DE256295C - - Google Patents
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- Gas Separation By Absorption (AREA)
- Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Um bei der Absorption von Gasen durch Flüssigkeiten in denjenigen Fällen, wo das zu
absorbierende Gas durch andere stark verdünnt ist, das Reaktionsprodukt mit der Flüssigkeit in höherer Konzentration zu erhalten,
muß die Absorptionsflüssigkeit die gleiche Absorptionsschicht viele Male durchfließen.
Das bekanntlich für die Absorption vorteilhafte Gegenstromprinzip kann bisher in
ίο diesem Falle nur mit einer Reihe hintereinander
geschalteter Absorptionstürme angewendet werden, von denen jeder für sich gasdicht
nach außen abgeschlossen ist und durch gasdichte Leitungen mit den beiden benachbarten
Türmen verbunden sein muß. Dabei durchfließt in jedem Turin die gleiche Flüssigkeit
die Absorptionsschicht viele Male, und daneben findet von Zeit zu Zeit eine Verschiebung
der Flüssigkeit der einzelnen Türme nach dem Gegenstromprinzip statt. Die Zahl und
Größe der zu verwendenden Türme und damit auch der nach außen gasdicht zu haltenden
Fläche steigt außerordentlich hoch, wenn es sich um die Absorption von Stickstoffoxyden
handelt, welche man zwecks Gewinnung von Salpetersäure durch Oxydation von Luftstickstoff
und weitere Oxydation des dabei entstehenden Stickoxydes gewinnt. Dieses Gas ist einerseits stets mit einer großen Menge
von Luft verdünnt, andererseits hat es bekanntlich die Eigenschaft, sich in Wasser zu
Salpetersäure und salpetriger Säure zu lösen, aus welchem Gemisch sich Stickoxyd entwickelt,
das dann wieder zu Stickstoffdioxyd oxydiert werden muß. Es ist deshalb nicht
möglich, die Absorption in einem einzigen Turm vollständig durchzuführen, weil die
absorbierende Flüssigkeit selbst immer wieder Stickoxyd abgibt, und zwar natürlich um so
mehr, je mehr selpetrige Säure sich durch Absorption gebildet hat. Diesen Stickoxyden
muß in einem nächsten Turm wieder Gelegenheit zur Absorption geboten werden, und so
fort, bis die Menge der durch den Absorptionsvorgang gebildeten Stickoxyde keine Rolle
mehr spielt. Alle diese Türme müssen nun nach außen gasdicht abgeschlossen werden, und
hierin liegt der Grund dafür, daß die Absorptionsapparatur bei weitem der teuerste
Teil der Anlagen für Salpetersäuregewinnung aus Luft ist.
Der Erfinder hat nun gefunden und bereits früher anderwärts bekannt gegeben, daß bei ■
gleichbleibender Absorptionsfähigkeit das Volumen des einzelnen Absorptionsturmes an und
für sich dadurch vermindert werden kann, daß kleinkörniges Füllmaterial zur Verwendung
kommt. Er hat auch für die einzelnen Türme horizontalen Durchgang der zu absorbierenden
Gase durch die senkrecht von der Flüssigkeit durchsetzte Füllschicht in Vorschlag gebracht
und, um eine Reduktion der Mächtigkeit der Füllschicht jedes Turmes zu ermöglichen, ein
Verfahren zur Bespülung von Füllmaterial, das aus klein dimensionierten Körpern besteht,
beschrieben, nach welchem periodisch solche Flüssigkeitsmengen ausgegossen werden, daß
die Flüssigkeit eine zusammenhängende Säule bildet, die, nach unten sinkend, alle Teile benetzt.
Allein, alle diese Fortschritte vermögen den großen Nachteil nicht zu beseitigen, daß
die Nutzbarmachung des für die Absorptions-
•Β
anlagen weitaus zweckmäßigsten Prinzips des Gegenstromes nur um den Preis erkauft werden
kann, daß eine erhebliche Anzahl gasdicht gegeneinander abgeschlossener Türme Verwendung
findet, wobei diese Türme, wenn quadratischen Querschnitt aufweisend, näher zusammengeschoben
werden können als z}'lindrische Türme, dann aber auch ihr Dichtbleiben
kaum mehr kontrollierbar wird.
ίο Die für Apparate für Filtration von Gasen
und Dämpfen bekannte Anordnung einer Mehrzahl von Filtern in einem einzigen Raum,
wobei die Filter gemeinsam angefeuchtet und von ihnen abtropfende Flüssigkeit gemeinsam
abgeleitet werden kann, ist für den vorliegenden Fall ganz wertlos, weil sie einen Verzicht
auf die Anwendung des allein rationellen Gegenstromprinzips bedingen würde, und die
Zerlegung der gesamten Absorptionsmasse durch Unterbringung in mehreren Türmen trotz
großer Kosten nur deshalb einen Zweck hat, weil sie beliebig oft wiederholbare, dabei aber
getrennte Berieselung jedes Füllmaterialteiles gestattet und damit die Anwendung des Gegen-Stromprinzips
ermöglicht.
