DE551C - Verfahren, die natürliche Feder zu verzwirnen und die Verwendung solcher Feder-Chenille als Besatz und in Geweben - Google Patents
Verfahren, die natürliche Feder zu verzwirnen und die Verwendung solcher Feder-Chenille als Besatz und in GewebenInfo
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- A41G—ARTIFICIAL FLOWERS; WIGS; MASKS; FEATHERS
- A41G9/00—Adornments of natural feathers; Working natural feathers
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Description
1877.
Klasse 3.
G. BARDIN in PARIS.
Verfahren, die natürliche Feder zu verzwirnen, und die Verwendung solcher Feder-Chenille
als Besatz und in Geweben.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. September 1877 ab.
Ich habe schon früher mehrfache Mittel er-. sonnen, um mit der Feder verschiedene Stoffe
zu mannigfaltigem Gebrauch herzustellen, habe durch Verwendung entweder der ganzen Feder
oder nur einer abgerissenen Seite, oder nur des Bartes derselben (d. h. der durch irgend ein
scharfes Instrument, sei es Messer, Scheere, Zange etc. abgetrennten Bartfasern), sowohl
durch Weben, als durch Kleben oder Nähen verschiedene Stoffe, Gewebe und Sammete gemacht.
Indessen habe ich niemals die Idee gehabt, ein Gewebe durch Winden derselben Federbärte
herzustellen,. die ich schon auf so verschiedene Arten angewendet hatte.
Um dieses Winden zu bewirken, spannen wir einen Faden von unbestimmter Länge, von
irgend welchem Stoffe auf irgend einer Fläche aus. Auf diesen Faden legen wir, in seiner
ganzen Länge und rechtwinklig zu demselben, Bartfasern, so dafs diese ziemlich in ihrer Mitte
auf dem Faden aufliegen. Nun spannen wir. über diese Bartfasern einen zweiten Faden aus,
in derselben Richtung des ersteren und über diesen und vereinigen seine beiden Enden mit
den beiden Enden des ersteren Fadens. Wir erfassen, alsdann an dem einen dieser vereinigten
Enden die beiden Fäden, welche die dazwischenliegenden Bartfasern halten, und zwirnen sie
■durch Umdrehung dieser beiden Enden, unter Benutzung der zu diesem Zwecke bekannten
Zwirnungsmittel. ·
Ich erhalte so eine Art von Faden oder Chenille von unbestimmter Länge; bringe ich
- nun diese Chenille. als Einschlagsfaden in die Kette eines Webestuhls (indem ich dabei Sorge
trage, mit einem Kamme, einer Bürste oder einem ähnlichen Werkzeuge die Bartfasern nach
aufserhalb derKettenfäden wieder hervorzuheben), so erhalte ich dadurch einen Stoff. Wenn ich
ein Gewebe ohne linke Seite machen will, so ordne ich mittelst der Bürste einen. Theil der
Bartfasern unter, den anderen Theil über die Kette.
Um die Verrichtung zu erleichtern, welche darin besteht, die Bartfasern auf den zu zwirnenden
Faden zu legen, benutze ich eins der ersten Mittel, die ich zur Fertigung von Stoffen,
oder vielmehr von Teppichen und Decken von Federn angewendet habe.
Ich benutze Kämme von unbestimmter Länge, die aber der Breite gleich waren, die man dem
Gewebe geben wollte. Die Zähne hatten höchstens 1 cm Höhe. Diese Kämme wurden
parallel nebeneinander gestellt; die Entfernung von einander richtete sich nach den verschiedenen
Federn; von der Zahl dieser Kämme hing die Länge des Stoffes ab; sie waren an ihren
Enden zusammengehalten. Diese so auf irgend einem Stoff geordneten Kämme füllte ich entweder
mit ganzen Federn, von denen nur die Pose allein entfernt war, oder nur mit Federbärten,
welche zwischen die Kammzähne geklemmt, wurden. Nun liefs ich die Nadel einer
Nähmaschine zwischen jeder Kammreihe durchgehen und es wurden so die Federn an den
Stoff genäht.
