DE558285C

DE558285C - Verfahren zur Herabsetzung der Giftwirkung des Tabakrauchs

Info

Publication number: DE558285C
Application number: DEH124938D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1931-01-10
Filing date: 1931-01-10
Publication date: 1932-09-05

Description

Verfahren zur Herabsetzung der Giftwirkung des Tabakrauchs Es ist bekannt, die Giftwirkung des Tabakrauchs mittels Patronen herabzusetzen, welche mit Entgiftungsmitteln getränkt sind. Als Entgiftungsmittel sind für diesen Zweck u. a. Pflanzensäuren und Kieselwolframsäure vorgeschlagen worden. Die Erfindung besteht in einem Verfahren zur Herabsetzung der Giftwirkung des Tabakrauchs mittels Patronen, welche mit einer Mischung von mehrbasischen Pflanzensäuren und komplexen Wolframsäuren, zweckmäßig im Verhältnis io: i, getränkt sind. Pflanzensäuren allein haben nur eine schwach entgiftende Wirkung; die Wirksamkeit komplexer Wolframsäuren allein wird durch die stark basischen Bestandteile des Tabakrauchs alsbald geschwächt. übrigens wirken komplexe Wolframsäuren toxisch und dürfen daher nur in geringer Menge zur Anwendung gelangen.
Erfindungsgemäß wird das Material der Patrone, zweckmäßig ein Material von großer Oberfläche, z. B. Asbestfasern, mit einem Adsorptionsmittel, wie Blutkohle oder hoch aktiver Kohle, und einem wasserentziehenden Mittel, wie Glaubersalz oder Chlorcal cium, untermischt.
Das Adsorptionsmittel hält einen Teil der basischen Bestandteile des Tabakrauchs zurück und unterstützt so. die Schutzwirkung der Pflanzensäuren gegenüber den komplexen Wolframsäuren. Es bindet auch das im Rauche vorhandene Kohlenoxyd. Durch Verwendung von Asbestfaser und Blutkohle nebeneinander entsteht eine besonders große wirksame Oberfläche. Das wasserentziehende Mittel bezweckt, daß die entgiftenden Substanzen am Ende des Rauchvorganges unverdünnt und somit voll wirksam bleiben.
Patronen der beschriebenen Art werden zweckmäßig in einiger Entfernung, etwa 12 mm, vom Mundende der Zigarette oder der Zigarre innerhalb des Tabakstranges eingesetzt.
Ausführungsbeispiel 0,4g Asbestfasern, in einer Faserlänge von durchschnittlich 2 bis 3 mm, werden mit einer wäßrigen Lösung, die o,o$ g Weinsäure und o,oo8 g Phosphorwolframsäure enthält, gleichmäßig getränkt. Durch vorsichtiges Erwärmen bei 6o bis 70° wird das Wasser vertrieben. Die Masse wird zerzupft und mit o, i 8 g Blutkohle und o,o8 g Glaubersalz (Natr. sulf. siccum) innig durchgemischt. Die so gebildete Filtermasse wird als Strang in einer Entfernung von 1,2 cm in die Zigarette eingestopft.

Claims

PATr,N T ANSPIZLICII Verfahren zur Herabsetzung der Giftwirkung des Tabakrauchs mittels mit Entgiftungsmitteln getränkter Patronen, dadurch gekennzeichnet, daß als Entgiftungsmittel eine Mischung von mehrbasischen Pflanzensäuren und komplexen Wolframsäuren, z. B. im Verhältnis io zu i, gegebenenfalls unter Beimengung eines Adsorptionsmittels, wie Blutkohle, und eines wasserentziehenden Mittels, wie Glaubersalz, verwendet wird.