DE557076C - Mechanisches Recheninstrument - Google Patents

Mechanisches Recheninstrument

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DE557076C
DE557076C DEM108482D DEM0108482D DE557076C DE 557076 C DE557076 C DE 557076C DE M108482 D DEM108482 D DE M108482D DE M0108482 D DEM0108482 D DE M0108482D DE 557076 C DE557076 C DE 557076C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F41WEAPONS
    • F41GWEAPON SIGHTS; AIMING
    • F41G11/00Details of sighting or aiming apparatus; Accessories

Description

  • Mechanisches Recheninstrument Graphische oder mechanische Recheninstrumente sind in verschiedenen Zweigen der Technik gebräuchlich und daher bekannt. In die Schußtechnik haben derartige Instrumente nur in beschränktem Maße Eingang gefunden, weil bisher den hohen Anforderungen auf diesem Gebiete an Einfachheit des Instrumentes, Schnelligkeit der Bedienung und Genauigkeit des aus dem Instrument ermittelten Ergebnisses nicht entsprochen werden konnte.
  • So sind bereits Recheninstrumente bekannt, bei denen zur Ermittlung des Aufsatzwinkels eine Kurve über einem Bezugssystem beweglich ist. Als Abszissen des dort verwandten Bezugssystems sind gerade Linien, als Ordinaten aber Kreisbögen vorgeschlagen worden, deren Mittelpunkte sämtlich auf der Abszissennullinie liegen. Diese Mittelpunkte «-erden dadurch gewonnen, daß man ihre Abstände vom Systemnullpunkt halb so groß macht wie die Radien der zugehörigen Ordinatenkreise.
  • Als bewegliche Kurve über dem System wird die Geschoßkurve größter Tragweite, also jedenfalls eine wirkliche, keine idealisierte Kurve gewählt.
  • Aus der Konstruktion der Ordinaten geht ohne weiteres hervor, daß die Krümmung der einzelnen Ordinaten, also ihre Abweichung von der Geraden, um so geringer wird, je weiter die Ordinaten vom Nullpunkt des Systems entfernt sind. Das System selbst ist daher am stärksten in der Nähe des Systemnullpunktes verzerrt, und die Verzerrung nimmt um so mehr ab, je weiter die Ordinaten vom :Nullpunkt entfernt liegen. Nun ist es aber schon aus den Anfangsgründen der Ballistik bekannt, daß sich die verzerrenden Einflüsse der verschiedenen Faktoren auf die Geschoßbahn, in der Hauptsache der Einfluß des Abschußwinkels, im ersten Teile der Bahn, also in der Nähe des Nullpunktes, fast gar nicht äußern, daß dagegen der zweite Teil der Bahn, der sogenannte absteigende Ast der Parabel, sehr stark verzerrt wird.
  • Da nun die bewegliche Kurve des bekannten Instruments eine wirkliche Kurve ist, so kann ein Bezugssystem der geschilderten Art die Verzerrungen unmöglich berücksichtigen, die sich für die Geschoßbahn in größerer Entfernung vom Standort des Geschützes ergeben. Aus diesem Grunde kann das bekannte Instrument auch keinen Anspruch auf Genauigkeit machen; die mit ihm ermittelten Ergebnisse bedeuten vielmehr nur eine ganz. rohe und für größere Entfernungen vom Standort des Geschützes völlig unbrauchbare Annäherung.
  • L m mit einem solchen Instrument die erforderliche Genauigkeit zu erzielen, wäre es nötig, die verzerrenden Einflüsse dadurch zu berücksichtigen, daß man für jeden Geschoßwinkel eine besondere Kurve verwendet. Auch derartige Instrumente sind bereits vorgeschlagen worden. Sie erfordern aber die Einzeichnung einer großen Zahl dichtgedrä ngter Kurven in das Bezugssystern; daher gestattet sich die Ablesung des Instrumentes sehr unübersichtlich. Die Folge der Unübersichtlichkeit würde sein, daß eine Kurve mit einer anderen beim Ablesen leicht verwechselt werden könnte und somit die Gefahrenquellen für fehlerhafte Ablesungen vermehrt wären.
  • Die Erfindung betrifft nun ein graphisches Recheninstrument, bei dem die erforderliche Genauigkeit mit einer einzigen Kurve erreicht wird. Erfindungsgemäß wird für eine idealisierte, den größten Entfernungsbereich der Tafel überdeckende Kurve das Bezugssystem für alle Schußwinkel in der Weise aufgetragen, daß den einzelnen Punkten der in verschiedene Lagen gedrehten Kurve die Erfahrungsbezugswerte beigeschrieben und die Punkte von gleichen Koordinaten miteinander verbunden sind, wobei die Kurvenform so gewählt ist, daß die Verzerrung des Bezugssystems ein Minimum wird.
  • Praktisch hat sich ergeben, daß es zweckmäßig ist, nur die Abszissenlinien in der angegebenen Weise verzerrt darzustellen. Bei dieser Form des Bezugssystems läßt sich auch eine gleichmäßige Teilung der Ableseskala des Abschußwinkels erreichen.
  • Bei der Aufzeichnung des Bezugssystems geht man folgendermaßen vor: Von dem System werden zunächst nur der Nullpunkt und die Ordinatenlinien festgelegt, die geradlinig und in gleichen, passend gewählten Abständen voneinander aufgetragen werden. Eine fiktive Geschoßkurve wird jetzt derart gewählt, daß die bei der Vervollständigung des Systems sich ergebenden Verzerrungen der Abszissen möglichst gering ausfallen. Ergibt die zunächst angenommene Form der Geschoßbahn eine unübersichtliche Verzerrung, so muß die Kurve entsprechend berichtigt werden.
  • Nachdem diese Kurve unter einem bestimmten Abschußwinkel aufgezeichnet worden ist, liegt jeder Kurvenpunkt durch seine Horizontalentfernung -vom Nullpunkt und durch den Aufsatzwinkel fest. Nunmehr werden aus Erfahrungstabellen die Höhen einzelner dieser Punkte ermittelt und die Tabellenwerte den entsprechenden Punkten als Ordinaten beigeschrieben. Die Kurve wird nun in eine andere Lage gedreht, die einem anderen Aufsatzwinkel entspricht, und das geschilderte Verfahren für die Punkte der neuen Kurve wiederholt. Hat man auf diese Weise die Ordinaten einer genügenden Anzahl von Punkten ermittelt, so werden die Punkte gleicher Zahlenwerte miteinander verbunden. Diese Verbindungslinien stellen die verzerrten Abszissenlinien dar. Bei diesem-Verfahren wird also die Kurve als gegeben erachtet und das Bezugssystem auf Grund der Kurve und der festgelegten Ordinatenachsen ermittelt.
  • Ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung zeigen die Fig. i und 2, von denen Fig. i die Vorderseite und Fig. a die Rückseite einer Meßplatte darstellt.
  • In Fig. i ist das Hauptkoordinatensystem i auf einer temperaturbeständigen Platte :2 eingeätzt. Um den Koordinatenanfangspunkt 3 verschiebbar ist ein Hebel 4 in der Lagerführung 5 derart gelagert, daß er den Anfangspunkt zur Ansicht frei läßt. Der Hebel besteht im wesentlichen aus einem metallenen Rahmen, in den eine durchsichtige Platte 6 aus geeignetem Stoff eingelassen ist. Auf dieser Platte sind die charakteristischen Kurven, die für die Einstellung des Schießgerätes (z. B. eines Maschinengewehres) in Betracht kommen, eingezeichnet. Der Arm 4 hat ferner ein Fenster 7, das einen Ausschnitt aus einer Skala 8 freigibt, die am rechten Rande der Unterlagsplatte angebracht ist.
  • Im Koordinatensystem i sind nun als Abszissen die in einer Horizontalebene gemessenen Entfernungen a (Kartenentfernungen) des Zieles vom Standort des Geschützes aufgetragen. Als Ordinaten b sind die Höhenlagen des Zieles über dem Standort eingezeichnet. Eine Betrachtung des Systems läßt erkennen, daß die Ordinaten b geradlinig und zueinander parallel sind, während die Abszissen a gegeneinander allmählich divergieren. Die Divergenz wird, wie schon vorher ausgeführt wurde, empirisch an Hand -vorher errechneter Werte festgelegt.
  • Die auf der durchsichtigen Platte des Schwenkarmes 4 aufgetragenen Kurven sind folgende i. Die Geschoßkurve 9.
  • a. Die überschießkontrollinie fo, welche den unteren Rand der Geschoßgarben darstellt und die Möglichkeit des Überschießens von Hindernissen (Wäldern, Höhen u. dgl.) zu kontrollieren gestattet.
  • 3. Die Sicherheitslinie i i. Sie gibt an, ob eigene Truppenverbände ohne Gefahr noch überschossen werden können.
  • Zum leichteren Gebrauch werden die eingetragenen Kurven in verschiedenen Farben eingezeichnet, z. B. Kurve 9 blau, Kurve io gelb, Kurve i i rot. Sämtliche Kurven sind reduzierte Kurven, d. h. sie geben bei einer Schwenkung des Hebels 4, unabhängig vom Abschußwinkel, in dem verzerrten System die richtigen Koordinatenwerte an.
  • Die normale Aufgabe, die mit dem Instrument gelöst wird, ist folgende: Gegeben ist die Höhe und die Entfernung des Ziels; gesucht ist der Abschußwinkel.
  • In diesem Fall schwenkt man den Arm so weit, daß die blaue Kurve g durch die entsprechenden Koordinaten hindurchgeht, und man liest nun an der Randskala 8, und zwar an der am Fenster des Schwenkarmes angegebenen Marke 12, den zugehörigen Wert des Abschußwinkels ab.
  • Die Kartenentfernung und die Horizontalhöhe des Ziels werden durch die an sich bekannte, an der Rückseite der Platte angebrachte Meßvorrichtung (Fig. 2) ermittelt.
  • In Fig.2 ist ein Sektor dargestellt, über dem ein Schwenkarm 13 um den Mittelpunkt 14. des Kreises verdrehbar ist. Die Randskala 15 entspricht der Einteilung des Richtkreises an dem Richtgerät, das bei jedem Geschütz vorhanden ist. Auf dem Arm 13 ist eine einzige, die Luftentfernung darstellende Meßlinie aufgetragen. Die absolute Entfernung des Standortes vom Ziel (Luftentfernung) wird mit Hilfe der bekannten Entfernungsmesser ermittelt. Bei einer Luftentfernung c ergibt sich bekanntlich, `nenn (p den Höhenwinkel bezeichnet, die Kartenentfernung zu c cos (p und die Höhe zu c sin (p. Dadurch nun, daß Kartenentfernungen und Höhen in einem rechtwinkligen Koordinatensystem aufgetragen sind, läßt sich durch Einstellen des Schwenkarms 13 der zu einer bestimmten Luftentfernung c zugehörige Wert c sin bzw, c cos, @p ablesen. Diese Ablesung dient dann zur Bestimmung des Abschußwinkels auf der anderen Seite der Meßplatte.
  • Zur Bestimmung von Kontrollwerten in größerer Nähe des Standortes ist auf der Vorderseite der Platte noch eine sogenannte fr berschießkontrolle vorgesehen. Diese besteht darin, daß ein schwenkbarer Hebel 16, auf dem eine weitere Kurvenschar dargestellt ist, über einem zweiten Koordinatensystem von größerem Maßstabe als das erste spielt.
  • In dem Ausführungsbeispiel der Figuren sind die beiden beweglichen Teile des Systems miteinander gekuppelt. Das hat den Vorteil, daß bei Einstellung des Hauptarms auf einen besimmten Wert der mit ihm gekuppelte Nebenarm zu gleicher Zeit auf denselben Wert eingestellt ist. Für das Kontrollsystem hat die Anordnung eines Lagers mit sichtbarem Nullpunkt den Vorteil, daß die Kurve bis zum Nullpunkt der Betrachtung Z ug# *inglieli ist.
  • Das Instrument gestattet somit, aus den .'Angaben der Karte oder des Entfernungsmessers und des Richtkreises die Schießgrundlage ohne Hilfe von Schußtafeln und ohne zeitraubende Rechnungen (d. h. unter Ausschaltung von Rechenfehlern) genau und in kurzer Zeit zu ermitteln. Das Instrument stellt somit für die kämpfende Truppe eine erhebliche Steigerung der Feuerbereitschaft und der Zielsicherheit dar. Das Instrument ist auch für alle Arten von Schußwaffen (:Maschinengewehre, Minenwerfer, Geschütze u. dgl.) verwendbar.

