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Verfahren zum Absorbieren von Nicotin aus Tabakrauch Die Erfindung
betrifft ein Mittel zum Absorbieren von Nicotin aus Tabakrauch unter Verwendung
einer mit Ferrisalz und einer Säure getränkten Aufsaugmasse. Die Verwendung der
Ferrisalze zu diesem Zwecke und zusammen mit organischen Säuren, wie Citronensäure
und Weinsäure, ist an sich zwar bekannt (polnische Patentschrift 13.I98), aber damit
wird eine quantitative Absorption des Nicotins nicht erreicht.
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Mat hat auch schon vorgeschlagen, Tabakrauch zu entgiften, indem man
den Rauch über Adsorptionskohle führte. Dabei wird das Nicotin jedoch nicht in genügendem
Maße beseitigt, und es werden zusammen mit dem Nicotin auch mancherlei Stoffe entfernt,
welche man im Tabakrauch behalten will. Man hat ferner vorgeschlagen (österreichische
Patentschrift 124 ,I19), das Nicotin aus Tabakrauch mittels eines oberflächlich
mit Schwefelsäure karbonisierten Fasermaterials zu entfernen, das .mit einem Eisensalz
getränkt und darauf mit Ammoniak neutralisiert wurde. Auch mit diesem Mittel wird
keine genügend vollständige Beseitigung des Nicotins erreicht, sondern nur etwa
zu 5o °/o.
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Es wurde auch schon der Vorschlag gemacht (vgl. z. B. deutsche Patentschrift
145 727), stärkere Säuren, z. B. Mineralsäuren, wie Schwefel-, Salz-, Phosphorsäure,
zur Bindung der beim Verrauchen von Tabak entstandenen giftigen Basen zu verwenden,
da deren Salze einer Wiederzerlegung durch die Hitze weniger ausgesetzt sind, Eine
Verwendung derartiger Säuren in freiem Zustand wurde für ausgeschlossen gehalten;
rnan glaubte, diese stärkeren Säuren nur in gebundenem Zustande verwenden zu können,
z. B. in Form eines schwefelsauren oder salzsauren Salzes der Eisengruppe.
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Für die Imprägnierung gemäß der Erfindung verwendet man eine Flüssigkeit,
welche aus der Lösung eines Ferrisalzes in einer verdünnten starken Mineralsäure,
z. B. nahezu normaler Salzsäure, Schwefelsäure oder Salpetersäure besteht, der zweckmäßig
eine kleine Menge eines Bindemittels, wie Gummiarabicum, zugesetzt wird und der
gegebenenfalls, aber nicht notwendigerweise, etwa 5 °/o einer pulverisierten Adsorptionskohle
zugefügt werden können. Als Aufsaugemasse wird gereinigte Baumwollwatte bevorzugt,
doch können auch watteähnliche Stoffe, z. B. aus Kapok oder auseinandergezupfte
Holzeellulose, verwendet werden.
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Wenn das imprägnierte Präparat getrocknet wird, soll dieses bei niedriger
Temperatur stattfinden, so daß eine Verkohlung der Watte, wie sie bei dem Verfahren
des Patents 607 422 vorgesehen ist, ausgeschlossen ist und eine genügende Menge
Feuchtigkeit im Absorbiermittel erhalten bleibt. Ausführungsbeispiel i.Io g entfettete
reine Watte werden in einer Rollmaschine zu 1o Strängen von je 15 cm Länge und 9,5
mm Durchmesser gerollt, so daß jeder Strang 14. 9 Watte enthält.
Um
die Watte etwas zu verfestigen, werden die Stränge nach dem Rollen befeuchtet, und
zwar jeder Strang mit o;75 cen, einer 2 °1oigen Lösung von Gummiarabicu@ ,@so daß
jeder Strang 15 mg Guinmiarabicuü@' enthält. Nach diesem Arbeitsvorgang wee` den
die Stränge etwas nachgerollt und be etwa 6o° C getrocknet. Nach der Trocknung werden
die Stränge mit einer 8 °/oigen Lösung von Ferrichlorid in normaler Salzsäure imprägniert.
Für jeden Strang braucht man 15 ccm der genannten Lösung. Darauf werden die Stränge
wieder bei etwa 6o' C angetrocknet; ohne völlig trocken zu werden. Anschließend
macht man die Stränge, welche infolge der Behandlung mit Gummiarabicum noch ziemlich
fest sind; durch Klopfen weicher, wobei ein geringer Verlust stattfinden kann, so
daß das Gewicht von einem Strang nach dieser Behandlung etwa 20,50 g beträgt.
Darauf werden die Stränge zu Pfröpfchen von 15 X 9,5 mm geschnitten, so daß inan
aus jedem Strang io Pfröpfchen erhält: Nach allen diesen Bearbeitungen ist also
für jedes Pfröpfchen von 15 X 9,5 mm eine Gewichtsvermehrung von 2,o5 -1,4o g =
o,65 g eingetreten, die von der reinen Watte aufgenommen -worden ist.
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Ein - gemäß der Erfindung imprägniertes Pfröpfehen aus Watte absorbiert,
wenn es in der richtigen Weise in der Pfeife angebracht ist, alles Nicotin quantitativ,
wie nachstehende Versuche und Analysen beweisen, die mittels eines Schott-Apparates
mit Glasfilter nach den Methoden von Prof. Heiduschka in Dresden und Pfeil und Smitt
ausgeführt wurden.
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Analysen 1. 2 Zigarren, Marke Esquisitos, Gewicht zusammen 12 g, wovon
io g verraucht wurden. Beide Zigarren wurden nacheinander verraucht. Die Dauer des
Rauchens war für jede Zigarre 36 Minuten.
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Ergebnis: verbraucht bei der Analyse des Dipikrats 4,9 ccm njio Na
OH = 14-7 Dipikratzahl = i 19 mg Nicotin.
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2. 2 Zigarren, Marke Esquisitos, Gewicht 12 g, wovon io g verraucht
wurden. Beide Zigarren -wurden nacheinander verraucht. Die Dauer des Rauchens für
jede Zigarre yax 35 Minuten. In der Pfeife wurde ein ich der Erfindung imprägniertes
Watteföpfchen angebracht.
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"`f .3.rgi Zigarre, i Marke rE tos,#Gewicht 6 g, wovon 5 g in
30 Minuten verraucht wurden.
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Ergebnis: verbraucht a,4ccin "/1o Na OH _ 7,2 Dipikratzahl =
0,0583 g Nicotin.
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q.. 1 Zigarre, Marke Esquisitos, Gewicht 6 g, wovon 5 g in
30 Minuten verraucht wurden. in der Pfeife wurde ein nach der Erfindung imprägniertes
Wattepfröpfchen angebracht.
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Ergebnis: kein Dipikrat = kein Nicotin. 5. 1 Zigarre, Brazil Import,
bekannt als sehr schwer, Gewicht 5,150 g, wovon 3,7o g in 29 Minuten verraucht
wurden.
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Ergebnis: verbraucht 3,3 ccin n/io NaOH g;9 Dipikratzahl - 98;2 mg
Nicotin.
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6. 1 Zigarre, Brazil Import, bekannt als sehr schwer, Gewicht 5;15o
g, wovon 3;7o g in 30 Minuten verraucht würden. Ein nach der Erfindung imprägniertes
Wattepfröpfchen wurde angebracht.
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Ergebnis: kein Dipikrat = kein Nicotin. Bei allen Versuchen wurde
der Rauch jede io Sekunden angesogen und darauf io Sekunden nicht.
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Wenn man im angegebenen Beispiel die Salzsäure durch die äquivalente
Menge Weinsäure oder Citronensäure ersetzt (wie in der polnischen Patentschrift
13 498 angegeben), so wird keine quantitative Entfernung des Nicotins erreicht.