DE719935C - Verfahren zum Entgiften und Veredeln von Tabakrauch - Google Patents

Verfahren zum Entgiften und Veredeln von Tabakrauch

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DE719935C
DE719935C DES131753D DES0131753D DE719935C DE 719935 C DE719935 C DE 719935C DE S131753 D DES131753 D DE S131753D DE S0131753 D DES0131753 D DE S0131753D DE 719935 C DE719935 C DE 719935C
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silica gel
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tobacco smoke
detoxifying
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A24TOBACCO; CIGARS; CIGARETTES; SIMULATED SMOKING DEVICES; SMOKERS' REQUISITES
    • A24DCIGARS; CIGARETTES; TOBACCO SMOKE FILTERS; MOUTHPIECES FOR CIGARS OR CIGARETTES; MANUFACTURE OF TOBACCO SMOKE FILTERS OR MOUTHPIECES
    • A24D3/00Tobacco smoke filters, e.g. filter-tips, filtering inserts; Filters specially adapted for simulated smoking devices; Mouthpieces for cigars or cigarettes
    • A24D3/06Use of materials for tobacco smoke filters
    • A24D3/16Use of materials for tobacco smoke filters of inorganic materials
    • A24D3/166Silicic acid or silicates

Description

  • Verfahren zum Entgiften und Veredeln von Tabakrauch Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entgiften und Veredeln von Tabakrauch durch aus Kieselsäuregelen bestehende Einlagen in die Rauchkanäle von Zigarren, Zigaretten, Pfeifen, Zigarren- und Zigarettenspitzen u. dgl., das darin besteht, daß Gemische von Kieselsäuregelen verschiedener Benetzungswärmen zwischen r q. und 18 cal/g, je ,nach der Beschaffenheit des Rauches, angewendet werden.
  • Es ist bekannt, daß man aktives Kieselsäure gel für die Entgiftung des Tabaks und Tabakrauches und seine Ges-chmacksverbess:erung anwendet. Man hat sich bisher aber keine Rechenschaft darüber abgegeben, daß im Tabakrauch die verschiedensten Stoffe von giftiger Wirkung, wie insbesondere Alkaloide u. dgl. einerseits, Brenzöle, Alkohole, wie Methanol, und teerige Produkte anderseits. enthalten sind, die von aktivem Kieselsäuregel in verschiedenem Maße zurückbehalten werden.
  • Demgegenüber wird erfindungsgemäß das zur Entgiftung des Tabakrauches zu benutzende aktive Kieselsäureg@el entsprechend abgestimmt; denn es hat sich gezeigt, daß die Wirkungen des ,aktiven Kiesel.säuregels bei diesem Anwendungsgebiete sehr differenziert sind und daß nicht schlechthin jedes Kieselsäuregel, wie bis jetzt angenommen, für die in Frage kommenden Zwecke wirksam ist, sondern @es kommen nur bestimmte Kieselsäuregele in Betracht je nach der Art und der Zusammensetzung des Rauches (Zigaretten-, Zigarren-, Pfeifenrauch u. dgl.).
  • Nur dann lassen sich durch die Anwendung des Kieselsäuregels als Adsorptionsmittel Wirkungen gewährleisten, welche in geschmacklicher Hinsicht den Erwartungen des Rauchers entsprechen und auch den verschiedenen Einfluß der einzelnen Bestandteile des Rauches auf den Organismus, welcher weit komplizierter ist, als allgemein angenommen wird, berücksichtigen und nach Möglichkeit begegnen. Es ist dabei für die Gültigkeit der vorliegenden Erkenntnisse gleichgültig, ob die Gelee in den Tabakfabrikaten selbst eingearbeitet oder in Form von Patronen dem Tabakrauch vorgelegt werden. Allein maßgebend sind die Eigens'ch'aften des Gelgemisches und die Zusammensetzung und physik.alisch,chemische Beschaffenheit des in Betracht kommenden Tabakrauches sowie die zweckmäßige gegenseitige Abstimmung dieser beiden Faktoren.
  • Es hat sich gezeigt, daß bei abnehmender Benützungswärme des Gels die Ads.orption folgender Rauchbestandteile abnimmt: Nikotin, Pyridin, die weiteren Alkaloide der Nikotinr.eihe, Alkylamine, Pyrole, während bei zunehmender Benützungswärme die Adsorption der Teerprodukte und der Brenzälie abnimmt. Die Ads:orption des Ammoniaks und, saweit die Bestimmungen einen Schluß ermöglichen, des Methylalkohols bleibt bei allen Gelen gleichmäßig verteilt. Die Bestimmungen dieser Bestandteile erfolgt je nachdem chemisch, stalagmometrisch oder kolorimetrisch.
