DE55332C

DE55332C - LAMB'sche Strickmaschine mit versenkbaren Nadeln

Info

Publication number: DE55332C
Application number: DENDAT55332D
Authority: DE
Original assignee: CHEMNITZER STRICKMASCHINENFABRIK in Chemnitz, Zschopauerstr. 60
Anticipated expiration: 1910-07-17

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT\%

Bei den üblichen Verfahren, das Halsloch in gewirkten Unterhemden zu erhalten, .wirft man die Maschenreihe, von welcher an das Halsloch sich bilden soll, ab, zieht die freigewordenen Nadeln abwärts, um sie der Schlofswirkung zu entziehen, und strickt mit den rechts und links der Waarenbreite noch thätigen Nadeln die Achseltheile weiter. Sind diese fertig, also das Halsloch vollendet, so schiebt man die leeren Nadeln wieder in die Höhe und hat nun von neuem einen Anfang zu bilden. Das Abwerfen der Maschen, Herabund Heraufschieben der Nadeln und die Bildung eines Anfanges beanspruchen einen unnöthigen Zeitaufwand, der durch das Versenken der Nadeln vermieden wird, da hierbei ein Abwerfen der Maschen nicht erforderlich ist.

Die Nuthen für die Nadeln sind zu diesem Zweck derart in die massiven Stahlplatten a und b, .Fig. 1, eingefräst, dafs sie ■ nicht parallel zur oberen Kante, sondern nach unten zu tiefer laufen, ohne jedoch die Stahlplatten bis zur Rückseite zu durchdringen. In jede Nuth ist ein Keil c, Fig. 2, eingelegt. Sind diese Keile hochgeschoben, wie c (links Fig. 1), so gleiten die Nadelfufse auf denselben, sie treten dadurch -aus der Platte hervor und können vom Schlofs ρ erfafst werden. Damit sich bei der Nadelbewegung nicht auch die Keile c verschieben, hat jeder Keil zwei Nasen e und d, Fig. 1 und 2, so dafs sämmtliche Keile von der Schiene f unverrückbar gehalten werden können.

Soll nun eine Partie Nadeln der Schlofswirkung entzogen werden, ohne die Maschen abwerfen zu müssen, so zieht man die Schiene f heraus und bringt die Keile in die Lage c¹, wobei letztere mit ihrer Nase ά_λ an die Schiene g anstofsen. Dann versenken sich die Nadelfufse, wie q (Fig. 1) zeigt, unter das Nadelbett, und das Schlofs kann dieselben nicht mehr erfassen. Beim Emporschieben der Keile arbeiten die Nadeln sofort wieder mit.

Um das Herabziehen der Keile auf beiden Nadelbetten gleichzeitig zu ermöglichen, sind die Winkelhebel k k und / Z angeordnet, welche mit ihren kurzen Zugstangen i die Schienen h und Zz₁ tragen. Wird der Griff m nach links bewegt, so heben sich die beiden Schienen h und Zz₁, wobei man sie mit der anderen Hand über die Nase d bringt (das Schlofs steht hierbei seitlich der Maschine), bei der Bewegung des Griffes nach rechts werden nun gleichzeitig auf beiden Nadelbetten eine Anzahl Keile herabgezogen, welche von der Länge der Schienen h oder Zz₁ abhängt.

•Die Maschine arbeitet mit den übrigen Nadeln z. B. die Achselstücke weiter, bis schliefslich die Keile durch die Schienen Zz und Zz₁ emporgeschoben werden und das Arbeiten sämmtlicher Nadeln wieder beginnt. Durch Aufschneiden der mittleren Maschenreihe erhält man dann das Halsloch.

Patenτ-Ansρrüch:

Eine Lamb'sehe Strickmaschine, in welcher die zeitweilige Stillsetzung eines Theiles der Arbeitsnadeln ohne Abwerfen der Maschen dadurch bewirkt wird, dafs mittelst Verschiebung keilförmiger, je zwischen Nadel und Nuthboden angeordneter Einsatzstücke (c) die betreffenden Nadelfufse der Einwirkung des Schlosses entzogen werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.