-
Spann-, Rahm- und Trockenmaschine zur Ausführung des Verfahrens Die
Erfindung betrifft eine Spann-, Rahm-und Trockenmaschine zur Durchführung des Verfahrens
zur Herstellung von Textilstoff für Wäschestücke, der in der Hauptmaßrichtung sich
nicht ändern darf, nach Patent 550 492, das darin besteht, daß der Schuß
des Textilstoffes geradegezogen wird, so daß sich die Kette in Schlangenlinien um
den Schuß legt. Durch dieses Geradeziehen des Schusses tritt in Richtung der Kettenfäden
eine Kürzung des Textilstoffes ein, welche der mit der Maschine gemäß der Erfindung
zu erzielenden Schrumpfung entspricht. Da (las Gewebe bei der großen Länge seiner
Kettenfäden nicht auf einmal, sondern nur schrittweise beim Geradeziehen der Schußfäden
gekürzt werden kann, so muß der Stoff den Nadelketten aufgenadelt werden, die später
zum Strecken des Schusses dienen, ferner muß dafür gesorgt werden, daß der Stoff
zwischen zwei benachbarten Nadeln eines Nadelkettenglieds nicht glatt liegt, sondern
gefältelt aufgebracht ist, um den notwendigen Zuschlag für die eintretende Kürzung
in Richtung der Kette auch zwischen dem kleinsten, beim Spannen in Frage kommenden,
durch den Abstand zweier benachbarter Nadeln bestimmten Raum zur Verfügung zu haben.
-
Das Maß der Fältelung des Stoffes zwischen zwei Nadeln ist abhängig
von der Schrumpfung, der der Stoff -unterworfen werden soll, und mithin auch von
der Art des zu behandelnden Stoffes.
-
In Fig. i i und i2 der Zeichnungen ist das Prinzip, nach dem die Maschine
gemäß der Erfindung arbeitet, schematisch dargestellt. Gemäß Fig. 12 bezeichnet
yI'i das Gewebe vor der Behandlung durch die Maschine gemäß der Erfindung, 7o einen
Kettenfaden und f die Schußfäden.
-
Nach der Behandlung mit der Maschine gemäß der Erfindung hat das Gewebe
die mit bezeichnete Form. Der ursprüngliche Maßteil b des unbehandelten Gewebes
WI ist also auf den Maßabstand a des behandelten Gewebes W2 zusammengeschrumpft.
-
Fig. i i stellt die Beziehung dieser Maßabstände vor und nach der
Gewebebehandlung zum Aufnadeln auf zwei benachbarte Nadeln 15 der Aufnadelketten
io dar. Zwischen den Maßabständen b und a liegt, wenn man sie
als
Hypotenuse und Kathete eines rechtwinkligen Dreiecks betrachtet, der Winkel n..
Da (las Maß a. als Abstand zweier benachbarter tadeln konstant ist, ändert sich
dieser Winkel a nur mit Änderung des Maßabschnitts b,
und dieser wiederum
steht, wie oben.erwähnt, zu dem, konstanten Maßabstand a in einer direkt durch die
Schrumpfung bedingten Abhängigkeit, so daß also das Schrumpfmaß auch durch den Winkel
(c direkt ausgedrückt werden kann, der im folgenden als Aufnadelwinkel bezeichnet
sei.
-
Es geht aus dem oben Gesagten nunmehr ohne weiteres hervor, daß je
nach der Beschaffenheit des Stoffes und der zu erzielenden Schrumpfung es nötig
ist, das mit der Maschine gemäß der Erfindung zu behandelnde Gewebe auf die Nadelketten
unter einem bestimmten Winkel a aufzunadeln, damit jeweils zwischen zwei benachbarten
Nadeln ror der Behandlung, d. h. vor dem Zeitpunkt, wo der Schuß geradegezogen wird,
derjenige Maßabstand b am Gewebestoff liegt, der nach der Behandlung den Maßabstand
a einnehmen soll. Da der Stoff beim Aufnadeln bis zum Fuß der Nadeln herabgeschoben
wird, ist der zwischen zwei benachbarten Nadeln vor der Behandlung liegende Stoff
also gefältelt.
