-
Türschließvorrichtung, insbesondere für elektrische Schnellbahnen
Die selbsttätigen Türschließvorrichtungen, wie sie insbesondere für Schnellbahnen
Verwendung finden, hat man bisher vielfach durch Druckluft gesteuert, da hierbei
eine einzige Betätigungsvorrichtung in Form eines umsteuerbaren Zylinders ausreichte
und der Antrieb in seiner Gesamtheit daher wenig Raumbedarf erforderte.
-
Man hat versucht, bei elektrischen Bahnen die Druckluftvorrichtung,
die eine Druckluftanlage erfordert, durch eine rein elektrisch arbeitende Türschließvorrichtung
zu ersetzen. Die hierzu verwendeten Motoren erfordern jedoch ein besonderes Getriebe.
Bei magnetischem Antrieb benötigte man je einen besonderen Hubmagneten zum öffnen
und Schließen der Tür, oder man benutzte nur einen Hubinagneten zur Ausführung der
einen Bewegung, während die andere durch Federwirkung ausgeführt wurde, wobei also
zwei aufeinanderfolgende Hübe in entgegengesetztem Sinne die Öffnung und Schließung
der Tür bewirkten.
-
Nach der Erfindung wird die selbsttätige Türschließvorrichtung durch
Einschaltung eines mechanischen Getriebes zwischen den Hubmagneten und das Türgestänge
verbessert, da dadurch zwei aufeinanderfolgende gleichsinnige Hübe des Hubmagneten
in die aufeinanderfolgende Hinundherbewegung des Gestänges zum öffnen und Schließen
der Tür umgewandelt werden. Getriebe, die die gekennzeichnete Aufgabe erfüllen,
sind in ähnlicher Ausführung beispielsweise aus dem Bau elektrischer Installationsschalter
bekannt, wo es sich darum handelt, durch einfaches Ziehen einer Stange oder Drücken
eines Hebels das erstemal eine Einschaltung, das zweitemal eine Ausschaltung durch
Hinundherbewegung eines Kontaktstückes zu erreichen.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfinäungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i und 2 die Vorrichtung in Grund-und Seitenriß,
Abb.3 eine weitere Ausführungsmöglichkeit im Schnitt, Abb..I die Zusammenstellung
einer vollständigen Türschließvorrichtung nach Abb. 3. In den Abb. i und ? greift
der Hubmagnet 45, :I6 (Abb. 4.) an der Stange i an, die über ein Kugelgelenk unmittelbar
auf die Stange und über ein Zwischenglied 3 und ein zweites Kugelgelenk auf die
Stange a. wirkt. Die Stange ? bewirkt das öffnen der Tür durch Drehung des mit ihr
verbundenen Hebels 5, während die Stange 4 zum Schließen der Tür durch Zurückdrehen
des Hebels 5 dient.
-
In den Enden der Stange z und .I sind Nasen 6 und 7, die unter Einwirkung
von Torsionsfedern 13, 1d. stehen, drehbar durch Bolzen 8 und 9 gelagert. Die Bolzen
8, 9 werden durch Kulissen i o und i i geführt.
In der in den Abb.
r und 2 gezeichneten Stellung befindet .sich die Vorrichtung, wenn die Tür durch
Einschalten des Hubmagneten 4.5, 46 geöffnet worden ist. Wird der Erregerkreis des
Hubmagneten nun, unterbrochen, so bewegt sich unter Wirkung einer der Magnetkraft
entgegenarbeitenden Feder 44 das gesamte Gestänge in die Ruhestellung des Hubmagneten.
