwinge kann außerdem unter der Wirkung einer Feder in der eingerückten und in der ausgerückten Stellung feststellbar sein.
Auf der. Zeichnung ist die Vorrichtung nach der Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform veranschaulicht, und zwar zeigen: Abb'. i die teilweise Seitenansicht eines Operationstisches mit der Verstellvorrichtung, Abb. 2 eine Seitenansicht in größerem Maßst.abe, Abb.3 einen Schnitt nach Linie A-A der Abb. 2.
Im Gestell i des Operationstisches ist die sogenannte Wiege 2 um die Achse 3 drehbar bzw. einstellbar. Die Wiege trägt den mittleren Teil q. der Liegefläche. Die Beinstützen 5 und die Rückenlehne 6 sind mit der Wiege 2 gelenkig verbunden, so daß sie 'unabhängig voneinander verstellt -werden können.
An der Wiege 2 ist ein Zahnbogen 7 mit Schneckenradverzahnung befestigt. In diese greift eine Schnecke 8 ein, die auf einer Welle 9 befestigt ist. Letztere ist in einer Schwinge 1 o gelagert, die -um leine in einem Ansatz il des Gestells i .gelagerte Welle i i drehbar ist. Auf der Welle i i ist einerseits ein Handrad 12 und andererseits ein Kegelrad 13 befestigt, das in ein zweites, auf der Welle 8 angebrachtes 'Kegelrad 14 eingreift. Durch Drehen des Handrades 12 kann die Wiege 2; solange die Schnecke 8 mit dem Schneckenrad 7 in Eingriff steht, in der erforderlichen Weise, selbst um kleinste Beträge, verstellt werden. Da die Schneckenradverzahnung selbsthemmend gewählt wird, ist die Liegefläche ¢ in jeder eingestellten Lage -gesichert.
Die um die Achse i i drehbare Schwinge i o wird durch einen unter der Wirkung einer Feder 15 stehenden Sperrbolzen 16 gesichert, der in der aus. der Zeichnung ersichtlichen Stellung der Schwinge in das Loch 17 eines Sperrbogens 18 eingreift.
Um die Wiege 2 ohne Verwendung des Getriebes von Hand verstellen zu können, wird der Sperrbolzen 16 mittels eines um die Achse i9 :an der Schwinge io drehbaren und am Bolzen 16 angreifenden Fußhebels 2o aus dem Loch 17 des Sperrbogens herausgezogen und gleichzeitig die Schwinge i o um die Achse i i nach unten gedreht, bis der Sperrbolzen 16 in das Loch 171 des Sperrbogens 18 eingreift. Die Schnecke 8 ist hierdurch außer Eingriff mit dem Zahnbogen 7 gekommen. Nach erfolgter Einstellung der Wiege 2 wird durch --Niedertreten des FulßhebelS 2o der Sperrbolzen 16 ausgerückt, und die Schwinge i o wird durch eine Feder 21 nach oben bewegt, so daß die Schnecke 8 mit dem Zahnbogen 7 wieder in Eingriff kommt.
An Stelle der in der Zeichnung dargestellten Zugfeder 21 könnte auch eine Druckfeder verwendet werden. Ebenso könnte an Stelle des Fußhebels 20 ein Handhebel vorgesehen sein. Da die Rückenlehne 6 zwar verstellbar an der Wiege angeordnet, jedoch in der eingestellten Lage gesichert ist, kann das Verstellen der Wiege 2 bei ausgerückter Schnecke 8 mittels einer am Ende der Rükkenlehne angebrachten Handhabe erfolgen. Die Anordnung könnte derart sein, daß von dieser Stelle aus die Auslösung des Sperrbolzens 16 und das Verstellen der Schwinge i o mittels eines Bowdenzuges erfolgen kann. Zu diesem Zwecke ist an der Handhabe ein zweiter, den Bowdenzug betätigender Handgriff vorgesehen.
Die Verstellvorrichtungnach der Erfindung kann auch für die Querverstellung der Liegefläche eines Operationstisches o. dgl. verwendet werden. Sie läßt sich auch für die Einstellung einzelner Teile, z. B. der Rückenlehne, benutzen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum schnellen Verstellen der Liegefläche oder von Teilen dieser bei Operationstischen mit Einstellgetriebe, dadurch gekennzeichnet, daß der antreibende Teil des Einstellgetriebes derart angeordnet ist, daß er zeitweilig außer Eingriff mit dem angetriebenen Teil des Getriebes gebracht werden kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, beider ein gezahntes Getriebeorgan in einen Zahnbogen eingreift, dadurch gekennzeichnet, daß das gezahnte Getriebeorgan (8) an einer Schwinge (i o) gelagert ist, derart, daß .es durch Verstellen der Schwinge außer -und in Eingriff mit dem Zahnbogen (7) gebracht werden kann.
3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die 'unter der Wirkung einer Feder stehende Schwinge (i o) in der eingerückten und in der ausgerückten Stellung feststellbar ist.