-
Es sind bereits Spann-, Rahm- und Trokkenmaschinen zur Behandlung
von- Textilgeweben bekannt, bei denen das Gewebe auf die Nadelketten unter Fältelung
gebracht und festgehalten wird, worauf es mit fortschreitender Trocknung in der
Breitenrichtung seinem Eingehen entsprechend durch Schrägstellen der Ketten ohne
Spannung unter entsprechenden Schrumpfen der Kettenfäden geführt wird. Diese Maschinen
dienen jedoch zur Behandlung eines Textilgewebes mittels solcher Verfahren, die
sich im Prinzip nicht vorn natürlichen Einlaufen eines Textilstoffes beim Waschen
unterscheiden, bzw. um (las sogenannte Krumpfen von Woll- und Halbwollgeweben.
-
Diese bekannten Maschinen hatten zwar Vorrichtungen, die das Gewebe
auf die Halte-und Spannteile von Gewebespann- und Trokkenmaschinen gefältelt aufbringen.
Doch war es mit diesen Aufnadelv orrichtungen nicht möglich, den Grad der Fältelung
beliebig genau vorzunehmen. Die vorbekannten Aufnadelvorrichtungen, soweit sie ein
gefälteltes Aufnadeln bezwecken, arbeiten derart, daß die Gewebezuführungsvorrichtung
schneller angetrieben wird als die Führungsketten, auf die das Gewebe aufgenadelt
wird, wodurch die Fältelung entsteht.
-
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, ein zwischen Zuführungsnadelrad
und Einnadelbürste hineinragendes kurvenförmiges Führungsstück für das Gewebe anzuordnen,
um das zwischen dem Zuführungsnadelrad und der Einnadelbürste laufende Gewebestück
zur Einnadelstelle zu führen. Jedoch war dieses Zwischenstück ortsfest gelagert,
so daß auch hier eine Änderung der Faltenbildung nur durch die Geschwindigkeitsänderung
der Gewebezuführung möglich war.
-
Andererseits ist bereits vorgeschlagen worden, das Gewebe mittels
durch ihr Eigengewicht auf den Nadelketten ruhende Nadelbürsten einzunadeln, wobei
jedoch die Zuführung des Gewebes mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Bewegungsgeschwindigkeit
der Nadelketten erfolgte, eine Faltenbildung also nicht eintrat.
-
Diesen bekannten Vorrichtungen gegenüber unterscheidet sich die Maschine
gemäß der Erfindung dadurch, daß die Aufnadelbürsten durch die auf die Nadelketten
von der mit ihrer Achse oberhalb der Nadelkettenebene liegenden Zuführungswalze
ablaufende Gewebebahn frei schwebend getragen werden, so daß der ablaufende Teil
der Gewebebahn durch das Eigengewicht der Nadelbürsten gespannt und aufgenadelt
wird.
-
Wie bereits erwähnt, hängt das mit der Maschine zu erreichende Schrumpfmaß
von dem Aufnadelwinkel a ab. Daher ist gemäß der Erfindung das Eigengewicht der
Nadelbürsten einstellbar, z. B. durch Ausgleichgewichte. so daß der Auflaufwinkel
a, unabhängig von der Gewebeart konstant gehalten werden kann und entsprechend dem
Schrumpfmaß regelbar wird. Zur Erhöhung der Genauigkeit des Aufnadelns, die für
die befriedigende Arbeit der Maschine wesentlich ist, sind außer den Bürsten zum
Voraufnadeln unter dem Auflaufwinkel a weitere Aufnadelbürsten zum Fertigaufnadeln
vorgesehen, damit der Stoff bis zum Grund der Nadeln gedrückt wird und der Schuß
sicher geradegezogen werden kann, nachdem das Voraufnadeln unter den gewünschten
Aufnadelbedingungen geschehen ist.
-
Die Geschwindigkeit der Zuführungswalze ist entsprechend dem gewünschten
Auflaufwinkel a durch eine auf das Schrumpfmaß einstellbare Indexvorrichtung einstellbar,
welche die Übersetzung des Wechselgetriebes zwischen Zuführungswalze und Nadelketten
ändert. Es ist daher ohne weiteres nach Kenntnis der Schrumpfeigenschaften des zu
behandelnden Stoffes möglich, die Maschine hierauf einzustellen und ohne weitere
Voraussetzung mit der Behandlung zu beginnen.
