DE556286C

DE556286C - Mit einem Motorantrieb versehenes, ferngesteuertes Ventil mit geradlinig verschiebbarer Spindel

Info

Publication number: DE556286C
Application number: DE1930556286D
Authority: DE
Inventors: Richard Logstaedt
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1930-09-17
Filing date: 1930-09-17
Publication date: 1932-08-08

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 8. AUGUST 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVl 556286 KLASSE 47g'-teRUPPE 45_y

verschiebbarer Spindel

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. September 1930 ab

Die Erfindung betrifft ein ferngesteuertes Ventil, das z. B. in Wasserkraftanlagen für hydraulische Steuerungen verwendet wird. Ein derartiges Steuerventil besitzt einen zylindrischen Schieber, der zur Umsteuerung im Ventilkörper verschoben wird. Es ist bekannt, zur Fernsteuerung eines solchen Ventils einen Motor zu benutzen, der nur einseitig zwangsläufig mit dem Ventil gekuppelt ist und beim Umstellen des Ventils einen Energiespeicher zur Rückführung des Ventils auflädt. Der Energiespeicher wird beim Umstellen des Ventils mit Hilfe des Motors verklinkt, ehe die Kupplung zwischen Motor und Ventil aufgehoben wird.

Nach der Erfindung ist der Motorantrieb für ein ferngesteuertes Ventil dermaßen ausgebildet, daß die Drehbewegung des Motors in die Winkelbewegung einer Kurbel umgesetzt wird, die mittels eines Kniehebels die an einem doppelarmigen Hebel angelenkte Ventilspindel verstellt und in dieser Stellung durch Strecklage mit dem Kniehebel gegen den Zug der gespannten Feder hält. Der Vorteil dieses Motorantriebes besteht darin, daß mit zunehmender Kraft des Energiespeichers beim Aufladen sich auch der Kraftarm der über den Doppelhebel am Ventil angreifenden Umstellkraft vergrößert, so daß der Motor während des Umstellens mit annähernd gleichem Drehmoment belastet ist.

In den Fig. r und 2 ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt.

Fig. ι gibt das Schema des Hubmotorantriebes an, Fig. 2 zeigt die praktische Ausführung des über dem Steuerventil an einer gemeinsamen Wand angeordneten Antriebes.

Mit 2 ist der Hubmotor bezeichnet, der über Schnecke 3 und Schneckenrad 4 auf eine Scheibe 5 mit der Rolle 6 arbeitet. Gegen die Rolle 6 legt sich der unter der Wirkung der Zugfeder 7 stehende sichelförmige Teil 8, der im Drehpunkt 9 gelagert ist. Bei eingeschaltetem Motor wird der Teil 8 durch die Rolle 6 so weit entgegen der Wirkung der Feder 7 gedreht, bis er in die gezeichnete Lage kommt. Dabei hat der Kurbelarm 10 mittels des Kniehebels 11 den im Drehpunkt 12 drehbar gelagerten doppelarmigen Hebel 13 in die gezeichnete Stellung gebracht und die am Hebel 13 angelenkte Ventilspindel 14 des Steuerventils 15 entgegen der Wirkung der Feder 16 angehoben. Bei der Drehung des Kurbelarmes 10 rechts herum nimmt der Kraftarm der am linken Ende des Hebels 13 wirkenden Umstellkraft mit zunehmender Gegenkraft der Feder 16 zu, bis am Ende der Hubbewegung der Kurbelarm 10 mit dem Kniehebel π

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Richard Logstädt in Berlin-Siemensstadt,

in eine gestreckte Lage kommt und dadurch die Ventilspindel 14 gegen den Zug der Feder 16 in der Hubstellung hält. In der gezeichneten Hubstellung wird die Feder 7 durch die Feder 17 überwunden, -die beim Drehen des Hebels 13 in der Verbindung zwischen diesem Hebel und der Kurbel 10 gespannt wird. Durch den Hebel 13 ist der mit ihm gelenkig verbundene und um den festen Drehpunkt 18 sich drehende Schaltarm 19 so weit herumgedreht worden, daß er von dem Schaltsegment des Motorstromkreises auf das der Auslösespule 20 gelangt ist. Damit ist der Motor 2 abgeschaltet und der Stromkreis für die Auslösespule 20 vorbereitet.

