-
Vorrichtung zur Überwachung der Geschwindigkeit eines Kraftfahrzeuges
Um zu verhindern, daß der Fahrer eines Kraftfahrzeuges mit einer größeren als der
jeweils zulässigen Geschwindigkeit fährt, hat man am Fahrzeug von einem Tachometer
gesteuerte Lichtsignale angebracht, die in gewissen Abstufungen die Fahrgeschwindigkeit
anzeigen. Das Bewußtsein, daß die jeweilige Fahrgeschwindigkeit Straßenpassanten
oder Überwachungsbeamten jederzeit kenntlich gemacht wird, soll den Fahrer veranlassen,
die zulässige Geschwindigkeit nicht zu überschreiten. Ob der beabsichtigte Erfolg
erzielt wird, hängt durchaus von der Gewissenhaftigkeit -und Zuverlässigkeit des
Fahrers ab.
-
Um die Einhaltung der jeweils zulässigen Fahrgeschwindigkeit unabhängig
vom Fahrer zu erzwingen, wird nach der Erfindung eine in Abhängigkeit vom Tachometer
wirkende Vorrichtung angebracht, an der die zulässige Höchstgeschwindigkeit vom
Fahrgast eingestellt werden kann und die, wenn diese eingestellte Geschwindigkeit
überschritten wird, den Antriebsmotor des Fahrzeugs durch Unterbrechung der Zündung
abstellt oder die Bremse anzieht.- Solche Vorrichtungen sind im Eisenbahnbetriebe
schon bekannt geworden. Ihre Anwendung im Betriebe von Kraftfahrzeugen ist geeignet,
das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste wesentlich zu erhöhen und Unglücksfälle, die
durch übermäßig schnelles Fahren herbeigeführt werden, zu verhindern. In der Zeichnung
ist der Gegenstand der Erfindung in Verbindung mit einer Lichtsignalvorrichtung
an einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Draufsicht
auf einen Tachometer mit der Kontaktvorrichtung, Abb. 2 zeigt das Schaltbild der
Anlage. Auf der Trommel 5 des Tachometers 6 ist ein exzentrischer Zapfen 7 befestigt,
8 ist ein bei 9 drehbar gelagerter Schaltarm, dessen dem Zapfen 7 zugekehrtes Ende
mit einem Schlitz io versehen ist.
-
Der Schaltarm 8 ist durch die Leitung i i ständig mit dem Pluspol
der Stromquelle 12 verbunden.. 13, 14 und 15 sind drei Kontakte, mit welchen
des Ende 16 des Schaltarmes 8 nacheinander in Berührung kommt, sobald die Skalentrommel
5 des Tachometers sich dreht.
-
Das Lichtsignal, welches außen am Wagen angebracht ist, besteht aus
zwei z. B. dunkelrot gefärbten Glasröhren 17 -und 18, welche in der Form
eines 1 angeordnet sind. In den Enden der Glasröhren sind Glühbirnen i9,
2o, 21 und 22 eingesetzt. 23, 24 und 25 sind Lichtsignale, z. B. verschiedenfarbige
Lampen, welche im Innern des Wagens, d. h. an einer Stelle angebracht sind, welche
vom Mitfahrer bzw. Fahrgast gut beobachtet werden kann. 26 ist ein Elektromagnet,
in dessen Stromkreis 27 der.Schalter 28 angeordnet ist. Der Schalter 28 ist ebenso
im Fahrzeug angebracht,
daß er von dem Fahrgast bedient werden kann.
-
Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende: Sobald
der Wagen seine Fahrt beginnt, dreht sich die Skalentrommel in Richtung des Pfeiles
29 (Abb. 2). Dabei gelangt der Zapfen 7 schließlich in Eingriff mit dem Schlitz
io, so daß bei der weiteren Drehung der Schaltarm 8 in Richtung des Pfeiles 30 verschwenkt
wird. Sobald das Fahrzeug die untere Geschwindigkeitsgrenze, z. B. 30 Stundenkilometer,
erreicht hat, kommt der Schaltarm 8 in Berührung mit dem ersten Kontakt 13- Es fließt
nunmehr Strom auf folgendem Wege: Pluspol, Leitung i i, Schaltarm 8, Kontakt 13,
Leitung 31, Lampe i9, Minuspol.
-
Infolgedessen leuchtet die Röhre 17 auf, so daß man von außen
erkennen kann, daß das Fahrzeug mehr als 30 Kilometer in der Stünde fährt. Dies
ist insbesondere wichtig, weil die von der Behörde vorgeschriebene untere Geschwindigkeitsgrenze,
z. B. in Ortschaften, größtenteils 30 Stundenkilometer beträgt.
-
Gleichzeitig leuchtet aber auch die Lampe 23 im Innern des Wagens
auf, so. daß auch der Fahrgast sieht, daß die untere Geschwindigkeitsgrenze überschritten
ist.
-
Sobald die Geschwindigkeit des Fahrzeuges mehr als 4o Kilometer in
der Stunde beträgt, springt der Schaltarm 8 vom Kontakt 13 auf den Kontakt
14 über, so d'aß die Lampe 21 aufleuchtet, während die Lampe i9 erlischt.
-
Man sieht also von außen, daß der horizontal liegende Teil des Lichtsignales
brennt, was bedeutet, daß der Wagen eine Geschwindigkeit von mehr als 40 Stundenkilometer
besitzt.
-
Gleichzeitig leuchtet im Innern des Wagens die Lampe 24 auf, welche
eine andere Farbe besitzt als die Lampe 23.
-
Bei überschreitung der Höchstgeschwindigkeitsgrenze von beispielsweise
5o Stundenkilometer kommt der Schaltarm 8 mit dem Kontakt 15 in Berührung,
so daß nunmehr die Lampen 2o und 22 aufleuchten, also das ganze Lichtsignal zu sehen
ist.
-
Gleichzeitig brennt die Lampe 25, welche für den Fahrgast sichtbar
ist.
-
Nach der Erfindung ist nun, wie die Abb. 2 zeigt, von dem Stromkreis
der Lampe 25 ein Stromkreis 27 abgezweigt. Schließt der Fahrgast den Schalter 28,
so erhält die Spule 26 Strom, sobald die Geschwindigkeit größer ist als So Stundenkilometer.
Hierdurch wird der nicht dargestellte Anker des Elektromagneten von der Spule 26
angezogen und wird dazu benutzt, die Zündung des Motors zu unterbrechen oder auf
eine andere Weise, z. B. durch Anziehen der Bremse, dafür zu sorgen, daß die Geschwindigkeit
des Fahrzeuges wieder auf So Stundenkilometer und weniger herabgesetzt wird.
-
Bei Batteriezündung kann der Anker des Elektromagneten 26 einen im
Kondensatorstromkreis liegenden Schalter öffnen, bei Magnetzündung liegt der Schalter
zweckmäßig im Primärstromkreis der Zündspule.
-
Die Anordnung ist auch so denkbar, daß auf die Lichtsignale verzichtet
wird.
-
Die Steuervorrichtung gemäß Abb. i läßt sich an jedem vorhandenen
Tachometer, also sowohl mit Trommel als auch mit Zeiger, anbringen.