-
Der übr igg nach Art der bekannten Spann-, Rahm- und Trockenmaschine
arbeitende Teil der Maschine in seinem Zusammenhang mit den eben im Prinzip erläuterten
wesentlichen
Merkfinalen der Maschine wird später beschrieben.
-
In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Maschine gemäß der
Erfindung dargestellt, und zwar zeigen Fig. i eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Aufsicht
der Maschine, Fig. 3 einen vergrößerten Schnitt nach Linie 3-3 von Fig. i, Fig.
.I einen vergrößerten Schnitt nach Linie .I-.I von Fig. 3, Fig. 5 und 6 Seiten-
bzw. Aufsicht der Spannketten, Fig. 7 einen senkrechten Schnitt nach Linie 7-7 von
Fig. 2, Fig. 8 einen vergrößerten Schnitt nach Linie 8-8 von Fig. 2 Fig. 9 und io
einen Querschnitt und Stirnansicht der einstellbaren Indexvorrichtung für das Schrumpfmaß,
Fig. i i eine prinzipielle Darstellung des Schrumpfungswinkels in bezug auf zwei
benachbarte Nadeln und Fig. 12 einen schematischen Schnitt durch das mit der Maschine
zu behandelnde Gewebe vor und nach der Behandlung.
-
Gemäß Fig. i besteht die Maschine aus Ouerstützen i, die durch Längsrahmen
:2 beliebiger Form miteinander verbunden sind. Die Ouerstützen i sind über die ganze
Länge der Maschine in geeigneten Abständen verteilt. Der rechte Teil der Maschine
in Fig. i und 2 ist durchgeschnitten und zusammengerückt, um die gesamte Maschine,
die von beträchtlicher Baulänge ist, in einer Zeichnung darstellen zu können.
-
An den beiden Enden der Maschine sind Ouerwellen 5 und 6 angeordnet,
die in der Öuerrichtung einstellbare Stifträder 7 und 8 mit Naben 711 und 811 tragen,
die mit den Wellen verkeilt sind. Diese Stifträder dienen zum Antrieb zweier seitlicher
endloser Nadelketten io und ii (Fig. 3). Diese Nadelketten bestehen gemäß F ig.
5 und 6 aus parallelen Lenkern 12 und massiven Lenkern 13. Beile Lenkerarten haben
an der einen Seite ein T-förmiges Stück 14., auf dem die Nadeln i_3 in gleichen
Abständen voneinander befestigt sind. Durch die T-förmige Ausbildungsform der Stücke
14 haben auch die benachbarten Nadeln zweier benachbarter T-Stücke den gleichen
Abstand voneinander wie die Nadeln auf dem T-Stück selbst.
-
Die Ketten io und i i «-erden von den Wellen 5 und 6 mit vorbestimmter
Geschwindigkeit angetrieben. Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Welle
6 die Antriebswelle. Der Antrieb erfolgt durch Stufenscheiben 16 (Fig. 2), die mit
der Welle 6 beliebig gekuppelt sind. Die Stifträder 8 sind finit ihren gaben 18
mit der Welle 6 verkeilt. Die Naben haben konzentrische Rillen i9 (Fig. 2) für Gabeln
2o, die auf dein benachbarten Querträger i gleiten. An diesen ist eine einstellbare
Schraubenwelle ai angeordnet, die über das Kegelrad 22 eine Längswelle 23 antreibt,
die ihrerseits über das Kegelrad 24 eine weitere Ouerwelle 25 treibt. Die Wellen
21 und 25 sind an ihren entgegengesetzten Enden mit Gegengewinde versehen und in
Ouerschlitten 26 eingeschraubt, die auf den Rahmen i in Schlitzen 27 der Ouerstreben
28 gleiten (Fig. 3). Die Gabeln 2o für die Stifträder 8 sind auf den Schlitten 26
aufgeschraubt (Fig. d.).
