DE55788C - Gefäfs zum Transport und zum Auf* bewahren von Flüssigkeiten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden Gefäfse zum Transporte oder zur Lagerung von Flüssigkeiten, welche weder auf diese letzteren irgend einen Einflufs ausüben, noch von ihnen beschädigt werden können. Diese Eigenschaften machen die Gefäfse besonders zum Transporte von Wein, sowie Säuren oder Petroleum geeignet.

Die Gefäfse können aus Metall, Steinmaterial, Holz, Papiermasse oder anderen festen Stoffen hergestellt sein. Alle Flächen, mit welchen die Flüssigkeiten in Berührung kommen, müssen jedoch mit einer vollkommen dichten Schicht eines gegen die letzteren unempfindlichen Stoffes verkleidet sein. Als solches hat sich Ebonit als besonders geeignet bewiesen.

Da jedoch die Anbringung einer dicht anliegenden Ebonitschicht auf grofsen und besonders auf krummen oder gewölbten Flächen, wenn nicht unmöglich, so doch sehr schwierig ist und bei der infolge von Temperaturänderungen eintretenden . Ausdehnung und Zusammenziehung grofser Flächen die Ebonitverkleidung Risse und Sprünge bekommt, so dafs die Flüsssigkeit mit dem Gefäfsmantel in Berührung gelangt, werden die Gefäfse aus einzelnen ringförmigen, mit Flantschen versehenen Theilen hergestellt, welche durch kalte Nietung oder mittelst Bolzen und Schrauben mit. einander verbunden werden. Die Enden der auf solche Weise gebildeten Körper werden durch Platten oder Deckel abgeschlossen, welche an den Flantschen der Endringe mit Nieten oder Bolzen und Schrauben befestigt werden.

Die Bekleidung dieser ringförmigen Theile und der Deckel, sowie der Flantschen dieser Theile, überhaupt aller jener Flächen, welche mit Ebonit verkleidet werden müssen, geschieht in der Weise, dafs man diese Flächen durch chemische Mittel, z. B. durch Einwirkung einer Säure oder auf dem Wege der Bearbeitung durch geeignete Werkzeuge rauh macht, damit die Verkleidung besser haften bleibe, hierauf diese Flächen erhitzt und nun den Kautschuk in unvulcanisirtem Zustand aufträgt, auf die Flächen anpreist und die hierbei entstehenden Stofsfugen durch UeberbUgeln beseitigt, worauf die Verkleidung auf bekannte Weise vulcanisirt wird.

Da alle Flächen, mit denen die Flüssigkeit in Berührung kommen kann, verkleidet sein müssen, wird die Ebonitschicht nicht nur an den Innenflächen der einzelnen Ringe, welche eine beliebige Querschnittsform besitzen können, sondern auch an den Berührungsflächen der Flantschen und der Innenseite der Abschlufsplatten oder Deckel angebracht. Die Innenflächen von Füll- oder Ablafsstutzen, Mannlöchern und Verschlufsdeckeln derselben sind ebenfalls mit Ebonit verkleidet.

In den meisten Fällen wird durch die kalte Nietung oder Verschraubung der Flantschen ein genügend dichter Abschlufs bewirkt; wenn erforderlich, kann man jedoch an den Verbindungsstellen der einzelnen, die Transport-

gefäfse bildenden Theile Kautschukringe als Dichtung einlegen.

In beiliegender Zeichnung ist ein der Erfindung gemäfs hergestelltes Transport- oderAufbewahrungsgefäfs für Flüssigkeiten im Schnitte dargestellt.

Dasselbe besteht aus mit den Flantschen a versehenen Ringen A, welche an ihrer Innenfläche und den Berührungsflächen der Flantschen mit einer Ebonitschicht b verkleidet sind. Die Enden des Gefäfses sind durch Platten B geschlossen. Diese Platten und auch die Innenseite des Füllstutzens C sowie des Deckels c des letzteren sind ebenfalls mit Ebonitverkleidung b versehen.

Wenn erwünscht, kann die Aufsenseite des Gefäfses mit einem die Wärme schlecht leitenden Materiale umgeben werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Gefäfs zum Transporte oder zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten, bei 'welchem alle Flächen, die mit der Flüssigkeit in Berührung kommen, mit Ebonit verkleidet sind, und das aus ringförmigen, mit Flantschen versehenen Theilen besteht, um ein Springen oder Reifsen der Ebonitschicht bei der infolge von Temperäturschwankungen eintretenden Ausdehnung und Zusammenziehung des Gefäfses zu verhindern.