DE607422C - Verfahren zum Entgiften von Tabakrauch mit Adsorptionskohle - Google Patents

Verfahren zum Entgiften von Tabakrauch mit Adsorptionskohle

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DE607422C
DE607422C DEB145947D DEB0145947D DE607422C DE 607422 C DE607422 C DE 607422C DE B145947 D DEB145947 D DE B145947D DE B0145947 D DEB0145947 D DE B0145947D DE 607422 C DE607422 C DE 607422C
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detoxifying
charcoal
tobacco smoke
sulfuric acid
cotton wool
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DEB145947D
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A24TOBACCO; CIGARS; CIGARETTES; SIMULATED SMOKING DEVICES; SMOKERS' REQUISITES
    • A24DCIGARS; CIGARETTES; TOBACCO SMOKE FILTERS; MOUTHPIECES FOR CIGARS OR CIGARETTES; MANUFACTURE OF TOBACCO SMOKE FILTERS OR MOUTHPIECES
    • A24D3/00Tobacco smoke filters, e.g. filter-tips, filtering inserts; Filters specially adapted for simulated smoking devices; Mouthpieces for cigars or cigarettes
    • A24D3/06Use of materials for tobacco smoke filters
    • A24D3/16Use of materials for tobacco smoke filters of inorganic materials