-
Die Ketten io und ii werden in Führungen mit U-förmigem Querschnitt
30, 31 geführt (Fig.2). Diese Führungen bestehen aus mehreren Abschnitten, die sich
jeweils von einem Ouerträger i zum anderen erstrecken. Die U-Eisenführungen sind
an ihren Enden überlappt und bei 32 durchbohrt zur Aufnahme von Verbindungsbolzen
33, mittels deren sie in der Querrichtung verstellt werden können, um die Bahn der
von den Führungen 30, 31 geführten Ketten io, i i. zum Strecken des Schusses divergieren
zu lassen. An der Unterseite der Maschine werden die Ketten io, i i in ähnlichen
U-Führungen 3o11 bzw. 31a geführt, und die Gelenkabschnitte der Führungen 3o11 und
31a sind an der Unterseite der Schlitten 26 gelagert. Die Verbindungsbolzen 33 für
die oberen Führungen 30, 3i sind von oben in die Schlitten 26 eingeschraubt und
werden mit diesen zusammen bewegt. Durch die Anordnung von quer zur Maschine liegenden
Gewindewellen 35, von denen eine in Fig. 3 dargestellt ist, ist es möglich, die
mit den Schlitten 26 verbundenen U-Führungen ohne Beeintr ächtigung der relativen
Lage der Gelenkteile zueinander seitlich einzustellen.
-
Die Divergenz der Ketten io und i i erstreckt sich vorzugsweise über
den mittleren und letzten Teil einer Dämpfzone, in der das Gewebe befeuchtet wird.
-
Die Divergenz entsprechender Abschnitte der U-Führungen 3o und 31
wird durch Einstellung einer Schraubenwelle 36 relativ zu einer weiteren Schraubenwelle
37 bewirkt (Fig. 2), die die betreffenden Schlitten 26 zweier benachbarter OOuerrahmen
i steuert. Diese Schraubenwellen stehen durch Kegelradgetriebe 38 bzW. 39 in Antriebsverbindung
mit der Welle 4o, die eine Verlängerung der Welle 23 bildet. Die `Felle d.o trägt
ein Stiftrad 4i, durch dessen Drehung die seitliche Entfernung der U-Eisen 30, 31
bzw. 3o11 und 31a voneinander und mithin die Divergenz der Ketten io und i i festgelegt
wird.
-
Der erste Teil der Maschine (Fig. i und 2
links) ist
mit Dampfleitungen 5o mit Durchlochungen 51 versehen. Diese Dampfleitungen erstrecken
sich unterhalb des Gewebes in der Längsrichtung der Maschine. Jede Dampfleitung
hat ein besonderes Ventil 5?, zur Regelung der Dampfzufuhr aus einer Hauptdampfleitung
53, die unter Zwischenschaltung des Hauptventils 55 mit der Dampfleitung 54 verbunden
ist. Über diesem mit Dampfrohren ausgestatteten Teil der Maschine liegt eine Blechhaube
56 mit einem Abzugsrohr 57, um den von der Oberfläche des Gewebes aufsteigenden
Dampf zu sammeln und aus dem Maschinenraum abzuführen. Der sich anschließende Teil
der Maschine (Fig. i und 2 rechts) ist mit in der Längsrichtung liegenden Heizrohren
6o versehen, die durch ein Verteilerrohr 61 unter Zwischenschaltung eines Hauptventils
63 an die Heizleitung 62 angeschlossen sind. Auch die Heizrohre 6o liegen unterhalb
der Gewebebahn, die über sie hinwegläuft, nachdem der Schuß geradegezogen ist. Durch
die Heizrohre 6o wird das Gewebe in der durch die Streckung des Schusses erzielten
Gefügeänderung fixiert.
-
Das Gewebe W, das in der Maschine bearbeitet werden soll, wird einem
beliebigen Vorrat, beispielsweise einem gefalteten Stapel in einem Karren 65, entnommen
und nach oben über eine Führungsrolle 66 und Zwischenstangen 67 zur Entfernung der
Längsfalten geführt. Von hier gelangt das Gewebe vorzugsweise unter Zwischenschaltung
einer weiteren Glättvorrichtung 69 zu einer Walze 68 und von dieser abwärts
auf das erste Zugwalzenpaar 70, 71. Eine oder beide dieser Zugwalzen können eine
aufgerauhte oder mit Gummi überzogene Oberfläche haben, um eine möglichst starke
Zugwirkung auf die Stoffbahn auszuüben. Die Umlaufgeschwindigkeit dieser Zugwalzen
bestimmt die Zuführungsgeschwindigkeit der Stoffbahn W.
-
Beim normalen Betrieb der Maschine dreht sich die Walze 71 mit einer
Umfangsgeschwindigkeit, die größer ist als die Geschwindigkeit der Nadelketten i
o und i I, rum in bekannter Weise das gefältelte Aufnadeln der Stoffbahn W zu ermöglichen.
