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Aufzwickmaschine Bei den üblichenEinzangenaufzwickmaschinen, die den
Schaftrand schrittweise anziehen, über die Sohle legen und befestigen, beginnt der
Arbeitskreislauf der Maschine mit einer Abwärtsbewegung der geöffnetenZwickzange,
die gewöhnlich schräg nach außen gerichtet ist. Nachdem der Schaftrand zwischen
die geöffneten Zangenbacken gekommen ist, schließt sich die Zange. Es ist nun zuweilen
schwierig, insbesondere wenn der Schaft mit einem mehr oder weniger weit vorstehenden,
sich auf die Sohlenfläche auflegenden Futter versehen ist, den Schaft der Zange
so darzubieten, daß Leder und Futter zwischen die Zange gelangen. Wenn man die Zange
'zunächst der Bodenfläche des Leistens nähert und dann nach außen bewegt, so kann
es leicht vorkommen, daß die Zange gegen die hochstehende Rißlippe der Sohle trifft;
dabei kann das Werkstück beschädigt und der Schaft verschoben werden. Gemäß der
vorliegenden Erfindung wird diese Schwierigkeit dadurch beseitigt, daß die Aufzwickzange
in offenem Zustand zunächst eine Bewegung auf die Sohle hin, dann eine Bewegung
schräg nach aufwärts unter den Rand des Schaftes und über die Rißlippe hinweg und
dann hinter der Rißlippe eine Abwärts- und Auswärtsbewegung ausführt, so daß mit
Sicherheit sowohl Futter als Leder zwischen die Zangenbacken kommen und der Schaft
richtig hinter der Rißlippe gefaßt wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt die Maschine in Seitenansicht. Abb. 2 zeigt die Zange
und deren Antrieb in Seitenansicht, teilweise im Schnitt.
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Abb. 3 bis 6 erläutern aufeinanderfolgende Stufen des Arbeitsganges.
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Das Maschinengestell 30, 32 ist oben schellenartig ausgebildet und
umfaßt den Schaft 36 des Maschinenkopfes 34. Durch eine Schraube 38 känn die Höhenlage
des Maschinenkopfes gemäß der Größe des Arbeiters eingestellt und durch Schrauben
40 gesichert werden. Der Maschinenkopf trägt die quer laufende Kurvenscheibenwelle
42.
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Die Zwickzange besteht aus zwei Backen 198, Zoo. Die untere Backe
198 ist an einem Kopf 2o2 befestigt, dessen Rohrschaft 204 in einer Muffe 2o6 der
Höhe nach verschiebbar ist. Die Muffe ist durch einen Zapfen 2o8 drehbar mit einer
in einer Konsole 212 des Maschinengestelles waagerecht geführten Stange älo verbunden.
Auf dem oberen Ende des Schaftes 204 ist ein Halter 214 festgeklemmt, der durch
einenZapfen 216 mit einem Hebel2i8 drehbar verbunden ist. Der Hebel ist um eine
feste Achse 220 drehbar und am
hinteren Ende durch einen Zapfen
222 mit einem zweiten Hebel 2-24 verbunden. Dieser Hebel trägt eineRolle226, die
in eineKurvennut 228 einer auf der Welle 42 sitzenden Scheibe 46 einfaßt.
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Die beiden Hebel sind durch eine federnde Vorrichtung derart miteinander
verbunden, daß sie sich unter gewöhnlichen Umständen wie ein Stück bewegen. Diese
Bewegung bewirkt das Anziehen der Zange, und wenn der der Bewegung vom Werkstück
gebotene Widerstand eine gewisse Höhe erreicht hat, so kann die federnde Vorrichtung
nachgeben.
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Die federnde Vorrichtung umfaßt eine Stange 232, die durch Zapfen
23o mit dem Hebel224 verbunden und in einer in einen Fortsatz 236 des Hebels 218
eingeschraubten Muffe 234 verschiebbar ist. Zwischen dem verbreiterten Ende der
Muffe 234 und dem Kopf der Stange 232 ist ein weicher Pufferring 238 eingeschaltet.