Heute nehme ich einen derselben Kämme und ziehe die Federn so in den Kamm hinein,
dafs der Bart auf der einen Seite der Zähne hindurchgeht und dafs die Rippe auf der anderen
Seite der Zähne bleibt und sich gegen diese anlehnt. Auf der Seite, aus welcher die
Bartfasern herausgehen, ist die Fläche bis zur Wurzel der Zähne erhöht und von dem Kamme
durch eine schmale Fuge getrennt, hinreichend, um die Spitze einer Scheere beispielsweise sich
darin bewegen zu lassen. Auf dieser Fläche spanne ich vorläufig auf der Seite des Kammes
und demselben parallel, den oben angegebenen Faden aus, von dem Kamme so weit entfernt,
dafs die Bartfasern ungefähr mit ihrer Hälfte darauf zu liegen kommen. Alsdann spanne. ich
den zweiten Faden über den ersteren, wie es. oben angegeben ist. Sind nun die Federn so
geordnet, so lasse ich nicht mehr die Nadel einer Nähmaschine längs des Kammes gehen,
sondern ich nehme eine Scheere und schneide den Bart ganz dicht am Kamme ab. Die Bartfasern
sind also dann von ihren Rippen befreit und zwischen den beiden Fäden festgehalten;
ich ergreife nun das eine Ende des Doppelfadens und lasse es sich schnell drehen, um die
Zwirnung zu bewirken.
Die Federn haben im allgemeinen auf der einen Seite einen längeren Bart, als auf der
Claims (1)
- anderen; sind nun aber die Barte auf beiden Seiten genügend lang, um verwendet zu werden, so nehme ich anstatt eines Kammes deren zwei, einen neben den anderen und soweit von einander gestellt, dafs die Rippe zwischen ihnen Platz hat.Anstatt der Scheere können wir natürlich jede andere Art von Schneidewerkzeug anwenden. Ich kann z. B. längs des Kammes eine Schneideklinge befestigen, deren Schneide bis zum Niveau der Wurzel der Zähne reicht; eine andere Schneideklinge würde an ihrem einen Ende an das eine Ende der festen Klinge befestigt, so dafs sie sich längs dieser bewegen könnte, um die Barte abzuschneiden. Ebenso kann ich auch auf den Barten, von einem Ende des Fadens zum anderen, einen kleinen Cylinder rollen lassen, von ungefähr gleicher Länge mit der des Bartes, und auf dem einen Ende mit einer Kneifzange oder mit einem schneidenden Theile versehen. Während der Cylinder die Zange auf die Barte drückt, schneidet er sie hart an dem Kamme ab; man hat vorher Sorge getragen, die Barte mit einem schmalen Streifen von Papier oder anderem Stoff zu bedecken, um ein- Anheften des Bartes an den Cylinder zu verhindern. Es ist gleichgültig, ob der Cylinder fest und nur um seine Axe drehbar ist und der Kamm beweglich, so dafs die Barte unter den Cylinder gleiten, — oder ob der Kamm fest und der Cylinder beweglich ist und über die Barte rollt.Es ist gut, in der Fläche und längs des Kammes eine Vertiefung, eine Art von Kanal anzubringen. Der Faden ist über diesen Kanal in seiner ganzen Länge ausgespannt; die Bartfasern liegen gleichfalls quer über diesem Kanal, so dafs ihre Enden auf den Rändern des Kanals aufliegen. Dieses erleichtert die ersten Windungen der Drehung. Ich kann auch unbeschadet die Federn vor oder nach der Drehung, oder nach dem Weben legen; ich kann Federn von verschiedenen Farben in denselben Faden mischen und andere Stoffe jeder Art hinzufügen ' oder dazu mischen. Ich kann die gewundene Feder jeder Art von Verfahren, der Walzung, Modelung etc. vor oder nach dem Weben unterwerfen.Die Paten τ-Ansprüche erstrecken sich auf die Erfindung, die Feder zu verzwirnen; die Anwendung der verzwirnten Feder, um mit den in dieser Zusammenstellung beschriebenen Mitteln Chenille zu machen; auf die Anwendung der gedrehten Feder zum Gebrauch jeder Art, zu Verzierungen, zu Schmuck und Nutzen, für die Mode, zu Blumen, als Besatz etc.; besonders aber in der Verwendung der gedrehten Feder, um jede Art von Gewebe zu machen, unter dem Vorbehalt, sie jeder Art von Gewebe und irgend welchen Stoffen beizumischen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE551T | 1877-09-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE551C true DE551C (de) |
Family
ID=70968603
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE551DA Expired - Lifetime DE551C (de) | 1877-09-08 | 1877-09-08 | Verfahren, die natürliche Feder zu verzwirnen und die Verwendung solcher Feder-Chenille als Besatz und in Geweben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE551C (de) |
-
1877
- 1877-09-08 DE DE551DA patent/DE551C/de not_active Expired - Lifetime
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