DE550575C - Verfahren zur Herstellung von Druckformen durch schrift- oder bildmaessiges Gerben, Entgerben oder Zerstoeren von Kolloidschichten auf elektrochemischem Wege - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Druckformen durch schrift- oder bildmaessiges Gerben, Entgerben oder Zerstoeren von Kolloidschichten auf elektrochemischem WegeInfo
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- B41C1/10—Forme preparation for lithographic printing; Master sheets for transferring a lithographic image to the forme
- B41C1/1008—Forme preparation for lithographic printing; Master sheets for transferring a lithographic image to the forme by removal or destruction of lithographic material on the lithographic support, e.g. by laser or spark ablation; by the use of materials rendered soluble or insoluble by heat exposure, e.g. by heat produced from a light to heat transforming system; by on-the-press exposure or on-the-press development, e.g. by the fountain of photolithographic materials
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Description
Es ist bekannt, daß mit gewissen anorganischen oder organischen Verbindungen imprägniertes
Papier beim Durchgang des elektrischen Stromes Färbung annimmt, was zur Ausbildung verschiedener elektrochemischer
Druckverfahren führte; man hat aber bisher nicht daran .gedacht, auf gleiche Weise auch
gerbende Stoffe in einer Schicht von Gelatine, Fischleim, Eiweiß usw. entstehen zu
lassen.
Die Menge der einzuverleibenden Chemikalien wie auch die Stromstärke können in
den weitesten Grenzen abgeändert werden, je nach dem Widerstände der Kolloidschicht.
Damit diese eine genügende Leitfähigkeit erlange, müssen indifferente, am besten hygroskopische
Salze (NaCl, CaCl2, MnCl2, Chlorate,
Vanadate usw.) beigemischt werden, deren elektrolytische Zersetzungsprodukte
ao gleichzeitig durch oxydative, reduzierende, katalysierende, kondensierende Wirkung die
Bildung der gerbenden Verbindungen begünstigen können.
Hydrochinon, Dioxynaphthalin und ihre
as Derivate werden in die entsprechenden gerbenden
Chinone verwandelt (Patent 353 076); Mischungen dieser Stoffe oder von p-Aminophenol
und ähnliche mit andern aromatischen Aminen werden oxydiert zu Körpern von gerbenden Eigenschaften. Gemäß dem
Patent 118 205 werden viele photographische
Entwickler nicht nur an der Anode, sondern auch an der Kathode zu gerbend wirkenden
Farbstoffen kondensiert, insbesondere auch durch Wechselstrom (Patent 412 119). Der
Gelatine beigemischte Chromate werden zu stark gerbenden basischen Chrom-III-Verbindungen
reduziert. Durch Eisen-III-Salze gegerbte Gelatineschichten werden wasserlöslich
an den Stellen des Stromdurchganges infolge Bildung von Eisen-II-Salz. Chinongelatine
in Gegenwart von titansauren Salzen erleidet die gleiche Veränderung.
Übrigens brauchen die primären Produkte der Elektrolyse nicht selbst schon gerbende
Eigenschaften aufzuweisen, sondern können diese erst durch nachträgliche chemische Behandlung erlangen. Z. B. imprägniert man
die auf Metall oder Papier befindliche Gelatineschicht mit Salzen des Silbers, Quecksilbers,
Kupfers, Zinks usw durch Baden in etwa 50/oiger Lösung derselben; schon
Spannungen von 5 bis 20 Volt bewirken die Reduktion zu Metall- bzw. zu den fast unlöslichen
Oxydulverbindungen. Läßt man jetzt Lösungen von Ferricyankalium mit
Cuprisälz oder Bichroiriat in der für das
Uvachromverfahren oder den Bromöldruck gebräuchlichen Konzentration oder Bichromatlösung
(5°/0) allein einwirken, so erfolgt 5 nachträglich Gerbung an den reduzierten
Stellen. Man kann auch zuerst mit Ferricyankalium und Bleinitrat behandeln und nachher Kupferchlorid oder -sulfat einwirken
lassen oder mit Ferricyankalium allein, ίο dann mit Bichromatlösung.
An der Kathode entstandenes Alkali vermag aus anwesendem Formaldehydbisulfit
gerbendes Formalin freizumachen. Aus beigemischtem Manganosalz entsteht durch den
Strom kolloidales Mangansuperoxydhydrat, auch mit Wechselstrom, das bekanntlich
ebenfalls Gelatineschichten kräftig gerbt (Lüppo-Cramer, Grundlagen der Negativverfahren
1927, S. 449, 457). Man kann den Mangandioxydtext auch elektrochemisch
• auf Papier erzeugen, und beim Zusammenpressen mit einer Gelatineschicht, die zweckmäßig
mit angesäuerter Hydrochinonlösung getränkt ist, erfolgt wie bei der Ozotypie
»5 Gerbung durch Kontakt. Es kann ganz allgemein das gelatinierte Papier die gerbstoffliefernde
schwer lösliche Substanz nur in der Papiermasse enthalten. Die Leimsubstanz
einer Mäserschen Tonplatte, die mit etwas 3STaCl oder CaCl2 versetzt ist, wird an den
Stellen des Stromdurchgangs durch elektrolytisch gebildetes Hypochloriid und Wärme
zerstört.