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Das vordere Ende der Stange 232 wird von einer Feder 240 umgeben,
die sich einerseits gegen einen schalenartigen, auf der Muffe 234 verschiebbaren
Unterlagsring 242 und andererseits gegen eine Stellmutter 244 stützt, die in eingestellter
Lage durch eine Flügelmutter 246 gesichert ist. Wenn der auf den Schaft ausgeübte
Zug die Spannung der Feder 24o überschreitet, so kann der Hebel 218 stehenbleiben,
während der Hebel 224 um den Zapfen 222 schwingt.
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Mitunter ist es erwünscht, die Kraft, mit der die Zange anzieht, rasch
zu verändern. Dies erfolgt durch eine Verschiebung des Unterlagsringes 242 mittels
eines Hebels 248, dessen Gahelende mit Stiften 252 hinter einen Flansch des Ringes
greift. Der Hebel ist um Zapfen 25o am Hebel 2i8 drehbar, und sein unteres Ende
ist durch ein Lenkstück 254 mit einem Kurbelzapfen 256 einer kurzen Welle
258 verbunden. Die Welle 258 ist im Hebel 2i8 drehbar, und an ihr ist ein
Arm 26o befestigt. Wenn dieser Arm 26o in die in Abb.2 punktiert gezeichneteStellung
zurückgedrückt wird, so dreht sich der Hebel 248 und schiebt den Ring 242 nach links,
so daß die Spannung der Feder stark vergrößert wird. Diese Stellung des Hebels 26o
wird durch Zusammentreffen eines an ihm befestigten Fingers! 262 mit einem Stift
264 am Hebel 218
bestimmt und entspricht der Totlage des Kurbelzapfens256,
so daß derHebel in dieser Stellung stehenbleibt.
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Die Zangenbacke Zoo ist durch ein Lenkstück 266 an dem Kopf 2o2 geführt.
Ihr oberes Ende ist durch ein Lenkstück 268 mit einer im Rohrschaft 204 geführten,
durch diesen hindurchragenden Stange 270 verbunden. Durch Niederdrücken dieser
Stange wird die Zange geschlossen. Der Kopf 2o2 trägt ein Kurvenstück 272, an welchem
ein Fortsatz 273 der Backe 200 entlanggleitet. Ein federbelasteter Kolben 274, der
sich gegen eine Knagge 276 des Lenkstückes 268 stützt, hält den Fortsatz 273 gegen
das Kurvenstück 272. Das Kurvenstück kann durch einen mittels Schraube 28o bewegbaren
Keil 278 verstellt werden und wird durch einen Gewindefortsatz 284 und eine Mutter282
in eingestellter Lage gesichert.
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Am oberen Ende der Stange 27o liegt ein T-förmiges Schwingstück 286
an, das durch eine Schubstange288 bewegtwird. DieStange ist einerseits in einer
Führung 29o am Hebel 218 und andererseits in einer diametralen Bohrung der Achse
22o geführt und greift mit ihrem Kopf 296 in eine Muffe am oberen Ende eines um
den Zapfen 294 drehbaren Hebels 292. Die Muffe umschließt einen Kolben 295, dessen
Kopf 3o2 durch eine Feder 300 gegen den Kopf 296 gedrückt wird. Die Spannung
der Feder 3oo kann durch eine Schraubmuffe 298 geregelt werden, durch die das Ende
des Kolbens 295 hindurchragt. Das andere Ende des Hebels 292 trägt eine Rolle 3o4,
die an einer Umfangskurvenfläche 3o6 der Kurvenscheibe 46 anliegt. Durch diese Kurvenfläche
wird somit die Schließbewegung der Zange hervorgebracht, die durch die Feder 3oo
nachgiebig gemacht wird.