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entgiften von Tabakrauch mit Adsorptionskohle Die bisher bekannten, zum Zurückhalten der beim Rauchen entstehenden giftigen Gase und Dämpfe dienenden Verfahren und Mittel erreichen nicht vollkommen das erstrebte Ziel.
  • Gegenstand vorliegender Erfindung betrifft ein neues Verfahren, darin bestehend, da.ß faserige Stoffe vegetabilischen Ursprunges, wie Zellstoff, Watte usw., auf ihrer Oberfläche verkohlt, d. h. mit einer Schicht feinst verteilter, sog. aktiver Kohle überzogen werden, während der unverändert gebliebene innere Teil der Fasern mit einem oder mehreren bereits bekannten nikotinbindendenMitteln imprägniertwird. Die so zubereiteten Fasern können lose oder beliebig geformt, z. .B. als Röllchen, als Entgiftungsfilter in Zigarettenhülsen, Zigarren- und Zigarettenspitzen, Pfeifen, verwendet werden.
  • Gemäß vorliegender Erfindung wird der Faserstoff mit verdünnter Schwefelsäure getränkt, hernach auf eine höhere Temperatur erhitzt, wodurch das Wasser verdampft, .durch die zurückbleibende konzentrierte Schwefelsäure aber die Fasern verkohlt werden. Durch entsprechende Säurekonzentration, Säuremenge und Erhitzungstemperatur wird erreicht, daß die Fasern nur auf ihrer Oberfläche verkohlt werden, ihr Inneres jedoch unversehrt bleibt, demzufolge die Fasern trotz ihrer Verkohlung eine solche Festigkeit aufweisen, daß sie weiterverarbeitet werden können. Der Rückstand an Schwefelsäure wird mit Ammoniak neutralisiert. Dann werden die so vorbereiteten Fasern mit bekannten nikotinbindenden Mitteln, wie Eisenchlorid o. dgl., imprägniert. Ausführungsbeispiel: io kg Watte werden in Zoo Liter Schwefelsäure von 1o° Be (Volumgewicht 1,ö75), welche sich in einem Steinzeug- oder verbleitem Holz-oder Eisengefäß befindet, eingebracht und mit der Flüssigkeit vollkommen durchtränkt. Die durchtränkte Watte wird in eine verbleite Zentrifuge gebracht und soweit als möglich ausgeschleudert. Die aus der Zentrifuge genommene Watte scheint -beim Befühlen beinahe ganz trocken zu sein und wird nun in einen elektrisch oder mit Gas beheizten Trockenschrank, wo eine Temperatur von 18o bis Zoo ° C aufrechterhalten wird, auf Heizplatten ausgebreitet. Nach einigen Minuten wird die Watte schwarz, und die Verkohlung ist beendet. Zum Schluß wird aus einer Stahlflasche Ammoniakgas in den Trockenschrank einströmen gelassen, bis die überschüssige Schwefelsäure gebunden ist, dann die fertige Watte herausgenommen und in freier Luft abkühlen gelassen, wobei das überschüssige Ammoniak sich verflüchtet. - Die so vorbereiteten Fasern werden dann mit einem nikotinbindenden Mittel, z. B. Eisenchlorid, Zitronensäure oder Tannin, nach folgender Vorschrift imprägniert und nachher beliebig geformt.
  • 5 kg verkohlte Watte werden in einer Lösung von 2,5 kg Eisenchlorid und o,5 kg Zitronensäure in 5o Liter Wasser eingebracht, einige Minuten darin belassen, dann herausgenommen, der Überschuß der Imprägnierflüssigkeit durch Zentrifugieren entfernt, die Watte auf Holzrahmen ausgebreitet und bei Zimmertemperatur getrocknet. Die so endgültig fertiggestellte Watte wird lose oder beliebig geformt verwendet.
  • Die Erfindung besteht demnach in der Vereinigung aller im Ausführungsbeispiel angegebenen Maßnahmen.
  • Ein bekanntes Verfahren bezieht sich auf die Anordnung eines konstanten Pfeifeneinsatzes, bei welchem die Kohle - durch einen beliebigen porösen Körper ersetzbar -nur als Träger einer sauerstoffübertragenden Verbindung dient, deren Zweck nicht Bindung, sondern Oxydation der Rauchgifte ist.
  • Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen mit aktiver Kohle überzogenen Faserstoff, welcher die Rauchgifte mittels physikalischer Adsorption bindet und welcher nach Gebrauch immer gewechselt wird.
  • Nach einem anderen bekannten Verfahren wird zur Herstellung von fein verteiltem Kohlenstoff mehr oder minder zerkleinerte Kohle irgendwelcher Art mit konzentrierter Schwefelsäure unter Zuhilfenahme von Sauerstoffüberträgern, wie z. B. schwefelsaurem Quecksilber, erhitzt, bis unter Entwicklung von Schwefeldioxyd und Kohlendioxyd die Kohle den gewünschten Grad von Feinheit erreicht. Es wird also zerkleinerter Kohlenstoff mit konzentrierter Schwefelsäure erhitzt, und das erwünschte Produkt ist ein Kohlepulver, das sich nur zur Bereitung von Tusche eignet. Von irgendeiner Verwendungsmöglichkeit zu Adsorptionszwecken ist in der Beschreibung dieses Verfahrens keine Erwähnung getan.
  • Vorliegende Erfindung verwendet nicht Kohle, sondern Faserstoffe, welche mit verdünnter und nicht mit konzentrierter Schwefelsäure getränkt werden; das erhaltene Produkt, das nur an der Oberfläche verkohlt ist, wird nicht zerkleinert und wird als Adsorptionsmittel verwendet.
  • Nach einem anderem bekannten Verfahren werden zur Entgiftung des Tabakrauches Kohlesorten verwendet, wie Knochenkohle, Blutkohle, Kaffeekohle, Humuskohle, kolloidgemahlene Kohle oder durch Verkohlen von Hölzern in GegenwartwasserentziehenderMitteldargestellte Kohle, nur verkohlte faserige Stoffe, wie z. B. Watte, nicht. Um die Kohle zu Adsorptionszwecken verwenden zu können, wird sie gemäß jenem Verfahren in dünne, = bis 2 mm lange Prismen geformt oder auch an einen Träger, z. B. Watte, haftend angewendet. Die Anwendung von kleinen Prismen ist wirksam, wenn die Schicht genügend dick ist. Man verwendet derartige Körper in den bekannten Einsätzen der Gasschutzmasken, wenn auch nicht gerade in Prismenform, sondern als Körnchen. Die Verwendung in dieser Form verbietet der geringe Raum, welcher in den Zigarettenhülsen, Spitzen usw. zur Verfügung steht. Die Verwendungsart in Pulverform auf Watte als Träger nähert sich dem Richtigen, ist aber im Prinzip grundverschieden von vorliegender Erfindung und auch nicht brauchbar. Wird nämlich das Kohlepulver auf der Watte durch ein Bindemittel befestigt, dann werden die Poren der Kohle verklebt und dadurch die Wirksamkeit größtenteils aufgehoben. Wird hingegen das Kohlepulver auf der Watte nicht befestigt, so haftet es unvollkommen und fällt sowohl während des Transportes als auch im Gebrauch ab.
  • Bei dem obengenannten Verfahren wurde der Rauch von 50 g Tabak durch eine zylindrische Kohleschicht von 14 mm Durchmesser und Zoo mm Länge gesaugt. Die dabei für den so behandelten Rauch erhaltenen Zahlen (Gewichtsprozente vom verrauchten Tabak) waren für
    Ohne Ad- Ver-
    Aktive
    sorptions kupferte Holz- Aktive
    - Retorten- kohle Kohle
    mittel kohle
    Nikotin o,6o 0,52 I 0,43 I 0,15
    ,
    Es wurde durch Versuche ermittelt, daß eine
    Watteschicht von 4 mm aus der laut Erfindung
    bereiteten Watte nur o,16 °/o des Nikotins durch-
    läßt, während ohne Watteschutz o,6o °/o Nikotin.
    vom Tabakgewichte in den Rauch übergehen.
    Es ist also eine Schicht von 4 mm aus einer
    Watte, welche laut vorliegender Erfindung her-
    gestellt wurde, von derselben Wirkung wie eine
    Schicht von Zoo mm von der Kohle nach be-
    kanntem Verfahren.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUI.II Verfahren zum Entgiften von Tabakrauch mittels Adsorptionskohle, dadurch gekennzeichnet, daß Faserstoffe, wie Zellstoff, insbesondere Watte, mit adsorbierend wirkender Kobleoberfläche verwendet werden, die in an sich bekannter Weise durch Tränken der Faserstoffe mit verdünnter Schwefelsäure, anschließendes Erhitzen und Neutralisation mit Ammoniak hergestellt sind und außerdem in an sich bekannter Weise mit einem nikotinbindenden Stoff, z. B.- mit einer Schwermetallsalzlösung, imprägniert -sind.
DEB145947D 1928-12-05 1929-10-01 Verfahren zum Entgiften von Tabakrauch mit Adsorptionskohle Expired DE607422C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
HU607422X 1928-12-05

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE607422C true DE607422C (de) 1934-12-27

Family

ID=10979727

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEB145947D Expired DE607422C (de) 1928-12-05 1929-10-01 Verfahren zum Entgiften von Tabakrauch mit Adsorptionskohle

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE607422C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3685521A (en) * 1970-06-16 1972-08-22 H 2 O Filter Corp The Cigarette holder containing actuated carbon and frangible capsule

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3685521A (en) * 1970-06-16 1972-08-22 H 2 O Filter Corp The Cigarette holder containing actuated carbon and frangible capsule

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