Die Methoden der elektrochemischen Ger-3.5 bung bzw. Entgerbung von Kolloidschichten
können gemäß Erfindung als Ersatz der Lichtwirkung allgemein für Zwecke der Reproduktionstechnik
verwertet werden zur Herstellung von Druckformen für Autotypie, Buchdruck, Lithographie, Offset, Tiefdruck,
Lichtdruck, Elektrotypographie usw. Ein mit isolierender Fettfarbe hergestellter Text,
eingewalztes Rasterbild oder Klischee, Lichtdruck usw. werden auf die Oberfläche einer
♦5 chromierten Gelatineschicht umgedruckt oder die letztere mit der isolierenden Vorlage zusammengepreßt,
die sich auf Metall, metallisiertem oder sonstwie leitend gemachtem Papier u. a. befindet, und dann der Strom
durchgeschickt. Ein vollkommener Kontakt wird erreicht, indem man die nicht isolierten
Teile des Papiers oder Metalls mit schwerer leitenden Flüssigkeiten (z. B. Glycerin) oder
geeigneten, zumal nichtwässerigen SaIzlösungen benetzt bzw. Hochdruckvorlagen
mit leitender Flüssigkeit oder Farbe einwalzt; die zu gerbende dünne Gelatineschicht
kann in mäßig feuchtem, schwach gequollenem Zustande verwendet werden. Dreifarbenklischees
können nach der Retusche direkt auf die albuminierte oder gelatinierte Offsetplatte
elektrochemisch umgedruckt werden, nachdem die Vertiefungen vorher zweckmäßig mit Fettfarbe ausgefüllt wurden.
Raster und Text für Tiefdruck sind in wenigen Sekunden übertragen. Die Vervielfältigung
von Zeichnungen für Flachdruck erfolgt viel rascher als durch Lichtkopieren auf elektrochemischem Wege auf' gelatiniertem
Papier oder Aluminiumfolie, worauf dann auf einmal auf die Offsetplatte in derselben-Weise
übertragen wird.
Die beschriebenen elektrochemischen Verfahren können auch zur Erzeugung von Gerbetexten
mittels einer Schreibmaschine analog dem britischen Patent 4377 vom Jahre 1902 dienen. Insbesondere kann der Text
auf mit Chromatgelatine überzogenem Papier geschrieben werden; nach Quellenlassen der
nicht elektrochemisch gegerbten Stellen und Einwalzen mit Fettfarbe kann man wie von
einer Lichtdruckschicht in der Offset- oder Tiegeldruckpresse Abzüge erhalten, oder es
wird auf Zink umgedruckt für Offsetzwecke oder auf eine mit chromierter Gelatineschicht
versehene oder mit einer solchen zusammengepreßten Metallfläche, worauf man durch
den elektrischen Strom die unbedruckten Stellen gerbt; nach Auswaschen mit heißem
Wasser erhält man eine Druckform ähnlich der Husnikschen Leimtypie. Im Quellrelief
kann das Wasser durch Alkohol und dieser durch Benzol, Tetrachlorkohlenstoff u. ä. ersetzt
werden; beim Verdunsten dieser oder anderer organischer Flüssigkeiten erhält man
eine Stereotypiegußform aus trockener Gelatine (Abhandlungen der Akad. d. Wiss. zu
Göttingen "Bd.'40 Nr. 3 S. 5), deren Widerstandsfähigkeit durch Erhitzen gesteigert
\vird. Die nicht gegerbten Stellen kann man auch in Rhodanidlösung quellen lassen und
durch Fällung mit Quecksilbersalzlösung hier unlösliches Mercurirhodanid entstehen
lassen, das sich beim Erhitzen stark aufbläht, so daß eine Stereotypiegußfbrm gebil- 10g
det wird.
Claims (1)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Druckformen t durch schrift- oder bildmäßig erfolgendes Gerben, Entgerben oder Zerstören von Schichten aus Gelatine oder ähnlichen Kolloiden, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerben unmittel- "5 bar durch Wirkung des elektrischen Stromes auf beigemischte Chemikalien oder indirekt durch Umsetzung der primären Elektrolysierungsprodukte mit den schon in der Schicht vorhandenen oder nachträglich zur Reaktion gebrachten Chemikalien erzielt wird.- 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Vorlagen mit leitenden und nichtleitenden, erhabenen oder in derselben Ebene liegenden Druckelementen mit den Kolloidschichten zusammengepreßt werden oder ein Aufdruck auf die letzteren gemacht wird.3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch ι und 2 zur Vervielfältigung von Zeichnungen oder Umdruck von Dreifarbenklischees auf Offsetplatten sowie zur Übertragung von Raster und Text bei Tiefdruck und zur elektrochemischen Erzeugung von Gerbetexten mittels typographischer Schreibmaschinen.4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Quellrelief das Wasser allmählich durch nichtwässerige Flüssigkeiten verdrängt wird, um nach deren Verdunsten Trockenreliefs für Gußzwecke zu erhalten.5. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch Quellen der nicht gegerbten Stellen in Rhodanidlösung, durch anschließende Behandlung mit Quecksilbersalzlösung und Erhitzen des nunmehr Mercurirhodanid enthaltenden Quellreliefs unter Aufblähen eine Stereotypiemater erzielt wird.
Applications Claiming Priority (1)
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- 1928-05-25 GB GB15460/28A patent/GB291063A/en not_active Expired
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