Der vorliegende Apparat zur Absorption großer Mengen verdünnter Gase bringt nun
die Lösung der Aufgabe, das Gegenstromprinzip anzuwenden und doch nur einen einzigen nach
außen gasdichten Behälter zu benötigen.
Beiliegende Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform des neuen Apparates, und
zwar in Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, und in Fig. 2 einen Querschnitt.
In einer gasdicht nach außen abgeschlossenen, mit Gasein- und Gasauslaßrohren 1 bzw. 2
versehenen und von den Gasen in Richtung der Pfeile durchzogenen Kammer 3 ist kleinkörniges
Füllmaterial angeordnet. In diesem sind, um eine ausreichende und vom übrigen Teil der Füllmasse getrennte Bespül ung derjenigen
Teile, welche speziell der Absorption dienen, zu ermöglichen, durch mit Öffnungen 4
versehene Wände 5 einzelne Schichten 6, 7, 8, 9 und 10 abgetrennt. Die Wände erstrecken sich
über die ganze Breite der Kammer, und die Öffnungen 4 sind so zahlreich, daß eine wesentliche
Änderung des Durchgangsquerschnittes für die Gase auf ihrem Wege durch den Apparat
nirgends eintritt. Die Trennungswände brauchen besondere Festigkeitseigenschaften nicht
aufzuweisen, sofern sie von Füllmaterial gleicher Beschaffenheit beidseitig gehalten werden.
Jede Absorptionsschicht ist bedeckt mit einer Siebplatte 11, während unter jeder Absorptionsschicht ein Sammelbehälter 12 sich befindet,
der zum Auffangen der die zugehörige Absorptionsschicht durchspülenden Absorptionsflüssigkeit
dient. Die Sammelbehälter sind, vom Gaseinlaßrohr 1 aus gesehen, auf nach
dem hinteren Ende der Kammer ansteigenden Stufen angeordnet, und jeder derselben steht
mit dem benachbarten durch Uberlaufrohre 13 in Verbindung. Die Zufuhr von Absorptionsflüssigkeit,
ζ. Β. Wasser, erfolgt durch Druckluftgefäße 14, von denen je zwei oder mehrere
je einer Schicht zugeordnet sind. In jedes dieser Gefäße mündet ein Flüssigkeits- und ein
Druckluftzuleitungsrohr 15 bzw. 16, während ein Flüssigkeitsableitungsrohr 17 zu dem Raum
oberhalb der Siebplatten 11 in jeder Schicht führt. Jede Schicht wird für sich bespült,
und zwar in der Regel periodisch, so daß in die mit Wasser gefüllten Gefäße 14 Druckluft
eingeleitet wird und sie sich dadurch rasch über die Füllmaterialschichten entleeren. Es
bildet sich dabei jedesmal in jeder Schicht eine mehr oder weniger zusammenhängende
Wassersäule, die, von oben nach unten sinkend, nach und nach alle Teile der Schicht benetzt
und sie gründlich abwäscht. In die Böden der Sammelbehälter sind Rohre 18 eingesetzt,
welche dazu dienen, die nach dem jedesmaligen Durchspülen der Absorptionsschichten in
den Sammelbehältern aufgefangene Flüssigkeit zu nicht gezeichneten Pumpen zu leiten, mittels
welcher sie wieder in die Druckluftgefäße 14 und von da auf die Absorptionsschichten
befördert werden kann. Es kann also das gleiche Flüssigkeitsquantum jeweils mehrmals go
in einer Schicht zirkulieren und sich auf diese Weise in möglichst hohem Grade mit dem zu
absorbierenden Gase anreichern.
Das Abwaschen der einzelnen Absorptionsschichten erfolgt getrennt, und zwar mit
Flüssigkeit, deren Konzentration von der vordersten, dem Gaseinlaßrohr 1 zunächst gelegenen
Schicht 6 nach den hinteren Schichten zu abnimmt. Die · durch das Rohr 1 in die
Kammer eintretenden Gase werden also zunächst mit hochkonzentrierter Flüssigkeit behandelt,
während die die letzten Füllschichten passierenden erschöpften Gase mit frischer
bzw. stark verdünnter, also sehr aufnahmefähiger Absorptionsflüssigkeit in Berührung
kommen. Die Zuleitung frischer Absorptionsflüssigkeit erfolgt durch das Rohr ig, welches
in den obersten Sammelbehälter einmündet. Nimmt infolge der Zufuhr von frischer Absorptionsflüssigkeit
die Menge der in der zu- no gehörigen Schicht 10 zirkulierenden Flüssigkeit
zu, so erfolgt zuletzt durch das den Sammelbehälter mit dem nächstliegenden Behälter
verbindende Uberlaufrohr 13 eine Abgabe dieses Überschusses an letzteren Behälter und die zugehörige
Absorptionsschicht 9. Gegenüber der frisch zur Schicht 10 zugeleiteten Absorptionsflüssigkeit
weist der in den Behälter abgegebene Überschuß eine höhere Konzentration auf. Da
sich dieser Vorgang bei den übrigen Schichten wiederholt, so wird durch die Anordnung der
Sammelbehälter erzielt, daß sich die oben
erwähnte Abstufung der Konzentration der Absorptionsflüssigkeit für die einzelnen Schichten
selbsttätig herstellt und stationär bleibt. Durch das in den untersten Sammelbehälter einmündende
Rohr 20 wird die konzentrierte Flüssigkeit dem Apparat entzogen. Aus Vorstehendem
ist ersichtlich, daß jede Füllschicht zusammen mit der Bespülungsvorrichtung ein
ganz für sich bestehendes und für sich arbeitendes Absorptionselement bildet, das aber
nur auf dem ganz kleinen Teil der dasselbe begrenzenden Fläche, der gleichzeitig zur Außenwand
des ganzen Apparat gehört, gasdichte Wandungen besitzt.