Soll z. B. ein Gewebe, das pro laufendes Meter -um 3 cm einläuft, behandelt werden,
so muß die Umfangsgeschwindigkeit der Walze 71 (Fig. 8) 3 % größer sein als die
Geschwindigkeit der Ketten io und i i. Diese Geschwindigkeitsdifferenz_ allein genügt
jedoch noch nicht zum einwandfreien Aufnadeln der Gewebebahn, wie sie schematisch
in Fig. i i dargestellt ist. Es muß vielmehr das Gewebe so aufgenadelt werden, daß
das Verhältnis des aufgenadelten Maßabstands b zwischen zwei Nadelketten zu dem
Abstand a zweier benachbarter Nadeln voneinander dem Schrumpfungsmaß entspricht,
das auch, wie bereits erwähnt, durch den Winkel a festgelegt werden kann.
-
Daher ist die Maschine mit einer besonderen, vorzugsweise zweiteiligen
Aufnadelvorrichtung versehen, deren erster Teil die Kanten der Stoffbahn unter dem
richtigen Schrumpfwinkel a. auf die Nadelspitzen auflegt, während der zweite Teil
das Herabdrücken des Stoffes bis zum Fuß der Nadeln bzw. bis zur Berührung mit den
'['-Stücken 14 bewirkt.
-
Der erste Teil der Aufnadelvorrichtung besteht aus Aufnadelbürsten
8o (Fig. i bis 4 und 8), von denen je eine an jeder Maschinenseite über der Nadelkette
angeordnet ist. Die Aufnadelbürsten 8o sind mit ihren Naben 81 frei drehbar und
verschiebbar auf einer Welle 82 angeordnet. In den Naben 8i finden sich Ringnuten
zum Angriff von Seitengabeln 83 (Fig. 4), die durch Platten 84 mit den Querschlitten
26 fest verbunden sind. Auf diese Weise können sich die Aufnadelbürsten 8o zwar
frei drehen und auch heben und senken, jedoch keine Bewegung in bezug auf die Längsrichtung
der Maschine ausführen. Sie liegen also lose auf der Auflaufgewebebahn W auf und
werden von der von der Zuführungswalze 71 ablaufenden Gewebebahn frei schwebend
getragen, so daß der ablaufende Teil der Gewebebahn (Fig.8) durch das Eigengewicht
der Nadelbürsten gespannt und aufgenadelt wird. Um das Eigengewicht der Nadelbürsten
einstellen zu können, damit der Auflaufwinkel a unabhängig von der Gewebeart konstant
gehalten werden kann und entsprechend dem Schrumpfmaß regelbar wird, sind Ausgleichgewichte
87 vorgesehen. Diese hängen an einer Schnur 85, die über eine Riemenscheibe 86 läuft
und an den beiden Enden der Welle 82 an einem Lagerring befestigt ist. Die Aufnadelbürsten
8o können also durch Veränderung der Gegengewichte in ihrer senkrechten Lage in
bezug auf die ' Nadeln 15 der Ketten io und ii gehoben oder gesenkt werden. Andererseits
ist aber auch die Lage der Aufnadelbürsten bei festgelegtem Eigengewicht weiter
eine Funktion der Ablaufgeschwindigkeit der Gewebebahn W von der Zuführungswalze
71. Damit sind also zwei Möglichkeiten gegeben, um den Schrumpfwinkel a, der gleich
dem Auflaufwinkel gemäß Fig. i i ist, verändern zu können.
-
Nachdem das Gewebe unter dem geeigneten Winkel durch die Aufnadelbürsten
8o voraufgenadelt ist, sind zum Fertigaufnadelnweitere Aufnadelbürsten 88 (Fig.
4) vorgesehen. Diese Aufnadelbürsten 88, die vorzugsweise von größerem Durchmesser
und Eigengewicht sind als die Aufnadelbürsten 8o, laufen auf
einer
Welle 89, die in Gabeln go der Platten 84 ruht. Eine vertikale Beweglichkeit der
Aufnadelbürsten 88 ist nicht erforderlich. Sie sind jedoch ebenfalls seitlich einstellbar,
um sich der Einstellung der Nadelketten anpassen zu können.
