DE555586C

DE555586C - Vulkanisierbare Kautschukmischungen mit elastischen Glycerinestern

Info

Publication number: DE555586C
Application number: DED59191D
Authority: DE
Original assignee: Deutsche Hydrierwerke AG
Current assignee: Deutsche Hydrierwerke AG
Priority date: 1929-09-06
Filing date: 1929-09-06
Publication date: 1932-07-23

Description

Vulkanisierbare Kautschukmischungen mit elastischen Glycerinestern Bisher hat man nur sehr wenige kautschukartige Substanzen gefunden, welche sich mit Rohkautschuk auf der Mischwalze zu einer homogenen elastischen Masse vermischen lassen und außerdem noch eine Vulkanisation vertragen. Die geschwefelten oder mit schwefelabgebenden Substanzen (Schwefelchlorür) behandelten (51e (Faktise) stehen als solche Substanzen fast vereinzelt da.
Es hat sich nun gezeigt, daß die Glycerinester höherer Paraffindicarbonsäuren, ihrer Derivate und Homologen, sowie die Glycerinester höherer Olefindicarbonsäuren, ihrer Derivate und Homologen, insbesondere die Adipinsäureglycerinester und Methyladipinsäureglycerinester, elastische Produkte darstellen, welche, Kautschukkohlenwasserstoffen (wie Naturkautschuk, synthetischem Kautschuk, Guttapercha, Balata, Chiklekautschuk) eingemischt, homogene vulkanisierbare Mischungen ergeben.
Es war zwar bekannt, daß durch Veresterung der Adipinsäure mit mehrwertigen Alkoholen kautschukartige Massen entstehen, die durch Erhitzen auf höhere Temperatur harzartige Konsistenz annehmen. Es war jedoch diesen Tatsachen nicht zu entnehmen, claß diese Ester außerordentlich wertvolle Zusatzmittel bei der Herstellung vulkanisierbarer Kautschukmischungen darstellen, und daß die entstehenden homogenen Mischungen Vulkanisate von ausgezeichneter Plastizität, Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit ergeben. Auch die Mitverarbeitung erheblicher Mengen Füllstoffe läßt sich leicht durchführen. Ein derartiges Verhalten der Glycerinester höherer Paraffindicarbonsäuren war bisher nicht bekannt. Beispiel i Erhitzt man 16o Gewichtsteile Methyladipinsäure mit Zoo Gewichtsteilen Glycerin längere Zeit auf etwa 22o°, so erhält man bei der in üblicher Weise durchgeführten Veresterung den Methyladipinsäureglycerinester, welcher ein elastisches, faktisähnliches Produkt darstellt, das sich auf Mischwalzen zu folgender Kautschukmischung verarbeiten läßt: Helle Hev ea - Crepes ioo Gewichtsteile, Schwefel .4 Gewichtsteile, Kreide q.o Gewichtsteile, diäthyldithiecarbatninsaures Zink 2 Gewichtsteile, Methyladipinsäureglycerinester 2o Gewichtsteile.
Die Vulkanisation erfolgt in der Vulkanisierpresse während % Stunden bei i32°.
An Stelle des Glycerinesters der Methyladipinsäure lassen sich auch die Glycerinester der bei der Oxydation von hydriertem Rohkresol erhältlichen organischen Säuregemische mit gleich gutem Erfolge verwenden. Beispiele Erhitzt man 174 Teile Korksäure oder i88 Teile Azelainsäure (erhältlich durch Oxydation von Rizinusöl) mit Zoo Teilen Glycerin einige Stunden auf 22o°, so erhält man nach beendeter Veresterung ein elastisches faktisähnliches Produkt, das mit Rohkautschuk, wie zuvor beschrieben, verarbeitet und vulkanisiert werden kann.
Die plastizierende Wirkung det.."Glycerin-

ester höher molekularer Dicarbon1#a1.` über-

trifft die von Faktis recht erhel#l #i`c , o daB

man mit wesentlich geringeren', @Vlen aus-

kommt und dafür die neutralen Zusetze (z. B.

an Kreide) erhöhen kann. Im Gegensatz zu gewöhnlichem braunen Faktis geben die vorgeschlagenen Glycerinester höher molekularer Dicarbonsäuren transparente, nicht abbrökkelnde vulkanisierbare Kautschukmischungen, die bei der Vulkanisation auf die üblichen Beschleuniger@und.Farbstoffe ohne nachteiligen EinfluB sind.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung vulkanisierbarer Mischungen von Kautschuk mit elastischen Glycerinestern, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen faktisähnlichen Glycerinester höherer Paraffin-oder Olefindicarbonsäuren bzw. ihrer Derivate und Homologen verwendet werden.