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Die Rückbewegung der Backe Zoo zum Öffnen der Zange erfolgt durch
eine Feder 3o8, die das durch die Muffe 2o6 hindurchragende Ende des Schaftes 204
umgibt und sich einerseits gegen eine Scheibe 310 und andererseits gegen
einen Ring 312 stützt. Über diesem Ring liegt ein durch die Stange 27o hindurchgeführter,
durch Schlitze des Rohrschaftes hindurchragender Stift 314. Die Aufwärtsbewegung
der Stange27o wird durch einen auf den Rohrschaft aufgesetzten Stellring 316 begrenzt,
gegen dessen untereFläche der Stift 314 trifft.
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Die die waagerechte Bewegung der Zange hervorbringendeVerschiebung
der Stange2io wird durch einen Hebel 318 hervorgebracht, der um einen ortsfesten
Zapfen 32o schwingt und mit seinem gabelförmig ausgebildeten Ende über einen Gleitstein
322 greift, der drehbar mit dem Kopf der Stange 2io verbunden ist. Das andere Ende
des Hebels 318 trägt eine Rolle 324, die an einer zweiten Umfangskurvenfläche
326 der Scheibe 46 anliegt. Eine um denZapfen32o herumgewundeneTorsionsfeder 328
drückt die Rolle 324 gegen die Kurvenfläche und bewirkt die Bewegung der Zange nach
links. Die Verbindung der Zange mit der Stange 210 ist so gewählt, daß die Zange
in der Ruhelage eine schräge Stellung einnimmt (s. Abb. 2).
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Die Maschine ist noch mit einem Sohlendrücker
340
versehen, gegen den die Bodenfläche der Sohle, gegebenenfalls die hintere Fläche
der an dieser vorgesehenen Nählippe, angedrückt wird. Eine in der Zeichnung nur
angedeutete Überschieb- und Nagelv orrichtung 358 dient zum Befestigen des aufgezwickten
Schaftteiles.
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Wesentlich für die Erfindung ist die Form und relative Lage der beiden
Kurvenflächen 3o6 und 326 und der Kurvennut 228.
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Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende (vgl. Abb. 3 bis 6) Abb.
3 zeigt die Ruhestellung der Zange 198,
Zoo. Die Zange geht in geöffnetem
Zustande nach unten, bis die Zangenbacke 198 in unmittelbare Nähe der Sohlenfläche
d gekommen ist. Dann bewegt sich die Zange auswärts, und zwar infolge der schrägen
Lage der Zange unter Drehung um den Zapfen 2i6 in schräg aufwärts gehender Richtung.
Dadurch wird erreicht, daß die untere Zangenbacke mit Sicherheit mit dem Futter
b des Schaftes in Berührung kommt, selbst wenn dies, wie Abb. 3 erkennen läßt, auf
der Nählippe e der Brandsohle aufliegt und vomOberlederrandec abgehoben ist. Die
Zange geht dann, nachdem sie über der Nählippe e hinweggegangen ist, wieder et-,vas
abwärts, wie der Verlauf der Linie a erkennen läßt, und noch weiter auswärts, bis
mit Sicherheit sowohl das Oberleder als das Futter des Schaftes zwischen den Backen
198, Zoo liegen. Nunmehr schließt sich die Zange.
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Jetzt bewegt sich die geschlossene Zange in die Stellung nach Abb.
q. aufwärts. Sie bewegt sich dabei zugleich etwas nach rechts, so daß der Schaft
zur Verminderung der Reibung von der Seitenfläche des Leistens abgehoben wird und
nicht mit der Sohlenkante in Berührung steht, um ein Abheben der Sohlenkante vom
Leistenboden zu vermeiden.
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Jetzt bewegt sich die Überschieb- und Nagelvorrichtung358 nach links
(vgl.Abb.5). Die Zange bewegt sich dabei in solcher Richtung, daß sie das Überlegen
des Schaftrandes über die Sohle nicht hemmt. Sobald die Stellung Abb. 5 erreicht
ist und die überschiebvorrichtung den Schaftrand auf die Sohle aufgedrückt hat,
öffnet sich die Zange (Abb.6), während die Überschiebvorrichtung ihre Bewegung nach
links fortsetzt. Wenn die Stellung Abb.6 erreicht ist, wirkt in bekannter Weise
die Nagelvorrichtung und befestigt den aufgezwickten Schaftteil.