Claims (5)

  1. PATI-:NTANSY12Ücar: i. Mechanisches Recheninstrument mit einer über einem Bezugssystem beweglichen Kurve zur Ermittlung des Aufsatzwinkels unter Berücksichtigung von Zielhöhe und Zielentfernung, dadurch gekennzeichnet, daß für eine idealisierte, den größten Entfernungsbereich der Tafel überdeckende Kurve das Bezugssystem für alle Schußwinkel in der Weise aufgetragen ist, daß den einzelnen Punkten der in verschiedene Lagen gedrehten Kurve die Erfahrungsbezugswerte beigeschrieben und die Punkte von gleichen Koordinaten miteinander verbunden sind, wobei die Kurvenform eine derartige ist, daß die Verzerrung des Bezugssystems auf ein Minimum herabgedrückt ist.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nur die Abszissen des Bezugssystems verzerrt aufgetragen sind, während die Ordinaten geradlinig und parallel zueinander verlaufen.
  3. 3. Einrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Kurvenschar derart drehbar gelagert ist, daß der Nullpunkt und auch der an diesen angrenzende Teil des Systems bei der Drehung sichtbar bleibt.
  4. 4.. Einrichtung nach Anspruch i bis 3 zur Kontrolle von Punkten in größerer Nähe des Standortes, gekennzeichnet durch eine zweite bewegliche Kurvenschar, die über einem im Vergleich zum ersten vergrößerten Bezugssystem schwenkbar -ist.
  5. 5. Einrichtung nach Anspruch 4., dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Teile der Systeme miteinander gekuppelt sind.
DEM108482D 1929-01-25 1929-01-25 Mechanisches Recheninstrument Expired DE557076C (de)

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