-
Um die Umfangsgeschwindigkeit der Zulaufwalze 71 entsprechend der
Geschwindigkeit der Ketten io und ii nach einem vorbestimmten Winkel a regeln zu
können, ist eine einstellbare Indexvorrichtung angeordnet, welche die Übersetzung
des Wechselgetriebes zwischen Zuführungswalze und Nadelketten ändert. Dieses Wechselgetriebe
besteht aus einer auf der Antriebswelle 5 für die Ketten sitzenden Riemenscheibe
4, einem Riemen 3 sowie einer auf dem freien Ende der Welle 71a der Walze 71 angeordneten
verstellbaren Riemenscheibe 95 (Fig. 9 und io). Die Riemenscheibe 95 ist zweiteilig
und ihr Durchmesser verstellbar. Ihre eine Hälfte 96 ist fest mit der Welle 71a
verbunden und weist angewinkelte Segmente 97 auf, die abwechselnd mit ähnlichen
Segmenten 97a der zweiten Scheibenhälfte 98 den Rillenumfang der Scheibe bilden.
Eine Mikrometerschraube ioo auf dem abgesetzten und mit Gewinde versehenen Ende
ioi der Welle 71" wirkt gegen die Feder 9g und verändert durch ihre Drehung den
Durchmesser der Riemenscheibe, indem sie die beiden Riernenscheibenhälften 96 und
98 einander nähert oder sie voneinander entfernt und so den Schnittpunkt der Segmentteile
97 und 97a verändert. Die Einstellung der Mikrometerschraube kann auf einer Kreisteilung
der Mutter ioo mit Hilfe eines festen Punktes 102 auf der Scheibenhälfte 98 abgelesen
werden. Die Kreisteilung auf der Mutter ioo kann direkt nach Winkelgraden des Auflaufwinkels
v. oder aber nach absoluten Werten des Schrumpfinaßes geeicht sein, so daß die Aufnadelvorrichtung
der Maschine ohne jede Sch-,vierigkeit auch von ungelerntem Bedienungspersonal eingestellt
werden kann.
-
Am Ende der Maschine läuft das fertig behandelte Gewebe um die Stifträder
8 nach unten, hängt aber noch an den Stiften der Nadelketten fest und muß daher
von diesen ohne besondere Beanspruchung abgestreift werden. Hierzu dient die in
Fig.7 dargestellte Abstreifvorrichtung. Eine in einem der letzten Ouerrahmen i der
Maschine gelagerte Welle 105 wird durch Kegelräder io6 von einer Welle
107 und diese durch Kegelräder io8 von einer Welle log durch die Stufenscheiben
16 angetrieben. Ein Zahnrad i 2o am anderen Ende der Welle io5 treibt ein kleines
Zahnrad i i i auf der Welle 112 an. Die Welle 112 trägt an ihren den Nadelketten
benachbarten Enden exzentrische Scheiben, die in die Gabeln 113 von Abstreifliebeln
115 eingreifen. Diese sind in Haltern 114 auf der Unterseite der [)-Führungen Sod
und 31" schwenkbar gelagert, so daß die vorderen Enden der entsprechend gebogenen
Hebel 115 rasch auf die Oberfläche der nunmehr unterhalb der Maschine geführten
Gewebebahn schlagen, und zwar dicht neben den Nadelreihen der Ketten. Die Gewebebahn
W läuft von diesem Punkt nach unten auf die Walze 116, deren Welle 117 bei 118 mit
der Welle io5 in Antriebsverbindung steht. Durch die Bewegung der Hebel 115 wird
das Gewebe von den Nadeln abgestreift und von der Walze 116 nach unten abgeführt.
-
Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende.
-
Nachdem das Gewebe durch die Aufnadelv orrichtung unter dem richtigen
Winkel v. auf die Nadelketten aufgenadelt ist, wird es durch diese durch die Dämpfungszone
geführt und hierbei der Schuß durch die divergierende Führung der Nadelketten geradegezogen.
Nachdem der Schuß geradegezogen ist, durchläuft das Gewebe den zweiten Teil der
Maschine. in dem es getrocknet und der durch die Behandlung erzielte Gefügezustand
fixiert wird, worauf zum Schluß das Gewebe durch die Abstreifvorrichtung von der
Maschine abgenommen und aus ihr herausgeführt wird.