Die Stangen 2 und 4 befinden sich dann in der in der Zeichnung punktiert dargestellten
Lage. Die Nase 6, die durch Mitnahme des Hebels 5 über ein mechanisches Zwischengetriebe,
wie etwa Zahnrad 43 und Zahnstange 42, das Öffnen der Schiebetür 41 verursacht hatte,
löst sich hierbei ohne weiteres von dem Hebel 5. Die Nase 7 gleitet beim
Zurückgehen des Gestänges an dem Hebel 5 vorbei, legt sich aber dann hinter die
an diesem Hebel 5 angebrachte Nocke 12. Soll nun die Tür wieder geschlossen werden,
so wird der Hubmagnet 45, 46 ein zweites Mal eingeschaltet. Das gesamte Gestänge
1, 2, 4 bewegt sich nach links. Die Nase 7, die sich gegen die Nocke 12 gelegt hatte,
zieht hierbei den Hebel 5 mit und dreht ihn im Uhrzeigersinn, während die Nase 6
durch ihre Torsionsfeder 13 sowie die Kulissenführung io aus der Bahn des Hebels
5, dessen (in Abb. i oberes) Ende sich im Gegensinn an ihr vorbeibewegt, gelenkt
wird. Wird nun der Hubmagnet 45, 46 wieder abgeschaltet, so geht das Gestänge 1,
2, 4 wieder in die punktiert gezeichnete Lage zurück. Die Tür bleibt jedoch geschlossen,
da sich die Nase 7 von dem Hebel 5 löst und der Hebel 5 in Ruhe bleibt. Beim Öffnen
der Tür wiederholt sich der dargestellte Vorgang.
-
In Abb. 4 ist an der zu steuernden Tür 41 die Zahnstange 42 angebracht.
Diese wird durch das Zahnrädchen 43 bewegt, das mit dem Hebel 5 starr verbunden
ist. An dem Hebel 5 greift die in Abb. 3 gezeichnete Vorrichtung zur Umsetzung der
Magnethübe in eine hin und her gehende Bewegung an.
-
In Abb. 3 ist auf der Grundplatte 2i in dem Lagerbock 22 ein Hebel
23 gelagert, der unter Vermittlung eines aus fernrohrartig ineinanderverschiebbaren
Teilen bestehenden Zwischenstückes 24 und einer Sprungfeder 25 den Hebel 26 steuert.
Der Hebel 26 greift an den Hebel 5 der Abb. 4 an und bewirkt dadurch bei seiner
Hinundherbewegung die Öffnung und Schließung der Tür.
-
Der Hebel 23 hat an einer Flanke 2 dachförmig abstehende Flächen 27
und 28. An dem Lagerbock 22, der den Hebel 23 trägt, ist gleichzeitig ein Schieber
29 befestigt, der durch eine Feder 44 (vgl. Abb. 4) entgegen der Wirkung des Huhmagneten
45, 46 bis an einen Anschlag nach rechts gedrückt wird. Der Schieber 29 hat eine
Öse 31, an der der Anker 45 des Hubmagneten 46 (Abb. 4) angreift. An dem Schieber
29 ist ferner eine Zunge 32 drehbar gelagert und durch die Feder 33 in einer
Lage parallel zum Schieber 29 gehalten.
-
Die Spitze der Zunge 32 steht der dachförmigen Flanke des Hebels 23
in der Weise gegenüber, daß sie in der gezeichneten Stellung auf die obere Dachseite
27 trifft, wenn der Hubmagnet den Schieber 29 nach links bewegt, und daß sie in
der entgegengesetzten Stellung des Hebels 32 in gleicher Weise auf die untere Dachseite
28 trifft.
-
Wird der Hubmagnet 45, 46 das erstemal eingeschaltet, so drückt die
Zunge 32 in der dargestellten Lage auf die Dachseite 27 und bewegt den Hebel
26 aus der gezeichneten Stellung, die beispielsweise der geöffneten Tür entspricht,
in eine der Schließstellung der Tür entsprechende Lage. Wird der Erregerkreis des
Hubmagneten unterbrochen, so geht der Schieber 29 und mit ihm die Zunge 32 in die
Ruhelage zurück, ohne daß dadurch der Hebel 23 und das Türgestänge 26 beeinflußt
wird. Wird der Hubmagnet 45, 46 - zum zweiten Male eingeschaltet, so drückt die
Zunge 32, die jetzt auf die andere Dachseite 28 trifft, den Türgestängehebel z6
in die dargestellte Lage zurück.
-
Die Steuerung der Türschließvorrichtung wird man zweckmäßig gemäß
Abb. 4 durch einen Hebelschalter 47 vornehmen, der beim Auslegen nach der einen
oder anderen Seite den Hubmagneten 46 erregt, worauf dieser sich nach vollzogenem
Hub selbsttätig über Hilfskontakte 5o und 48 bzw. 49 wieder abschaltet und gleichzeitig
den über die Kontaktsätze 5o und 49 bzw. 48 der anderen Hebellage führenden Stromkreis
vorbereitet. Beim nächsten Umlegen des Steuerhebels für die Türschließvorrichtung
wird dann der Hubmagnet wieder erregt.