-
Vorrichtung zum Behandeln von Gasen mit Flüssigkeiten Zusatz zum Patent
503 220 Bei der im Hauptpatent behandelten Vorrichtung zum Behandeln von Gasen mit
Flüssigkeiten wird das Gas einer Reihe von Kammern zugeführt und mit versprühter
Flüssigkeit in Berührung gebracht, um mit dieser zusammen längs festen Bçrührungskörpern,
die in Form von innerhalb der Behandlungskammern auf einem Löchertrog oder Rost
senkrecht aufgestellten Rohren, die gewundene Streifen oder ähnliche schraubenflächige
Glieder enthalten, ausgebildet sind, abwärts zu ziehen, wobei dann die Flüssigkeit
sich unten in jeder Kammer sammelt und zum Flüssigkeitssammelraum der nächsten Kammer
geht, wo sie sich sofort mit der Flüssigkeit dieser Kammer mischt, um den Spritzdüsen
neu zugeführt zu werden, während das Gas in die nächste Kammer geht und dort erneut
dann dem gleichen Vorgang unterworfen wird.
-
Die Erfindung bezweckt die Verbesserung dieser Vorrichtung durch
Herbeiführen kräftiger Wirkung der Waschflüssigkeit, und zwar besteht das Wesentliche
darin, daß in einigen oder allen Behandlungskammern wehrartige, die Ansaugstutzen
der Umlaufpumpen für die einzelnen Kammern enthaltende Überlaufbehälter vorgesehen
sind, die mit der vorhergehenden Kammer durch unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
liegende t)ffnungen in Verbindung stehen, und daß der Überlaufbehälter in. der Eingangskammer
mit einer Zuleitung für die frische Waschflüssigkeit versehen ist.
-
Durch diese Anordnung wird erreicht, daß die aus dem Flüssigkeitsraum
einer Kammer kommende Waschflüssigkeit von der weniger frischen der folgenden Kammer
getrennt und somit wirksamer erhalten und besser ausnutzbar wird, wobei zugleich
bei zu starkem Sinken des Flüssigkeitsspiegels im Uberlaufbehälter auch Waschflüssigkeit
aus der im Arbeitsgang auf den Uberlaufbehälter der folgenden Kammer bzw. deren
Sumpf zurückströmen kann.
-
Zur Erreichung dieses Flüssigkeitsumlaufs ist die Überlaufwand jedes
Überlaufbehälters so hoch, daß sie wenig unterhalb des Flüssigkeitsspiegels mündet,
der durch den Überlauf zur nächsten Kammer bestimmt ist, wobei das Saugrohr der
Flüssigkeitsfördervorrichtung, die die Flüssigkeit zum Versprühen über die Berührungskörper
in die Kammer hochfördert, im Überlaufbehälter mündet.
-
Eine weitere wertvolle Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß die Überlaufbehälter von einer Kammer zur nächsten im
Zickzack
angebracht sind, wodurch eine gute Mischung und gleichmäßige Zusammensetzung der
Waschflüssigkeit innerhalb der Hauptkammern gewährleistet ist.
-
Einen weiteren Vorteil stellt die Ausbildung der Berührungskörper
als Wellblech mit scharfgratigen Wellen dar, wobei die Bleche so zusammengesetzt
sind, daß die halbkreisförmigen Wellen eines Bleches sich mit den entsprechenden
Wellen des benachbarten Bleches zu rohrähnlichen Durchlässen ergänzen, in deren
jeden ein in seiner Längsachse schraubenförmig gedrehter Metallstreifen angeordnet
ist. Hierzu sind mindestens zwei der benachbarten Wellbleche durch Schweißung zu
rohrartigen Teilen miteinander verbunden. Hierdurch wird erreicht, daß die Berührungskörper
eine wesentlich kleinere Zahl zu handhabender Einzelglieder aufweisen; wo sämtliche
Wellbleche miteinander verschweißt sind, besteht diese Berührungsvorrichtung nur
aus einem einzigen Block und erspart dadurch wesentlich Arbeit und Zeit bei jedem
Ausbau zwecks Reinigung oder Ersatz.
-
Die Erfindung weist noch eine Reihe weiterer wertvoller Einzelheiten
auf, die später näher beschrieben sind.
-
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeisplel,
und zwar zeigt Abb. I eine vereinfachte senkrechte Schnittdarstellung einer Vierkammervorrichtung,
Abb. 2 eine waagerechte Schnittdarstellung der Kammern, wobei die linke Hälfte im
unteren Teil der Kammer und die rechte Hälfte weiter oben durch die Berührungskörper
geschnitten ist, Abb. 3 ein Schaubild vom Berührungskörper.
-
Nach Abb. I und 2 enthält die Vorrichtung eine Anzahl von Kammern,
deren unterer Raum 1, I' die vorher oberhalb der Füllung versprühte und zusammen
mit dem Gas herabgerieselte Flüssigkeit aufnimmt.