  • Auf Grund der vorstehenden Befunde über die wirksame Verwendbarkeit eines Kieselsäuregels und ihre Feststellung ergibt sich nunmehr die Erkenntnis, daß für die Tabakrauchadsorption nicht, wie bei dem bisherigen Stand der Kenntnisse, eine einfache Sorte aktiven Kieselsäuregels einheitlich Anwendung finden soll, sondern Gemische von verschiedenen Gelen mit verschiedenen Beiietzungswärmen, zweckmäßig zwischen 28 bis 14 cal/g. Es. ist eine durchaus irrige Auffassung, worauf vielfach von maßgebenden Forschern im Schrifttum hingewiesen worden ist, wenn man die schädlichen Wirkungen des Tabakrauches allein auf einen bestimmten Bestandteil desselben, als welcher meist das Nikotin bezeichnet wird, zurückführt. Sowohl die durch die Gele mit einer hohen Benetzungswärme (bis 28 cal/g) stark adsorbierbaren Stoffe, welche aufgezählt wurden, als auch die durch die Gele mit einer geringeren Besetzungswärme (bis 14 cal/g) stark adsorbierten Teerprodukte und Brenzöle üben starke und nachteilige verschiedene Wirkungen auf den menschlichen Organismus aus. Während .erstere in erster Linie für die Herztätigkeit und das zentrale Nervensystem nachteilig sind, sind letztere für die Schädigung der Atmungsorgane und die Bildung von Carzinom:en verantwortlich. Die vorliegenden Versuche haben aber des weiteren gezeigt, daß der Gehalt des Tabakrauches an Teerprodukten und Brenzölen auch die Aufnahme des im Tabakrauch verbliebenen Nikotins, vermutlich aber auch der anderen schädlichen Bestandteile, durch die Atmungsorgane erlieblich beeinflußt. Obwohl die Genauigkeit dieser Versuche, welche gezwungenerweise am Raucher selbst ausgeführtwerden,naturgemäß eine begrenzte ist, hat sich unzweifelhaft ergeben, daß beim gleichen Nikotingehalt des Rauches (etwa o.30lo Tabakgewichtes) und Herabsetzung des Teer- und Brenzölgehalts auf weniger als die Hälfte der Nikotingehalt des ausgeatmeten Rauches etwa das Doppelte betragen hat als beim vollen Teer- und Brenzölgehalt. Vermutlich findet eine Vermehrung der Resorption des Nikotins durch die Teer-, produkte statt, was biologisch durchaus verständlich wäre.
  • Es hat sich des ferneren auf Grund von Adsorptionsmessungen :ergeben, daß für die Verwendung von aktivem Kiesels,äuregel als Rauchadeorptionsmittel die Korngröße des angewandten Gels einen erheblichen Einfluß ausübt, und zwar nicht etwa allein in der Weise wie der allgemeine Einfluß der Korngröße eines Adsorbens bei der Adsorption von Gasen und Dämpfen, sondern_ in einer ganz bestimmten Richtung. Als geeignete Korngröße hat sich diejenige erwiesen (durch Zählung der Teilchen und Messung ihres Volumens), welche, auf quadratische Teilchen berechnet, eine Kantenlänge von o,5obis z mm betragen. Bei geringeren Korngrößen zeigt sich in Zusammenbacken der einzelnen Teilchen, während bei größeren Korngrößen ein Lockerwerden der Kieselsäu.regeleinlage eintritt. In beiden Fällen wird die Adsorption der Rauchbestandteile ungünstig beeinflußt. Von Bedeutung für die geschmackliche Beeinflussung des Rauches durch das aktive Kieselsäuregel hat sich der Wassergehalt des angewandten Gels erwiesen. Der Wassergehalt des Gels soll demnach mindestens 3010, zweckmäßigerweise aber bis zu ioa!o des Gelgewichts betragen. Das Gel darf beim Benetzen mit Wasser nicht zerbröckeln. Für die Verwendung von Kieselsäuregel in Tabakpfeifen kann man entweder das Gel in Einlagen, welche dem Rauch vorgelegt werden, einschließen, ähnlich wie bei.Zigarren- bzw. Zigarettenspitzen, oder aber das Gel in einem Stück formen und trocknen und dieses, geformte Stück, welches zweckmäßiger«-eise durchlöchert sein soll., in den Kopf der Pfeif einlegen. Auch kann man das Gel vorsichtig mit Tonmasse einbrennen und Einlagen für den Pfeifenkopf auf diese Weise herstellen, welche den bekannten Toneinlagen entsprechen und gegenüber letzteren Vorteile aufweisen, die auf Grund der vorstehenden Angaben von selbst ersichtlich sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Entgiften und Veredeln von Tabakrauch durch aus Kieselsäuregel bestehende Einlagen in die Rauchkanäle von Zigarren, Zigaretten. Pfeifen, Zigarren- und Zigarettenspitzen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß Gemische von Kiesels.äunegelen verschiedener Benetzungswärmen zwischen 14 und 18 cal/g, je nach der Beschaffenheit des Rauches, angeivendet werden. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das angewandte aktive Kieselsäuregel einen Wassergehalt von mindestens 3% seines Gewichtes, zwe.ckmäßigerweise bis zu io%, aufweist. 3. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngröße des zu verwendenden Kieselsäuregels, als Würfel berechnet, eine 0 Kantenlänge von nicht weniger als o, 5o mm und nicht mehr als 2 mm aufweist. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Formstücke aus Kieselsäuregel allein oder Kieselsäuregel mit Toneingebrannt in an sich bekannter Weisse in den Kopf von Pfeifen eingesetzt werden.
DES131753D 1938-04-20 1938-04-20 Verfahren zum Entgiften und Veredeln von Tabakrauch Expired DE719935C (de)

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