Für die Bewältigung von stündlich 6000 m3 Gas mit einem Stickstoffoxydgehalt von 1,5
bis 2 Prozent sind z. B. zwei hintereinander geschaltete Apparate von 13 m Länge, 7 m
Breite und 6 m Höhe notwendig. In jedem dieser Apparate sind sechs Absorptionsschichten
von 6 m Breite und 51Z2 m Höhe, den Querschnitt
der Kammer ganz ausfüllend, auf die Länge der Kammer verteilt. Dabei haben die berieselten Absorptionsschichten eine Dicke
von 1Z3 m. In jedem Apparat befinden sich
während des Betriebes 15000 bis 20000 Liter Flüssigkeit, deren Gehalt an Salpetersäure je
nach der Lage der Absorptionselemente bis zu etwa 40 bis 50 Prozent ansteigt. Die Konzentration
der abgehenden Gase beträgt, nachdem sie beide Apparate passiert haben, nur noch einige Hundertstel von 1 Prozent.
Der Raum zwischen je zwei Absorptionsschichten kann natürlich verschieden groß sein.
Es dienen diese Räume vorzugsweise dazu, Nebel niederzuschlagen, die sich in den Absorptionsschichten
dann bilden, wenn die durchziehenden Gase eine gewisse Geschwindigkeit überschreiten. Andererseits haben diese Räume
auch noch den Zweck, die benachbarten Absorptionsschichten zu trennen und damit ein
Vermischen der Flüssigkeiten verschiedener Absorptionsschichten noch vollständiger zu verhindern.
Der vorstehend beschriebene Apparat kann je nach der Menge und der Beschaffenheit
der in bestimmten Zeiträumen zu absorbierenden Gase eine beliebige Zahl von Absorptionsschichten enthalten, die zusammengeschaltet
werden, ohne daß sie durch geschlossene Wände ,so
voneinander getrennt zu werden brauchen; der Apparat kann von den Gasen seiner ganzen
Ausdehnung nach durchströmt werden, ohne daß eine wesentliche Änderung des Durchgangsquerschnittes
für die Gase an irgendeiner Stelle mit Ausnahme des Ein- und Austrittsrohres eintritt. Der Apparat beansprucht daher
im Vergleich mit den bisher üblichen Absorptionsanlagen bei gleicher zu verarbeitender
Gasmenge und gleicher Höhe eine kleinere Grundfläche. Insbesondere aber sind, da die
Absorptionsräume in ein und demselben Raum untergebracht sind, auch die Teile der Anlage,
die gegen den Außenraum abgedichtet werden müssen, auf ein Minimum reduziert, was natürlieh
eine wesentliche Vereinfachung und ganz bedeutende Verminderung der Erstellungskosten
zur Folge hat.
Claims (2)
1. Apparat zur Absorption großer Mengen verdünnter Gase mit Flüssigkeit, die senkrecht
durch in einem einzigen, nach außen gasdicht abgeschlossenen Raum enthaltenes und von den Gasen in horizontaler Riehtung
durchsetztes Füllmaterial fließt, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllmaterial in zur GasdurchstrÖmungsrichtung senkrecht
stehende Schichten abgeteilt ist., von denen wenigstens einzelne getrennt berieselt werden,
und daß die Teilung des Füllmaterials in diese Schichten durch eine Anzahl auf ihrer ganzen Fläche gasdurchlässiger Wände
bewirkt ist, die einen Übertritt der herunterfließenden Flüssigkeit aus einer Schicht
zu den benachbarten verhindern, wobei aber eine Verschiebung der Berieselungsflüssigkeit mit zunehmender Konzentration
gegen die der Gaseinflußstelle nächstliegenden Absorptionsschichten hin erfolgt.
2. Apparat zur Absorption großer Mengen verdünnter Gase nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß berieselte Füllschichten mit nicht berieselten Schichten abwechseln.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Cited By (1)
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DE1010501B (de) * | 1952-04-25 | 1957-06-19 | Bayer Ag | Fuellkoerperkolonne |
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DE1010501B (de) * | 1952-04-25 | 1957-06-19 | Bayer Ag | Fuellkoerperkolonne |
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