-
Diese Flüssigkeit wird dauernd durch die Kammer gefördert, indem
sie durch Hochfördervorrichtungen, im Beispiel durch Umlaufpumpen, abgepumpt wird,
deren Ansaugrohre 3 bei 4 offen beginnen und die wieder oben zu den Sprühdüsen der
Kammer zurückfördern. - Die frische unbenutzte Flüssigkeit tritt in die erste Kammer
1 der Vorrichtung bei 5 ein und verläßt sie durch einen Überlauf 6 zur zweiten Kammer
I' hin, wo sie ähnlich umläuft und von wo sie bei 7 zur nächsten Kammer geht usf.
Die Durchlässe 5, 6, 7 sind zickzackförmig versetzt, so daß sie, wie dargestellt,
diagonal zueinander liegen, und jeder von ihnen mündet in einen Sonderbehälter 8,
der durch eine Trennwand9 abgeteilt ist. Dieser Sonderbehälter ist vorzugsweise
oben offen, und die Höhe der Trennwand ist so, daß sie etwas unter dem Flüssigkeitsspiegel
endet, der durch den Uberlauf zur nächsten Kammer bedingt ist; dadurch ist der Sonderbehälter
8 im wesentlichen mit frischerer und dadurch wirksamerer Flüssigkeit als die Kammer
selbst gefüllt, deren Flüssigkeitsinhalt schon über die im Hauptteile dieser Kammer
enthaltene Füllung ausgesprüht war. Falls die eintretende Flüssigkeitsmenge aus
irgendwelchen Gründen, wie etwa infolge einer zeitweiligen oder dauernden Verschiedenheit
in der Förderung der Fördervorrichtungen der einzelnen Kammern, geringer wird als
die von der Ansaugöffnung entnommene Flüssigkeitsmenge, wird dieser Mangel durch
Uberlaufen von Flüssigkeit von der Kammer in den Sonderbehälter ausgeglichen. Der
waagerechte Querschnitt des Sonderbehälters 8 ist nicht größer als ein- bis eineinhalbmäl
so groß wie das Ansaugrohr der Pumpe ausgeführt.
-
Eine Abänderung ist möglich, indem der Sonderbehälter abgeschlossen
wird. bis auf eine Öffnung in geeigneter Höhenlage und von geeignetem Querschnitt,
um das tiberströmen der Flüssigkeit zu erlauben.
-
Das Gas wird bei 10 zugelassen, mit der Flüssigkeit gemischt, durchströmt
die Berühtungskörper 12, I3 auf der rechten Seite der in Abb. 1 dargestellten Kammer
und geht durch den Steigkanal 14 über Durchlässe 15 zur nächsten Kammer über. Da
die Flüssigkeit der einzelnen Kammern mit ihrem Spiegel über die obere Kante der
Überlauföffnungen6 bzw. 7 der Trennwände 2 reicht, kann das Gas nicht durch die
Überlauföffnungen von einer Kammer zur anderen gelangen, sondern ist gezwungen,
über die Durchlässe 15 bzw. I6 der nächsten Kammer zuzuströmen, um durch deren Sprühdüse
II von neuem besprüht zu werden. Das Gas durchströmt somit die ganze Vorrichtung
entgegengesetzt zum Flüssigkeitsdurchlauf.
-
Nach Abb. 3 bestehen die Berührungskörper bei der Vorrichtung gemäß
der Erfindung aus rohrförmigen Durchgängen, die durch besonders geformte Wellbieche
12, wie dargestellt, gebildet sind. Die Wellbleche bilden diese Rohrräume durch
AneinanderIegen ihrer spitz ausgeführten Wellengrate, so daß jede halbkreisförmige
Welle des einen Bleches die entsprechende Welle des benachbarten Bleches zu kreisförmigen
Durchgangsräumen vervollständigt. In jedem Rohrraum liegt ein Metallstreifen 13,
der um seine Längsachse gedreht ist und sich diesem Raum völlig einpaßt.
-
Da die Gas-Flüssigkeits-Mischung bei ihrem Herabströmen in der Füllung
durch die
gedrehten Streifen in Drehung kommen und gegen die Wandungen
der rohrfömigen Durchlässe geworfen wird, ergibt sich für die Reaktion eine wesentlich
vergrößerte Berührungsoberfläche.
-
PATIgNTANSP1R ÜCHE : I. Vorrichtung zum Behandeln von Gasen mit Flüssigkeiten
im Entlanglauf an Berührungskörpern in Gestalt von Rohren, die gewundene Streifen
oder ähnliche schraubenflächige Glieder enthalten und bei der die Flüssigkeit und
Gaszufuhr von oben erfolgt, nach Patent 503220, dadurch gekennzeichnet, daß in einigen
oder allen Behandlungskammern wehrartige iiberlaufbehälter, in die die Saugrohre
der Umlaufpumpen für die einzelnen Kammern hineinragen, vorgesehen sind, die mit
der vorhergehenden Kammer durch unterhalb des Flüssigkeitsspiegels liegende Öffnungen
in Verbindung stehen, und daß der t Überlaufbehälter in der Eingangskammer mit einer
Zuleitung für die frische Waschflüssigkeit versehen ist.