Das Senken der Ventilspindel 14 erfolgt dadurch, daß durch den Druckknopf »Aus« der Stromkreis der Auslösespule 20 geschlossen wird. Der von der erregten Spule 20 angezogene Magnetkern 21 trifft dann auf die Klinke 22 eines Energiespeichers 23 und dreht diese gegen eine Druckfeder 24 im umgekehrten Uhrzeigersinn, wobei der Energiespeicher 23 ausgelöst wird und das Kniegelenk des Kniehebels 11 durchdrückt. Der Hebel 13 dreht sich dann durch den Zug der Feder 16 links herum, und die Ventilspindel 14 senkt sich. Bei der Drehung des Hebels 13 wird auch die Feder 17 in der Verbindung zwisehen Hebel und Kurbel 10 entspannt, so daß die Feder 7 den sichelförmigen Teil 8 wieder zur Anlage an die Rolle 6 bringt, die bei auslaufendem Motor 2 in der gezeichneten Stellung stehengeblieben ist. Mit dem Teil 8 wird auch die Kurbel 10 gedreht, die den Kniehebel 11 wieder in die durch eine an beiden Hebeln angreifende Feder 25 gesicherte gestreckte Lage bringt und dabei den Energiespeicher 23 spannt und verklinkt.
Nunmehr kann der Motor 2 für einen neuen Hub der Ventilspindel 14 eingeschaltet werden, dessen Stromkreis durch den Übertritt des Schaltarmes 19 auf das obere Schaltsegment durch die Drehung des Hebels 13 vorbereitet wurde. Beim Drehen der Scheibe 5 in Pfeilrichtung durch den Motor 2· dreht sich dann die Kurbel 10 links herum, bis sie beim Ablauf der Rolle 6 von dem Teil 8 mit dem Kniehebel 11 in die gestreckte Lage gekommen ist und den gedrehten Hebel 13 gegen die gespannte Feder 16 hält.

Außer dem Hubmotorantrieb.ist das Steuerventil 15 auch mit einem Handantrieb 26 versehen, mit dem die Ventilspindel gehoben und verklinkt werden kann. Außerdem ist ein Druckknopf 27 vorgesehen, mit dem von Hand die Verklinkung des Energiespeichers aufgehoben und damit das Senken der Ventilspindel 14 veranlaßt wird.

Claims

Patentansprüche:

i. Mit einem Motorantrieb versehenes, ferngesteuertes Ventil mit geradlinig verschiebbarer Spindel, bei dessen Umstellung nur einseitig eine zwangsläufige Kupplung mit dem Motor besteht und eine Feder zum Zurückführen des Ventils gespannt und verklinkt wird, ehe die Kupplung zwischen Motor und Ventil aufgehoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehbewegung des Motors in die Winkelbewegung einer Kurbel umgesetzt wird, die mittels eines Kniehebels die an einen doppelarmigen Hebel angelenkte Ventilspindel verstellt und in dieser Stellung durch Strecklage des Kniehebels gegen den Zug der gespannten Feder hält.
2. Femgesteuertes Ventil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beim Aufheben der Kupplung zwischen Ventil und Antriebsmotor der Antriebsmotor, wie an sich bekannt, abgeschaltet und der Stromkreis für einen ferngesteuerten Magneten vorbereitet wird, der, eingeschaltet, zum Senken der Ventilspindel einen Energiespeicher entspannt, der das Gelenk des zwischen Kurbel und Hebel der Ventilspindel angeordneten Kniehebels durchschlägt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen